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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 13.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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j. f)~0 0 0 oooooo oo oooo oooooooo oooooooooooo oooooooooooo oooo oo oo 0606 0060 00000000 0000 00 0000 00 0000 00 0000 00 0000 0000000 00000 00 0000 00 0000 00 00 00 OO öd 00 00 00 00 00 0000 o 0 1 Die Entfchließung der Korrektoren lautet: „Die auf dem Dritten Deutfchen Korrektorentag am 12. und 13. Juni 1920 in Nürnberg verfammelten Vertreter der deutfchen Korrektoren befürworten die Verbefferung der jetjt geltenden Rechtfehreibung, bringen aber gleichzeitig zum Ausdruck: 1. Die jetzige Zeit ift für die Durchführung einer Änderung nicht geeignet. 2. Eine Änderung ift nur im Sinne einer organifchen Fortent wicklung vorzunehmen, die dem Geifte der deutfchen Sprache nicht zuwider ift. 3. Jede Änderung der Rechtfehreibung ift am zweckmäßigften durch ein Reichsfprachamt vorzunehmen, das die Vertreter aller betroffenen Gelehrten- und Erwerbshreife gutachtlich zu hören hat, um möglichfl im Rahmen diefer Gutachten zu handeln. 4. Zur Förderung der Einheitlichkeit find möglicherweife Ver handlungen mit Vertretern der andern deutfdifprachlichen Länder anzubahnen.“ Der Deutfche Vetiegerverein faßte in feiner Hauptver- fammlung am 6. Dezember 1920 diefen Befchluß: „Die außerordentliche Hauptverfammlung des Deutfchen Ver legervereins erblickt in einer Änderung der begehenden Redit- fchreibung einen fchweren Eingriff in das Wirtfchaftsleben und ift der Überzeugung,daßeinefoldie Änderung bei der augenblicklichen Lage kataftrophale Folgen für den gefamten deutfchen Verlags buchhandel durch die Wertlosmachung feiner Beftände an fertigen Büchern, Druckplatten und flehendem Satz haben muß. Die not wendige Folge einer foldien Maßnahme muß eine neue ungeheure Preisßeigerung aller Bücher fein. Der deutfehe Verlagsbuchhandel iß daher ganz außerßande,eine ihm auf gezwungene Änderung der beßehenden Rechtfehreibung durchzuführen.“ 'ERDRÜCKTE BIBELN X7 ] » / Zu den wertvollften Büdiern der etwa 2000 Nummern -*■ zählenden Bibelfammlung in Wolfenbüttel gehört die fogenannte „Narrbibel“, die ihren Namen von einem Druck fehler herleitender [ich l.Mof.3,16 findet, wo ftatt der Worte: „Er foll dein Herr fein“ zu lefen ift: „Er foll dein Narr fein.“ Wenn fchon diefe Bibelausgabe außerordentlich feiten ift, weil in frühem Jahrhunderten Bibeln mit finnftörenden Druck fehlern aus dem Handel zurückgezogen wurden, fo find zwei englifdie Bibelausgaben, die „Effigbibel“ und die „Hofen bibel“, ziemlich unauffindbar geworden. In der „Effigbibel“ findet fich der ftörende DruckfehlerEv. Joh.4,46,wo es heißt: „Jefus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er Waffer zu Wein gemacht.“ An diefer Stelle hat (ich ftatt des Wortes wine das Wort vinegac (Effig) eingefchlichen, wodurch die Ver nichtung der Ausgabe hinlänglich begründet erfdiien. Einem ähnlichen Druckfehler verdankt die „Hofenbibel“ ihren Na men. Der Herausgeber der im Jahre 1598 in London ge druckten Bibel mag die Stelle l.Mof. 3,21 falfch verbanden haben, da er ßatt der Schürzen, die Gott den erften Menfchen machte, den Ausdruck breeefies (Hofen) gebrauchte. Faft unter der Preffe noch wurde diefe Ausgabe vernichtet. VERSCHIEDENES Die Häufigkeit deutfeher Wörter. In der Sdiriftfpradie find mühfame Unterfuchungen angeßellt worden, denen wir die folgen den Ergebniße verdanken. Unter den gezählten 10910777 Wörtern kamen „die“, „der“, „und“ am häußgften vor, und zwar: „die“ 358054mal, „der“ 354526mal, „und“ 320985mal, zufammen 1033565 mal. Diefe drei Wörter bilden alfo annähernd den zehnten Teil der deutfchen Sdiriftfpradie, das heißt, jedes zehnte Wort iß eins von den dreien. Danach folgt eine große Abnahme in der Häufigkeit. Um das nädiße Zehnt der Häufigkeit des Vorkommens zufammenzußellen, braucht man fieben Wörter: „zu“ 258584mal, „in“ 214308mal, „ein“ 153095mal, „an“ 145068mal, „den“ 141542- mal, „auf“ 127 342 mal, „das“ 127 137 mal, zufammen 1 167 076 mal. Bei diefen fieben Wörtern iß die Häufigkeit von 10 v. H. ein wenig überfdiritten. Zu dem folgenden Zehnt der Häufigkeit gehören fchon zehn Wörter: „von“ 1 ISOSSmal, „nicht“ 115342mal, „mit“ 109958- mal, „dem“ 103691 mal, „des“ 103 171 mal, „aus“ 102961 mal, „fie“ 102212mal, „iß“ 96973mal, „fo“ 96873mal, „ßch“ 92965mal, zu fammen 1042234mal. Die angeführten zwanzig Wörter machen alfo 30 v. H.der deutfchen Sdiriftfpradie aus. „Kinkerlitzchen.“ Wir bezeichnen mit diefem Wort irgend welchen wertlofen Tand und Flitterkram. Wie aber der Ausdruck diefe Bedeutung erlangte, darüber haben fich die Gelehrten fchon viel die Köpfe zerbrochen. Am wahrfdieinlidißen iß es, daß Kinker litzchen foviel iß wie Spinnenfäden. Im Volksmund heißen die Spinnen vielfach Kanker, und Liije iß urfprünglich der Faden eines Gewebes, dann eine dünne Schnur. Das Wort iß alfo als „Kanfcer- litje“ = Spinnengewebfaden gebildet worden, und durch An- gleichung des a in der erßen Silbe an das i der dritten Silbe entßand Kinkerlitje, Kinkerlitjdien. „Mache keine Kinkerlitzchen!“ heißt da nach etwa foviel wie: „Deine Ausflüchte und Einwände find nicht haltbarer als Spinnenfäden.“ Spradiwitjiges. In der „Muskete“ lefen wir: „... und nach diefer Szene verließ mich meine Braut mit den Worten:,Heinrich, ich muß mir das Leben nehmen, nachdem du mich nicht mehr liebß!“' — „O Gott! Und was taten Sie?“ — „Ich wurde [ehr blaß und er widerte: ,Nachdem, liebes Kind, gebrauchen wir im Deutfchen aus- fdiüeßlich für die temporale, nie aber für die kaufale Verbindung von Haupt- und Nebenfatz.'“ FRAGE KASTEN Die Beantwortung erfolgt dureß unfern Recßtfcßreibfacßverfiändigen, Kollegen Otto Reinecke, Berlin SO 26, Flifabetßufer 57 (Fernruf: Moritzplatz 6778), der in eiligen Fällen aueß kurze feßrift ließe Antwort erteilt, wenn der Anfrage Frei~ umfeßlag oder Antwortkarte beiliegt Anfrage: Verkauf von Obßbäuinen, wie Apfel, Kirfch uf w. Muß in diefem Falle hinter die Wörter Apfel und Kirfch ein Divis gefetzt werden? J.M., Koesf. Antwort: Richtiges Deutfeh iß nur:... wie Apfel-, Kirfehbäumen ufw. (oder: Apfel-, Kirfch- ufw. Bäumen). Bei kleinen Zeitungsan zeigen wird aber oft das abgekürzte Verfahren aus verßändlichen Gründen vorgezogen. Wenn daher die Anzeige fo lautet, wie in Ihrer Anfrage angegeben, können auch die Bindeßriche wegbleiben, weil das Grundwort, auf das ße (ich beziehen müßten, doch nicht folgt. Das Grundwort „Bäumen“ kann man fich aus dem unmittel bar vorhergehenden Wort „Obßbäumen“ leicht ergänzen, fo daß hier ein Mißverßändnis nicht zu befürchten iß. Kurze Antworten. H.M. in H. Man trennt richtig nach Sprech- ßlben: Zi-gar-ren-ma-che-rin-nen, Bür-ßen-ma-che-rin-nen, alfo nidit: Zigarrenmacher-innen.— M. Cin B. Richtig iß die auf Seite 238 des Duden anzutreffende Schreibung „kennenlernen“, alfo in einem Wort. Die angeführte Getrenntfehreibung unter „lernen“ (Duden, Seite 281) beruht auf einem Verfehen. VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: FRIEDRICH OBERHBER / BERLIN-NEUKÖLLN / BER6STRASZE 76/77
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