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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 14.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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tOortcc als ü)rimcitaf)erol6i> Cs gibt Härter, bie ißren „Paß" gletdjfam bei fid) tragen, bie mcl)r ober weniger bcutlicß auf ihren Hrfprungsort ßinweifen unb fo ju pcrolben ihrer pcimat werben, fa biefer ju Buhm unb allgemeinem Befanntwcrben ocrßolfen haben. Da finb sunächft bie Härter, benen ber Harne ihres perfunfteortes ohne jebe Anberung beigelegt würbe. Her wüßte 3. B. etwas oon bem fran3Öfifd)en Kreisftäbtd)en Cognac an ber Charente, wenn cs nid)t bie pauptniebcrlage für ben beliebten, fo oiel nad)gemad)ten, treffließ fdjmed’enben Hcin= branb glcid)eti Hamens (Kognaf) wäre? Her würbe außerhalb Sranfrcicßs ben Babcort Bareges in ben ©berpyrenäen ober bas fleine ®täbtd)en Cullc fennen, wenn nid)t bie in ihrer Höhe ßcrgcftellten feinen ©ewebc „Barcge" unb „CüU" ihren Hamen bureß bie ganse Hielt getragen hätten? Cin brittes Pielgenannteo ©ewebe, bie „©aje", trägt ihren Hamen oon ber alten philiftcrftabt ©03a in Paläftina. Der Chal3ebon, fencr gelblidjc ober bläu= lidje, quarjartige palbcbelftein, uerbanft feine Bc3cid)nung einer unbebeutenben bitbynifdjen 6tabt gleichen Hamens. Borbeau^ ift eine große panbclaftabt; allein ber gleidjnamigc Hein hat ihren Hamen felbft in ©egenben getragen, wo man t>on franjofifd)er ©eographie nicht bie leifefte Ahnung hat, cbenfo wie ber Pereswein, befanntcr unter ber englifd)en Sc3cid)= nung 6t;crry, bem Hamen bes fpanifcßenScftungsortes bie weitefte Derbrcitung gegeben hat. 13icle pcrfunftemörter enthalten ben Hamen ihrer peimat mit geringen Peränbcrungcn ober finb burd) hinhängen einer Cnbfilbc an bie ©rtsbejeichnungcn entftanben. Dahin ge* hört 3. B. bas Kotbuanlcbcr, bas oon ber fpanifchen Stabt Corbooa, bie Jayence, bie oon Sacn3a bei Haoenna, als „Jaoens" in „Hilhelm Cell" erwähnt, ber Hbuljelin, ber oon ber Stabt Hloful am Cigris, bie Kaftanie, bie oon Kaffhanäa in ©heffalien, bie Korinthe, bie oon ber „Stabt ber Hingen unb ©efängc”, oon ber aus ihre Ausfuhr in alle H'elt er* folgt, ihren Hamen [;at. Das Pergament erinnert an bas fleinafiatifche Pergamon, wo es in Htaffen hergeftellt würbe, bas Kolophonium an bie ionifchc Stabt Kolophon, weldic ;u ben flehen ©rtfehoften sählt, bie fid) bieChre ftreitig mad)ten, ber ©eburtsort Homers $u fein, unb 3ahlreid)C Halber in feiner Hingebung hatte. Satbincn unb Sarbellcn weifen auf 6ar= binien als ihre peimat hin, bie Bergamotte auf bie italienifdjc Stabt Bergamo, bas Bajonett auf Boyonnc, bie Hiayonnaife auf bie $eftung Haßon aufllnnorfa, oon beren 6d)wefter= infei Hiaforfa bie JTtajolifa ihren Hamen hat. Bad) ber tßeffalifcßen £anbfcßaft Htagncfia ift ber STIagnct, nad) ber obcrägyptifchcn ©rt= feßaß Syetie ber Syenit, nach Carcnt (italienifch Caranto) bie giftige Carantel unb in gweitcr £inie bie Carantella, nad) bem pfälsifcßcn £anbau ber oierfißige „Canbauer", nad) Cefcßen bas ©efd)inggewef)t, eine leidste Jimmerflintc fleincn Kalibers, benannt, Ammoniaf ftammt 00m ägyptifeßen Cempelort Ammonium, Salmiaf ift eine jufammenjiehung oon sal ammoniacum, Sal3 oon Ammonium. hin bas £anb, aus bem fie flammen, gemahnen bas Dnbigo (color indicus), betCürfis, bie Apfelfine, b.ß. Apfel aus Sina (China), bie Hlalnuß, b.i. welfchc Huß, ferner bie nad) ber palsbinbe ber Kroaten im Dreißigjährigen Kriege bc= nannte Krawatte fowic bie weiften Cän3e, Polfa, Hla3urfa, Bßeinlänbcr unb länblcr, nach bem „£anbl" ob ber Cnns. Bei oerfd)iebcnen Hö'rtern ift il)r perfunftsort gefügt ober ent* ftellt unb best)alb nicht leid)t ()eraus3ufinben. Daß „Kupfer" bas Crj oon Kypros (Zypern), „Bronjc" eine Htctallmifcßung aus Brunbujium(italienifd) Brinbifi), „Damaft" (früher „Da* mast") ein Stoff aus Damasfus ift, läßt fid) fdüteßlicß nod) cnträtfeln. Schwieriger ift fdjon ber „Blufe” ihre perfunft aus Pelufium, ber „Schalotte" ißre peimat Asfalon ansufeßen. Hod) weniger läßt fid) bei bem urbcutfd) flingenben „Cr3" feine perfunft aus bem etrus* fifchen ©rte Arrctiuni (italienifd) AM330) erraten. Allgemein befannt ift wol)l, baß ber leiber oerfd)wunbene harte „Caler” eigentlich „3oad)imst()aIer" heißt, weil er 3ucrft in ber bößmifeßen 5Ttün3ftätte 3oacßimothal geprägt würbe; aber aud) ber heute weltbeßerrfchcnbc Dollar ift nid)ts anberes als unferin cnglifcßerSTtunbart ausgefprochencr Caler. Der „pellet“ ift benannt nad) feinem elften prägungsort ber fcptoäbifcpen Stabt patt. Q üßrfd)tßößttßs Rofciuf3fo « nießt Rosciufjfo! Cin Berliner Kollege feßrefbt uns: „3n Ht. 11 ber ,$ad)tnit= teilungen' bes nötigen 3a!)rgangcs wirb bie Sd)teibung Kosriuf3fo als richtig erflärt. Had) ber ©aßregcl finb aber, wie funbige Jadjfcßriftftcller erweifen, im Polnifcßen folgcnbe Kon* fonanten untrennbar: cs, sh, szch, rz, dz, sc, sk (barum bie Cnbungcn =ffi, *ffa), st, str, stk, strz, sl, sw, wss, wn, ws, wst, wr, WHr, 2m, Hn, sw. Jolglid) ift in beutfeßer Schreibung nur allein rid)tig: Kofdufsfo. ©efproeßen wirb ber Harne nad) Htcyers Kon* oerfationslejcifon: fofd)3jufd)fo (mit bem Con auf u). Die beiben Konfonanten s unb c finb bei ber Ausfpracßc fo eng nüteinanber oerbunben, baß fie aud) nach Cautregeln nicht trennbar finb." - Da3U haben wir 3U bemerfen: Den in Hr. 11 ber Dorjährigen „Jacßnüt* teilungen" 3U Horte gefommenen Kollegen, einen guten Kenner bes Polnifcßen, oöllig ins Hnred)t feßen 311 wollen, geht nid)t gut an. Dagegen fprießt fd)on, baß man aud) in rein polnifcßen Büd)crn unb Leitungen, bie in Polen hergeftellt würben, häufig bie Crennung Kos-ciuszbo antrifft. Aud) einige oon uns befonbers befragte Kollegen, bie bas Polnifcße als HUitterfpradje oöllig bcherrfchen, traten für bie Bicßtigfeit biefer Auffaffung cin, aller* bings mit ber Cinfd)ränfung, baß bie Crennung Ko-sciussbo ebenfalls 3uläffig fei. Der Brocfßaus bagegen hat bie 6d)reibung Kofciufgfo unb gibt bie 2lusfprad)e (woßl irr= tümlid)) als „foßtfchufdjfo" wieber. Buch bas in 5ad)freifcn beftens befannte unb gefchäßte pellwigfd)c Buch „Der Saß unb bie Bchanblung frember Spradjen" ftellt bie Hegel auf, baß sc im polnifd)en nießt getrennt werben batf. Hacßbem wir nun feftgeftcllt haben, baß Sd)wanfungcn in 2Iusfprad)e unb Crennung biefes Hamens oorhanben finb, fd)ließcn wir bie barüber gepflogene 51usfprad)e mit ber Crflärung, baß es für bie boutfd)c Schrei* bung bei ber im „Sragcfaften" ber Hummer 6 bes oorigen 3aßrganges ber „Jacßmit* teilungen" im Cinocrftänbnis mit bem Kollegen ©tto Beinecfc erteilten 2Iu3funft Dcrbleibt, wonad) bie Sdjrcibung Kosciussfo auf S. 2Ö1 bes Duben gemäß ben Dorbcmerfungcn S. XL1Y in Kofciufsfo geänöert werben muß. (Bei Crennung: Ko=fciu*f3fo.) gcj., (903.). 2(us Sübbcutfcßlanb erhielten wir folgcnbe beachtenswerte aufeßrift, ber wir uns oollinljaltltch anfßließen: Heieße Berechtigung unb weld)eti Sinn ßat bas Hörtdjen „ge3." ober „(ge3.)" oorHnterfdjriften, wie es 3U111 Betfptel feßr ßäußg in amt!id)en, aber aud) ln prioaten Befanntmad)ungcn, ITlittcilungcn ufw. auftritt? Hur cin Bcifpiel: Hnter* fd)riß einer SIrbeitsorbnung: Der Arbeitgeber. Der Porfißenbe bes Arbelterrats. ges. 3- 5- ©cßüle. ges. B. ITiöfcß. Seit3aßren mer3e ip biefes nad) meiner Anfid)t gan3 unbcred)tigte unb überflüffige Hort aus, wo icß nur fann. Denn jebe Hnterfcßrift unter einer Derorönung, Sefanntmacßung ober fonftigen Derößcntlid)ung ift oon bem Crägcr bes Hamens boeß einmal geleiftct worben, nämlid) im Original bes betreffenben Sdjrißftücfs, bas „gc3." fam erft bei ben Abfcßriftcn ßingu. Der Drud foll aber 3wcifellos bie Hicbergabe bes Originals barftcllen unb nießt irgenbeiner Abfcßriß, außer fie wäre als fokße ausbrücflicß be3cid)net. Bis 3um Harum fagt man, wenn man ba3 äußerftc Cnbc oon etwas beseießnen will, nießt bis 3um 3, bem letjten 3ud)ftaben bes Abc, fonbern bis 311m C3? Diefe Bebensart erflärt fid) aus ben alten Bibeln, in benen bas Abc nießt mit „3”, fonbern mit „ß" fd)loß. Crft ber Abcfcßüßc, ber bis sum „ß" gefommen war, hatte bas Cnbc feiner Hiffenfcßaft er= reießt, über bas ßinaus es nun wirfließ weiter nid)ts meßr gab. Das fnlfdjc Hemifoton 6es Oidjtcrs. Befanntlicß ßnb bie Dicßter im allgemeinen gegen bie Cücfcn bes Drucffeßlcrtcufcls feßr cmpfinblicß. 3n gans befonberm HTaßc war aber biefe Cmpßnblicßfeit bei bem engüfeßen Dicßter Cßomas Campbell ausgeprägt, ber im 3aßre 1S44 in ber Heftminfterabtci 3U £onbon beigefeßt würbe, ©octße, ©cott unb Byron haben
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