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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 14.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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©orten: [dann,] wenn es nötig ift) ein, unö öicfcr öatf immer durch Beiftriiße obgeteilt roeröen. Beifpiel 3 wäre aud) guläfffg unö öurdjaus gerechtfertigt; f)icr ftefjcn öcm „immer” öie einfd)tänfcnöen ©orte „nur roenn nötig" gegenüber, unö „gur Slnterfd)eiöung”ift er* läuternöer ©cßaltfat; mit öem ©inn: unö 3toor 3ur Slntcrfhciöung. ©enigcr dngftlid)e ©e= müter tonnen aud) öen Beiftrid) am ©nöc ötcfce ©haltfaßes rocglaffen (Beifpiel 4) unö haben aud) nid)t unrecht: fie reihen öann öie beiöen ilmftanösbcgriffe „nur wenn nötig" unö „3ur ilnterfheiöung” einfach öurd) einen CÜbteilungabeiftrid) aneinanöer an (fopulatio). Beifpiel 5 ift nach unfrer STtcfnung fcßon weniger gut; aber aud) öiefe 3nterpunftion läßt fid) oon leuten, öie gern recht oiel 8eiftrid)e (effen, noch oertetöigcn: fie betrachten eben beiöe Begriffe als oerfürgte iflebenfäße, öie man, tote gefagt, immer in Beiftrid)e einfcßließen darf. 3n Beifpiel 6 werden öie ©orte „roenn nötig 3ur Hnterfcßetöung” als ein gufammen= hdngenöer Begriff gefenngekßnct (mit öem 6inn: roenn es gur ilnterfd)eiöung nötig ift), unö öagegen ließe (ich r»of)I roenig einroenöen. ©treng grammatifch genommen tönntc es nun mit öen oerfd)ieöencn 3nterpunftions= möglichteiten genug fein. 2tber aud) für Beifpiel 7 roeröen (ich noch Derteiötger ffnöen, öie „nur roenn nötig” als befonöers heroorguffebenöen ©djaltfaß - geroiffermaßen groifcßen Strießen fteffenö - auffaffen unö außetöem öen ©inroanö öes reönerifd)en Beiftricßs für (ich haben, roenn fie öurd)aus fo betonen unö glieöern roollen. £ogifd) unö aud) grammatifd) läßt fich eine fold)c Sluffaffung fd)on fhlecßter oertreten, roeil öer in öen Dorfgen Seifpielen gefenngetcßnetc ©egenfaß gu öem „immer" öes iiauptfaßcs im liebcnfaß feßr oerroifcßt roirö. ©benfo oerhält es (id) mit Beifpiel 8, roo unter fonft gleid)cr ©lieöerung „3urllnterfheiöung" nod) befonöers heroorgehoben roirö, unö BeifpicI 9, in öem öie beiöen Begriffe gu einem oerfcßmolgen (inö. ©ie man fießt, finö Rontmafragen mand)mal nidjt fo einfad) öurd) beftimmte, unrotöer* rufliche ©ntfcffeiöungen gu löfen; öer perfönlichen Steigung öes ©d)retbers gu häufigerer oöer befd)ränfterer Jeicßenfeßung, feinem Bedürfnis, ißm roid)tig erfd)etnenöe ©cöanten (©tnfälle oöer Dergleiche) öurd) Rommafcßung befonöers hcroorguhcben, muß immer ein beftimmtcs Betätigungsfeld gelaffen roeröen. ilnö öfters muß man ein sTomma aud) öa gelten laffen, roo es nad) öen Hegeln öer ©rammatif nid)t gu flehen brauchte, roenn dadurch einer ^rociöeutigfeit oöer mißoerftänölihen Sluffaffung Dorgebeugt roeröen fann.Denn oollftänöigc sTlarffeit darüber, roas öer ©hreiber ausörüden roill, ift das fjaupterforöernis, öem ffh etroa entgegenfteffenöe tleinlid)e Beöenfen irgendeines „itommareiters" gu fügen haben. 5-<D. ^rau"unö„rOctb" roeröen im JTlittelalter gleichmäßig in öer Einrede gebrauht, „©eib" behauptet feine edle Bedeutung nod) in öer gehobenen unö in öer öicßterffhen ©prahe, wo es höher fteßt als „$rau”.3m gewöhnlichen ©prahgebraucß und als ©egenfaß gu STiann hat „Stau” öie <Dber= hanö behalten. 5lls ©fgenfhaftsroort aber ift „rociblih" öurd)geörungen, in öer ©prahe feßr fein oon „roeibifh” unterfhieöen.,,©eibsbilö”gilt als gang gewöhnlich, eigentlich ohne ©rund, öa roir fonft öod) Bild im Sinne oon Uöeal gebrauhen (©ngelsbilö). „§rauengtmmer"be= deutet urfprünglih das ©cmad), in öem ffh die grauen aufhalten; geroiß ein mcrfroüröiges ©ort. „Dame” galt niht 3u allen Seiten für fein unö anftänöig, (eßt roirö es allgemein unö ohne Beöenfen angewandt. Das Polt gebrauht hier unö öa das gleichbedeutende „Donna” in etroas anrühigem ©inne. Die Damen flehen (eßt öen Herren gegenüber; eigentlih ent= fprehen öie Damen öen Raoalieren. 2lls Einrede an Slnoermählte roeiblthen ©efhlehts ift für das frühere „$rau" das ocrfleinernöe „Fräulein" aufgefommen unö hat öie „Demoifellc" unö öie„ST!amfeU"Derötängt. „3ungfrau"ift Heöeroctfe geblieben, öie gewöhnliche ©prache bat daraus „3ungfer" gebildet, „JTcagö” (iltaget) rouröe in öer alten ©prad)e häufig im ©inne unfers heutigen „3ungfrau” oerroenöct.3eßt ift das ©ort (ehr herabgefunfen; öagegen ift öie Derflcinerung „STtäöhen" (für „}Ttägödten")überal! eingeführt. Oie oielfacben ©eftaltungen, 0 öie öiefcs©ort im Doltsmundc angenommen haßberoetfen die große Derbreitung unö häufige Jlnroenöung. Die „STlatö” unö das „ITtägölein” haben fid) öie Dichter oorbehalten. 2lls 8e= fonöerheit findet ffh das ©ort JTiaiö auf lanöroirtfchaftlicßen ©cßulen, roo man öie 6d)üle= rinnen als STtaiöen begeihnet.3f)nlid) roirö es aud) manhmal auf ©ütern angeroenöet in 8egeid)nungen wie „hühnermaiö” u. ögl. „Dirne”, öer 2lbftammung nah 3 U „dienen" ge= hörend,gebrauht öie alte ©prahe tm beften ©inne. Die 3ungfrau JTtaria roirö „öie fhönfte öer Dirnen” genannt. 3n öer niederdeutfeßen unö oberöeutfhen Dolfsfpracße ift das ©ort als „Deern",„Diern", „Dirndl" tn ooller ©eltung geblieben, ©in a!tdeutfd)es ©ort für$rau heißt „<Quena".3n Iflieöerdeutfhland wird eine junge Ruh (Särfe) „©uene” genannt; bei den ©nglänöern aber ift„©ueen” öie Rönigin. üerfdmtoncB Oft moderne ?etf)mf im Ppratfjge&tauh. ©in aus öer Sabriffpracße in öie ytngangsfpracße übergegangenes ©ort ift „Brüh”. Urfprünglih nur für ©tücfe oerroenöet, öie bei öer Jabri* fation gerfprangen unö roertlos wurden, roirö es (eßt allgemein gur Begeicßnung oon oet= ähtlih oder unbeträchtlich fdjeinenöen JTIenfhen unö ©efellfcßaften gebrauht. STlancffmal fagt man aud) oon ©enfhen, deren Begriffsoermögen niht feßt entrotcfelt ift, fie hätten eine „lange £citung”. Diefes Bild fann natürlich nur in Rreifen oerftänöltd) fein, denen der telephonifhe Derfeßr etroas ©erooßntes ift. 3n übertragenem ©inne wird aud) das ©ort „Rnohenmüßlc" oiel angeroandt. Da die moderne ©ecßntf ffh gum größten ©eil auf Dampf und ©ieftrigität aufbaut, fo ift der Jlusörucf „i)od)fpannung" etwa bei der politifcßen 2ltmo= (pßäre gang oerftänölid). ©ird mitgeteilt, daß der „Draht groifeßen groet amtlichen ©teilen geriffen” fei, öann öenft öer £efer gar niht darüber nah, daß es ffh hier um einen elef= trifeßen ©citungsdraßt handelt, ©ind Derßanölungen „auf dem toten Punft" angelangt, fo haben roir nidjt mehr das Beroußtfein, daß ßier ein Begriff der ©afcfffnenlebre auf das alltägliche £eben übertragen roirö, fondern jedermann roetß auch offne die geringften Rennt* niffe oom Bau unö £auf einer ©afdffne, roas damit gemeint ift. ©benfo oerßält es ffh mit Jlusörücfen rote „mit hohdruef" arbeiten, „Dampf hinterßermahen". ©it Dorliebe bedient man ffh tcd)nifd)cr Jlusdrücfe gerade tn politifhen und ftaatsrehtlth* n ©rörterungen, fo daß roir roeöer bei „Beibungsfläcßo” eine ©afhine, noh bet „Pufferftaaten" einen ©tfenbahn= wagen oor Jlugen haben. Der häufige Jlusöruct „fdjieben" unö „oerfdjieben" oerdanft feine ©ntfteßung dem Hangteren der ©agen. 2lucß öer ßeute gang geläufige Begriff öer „6d)raube offne ©nöe" ift öer ©ed)nif entnommen. „Slbläuten" roirö für beendigen unö „btemfen" für oergögern benußt Und felbft bet Jlnfüffrcn folh EE 2lusörücfe ßört man nah dem heutigen ©prahgebrauh niht auf, fondern man muß mit einem §abrtfausörucf „©h’ht mähen“, ©id mit bloß ein bißtßcn ©tieß - fo roirö diefer furge ©aß ridjtig gefhrieben. ©in £efer überfandte uns folgende Sufammenftcllung oon 31 gegen die Bccßtfdireibung oerftoßenden „Dartationen", oon denen die eine oder andre Dielen unfrer Rollegen feßon begegnet fein wird: ©ieb mir bloß ein Steißen ©ries. - ©ieb mir blos ein btßhen ©rieß.- ©ib mir bloß ein Bißcßen ©rieß. - ©ieb mir blos etn Bißhen ©ries. - ©ieb mir bloß ein bisißen ©rieß. - ©ib mir blos ein btshen ©ries. - ©ieb mir blos ein Steißen ©rieß. - ©ieb mir bloß ein bißhen ©rieß. - ©ib mir bloß ein btshen ©ries. - ©ieb mir blos ein Bißhen ©rieß. - ©ieb mir bloß ein bißhen ©ries. - ©ib mir blos ein bißhen ©ries. - ©ieb mir bloß ein Btshen ©rieß. - ©ieb mir blos ein Btshen ©ries. - ©ib mir blos etn bischen ©rieß. - ©ieb mir bloß ein Bißhen ©ries. - ©ib mir bloß etnBtscßen ©ries. - ©ib mir blos ein bißhen ©rieß. - ©ieb mir bloß ein Bißhen ©rieß. - ©ib mir blos ein Bißhen ©ries. - ©ib mir bloß ein bischen ©rieß. - ©ieb mir blos ein bischen ©ries. - ©ib mir blos ein Btshen ©rieß. - ©ib mir bloß ein bißhen ©ries. - ©ieb mir bloß ein bischen ©ries. - ©ib mir blos ein Bißhen ©rieß. - ©ieb mir blos ein bißhen ©ries. - ©ib mir bloß ein Bischen ©rieß. - ©ib mir blos ein Bischen ©ries. - ©ieb mir blos ein bischen ©rieß. - ©ib mir bloß ein Bißchen ©ries. 7
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