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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Feburar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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FACHMITTEILUNGEN FÜR DIE DEUTSCHEN KORREKTOREN HERAUSGEGEBEN VON DER ZENTRALKOMMISSION DER KORREKTOREN DEUTSCHLANDS VORSITZENDER: ARTUR GRAMS / BERLIN SW 11 / KON IGG RATZ ER STRAßE S9 (QUERGEBÄUDE III) VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: FRIEDRICH OBERUBER / BERLIN-NEUKOLLN / BERGSTRAßE 76/77, IH FEBRUAR 1921/13. JAHRGANG NUMMER 2 wo eine Verwediflung mit einem andern Begriffswort (vor nehmlich Eigenfchaftswort) möglich wäre. Natürlich ift in einer Fügung wie: fdieu dich nicht! die Yerwechflung mit dem Eigen fchaftswort „ fdieu“ ausgefchloffen, das Häkchen alfo nicht nötig, wie auch niemand in der nach Duden richtigen Sdirei- bung: heif? ihn gehen! die Befehlsform des (tarken Zeitworts mit dem Eigenfchaftswort „heiß“ verwechfeln wird. Die Ge fahr einer Yerwechflung mit dem Hauptwort, wenn nämlich der Imperativ am Satjanfang oder etwa bei Versanfängen von Dichtungen fteht (vgl.: Scheu zurück!, [die] Scheu), ift überhaupt nicht vorhanden. Beftände (le, dann müßte man fogar die Befehlsformen ftarker Zeitwörter mit dem Häkchen verfehen, was wider die Regel wäre, (ich übrigens aber auch nie als nöüg erwiefen hat. Vgl.: Tritt!, Schlaf!, Lauf!; (der) Tritt, (der) Schlaf, (der) Lauf. Eine Yerwechflungsgefahr könnte alfo nur im Hinblick auf das Eigenfchaftswort beftehen, und auch hier nur, wie gefagt, in äußerft wenigen Fällen und in fehr geringem Grade, weil (ich aus dem Zufammenhang wohl meift die richtige Auf- faffung von felbft ergeben wird. Sollte jedoch wirklich einmal die Möglichkeit einer Verwediflung mit dem Eigenfchaftswort vorliegen, dann mag ausnahmsweife das Häkchen bei der kurzen Befehlsform des fchwadienZeitworts ftehen.Ein foldier Fall wäre z. B. gelegentlich denkbar bei Fügungen wie: frei’ das Weib!, fdinelT empor!; hingegen (ind die Fügungen: frei ihm das Weib!, fchnell dich empor! auch ohneHäkdien immer vollkommen eindeutig. Weifen im allgemeinen alle Regeln Ausnahmen auf, [o befonders die Sprach- und Schreibregeln. Diefe gelegentlichen Ausnahmen werden (ich nie ganz ver meiden laffen. So wird man z. B., um bei dem Häkchen zu bleiben, trotj der Regel, daf? leicht zufammenfließende Ver bindungen von Verhältniswörtern mit Gefchlechtswörtern ohne Auslaffungszeichen gefchrieben werden (alfo: vorm Tifdi; übern, untern, hintern Tifdi),doch wohl „vorn Tifdi“ fdireiben, um dem Lefer gleich beim erften Blick das Ver- ftändnis zu erleichtern und ihn vor einer zuerft leicht möglichen Verlefung und Verwediflung mit dem Umftandswort „vorn“ zu bewahren. Ungeachtet diefer Ausnahmen muff jedoch jeder, dem es ernftlich um eine einheitlich durchzuführende Rechtfehreibung zu tun i|t, für eine wefentlidie Einfchränkimg der „Häkelei“ eintreten und befonders den Wegfall des Auslaffungsseichens für alle kurzen Befehlsformen fordern. Diefe famtlichen Kurz formen haben (ich im Laufe der Zeit nach dem Vorbild der echten Befehlsformen, d.h. folcher, die eine Abweichung vom Stammfelbftlaut der Nennform des Zeitworts aufweifen (z. B.: gib!, hilf!, befiehl!, iß!, miß!, tritt!), im Sprachgebrauch ein- _]_ gebürgert. Wie man heute allgemein die von (tarken Zeit- poftropß^Kinkerfitzdßen csM<ßj Ferner ebenfo: fdimäh’!, kräh'!, fä’!, glüh’!, fprüh’!, be nedei’!, konterfei’!, ka|tei’! — Audi hier mag eine kleine Zufammenftellung einiger von (tarken und fdiwachen Zeit wörtern gebildeten Befehlsformen, die auf einen Selbftlaut oder auf h enden, die Buntfeheckigkeit der Schreibung veran- fdiaulichen: hau Holz!, fdiau’ her!, (teh ftill!, fleh’ ihn an!, geh zurück!, weh’ es fort!, leih mir das Buch!, weih’ mir den Kranz!, verzeih mir!, reih’ es aneinander!, entflieh mit mir!, blüh’ und gedeih!, fpei aus!, prophezei’es!, fdirei ihn an!, befrei’ ihn!, zieh in Frieden!, bemüh’ dich nicht!, tu Geld in deinen Beutel!, freu’ dich! Ich muß geftehen: fehr feiten habe ich in einem Druckwerk diefe Regeln (treng durdigeführt gefehen. Und gar in der Handfdirift werden (ich wohl recht wenige die Mühe machen, beim Gebrauch der kurzen Befehlsform allemal erft durch Vergegenwärtigung der Vergangenheitsform des Zeitworts zu prüfen, ob das Auslaffungszeichen zu fetjen oder weg- zulaffen i(t, alfo: fdilag!, weil das Imperfekt „fdilug“ lautet, hingegen: frag’!, weil es „fragte“ helfet. Von „fehen“ lautet die Befehlsform eigentlich nur: (leh!, bei Hin weifen in Büchern und Zeitfdiriften lieft man jedoch faft überall: (iehe Seite foundfo! Nadt diefen Darlegungen wird wohl jeder zugeben, daß bei der Aufteilung der Apoftrophregeln übertrieben peinlich verfahren wurde. Und wie bei allen Übertreibungen, [o ift es auch hier: „Allzu (traff gefpannt, zerfpringt der Bogen“, faft niemand beachtet die Vorfchriften! Diefes Gefühl hat wohl auch der Bearbeiter des Duden gehabt, als er den Sab nieder- fchrieb: „In Gedichten und befonders bei der Wiedergabe der Mundart i|t das Auslaffungszeichen nur in befchränktem Maße anzuwenden, da die [cheinbar verkürzten Formen als Neben formen anzufehen find.“ Leiderfolgt unmittelbar darauf das Bekenntnis: „Beftimmte Einzelvorfchriften laffen fich nicht geben“, was vielleicht bei einem Buche wie dem Duden in bezug auf die Mundarten Berechtigung haben mag, für das Hochdeutfche in Gedichten, wo (ich die gekürzten Formen zur Erzielung eines guten Metrums am mei|ten häufen, füllten fich folche Richtlinien wohl geben laffen. Und was für Gedichte erlaubt ift, warum muff das in der Profa ausgefchloffen fein? Wenn dann im Duden weiter über die Wiedergabe der Mund arten gefagt wird, daß man das Häkchen anwenden foll, um das Verfiändnis zu erleichtern, fo follte das auch für das eigent liche Schriftdeutfch die maßgebende Norm [ein: lebte man nämlich immer nur da, wo es das Verftändnis erfordert, ein Häkchen, dann wäre diefes kleine Zeichen oftmals recht iiber- flüf(ig. Für die Befehlsformen (diwacner Zeitwörter käme dann der Apoftroph nur in den überaus feltenen Fällen in Betracht,
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