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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Feburar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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Wörtern abgeleiteten vollen Befehlsformen (mit e), die den Stammfelbftlaut diefer Zeitwörter aufweifen, als gleichberech tigte Nebenformen zu den Kurzformen (ohne e) betrachtet, fo müffen umgekehrt auch alle kurzen Befehlsformen [chwacher Zeitwörter, die naturgemäß immer den Stammfelbftlauthaben, als gleichberechtigte Nebenformen zu den vollen Formen an- gefehen werden. Damit genug für diesmal, wenn auch dasThema mit diefen Ausführungen noch nicht erfchöpft ift.Mir kam es zunächft auf die Behandlung der kurzen Befehlsformen an, weil auf diefem Gebiete in der Häkchenfetjung der größte Wirrwarr vor handen iß. Inwieweit fleh fonft noch eine Einfchränkung in der AnwendungdesApoftrophsohne Schaden für gutes Yerftänd- nis und leichte Lesbarkeit und zur Erzielung größerer Ein heitlichkeit durchführen ließe, muß einer weitern Prüfung Vor behalten bleiben. F. O. 23 as fange f in Antiqua undTrahur Das lange f i|t in der Antiqua zwar amtlich noch nicht zu- gelaffen, feiner Einführung iß aber in den „Fachmitteilungen“ wiederholt das Wort geredet worden, zuletjt in denNummern 72—76 des Jahrganges 1919. Audi in den Vereinen des Bildungsverbandes der Deutfchen Buchdrucker wurde diefe Angelegenheit fchon öfters erörtert. So hat die Typographifche Vereinigung Eßen am 30.November 1920 nach einem Vortrag unfres Kollegen Ohoven, den er „Orthographifches Allerlei“ benannte, folgende Entfchließung einßimmig angenommen: „Die anwefenden Mitglieder der Typographifhen Vereinigung Eßen ßnd nach einer regen Ausfprache der Überzeugung, daß das lange f in der Antiqua geeignet iß, einem dringenden Bedüifnis in unfrer deutfchen Rechtfehreibung abzuhelfen. Auch der Einwand der Gegner, daß das Zeichen recht unfchön ausfehe und am beßen bald wieder von der Bildßäche verfdiwinde, wird widerlegt durch das Ausfehen unfrer .Typographifdicn Mitteilungen', in denen das Schriftzeidien durchweg zur Anwendung gebracht iß. Von den maß gebenden Stellen wird er wartet,daß ße der Einführung diefes Schrift zeichens jede nur mögliche Förderung angedeihen laßen. — Um einen Mangel in der Frakturfcfirift zu befeitigen, würden wir es be grüßen, wenn die Schriftgießereien dazu übergehen möchten, für die beiden Verfalbuchßaben 1 (Selbßlaut) und J (Mitlaut) zwei ver- fdiiedene Zeichen herzußellen.“ Die Entfchließung ßeht in wohltuendem Gegenfatj zu den in letjter Zeit bei den Mal- und Zeichenkünßlern hervor getretenen Beßrebungen, das f und auch das ß fogar aus der Fraktur zu verdrängen. Diefes merkwürdige Beginnen hat nun fchon häußg bei den Schildermalern und, wenn auch hier ganz vereinzelt, felbß bei den Buchdruckern Nachahmung ge- funden.Man glaubt den Arbeiten eine befonders „aparte Note“ zu geben, wenn man die Rechtfehreibung durch Schriftbilder wie Versammlung, ‘Ausstellung oder Scl)luSS verhunzt. Und da nun auch Schreibmafchinenfabriken dazu über gegangen ßnd, Frakturfchriften zu bringen, tragen diefe gar keine Bedenken mehr, f, ft und fd) einfach S, St und Set) in der Fraktur „tippen“ zu laßen, fj und ff werden gleichmäßig durch SS wiedergegeben. Solche Auswüchfe müßen fcharf be kämpft werden. Bequemlichkeitsrückßchten technifcher Art, nämlich die Taßatur für Frakturfchriften von der für Antiqua beßimmten nicht zu verändern, können wir nicht gelten laßen. Bei unfern Setjmafchinen dürfen folche Rückßchten auch nicht genommen werden, und ße beweifen, daß es audi anders geht. VERSCHIEDENES „Schleichhändler.“ Das in unfern Tagen oft gebrauchte Wort „Sdileichhändler“ iß nicht, wie mancher annimmt, eine „Errungen- fchaft“ der heutigen Zeit, fondern war bereits im achtzehnten Jahr hundert bekannt. Schon Lef ßng verlangt, daß man „auf die unzählige Menge der Schleichhändler genau achtgebe, damit nicht jeder in der Buchhandlung zu hocken und zu ßören anfange“. Im erßen Akt feines Trauerfpiels „Kabale und Liebe“ läßt Schiller den Mufikus Miller vom Sekretär Wurm fagen: „Ein konfiszierter widriger Kerl, als hätt’ ihn irgendein Schleichhändler in die Welt meines Herrgotts hineingefchachert.“ Schiller hat ferner von den „Schleichhändlern des Gefhmacks“ gefprohen, die „Goethe über den Rhein zurück gejagt“ hat. Auch bei Moritj Auguß vonThümmel taucht das Wort im erßen Buhe feiner „Reife in die mittäglihen Provinzen von Frankreih“ (1791) auf; hier heißt es: „1h fuhr zitternd in die Höhe, rieb mir die Augen und ßotterte wie ein Schleichhändler vor einer preußifhen Shildwahe.“ Bei Jußus Möfer ßnden wir im erßen Teil feiner „Patriotifhen Phantaßen“ (1774) das Wort „Schleichhandel“-, auh „Shleidier“ gebrauht er neben „Krämer“. Geßnnt und gefonnen müßen ßreng unterfhieden werden. Mit gefinnt wird die Geßnnung bezeichnet: fozialdemokratifh ge ßnnt, dirißlih geßnnt, anders geßnnt, gleihgeßnnt, gutgeßnnt, wohl- geßnnt ufw. Gefonnen bedeutet den Entfhluß (alfo: gewillt, Sinnes, willens fein) und erfordert den Infinitiv mit zu-, er iß gefonnen, dem Verein beizutreten, dem Armen zu helfen, ihn zu [hüben ufw. TRAGEKAS7EN Die Beantwortung erfolgt dureß unfern Recßtfdhreißfacßverftändigen, Kollegen Otto Beine de, Berlin SO 26, Klifaßetßufer 57 (Ternruf: Moritzplatz 677SJ, der in eiligen Baden auch ßurze feßriftließe Antwort erteilt, wenn der Anfrage Brei- umfeßlag oder Aaitwortßarte ßeiliegt. e*t\ Anfrage: Ih bitte um Auskunft darüber, welher Wortlaut von diefen beiden Ausführungen einer Anzeige der rihtige iß, bzw. ob beide zuläfßg ßnd, oder ob eine davon unter allen Umßänden zu verwerfen iß: I. Beßerhaltenen poßmäßigen Tifhtelephonapparat zu kaufen gefuht. Angebote mit Preis ßnd zu richten an ... II. Beßerhaltener poßmäßiger Tifhtelephonapparat zu kaufen gefuht. Angebote mit Preis ßnd zu rihten an ... Von der Erwägung ausgehend, daß der Saß umgeßellt lautet: „Wir fuchen einen beßerhaltenen poßmäßigen Tifhtelephonapparat zu kaufen“, wobei als Subjekt „wir“ auf die Frage: wer fuht?, und auf die Frage: wen oder was fudien wir? der Akkufativ das Ge gebene iß, dürfte Ausführung I unbedingt der Vorzug gegeben wer den. Ih kann mir jedoh auh denken, daß Ausführung II rihtig iß. E. K., Niederjch. Antwort: Nur das mit II bezeießnete Beifpiel ift fp rach ließ riditig. Einer Umßellung bedarf es bei dem Sähe doh gar nicht; es iß nur das unterdrückte Hilfszeitwort „wird“ in Gedanken zu er gänzen, und der Sab iß dann vollßändig in Ordnung: Beßerhaltener poßmäßiger Tifhtelephonapparat Beifügungen zum Sabgegenftand Sabge gen (fand (Wer wird zu kaufen gejucht?) [wird] zu kaufen gefuht. Satjausfage (in der Leideform). Das mit I bezeihnete Beifpiel, das mit einer Ergänzung im Wenfall (einem Akkufativobjekt) beginnt, wäre nur rihtig, wenn der Sab hinter dem Objekt in diefer Form weiterginge: fuhe (oder [Mehrzahl]: fuhen) zu kaufen. Alfo: Beßerhaltenen poßmäßigen Tifhtelephonapparat Beifügungen zum Objekt Objekt (Wen fuche ich [juchen wir] zu kaufen?) fuhe (oder [Mehrzahl]: fuhen) zu kaufen. Satjausiage (in der Tätigkeitsform). Der Sabgegenßand „ih“ (oder „wir“) iß hier unterdrückt und in Gedanken zu ergänzen. Vgl. auh den Auffab: „Etwas von kleinen Zeitungsanzeigen“ J ]_ in Nr.79 der „Fadimitteilungen“ vom l.Mai 1920. I
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