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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 15.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192300000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
- Links
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iäprtid)" in „halbjährig* für eine Berbefferung. ©enn bie tSeitbetrdge ©erben j©ar palbjäbrtid) audgejafjlf, aber bie Stngabe „halbjährige Seifbefräge* meint niept bie ju beftimmfer Seit ffcf? ©feberpotenbe Siudjapiung ber Sinfen, fenbern fic ©fit bie 3eitbauer (bad ßatbjapr) bcjcid)nen, für bie ber tJeftbcfrag ber jät)r(id) ju japtenben 3mfen entrichtet ©irb. ßbenfo finb „halbjährige 3indfd)einc" folcpe, bie ein patbed 3apr umfaffen, für ein Halbjahr ©ütfigfeit paben, ©ie j. 23. auch ber „ftunbertjäprige Katenber* Ijunbert 3at)re gelten feit. Unb ,/fjalbiäf?ri ge 3infen" ©erben für bie ©auer eined halben 3abred entrichtet; aber bem ©laubiger ©irb ed angenehm fein, wenn fein Stnfprud) auf biefe 3infen fjat&jührt i ch befriebigf tpirb. Hnfcage: „ßd fofi bamit bie Blitgtieber, ©etd)e ju ben ©[rtfcpaftlicp fd)©ad)en gehören, fein Bormurf treffen, fonbern nur biejenigen, ©etd)e trop reicher ihnen jur Verfügung ftehenben ©titlet für unfre nur ebcln 3tt>ccfen bienenbe 33er» einigung bisher nid)f mehr leifteten, atd fie unbebingt muhten." ©lujj ed in biefem ©ape „jtehenber ©littet" fjeißen, ober ift ffepenben richtig? ©ie nach meiner Stnffcfjt nicht gute Slbfaffung machte mid) fd)©anfenb. 3d? hätte gefagt: „. . . ©e(d)e Irop ber reichen ihnen . . ftehenben ©littet . . ." ®t. cd., etgt. Rntrooit: ©ie ifrage berührt eine rounbe ©fette unfrer heutigen ©rammafif. ©ie ©praepgeteprten ffnb fid) nämlid) nicht barüber einig, ©ad in fotzen Jäften atd richtig anjufepen ift. B3ir müffen barum, bid biefe Srage enbgütfig geftärf fein trirb, beibed gelten taffen. Bor nod> gar nicht fo tanger 3eit ©äre, um bei 3prem Beifpiet ju Meinen, „ftehenben" für bejfer gehalten ©orben; heute bürfte jeboch bie Ridjfung überroiegen, bie alten eigenfd)affd©örttid)cn Beifügungen, ©enn fie opne ©efcptedjtd« ©orf üorfommen, bie ftarfe Jorm jubiftigf, ganj gleich, ob fie beigeorbnef (foorbiniert) ober unfergeorbnet (fuborbinierf) flehen. itBir pflichten 3pnen jeboch bei: ©er ©ahbau ift nicht befonberd gut geraten (biejenigen, ©e(d)e!); oor altem gehörte „reiche" un* mittelbar oor „©littet" (jin: reiche ©littet Beicpfum. 2Denn ©ir nun noch in Befracht jiepen, bah nad> „trop" auctj ber Btemfaft ertaubt ift (Buben — flehe unter „trop" — hält ihn für befjer atd ben 2Dedta(l», fo haben ©ir nactj bem heute gettenben „Bed)!* in ber ©pradjtepre brei ©lögtidjfeifen ber „richtigen" Slbwanbtung: 1. troij ihnen jur Verfügung ftepenber reidjer ©littet, 2. „ „ „ „ „ reichen ,, , 3. „ „ „ „ ftetjenben „ ©titfetn. Hnfrage: ©5ie fiept ed mit ber ©eprefbung „furj unb bünbig"? ßin Stufor jeiepnefe bei und „binbig", ©er ©eher t)aftc entgegen bem ueratfefen ©lanuffrfpf, ©o aud) „binbig" ftanb, „bünbig" gefegt, ©tan fafj im ©üben nach — unb flctje, ed ftanb überhaupt nidjt brin. a -, £PJ. Rntrooct: „Bünbig" ift Don „Bunb" abgeleitet unb lautet fd)on im ©lifttipod)« beutfepen „bündec*. 2Bad fett oerbunben, feft gefügt ift, ift „bünbig", j. B. bie Batten eined Sjaufed; aud) auf jeifje ©laffen ober ©peifen ©irb bad Btort angeroanbf. 3n übertragenem ©inne bebeufet cd „freffenb, überjeugenb", j. B. ein bünbiger Beroeid; oft aud) „fnapp, gebrängt, aber treffenb", j. B.: eine bünbige 3tebe, eine bünbige ßrflärung; baper aud) berSludbrud: furj unb bünbig. ©üben fjat „bünbig" nur ber Baumerfparnid ©egen ©eggetaffen, unb in bem Slbfcpnift „ßinriepfung bed 2BörterDerjeid)nified" ©irb bad unter 1, 5 aud) begrünbef. B3ie bad £aupf©ort „ßmfig* feit" bie befonbere Singabe bed ßigenfcpaftdworfd „emfig" überftüffig mad)f, fo erübrigt ftd) aud) bad ßigenfepaftdroorf „bünbig", ©eit ©üben bad $aupf©orf „Bünbigfeit" in bad ©3örterDerjeid)nid aufgenommen pat. Hnfragc: ©lujj im fotgenben ©ahe „feine" groß ober ftein gefeprieben ©erben: „0ad ©irb nur mögtid) fein, ©enn jeber bad ©eine baju beiträgt"? 3.«., Xtf. flntrooct: ©5enn „bad ©eine" für ftd) allein fiept, enthält ed immer einen niepf befonberd genannten öingbegriff unb ©irb barum fletd grop gefd)riebcn (Dgl. ©üben, ©. 438 unter „feine"). 3n 3prem Beifpiet bebeufet bad ©eine: bad ii)m 3ufommcnbe, feine ©cputbigfeit tun. - ©ie Kteinfcpreibung ift nur bann riepfig, ©enn bad Sürroort „feine" ftd) auf ein Dorangegangened $aupf©ort bejiept, ©ie j. B. in bem @afj: 3d) habe mein @e(b ebenfo rebtid) Derbienf ©ie er bad feine (feinige). — ©adfetbe gilt Don alten übrigen jueignenben Jürroörfern: mein, bein; unfer, euer, ipr. 36 WBSUKß« KOI m» Sa^milleilnngen für Mc beugen ^orrefforen öeraudgegeben tton ber 3entra(fommif(ton ber fforreftoren öeuffcfjlanbß Borfipenber: Sirtur ©ramd, Berlin C 54, ©ipdfirafje ©ummer 12, Dorn 3 kreppen reepfd Beranf©orftid)er ©epriffteifer: Jriebrid) Dberüber, Bertin-^eutöttn, Bergjtrahe ©r. 26/72 (September 1923 » günfsetyrtfer 3at?rgang 4 stummer 9 23olf^fprad?e^®aüi'5t^men im Cftfyeingebtef 2Bie gegenmärtig, finb bie ©ebiefe ju befben ©eiten bed ©peind feit 3ahrhunberfen öfterd mit einem „Befud)" ber Jranjofen „beehrt" ©orben. 3pren beuffd)en Gparafter paben biefe ©ebiete tropbem beroaprt. Stber ber Berfepr ber BeDötferung mit ipren ungebetenen Duartiergäften pat afterpanb ©pradjgut in bie Dotfdfümiid)e ©ebe©eife ber betroffenen ©egenben eingefepmuggetf, bei bem manchmal ber franjöfifcpe Urfprung nur nod) fd)©er ju erfennen ift. B3ir ©offen hier einige foteper ttmbitbungen franjöfifcper Sludbrüde peraudgreifen, bie fiep feit bem ©reijjigjäpngen unb bem ©iebenjäprigen Kriege, ferner burd) bie ©apoteonifepen Kriege im Botfdmunb erpatten paben. ßinen ber broftigften ©ejte franjöfffdjer ©praepbroden in ber Kötner Blunbarf bitbet bie Bejeicpnung elned überpöftiepen Blenfcpen, ber in oerbinbtidjen Kopfmenbungen, Berbeugungen unb Krapfüfjen niepf genug tun fann; man nennt ipn einen „Bafetemaned". ©iefem B3ort ift bie fterfunft Don »baiser la mein" faum nod) anjumerfen, ©eit fld) mit bem fremben ©praepeinbringting eine ed)t „fötfdje" Btorfform üerfepmotjen pat. „Blaned" ift nämtid) bie Stbfürjung für ben Bornamen Hermann. puppenfpiet Dom Kötner ^ännedepe fennt j©ei eigenartige giguren, bie immer ©ieberfepren: ben „©fammetemaned" unb ben „©peimaned" — atfo ben Keinen Hermann, ber ftofferf, unb ben anbern, ber bie übte ßigenfepaff pat, beim ©predjen bie iCäfigfeif eined ©pringbrunnend nachjuapnien. Stid ipr tpatbbruber pat ber „Bafetemaned" auf Kötner Boben #eimafred)f erworben. ©oep im Dorigen 3ahrpunbert nannte man in Köln eine Konfeftfdjate ein ©oberänd» bödepen, abgeleitet Don bem franjöfifcpen Sludbrud für KöniginmafTer, l'eau de reine, ©ad auf eine frühere Bermenbung ähnlicher ©efäpe jum Stufberoapren Don ©iecpjtoffen fepiiehen läßt. Bid ©eit nad) Blitfetbeutfcptanb hinein ©erben BJürftcpen mit ©ieddjen ober ©opiedepen bejeiepnet — bad franjöfifcpe „saudsson". 3n ber ßifet nennt man ©eoaffer unb ©eDatferin „Kompier" unb „Kompiefcp", Dom franjöfifcpen „compäre"; geflucpf ©irb borf mit einem fräffigen „©ombebiu!" (nom de Dieu), in Stadjen bcDorjugf man bafür„3npperlüh!" (saprelote). 3n ber Stad)cner ©egenb fann man aud) bie ©ebctidart pören: „$ei fömmf open Bijeting", bad peiht: „ßr ©irb eingefperrt." ©ad B3orf fommf Dom franjöfifcpen .violon' für Sirreft. Stn ber ©aar fpreepen Stber« gtäubifepe Dom B3er©otf atd bem £ugaro, unb nur ©enige ©fffen, bah ed ber franjöfifcpe „loup-garou" ift.
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