BEILAGE ZU NR. 11 DER »TYPOGRAPHISCHEN MITTEILUNGEN« Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren Herausgegeben von der Zentralkommission der Korrektoren Deutschlands Vorsitzender: Artur Grams, Berlin C 54, GipsstraDe 12, III rechts. Verantwortlicher Schriftleiter: Friedrich Oberüber. Berlin-Neukölln, Bergstraße 76/77, III November 1924 * Sechzehnter Jahrgang * Nummer II Der englische Satz in Nordamerika Von Fritz Peters, Philadelphia (Pa.) Kollege Fritz Peters, der vor elf Jahren aus Berlin nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika auswanderte und gegenwärtig in Philadelphia (Pennsyl- vanien) als Maschinensetzer tätig ist, sandte uns durch Vermittlung eines Freundes diese Ergänzungen zu den »Anweisungen für den fremdsprachigen Satz« von Dr. Max Gerhardt (Jahrg. 1923, Nr. 11 der »Fachmitteilungen«). Wir danken dem Kollegen für die Teilnahme, die er unsem Bestrebungen auch in seiner neuen Heimat entgegenbringt, und drucken seine sachkundigen Ausführungen über die Eigenheiten des englischen Satzes in Amerika gern ab. Die Schriftleitung. Schon lange wollte ich einmal über die Eigentümlichkeiten des amerikanischen Satzes schreiben, angeregt durch die ab und zu in den deutschen Fachzeitungen erscheinenden Winke für fremdsprachigen Satz. Der Satz des Englischen wird dabei stets genügend berücksichtigt, aber es wird ganz außer acht gelassen, daß der amerikanische Satz große Unterschiede vom englischen aufweist. Wenn der ameri kanische Setzer englische (d. h. in England hergestellte) Drucksachen als Manu skript erhält, sieht er sofort, wo es herkommt, und wird viele Änderungen daran vornehmen. Bei der Bedeutung des amerikanischen Marktes für die deutsche Ausfuhr ist es meiner Ansicht nach wichtig, daß sich der deutsche Buchdrucker bei der Herstel lung von Werbeschriften und Katalogen aller Art auch mit dem rein amerikani schen Satz vertraut macht. In den »Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren« gibt Dr. Max Gerhardt in den Anweisungen für fremdsprachigen Satz auch einige Regeln für den Satz des Englischen, die für England zwar zutreffen mögen, in Amerika jedoch im all gemeinen nicht befolgt werden. Ich will mich hier an die Aufstellung von Dr. Gerhardt halten und die Unterschiede in beiden Satzarten beschreiben. Vor allem will ich, als Maschinensetzer, auch einige Anleitungen für die Herstellung des amerikani schen Satzes auf der Maschine geben. Ausschluß. Der Einzug beträgt, wenn nicht anders angegeben, bei Breiten bis zu 20 Cicero ein Geviert, über 20 Cicero zwei Gevierte. Nach dem Punkt benutzen wir ein Halbgeviert und ein Keilspatium. Bei engen Zeilen kann das Halbgeviert (figure space oder n-quad) auf ein Spatium verringert oder (im Notfall) ganz ausge lassen werden. Vor Ausrufzeichen, Fragezeichen, Doppelpunkt und Strichpunkt ist bei den Matrizen genügend Fleisch, so daß es nicht nötig ist, ein Spatium davor zu gebrauchen. Vor dem Komma kein Raum. Vor und hinter dem Gedankenstrich wird nie Zwischenraum gelassen. Bei dem Satz auf schmalen Formaten und mit breitlaufenden Schriften ist zu beachten, "daß es nicht zulässig ist, einzelne Worte auf die Mitte zu stellen, sondern man kann gegebenenfalls die ganze Zeile spa-