Arbeit an Sonn- und Feiertagen und etwaigen Ferien würde noch eine erheblich längere Zeit zu dieser Arbeit gebraucht werden. Hoffentlich befreien uns die wertbeständigen Zahlungsmittel bald wieder gänz lich von diesem Nullentaumel, in den uns die schreckliche Zeit des beispiellosen Zusammenbruchs unsrer Papiergeldwährung gestürzt hatte. F. O. V erschiedenes Buchweizen. Der Name »Buchweizen« besagt einfach »Buchen-Weizen«. Man be trachtete die genießbaren Samen als eine Art Weizenkorn, das sich kantig anfiihlt wie die bekannten Bucheckern, die eßbaren Früchte der Buche; Eckern heißen sie wegen ihrer kantigen Form. Auf die Ähnlichkeit der Buchweizenkömer mit dem Buchensamen deutet auch der wissenschaftliche Name des Buchweizens: Fago- pyrum. Der erste Bestandteil, fagus, ist das lateinische Wort für die Buche, und pyros bedeutet im Griechischen den Weizen. Fremdwörter, die aus lateinischen und griechischen Brocken zusammengesetzt sind, gibt es auch sonst genug, zum Beispiel Automobil, homosexuell, Antifebrin, Mineralogie und viele andre. »Aus dem Häuschen sein.« Professor Rieger in Würzburg hat darauf aufmerksam gemacht, daß diese Redensart wahrscheinlich aus dem Französischen entlehnt sei. Die französischen Wörterbücher erweisen, daß »Petites-Maisons« (Kleine Häuser), ursprünglich Name eines Irrenhauses in Paris, in die allgemeine Bedeutung »Irren oder Tollhaus« überging. Loger oder mettre aux Petites-Maisons: jemand für ver rückt halten, und un echappe des Petites-Maisons: ein aus dem Tollhaus Entsprungener, sind in der Umgangssprache beliebt und waren es schon im 18. Jahrhundert. Erst aus dieser Zeit scheint auch unsre Wendung »aus dem Häuschen sein« zu stammen. Bedenkt man, wie sehr gerade damals die Gebildeten unsers Volkes im Banne französischer Sprache und Anschauung standen (ein französischer Brief des Alten Fritz enthält die Redensart »mettre aux Petites-Maisons«), so hat Riegers Vermutung einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit für sich. Fragekasten Anfrage: Im Duden wird bei dem Wort Bilch das weibliche Geschlecht angegeben, und ich habe demgemäß korrigiert. Der Verfasser aber behauptet, nur »der Bilch« wäre richtig. Ist die Geschlechtsangabe im Duden ein Felder? Oder warwn muß es die Bilch heißen? W. S.,Bln. Antwort: Das Geschlecht von »Bilch« ist schwankend. Nach dem »Etymologi schen Wörterbuch« von Friedrich Kluge ist das Wort entstanden aus dem althoch deutschen Bilih, das wiederum dem altslawischen pluchu (Grundform pilchu) ent lehnt ist. In früherer Zeit hatte es nur die weibliche Form: die Bilch. Ebenso wie Kluge führt auch Matthias Lexer in seinem »Mittelhochdeutschen Wörterbuch« nur die weibliche Form auf, und so hatte es auch der Buchdrucker-Duden (wohl in Anlehnung an: die Haselmaus). Aber schon das »Handwörterbuch der deutschen Sprache- von Sanders-Wülfing bringt neben dem weiblichen auch das männliche Geschlecht. Es vollziehlt sich eben bei diesem Wort eine Wandlung im Geschlecht — ein Vorgang, der ja im Sprachleben nicht selten ist. Zu erklären ist diese Wand lung aus der Angleichung an das Geschlecht des Siebenschläfers, der andern Bezeich nung des Bilchs. Wie man sagt: der Siebenschläfer, so sagte man auch: der Bilch. Heute überwiegt, wie festgestellt ist, das männliche Geschlecht beim Gebrauch dieser Bezeichnung, und so ist auch im Duden, der 1915 noch das Femininum hatte, an dessen Stelle das Maskulinum getreten: der fünfte Neudruck der neunten Auf lage vom Jahre 1920 bringt nur noch: der Bilch.