Verschiedenes »Die Schäden der deutschen Zeitungsspräche, ihre Ursachen und ihre Heilung« lautet das 18. Preisausschreiben des Deutschen Sprachvereins. Für die besten Lösungen der Aufgabe sind ein erster Preis von 2500 Reichsmark und drei weitere Preise von 1500 und zweimal 500 Reichsmark ausgesetzt. Die Arbeiten sind ohne Angabe des Verfassers, nur mit einem Kennwort versehen, bis zum 31. Dezember 1926 an die Geschäftsstelle des Deutschen Sprachvereins, Berlin W 30, Nollendorf- straße 13/14, einzusenden. Der Sendung ist ein verschlossener Briefumschlag bei zufügen, der auf der Außenseite das Kennwort der eingesandten Arbeit trägt und innen Namen, Stand und Wohnort des Verfassers enthält. — »Tag für Tag«, heißt es dazu in der »Muttersprache«, der Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins, »wirkt eine Zeitungssprache, der es an Pflege, an Gewissenhaftigkeit, an Verant wortungsgefühl fehlt, auf Millionen Deutscher, und gegen ihren verheerenden Einfluß kann der Deutsche Sprachverein allein nicht erfolgreich kämpfen, sondern bedarf für seine Arbeit an der Zukunft der deutschen Sprache und des deutschen Volkstums der Öffentlichkeit, bedarf wirkungsvoller, heilender Hilfe. Welcher Art diese sein kann und muß, welche Wege und Mittel möglich und notwendig sind, das macht der Deutsche Sprachverein zum Gegenstand eines öffentlichen Preis ausschreibens.« Koblenz mit K! Nachdem Köln schon vor fünf Jahren seinen vordem behördlich vorgeschriebenen Anfangsbuchstaben C der Aussprache gemäß in K geändert hat, haben nun auch die Stadtverordneten von Goblenz mit großer Mehrheit be schlossen, daß der Name dieser Stadt vom 1. April d. J. an mit K, also Koblenz, geschrieben werden soll. Im Volke wird freilich Koblenz schon seit langem so geschrieben. Wann werden die andern, noch immer zahlreichen deutschen Orte mit veralteter behördlicher C-Schreibung diesem Beispiel folgen? Fragekasten Anfrage: Von Kollegen hört man oft »wegen mir« anstatt »wegen meiner« sagen. Drückt man sich nicht besser aus, wenn man das Verhältniswort an das Ende stellt und »meinetwegen« sagt? P. Schw., Grltz. Antwort: Sie haben recht: »wegen« regiert den Wesfall und darf nicht mit dem Wemfall verbunden werden; auch »wegen meiner« ist ein rein landschaftlicher Ausdruck, gutes Deutsch allein »meinetwegen«. Ebenso ist natürlich falsch: wegen dir, ihm, Ihnen usw., richtig: deinet-, seinetIhretwegen oder um deinetwillen usw. — Hinzufügen wollen wir hier, daß es auch falsch ist, das Hauptwort hinter »wegen« ungebogen zu lassen; man darf also nicht, wie es häufig zu sehen ist, wegen Raum mangel, wegen Umzug usw. setzen, richtig ist nur: wegen Raummangels, wegen Um zugs usw. Anfrage: Im Duden steht: an Stelle von . . ., im Manuskript steht aber öfters: anstelle . . . Kann man nun zeichnen »anstelle« gleich »anstatt«, »an Stelle von«^ oder ist auch richtig »an Stelle« und warum? »Anstelle« ist wohl nur eine Aus nahme und nur auf ausdrückliches Verlangen zu setzen? E. W., Lpz. Antwort: Die richtige Schreibweise ist nur, wie sie auch im Duden verzeichnet steht: an Stelle (an Stelle von . . ., an Stelle des . . .; nicht: anstelle), obwohl man »anstatt« schreibt. Das ist nun einmal so festgelegt, und wir müssen uns danach richten, wenn viele unter uns diese unterschiedliche Schreibweise auch als eine der übertriebenen »Feinheiten« unsrer Rechtschreibung betrachten.