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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 14.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Bandzählung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Inhaltsverzeichnis
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- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
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rldftung tmlbiqcnbcn Kflnßler 511m allen ffilfcn geworfen hat, fo 1(1eS bod> höthß ungcrcdjt, gereifte ©clßer, blc in ber ©oMraft thrcS 0d)affcns ju iljrer ßcit ben ©enfdjen etwas bebculelen, unb bie fid) einen cbtcnuollcn plag in ber svunßgcfdjlehtc errungen l)aben, einfad) als „KitfäßcrS“ abjutun. ©ab Bebrütet „ffijlibr 18“? ©olß feber ©uthbruder leimt bie©uthcfgnerjcfdjcn, bie man®?' librtS nennt, aber nur wenige werben über bie ©cbeutung biefcS ©ortes eine fiare ©orßeQung haben. ©Ic ©ejcidjnung ffijlibrlS i|t eine ßufammenjiehung ber laieinlftbcn ©Orter ex libris, über fegt: „aus ben ©üd)crn“. 6ieht man fid) biefen 3u8brud auf feine fpradfli^c (form hin ndher an, fo entbedt man In ihm eine lener (Jarlen auSbrutfStürjungtn, bie ber ©rammattlcr al8 „ffiülpfen“ bcjcldjnet. ßllipfe hei|!t „3u8!affung“, unb fo i|J wohl 01c (frage bcrcdjtigt, was benn eigentlich auSgclaffcn ober, Beffcr gefagt, ju ergdttjen l(l. ©cfigocrmcrle In dttern ©üdjern geben bie Söfuitg. „Sum ex libris X. Y." („geh bin au8 ben ©üdjern be8 X. Ti.“), fo lautet hdufig bie ffilntragung be8 (Eigners in ©üdjern bes 15. unb 16. galjrhunbcrtS. ®aS ©ud) felber fprfdß alfo, e8 (teilt fid) bemOefcr ge« wiffermaßen in eigener perfon uor. Sn dhnlld)er ©elfe tragen eine große 3njal)l ©fläjcr ben ©er' merf: „Me possidet X. Y.“ (,,©id) Beftgt S.p.“f.8n bcrfllündfencr StaatSblbliothet Be< flnbet fid) eine 3u8gabe ber (Elegien beS 0d>wcljer ©culatcinerS (Slarcan; auf bent Titelblatt biefcS ©ud)C8 l|t eingetragen: „Sum ex librisIoannis Aegloffia Knörringen,MDLXFriburfiicom- paratus, nec facile mutabo dominum" (,,3d) bin au8 ben ©üd>ern bc8 goljanncS 3gloff uon Knörtingcn, 1560 in (frelburg enuorben, unb Id) werbe nicht leitljt meinen gerrn wcdjfeln“).®a8 ©ud) gibt un8 alfo außer bem ©efitjer fogar ba8 (fahr unb ben Ort feines 3nlaufS an unb ocrblnbet bamlt ein TrcucgelöbntS. gier hat baS Innige ©crhdltniS jwlfdjen bem ©ud) unb feinem ©efitjer einen rühteitben auSbrutl gcfunbeit. ®ln abglmtj blcfer patrlard)allfd)cn ©ejichung lebt heute nod) in bem auSbrutl ffigtfbrIS fort für (eben, ber btefeS ©ort retht uer|lel)t. $raaefa|fen 3nfrage: 8dj Bitte um ©curteilung beS fotgenben 0age8 unb ber baju auSgcführten Rorreftur: „3bnlid)cn gtoeden ber ffirhöljung ber (fclcrllcbfclt bienen weiter bie Sichter am 3ltar, bie Hdudjcr» fdßthen mit ihrem Beldubenben unb einfd)mcid)clnbcn tßeruch.“ — ®cr ©erfaffer lorrigiert In ber brudfettlgen Korrcltur: betdubenbem unb clnfdgucldjcinbcm. M.P.inLpz. 3 n t to 0 r t: ®cr ©erfaffer feilte fid) juttddj(t mit ben cinfadjßcn Hegeln ber beuffthen ärammatll ocr< traut mad)cn, el)e er weiter „fäjrlftßcllert“. ®ln oernünftlger ©udjbruder führt foldfc „Korrclturcn“ clnfad) nliht aus, felbß toenn barauS ein Konßilt mit bem ©erfaffer entßüitbe. ©01t ben tefern beS ©udfeS rnerben berartlge hahnebüchenen (fcljlcr nteiß nicht bem ©erfaffer, fonbern bem ©udjbruder angelrcibct, unb ber gute Huf ber gerficllungsbruderci tann baburd) crnßtlä) gefdhrbet werben. 3nfrage: „ffiitoaS oerßedt auf ber 'platte Beßnbet fid) ein UciitcS 0djilb, baS einem oer ratet, was bie fäjöncn 0ad)en jetjt toßen.“ Sß „perratet“ tn bfefem 0atjc richtig, ober muß c8 „oerrdt“ heißen? H.S.inFlnsbg. 3n t too r t: @8 barf nur „u er r d t,“ |iel)n. ®a8 ßettwort „raten“ wirb ß a r t abgetoanbelt: fd) rate, bu rdtß, er (fie cS) rdt; riet; geraten, ffibenfo lonlugtert man: Beraten, erraten, oerraten, nur baß baS ©Ittelioort ber ©ergangenbrit bei biefen mit einer unbetonten ©orfllbe gcbllbetcn ©Ortern genau wie bie ©ennfornt tautet. Shr ßiocifcl iß roohl barauS erlldrlld), baß man bort munbartlld) olcUcidjt „c8 »erratet“ fagen mag. Sn ber guten 0prad|e iß bie fdfwadje abmanblung burdiauS uii' gewöhnlich unb ju uerroerfeit; fie tommt hier n u r in ber Heimoerbinbung „raten unb taten“ („©er nicht mit ratet, aud) nicht mit tatet“) oor. Sur je antcoorten: 3. f. in ©. ®ic 0d)reiBwcffe „fdjtoarjc 0d)ürjcnndhcrln“ für eine beutfehe ©dhcrin fdjwarjcr 0d)ürjcn iß unmOgllth; bie ©orßcüung einer ©egeriit liegt ju nalje. ®lc 0adje wirb aud) baburd) ntäjt oicl beffcr, cocnn „©dherln“ abgctuppclt, alfo „fäjwarje 0d)ürjcn>©dt)crm“ gefchricbcn wirb. ®le cinjig richtige unb unmißucrßdnblidje ©äjtcibung iß ,,®d)warjc.@a)flrjcn' ©dperin“. ffibenfo ,,©icncr<0d)ürjcn<©dbcrin“ für eine ©dherln, bie bie befannten ©lener 0d)flrjcn tjerßeüt. — ©. K. in ©. „©erlauf ju ßauttenb billigen greifen“ iß natürlich ein — leiber Bei ben gdnblcrn fä)on coeltoerbreiteier — fpradjlldier ©nfinn. allenfalls tonnen bie prüfe erßaunlldj Billig fein, niemals aber „ßauncnb“. $a$mftteüungen für bte beutftyen Korrektoren gcrauSgegeben oon ber ßmtrallommifffon ber Korrrltoren ®cutfä)lanb8 ©orfigenber: 3rtur (SrainS, ©erlin 0© 68, ©UßeinbauS, ©arlgrafenßraße ©r. 70, 'Pförtner ©crantwortliäjer 0d)riftleiter: (fticbrld) Oberüber, ©erlin»©eulOlln, ©crgßraße ©r. 76'77,111 <rnat 1922 * <01crjcrjntcr jjaljrgang * (Rümmers @ftiwt§ öom <8tnbe*§ (Segen bie in ben legten fahren fortgcfdjrlttene ©erbrdngung be8 ©inbe'8 aus jufammengefegten ©örtern iß fäjon oon mancher 0eite her ffilnfpruch erhoben worben. 3ud) unter ben fpradfltd) ®e< bllbcten gibt eS oieie reute, bie fid) an bte gewaltfame ffintf ernung beS ©inbe'8 auS ben mit „©icte“ jufammengefegten ©örtern (j. ©. ©lefader, ©ietbetrag, ©letoertrag, ©ictcoohnung, ©ietlaferne, ©letßcigerung) nod) Immer nicht haben gewöhnen lönnen, obwohl ße (egt fo im ©Ärgerlichen (Sefegbud) ßcf)cn unb®ubcn fie bcmjufolge al8 aUcingültige formen Bringt. 318 fid) Bei berRorrcl< torenfparte im oorigen gahr ein ©eubrud ber ©itgltcböbfläfer notwenbtg machte, entßanb in ber 3cntrallommlff(on ber Korrcltoren bie (frage, ob man ®ubeit folgen foUe, ber©ftgIiebbud),©Jlt< glicbfarte,ufw. oorjfeht; bem weit übcraifcgenbcn ©pradfgebraud) folgcnb, iß bie 3entrallommlffion jebod) ber alten 0djreibung mit <8 treu geblieben, unb nod) niemanb iß c8 eingefallen, ihr etnen ©ortourf barauS ju machen. ®a8 oon Otto ©arrajin am 0d)tuffe feiner riihmlichß Bclannten „1)100' bercicn über baS ©inbe<8“ empfohlene 0prüd)lein: „Sß baS <8 nod) jmcifel</baft, fo fdßd’8 (um Teufel 1“ tonnte hier, tote In fo manchem anbern Jane, eben nidjt angetoanbt werben, benn baS '8 Iß burdjauö nicht „$wclfelhaft“.©ur ber ljerrf®enbe ©prathgebrau® entfd)Cibet,unb ffirörterungen über „organlfth“ ober „Beredjtlgt“ unb „unorganifth“ ober „unberechtigt“, über „echte“ ober „eigent' ttdjc“ unb „unechte“ ober „uneigentlldjc“ Sufammenfcgungcn führen (u leinem ffirgebniS „bei einem fo wintürli® h crr fß>ritben «SefeUen, bei bent blc Hegellofiglett faß jur Hegel geworben iß“ (fo tenn jei^net 0arrajin baS '8). ©erliner unb anbre norbbcutfäjc3eltungcn Ijaben fid) mehrfach gegen bie ungerechtfertigte ©efei' tigung beS eingebürgerten ©ittbe<8 gewanbt. ©euerbfngS jlel)cn auch fübbeutfdje ©Idtter bagegen ju(fclbe. 0o fchreibt ®r. SVarl 0d)nelber in ben „©ündjncr ©eueße Jladjr.“ uom i.(fcbr. b.g.: ©a8 hat baS Befdjeibene ©inbe<8 ben £euten nur ©öfcS getan, baß fie ihm Krieg angefagt haben unb e8 auS unfrer 0pra<hc auSrotten wollen? ®cnn anberS lann id) mir blc ©rijanblung, bie e8 fleh In tegter 3elt oon allem gefallen laffen muß, wa8 bie (feber rührt, nicht woljl crlldrctt. Sdj habe mir tn ben legten ©ocljcn eine eammluitg uon ©cifpleleit ju biefem ©ernichtungStrieg angelegt; feber' mann wirb fie nach ben ©üd)ern, 3eitungen, fliaueranfdjidgcu, bie er gerabe ju ebefidjt betommt, aufS giüdlid)ße crgdnjen föititen. prüfe feber, ob bte fo cntßanbcnen ffiortformen unb fomit unfre 0pradje im ganjen burch biefen BIS fegt fiegreidjen Krieg lebenbiger, ßüfflger, natürlicher geworben fiitb - ober baS ©egenteil baoon. gier eine (leine auSmatjl: ©ctriebrat, ®efd)dft(cit, KriegfdfaU' plag, ©anbatnicberlegung, Ofßjterpelj, 3u8lanbbcutfd)tum, ©onatbcrldjt, Berufßdnbif®, Segen' wartthrißentum, 0d)ldfalfd)lag, anfidftlarte, aitcrtob, Teufelbcfchwörung, ®lüdfpiele, ©ufeum< Jtdftfptcle, ©ootocrleihanßalt, Kfrd)l)offriebe, anwaltoereln. @8 bürftc genügen. ®aß alle bfefc (formen fehlest, )a in bem eigentltchßen 0inn, in bem man biefen ©egrlff auf fpra®' liehe (formen überhaupt anwenben lann, „falfch“ ftnb, wirb niemanb bcßrelten, ber fid) nod) einen Heß urfprüngtidjen 0prad)empfinbeus Bewaljrt hat- aber warum muß man fie fo nennen, unb wie ßeßt c8 überhaupt mit ben ®efegen, oon benen baS <8 im ©ortlnnern beßtmmt wirb? Kann man über'
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