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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 17.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-22.1925
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192500000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19250000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19250000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Nr. 2, Februar fehlt
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 6, Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
- Links
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ist eine Empfindungsinterpunktion. Will der Autor oder der Besteller die Auf merksamkeit auf eine Sache lenken, so sucht er dies durch den lebendigen Ruf der Sprache zu erreichen. Das Rufzeichen bietet ihm in graphischer Hinsicht dazu eine Möglichkeit. Bei Anschriften (Geehrter Herr usw.) setzen wir ein Ausrufzeichen, der Franzose und der Engländer setzen ein Komma. Ebenso fest durch gramma tische Regeln bestimmt ist der Apostroph (das Häkchen oder Auslassungszeichen). Er ist kein eigentliches Satzzeichen, sei aber hier miterwähnt. Das Häkchen kommt in der Akzidenz hauptsächlich bei Firmen vor. Bei »Richtersche Maschinenfabrik.« zum Beispiel hat es nach den Regeln der Rechtschreibung wegzufallen. Bei Firmen wiedergabe sei aber zu größter Vorsicht gemahnt. Die Abwandlungssilbe ist nun einmal etwas dem eigentlichen Namen Untergeordnetes. Sie durch irgendeine Wahrnehmung zu kennzeichnen, kann man nicht als unberechtigt ansehen. Auch der Gedankenstrich bietet wenig Zweifel. Um eine Sache mehr kenntlich zu machen, wendet man ihn an; auch als einfaches Zierstück. Seine Verwendung liegt schon mehr im Belieben des Akzidenzsetzers. Von den beiden Zeichen Doppelpunkt (Kolon) und Strichpunkt (Semikolon) verdient nur das erste einige Beachtung. Bei Aufzäh lung von Spezialitäten, hei Fernsprecher, Bankkontos usw. findet er Anwendung und hat da auch seine Berechtigung. Wird doch, wenn die Wörter aufeinander- folgen, nicht in besondere Zeilen geordnet sind, damit eine größere Aufmerksam keit erzielt. Auch das Kolon findet als FiUlstück, als Schmuck entsprechende Ver wendung. Schön verteilt es immerhin den Raum. Es bietet nicht solche Lücken wie Beistrich und Punkt. Der Schwede gebraucht den Doppelpunkt auch noch als Abkürzungszeichen, wo wir den Punkt verwenden, z. B. gibt er Nr. so: n:o wieder. Nebenbei noch zu erwähnen wäre die runde und die eckige Klammer, die man früher Akkolade und Parenthese nannte. Selten kommen sie im Akzidenzsatz zur Verwendung. Bei Aufzählungen hat sich die Anwendung der runden Klammer hinter den Einzelbuchstaben eingebürgert. Auch der Bindestrich, das Divis, gehört nicht unmittelbar zu den Satzzeichen. Sein Gebrauch ist vielfach schwankend, oft in unser Belieben gestellt. Um größere Klarheit, um schnellere Lesbarkeit bei Versalzeilen zu erzielen, wenden wir ihn an. Auch um bessere Zeilen zu erhalten, dient uns das Divis als guter Helfer. Am Ende großer Zeilen wirkt dagegen der Bindestrich störend. Der Zeichner läßt sich in solchen Fällen meistens nicht von sprachlichem Wissen drücken, obgleich er es durch den Stift mehr in der Hand hat, andre Formen und Anordnungen zu schaffen. In den Wiegendrucken findet man den Bindestrich oft außerhalb des Satzganzen gestellt. Die geringe Raum ausfüllung dieses Zeichens läßt diese Art der Verwendung als berechtigt erscheinen. Sie zeugt von feinem Empfinden. Nun der Beistrich, nach älterer Schul- und nach Gelehrtenbezeichnung Komma genannt. Der Beistrich untersteht bestimmten grammatischen Regeln. Er kann aber in gewissen Fällen besondere persönliche Empfindungen widerspiegeln und darauf abzielen. Schön wirkt er nicht. Die in älternWerken vielfach wiedergegebene Form als verstärkter Beistrich ist schon eher als Kunstform zu bezeichnen. Tech nisch, als Type, ist sie in verschiedenen Schriften, wie z. B. in der Bernhard-, in der Tiemann-Schrift usw., festgehalten worden. Vielfache Verwendung findet sie an Stelle des üblichen Kommas in der Akzidenz. Wo ist nun bei der meist satzlosen Akzidenz ein Beistrich zu setzen? Dort, wo der Raum nicht genügend trennt. Denn man wolle stets bedenken, daß der Kunst satz F’lächenkunst, Dekoration ist. Der leere Raum wirkt als Schmuck; er liefert in unserm Falle genügend Trennung, um Irrtümer zu vermeiden, um Klarheit zu schaffen, um schnelles Erfassen zu ermöglichen. Beim fortlaufenden Satz ist das nicht der Fall. Da muß der Satzbau durch Zeichen, eben durch die üblichen Satzzeichen,
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