Verschiedenes Am Sonnabend, dem ij. November — Sonnabend, den i j\ November. Herr Rektor Leh mann in Erfurt schreibt uns: »Die Wendung ,die einzig richtige Behandlung der Datu mbest immun g' in der Antwort auf die dritte Anfrage im Fragekasten von Nr. 2 der ,Fachmitteilungen 1 kann das Mißverständnis hervorrufen, als ob ,am Sonn abend, dem 15. November 1 der einzige richtige Ausdruck sei. Neben ihm, dem laut lich unbeijuemern, gibt es einen ebenso richtigen, flüssigem und nicht umstrittenen Ausdruck, nämlich den bloßen 4. Fall,Sonnabend, den 15. November 1 , welche Form der angedeuteten Vorzüge halber hiermit dem allgemeinen Gebrauch empfohlen sei.« — Wir geben der Zuschrift gern Raum, bemerken jedoch, daß die von Herrn Rektor Lehmann befürwortete Form der Datumangabe in der strittigen Druck sache nicht zur Entscheidung stand und wohl auch kaum jemals Zweifel über die richtige Fallbiegung aufkommen lassen wird. »Gifte/« —Vom Kollegen Bernhard Puschmann (Lübau i. Sa.) erhielten wir diese Zuschrift: »In Nr. 1 der ,Fachmitteilungen 1 wurde der Ausspruch ,Gitte‘ behandelt. Ich möchte noch etwas hinzufügen. In der Oberlausitz sagt man vielfach ,meine Gitte! 1 oder ,ach du liebste Gitte! 1 . Das bedeutet dasselbe wie der weitverbreitete Ausruf ,meine Herren! 1 . Meiner Ansicht nach sind das Ausdrücke des Erstaunens. Der Ausruf ,ach Gott! 1 ist sehr wandelbar. Bei uns liegt der Ausdruck des Mit leides, aber auch eine gewisse Entschuldigungsformel darin. Zum Beispiel: ,Ach Gott, ich habe das Buch vergessen! 1 Antwort: ,Du meine Gitte, was soll denn nun werden? 1 Im Süddeutschen sagt man: ,Jesses, Jesses! 1 oder ,Heilig, heilig! 1 « — In diesem Fall dürfte »Gitte« wohl mit »Güte« gleichbedeutend sein: ach du meine Gitte! = ach du meine Güte! Fragekasten Anfrage: Ich bitte, mir mitzuteilen, ob es zulässig ist, daß die nachstehend auf geführten Worte zusammengeschrieben werden: in Frage kommen = infrage kommen, auf Grund = aufgrund, Bezug nehmend = bezugnehmend, und ähn liche mehr. O. P., Mülh. (R.) Antwort: Die amtliche Rechtschreibung läßt die angeführten Zusammenschrei bungen nicht zu. Richtig ist nur die Getrenntschreibung. Anfrage: Was ist besser: ».. . findet statt im Januar jeden Jahres« oder »jedes Jahres«? Wustmann ist ein scharfer Gegner von »jeden Jahres«; ich halte »jeden Jahres« jedoch für richtiger und besser klingender. W. K., Gllnw. Antwort: Vorzuziehen ist »jedes Jahres« (s. Duden S. 219 unter »jeder«). Anfrage: »Seine Lyrik ist Gelegenheitsdichtung im besten, im goetheschen Sinne.« Ist hier »goetheschen« richtig geschrieben, oder muß es groß geschrieben werden? G. S , Hann. Antwort: Das ist eine Anfrage, bei deren Beantwortung der Willkür Tür und Tor geöffnet ist. Schuld daran sind die unklaren amtlichen Vorschriften. Kann inan doch auch im Duden (S. XIV) lesen, daß »die Grenze nicht immer scharf zu ziehen ist und der Gebrauch in ganz ähnlich liegenden Fällen vielfach schwankt«. Duden hat seinen Entscheidungen, soweit er solche getroffen hat, nicht allein einen leiten den Grundsatz zugrunde gelegt, sondern auch den bisherigen Gebrauch berücksich tigt, so daß er, um nur einen Gegensatz herauszugreifen, neben dem »Linneschen Pflanzensystem« ruhig das > kopernikanische Weltsystem« schreibt. — In Ihrem Beispiel entscheiden wir uns für die Großschreibung, weil sich das Eigenschafts wort ungezwungen durch den Wesfall ausdrücken läßt, also für »im Goetheschen