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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 4/5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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Wilhelms Zeiten, ln der jetzigen freien Republik jcheint aber auch noch immer der Grundfatj des frühem Obrigkeitsftaates eu herrfdien.daft der Arbeiter „nix tau (eggen“ hat, felbff wenn man ihm, wie in diefem Falle, die Befähigung zu fachverftän- diger Mitarbeit nicht ab (freiten kann, und obwohl er, gerade infolge feiner beruflichen Tätigkeit, zu folcher Mitarbeit in her vorragendem Ma(?e befähigt wäre. Unwillkürlich kommt man dabei zum Vergleiche mit den Betriebsräten, die wohl unter dem Zwange der Verhältniffe den Arbeitern zugebilligt wer den mußten, denen man aber ihre geringen gefeblichen Be- fugniffe zu befchneiden fucht, wo es nur irgend angeht. Das Buchdruckergewerbe ift nach Anficht der Regierung bei der Neuordnung der Rechtfehreibung vertreten. Wir meinen, daf dem Herrn Staatsfekretär Heinrich Schulz, deffen befonderem Dien(fbereich im Mini(terium des Innern diefe Angelegenheit unter|ieht, als Sozialdemokraten das Aufftellen einer folchen Behauptung doch bedenklich hätte fein müffen, weil eben die Vertretung nur einfeitig, durch einen Unternehmer gefchah. Wo bleibt da die vielgepriefene Gleichberechtigung? Aufer dem fchon in der Regierungserklärung genannten Schriftfteller Thomas Mann (München) gehören dem engern Ausfchuffe nach unfrer Erkundigung an: die Profefforen Dr. Theodor Matthias (Plauen) und Dr. Ludwig Sütterlin (Heidel berg), Geheimer Regierungsrat Dr. Otto Karftädt (Berlin) vom preufifchen Minifterium fürWif[enfchaft,Kun(iundVolks- bildung, als Vertreterin der Frauen Dr. Agathe Lafch, als Ver treter des Buchdruchergewerbes Rudolf Uli [fein (Berlin) und als Vertreter des Buchverlages Dr. Hans Reimer (Berlin). — Profeffor Dr. Saran (Erlangen), der auch eingeladen war, hat es abgelehnt, (ich jetzt an irgendeiner Änderung der Recht- (chreibung zu beteiligen, weil, wie er uns fchrieb, „die wirt- fchaftlichen Nachteile zu grof) find und jede Änderung die Bücher noch mehr verteuern würde“. Inzwifchen hat diefer Unterausfchuf? in der zweiten April woche wieder eine Sitjung abgehalten, über die nichts ver öffentlicht werden kann, weil den Teilnehmern ein Schweige gebot auferlegt wurde. Durchgefickert ift aber fchon, daf die von uns in Nr.3 der „Fachmitteilungen“ wiedergegebenen Leitfätje im allgemeinen auch fernerhin der geplanten Recht- [chreibänderung als Richtfchnur dienen follen. Unfer Vertreter war natürlich wieder nicht hinzugezogen worden, womit ja nach dem unfrer Zentralkommiffon aus dem Reichsmini- (ferium des Innern erteilten Befcheid auch gerechnet werden muffte. Daf mit diefer Ausfchaltung der fachlichen Arbeit des Ausfchuffes fehr gefchadet fowie darüber hinaus den Reform - beftrebungen der [chlechtefteDienff erwiefen wird, (teht heute fchon fe(f. Aber was kümmert das die Reichsregierung, die ja ihren „Vertreter der Buchdrucker“ im Ausfchuf? hat! ORTE Haßen Dufi, der üßer ißnen fcßweßtj viefe, die Worte fefen, neßmen ficß nur diefen Duft Hinweg. Oder Worte Haßen etivas Tefites, Körpervodes, das man füßßen Hann wie die vode Bfüte einer Bfumej viefe, ivenn fie ein Bucß in die Hand neßmen, geßen gerade auf den Leiß der Worte fos, zerpffiicßen ißn und woden feßen, was darin fitecßt. Und Worte Haßen einen Duft, der aus der Terne Hinter ißnen Hommt, einen Licßtduft, der von der fernen Licßtquede ßerriißrt, ivefcße die Worte zu Tormen aufßfußen fieß, fo wie es einen Sonnenduft gißt, von einer Sonne Her, die Bfumenformen ßerausfocßt. Mancße, die Worte fefen, acßten nicßt auf den Duft üßer den Worten, feßen den Körper der Worte Haum - aßer fie atmen den Licßtduft. Nur um feinet» widen fefen fie. (Aus den „Scßaufpiefernotizen ° von Triedricß Kayßfer.) NOCH EINMAL DAS LANGE S Wir geben hier dem Gefdiäftsführer des Bundes für deutfdie Schrift, einem Freunde der Kor rektoren, das Wort, obwohl feine Ausführungen im Gegenfat? zu der von uns vertretenen An- fchauung flehen. D. Sdiriftl. uf Seite 4 der im Februar erfchienenen „Fach mitteilungen“ iff die Einführung des langen f in die Lateinfdirift befürwortet worden. Trotzdem [dieinen erhebliche Bedenken vorzuliegen. Es ift bekannt, daf dies Zeichen in einzelnen La- teinfchriften vorhanden ift, zur allgemeinen Einführung fcheint man (ich aber nicht entfchliefen zu können. Selbft Sönnecken, deffen auf die Vernichtung der Fraktur gerichteter Wille be kannt ift, verfchmähte es; er verwendete nur das s und fetjte an Stelle des f ein fs ohne Unterlänge, an Stelle von ff aber ss. Es will mir auch fcheinen, daf das Ausfehen der „Typo- graphifchen Mitteilungen“ in lateinifcher Schrift gerade die Weglaffung des f und dafür die Anwendung des s rechtfertigt; denn wenn man den Gleichklang des Wortbildes als hervor ragenden Faktor für die Lesbarkeit einer Schrift betrachtet, fo erkennt man die Störung des Rhythmus durch das lateinifche f, das neben dem 1 und t viel zu fchmal für die breitlaufenden lateinifchen Schriftzeichen ift und deshalb ein Zufammen- quetfchen des Wortbildes bewirkt, das dem lefenden Auge fehr hinderlich ift. Am beften ift es fchon, die der deutfchen Sprache in langjähriger Übung angepafte deutfche Schrift vorzugsweife zu verwenden, die lateinifche aber nur zur Heraushebung fremdfprachiger Sätje; dort erfüllt fie ihren Zweck, und allen Begriffsirrtümern ift vorgebeugt. Die Verftümmlung deutfcher Wörter durch Weglaffung des f durch Kün(iler und SchÜdermaler ift von uns fchon oft gegeißelt worden. Aber „Künfller“ fetjen (ich ja über folche Fehler mit Leichtigkeit hinweg, Hinweife auf die falfche Recht- fchreibung verfangen nicht Man denke an die Mifgeftalt des Stückchens Schlangenlinie, das „Kün(tler“ zurDarftellungdes S-Lautes verwenden, oder an den Ungetümen Balken, der vielfach als I-Punkt gefetjt wird. Schlimm ift’s, daf? der Auftrag geber (ich fo etwas bieten läf?t. Zur Ehrenrettung der deutfchfchriftigen Sdireibmafchäne möchte ich anführen, daf? bei ihr fowohl f und 8 als auch die Ligaturen §, fl, cf), cf, § vorhanden find. Gedankenlofe Schrei berinnen aber vernachläfligen diefe vortreffliche Einrichtung, oder (ie kennen die Unterfcheidung überhaupt nicht. Paul Gebhardt (Berlin-Steglit>)
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