»Dur« und »Moll« wird in England durch major« und »minor« ausgedrückt, z. B. »C major«, »F sharp minor«, »B flat major«; in Frankreich durch »majeur« und »mineur«, also »ut majeur«, »fa diöse mineur«, »la bemol majeur« ; in Italien in gleicherweise durch »maggiore« und »minore«: »Do maggiore«, »Sol diese minore« usw. Die Buchstabenschrift ist auch heute noch für die Tonbezeichnung gebräuchlich, ähnlich wie sie schon im siebenten vorchristlichen Jahrhundert von den Griechen angewendet wurde. In musiktheoretischen Werken, der Harmonielehre und über all, wo die Verwendung der Musiknote zu schwerfällig wäre, bezeichnet man die Töne mit ihren Namen in Buchstaben. Ein großer Buchstabe bedeutet Dur-Akkord, ein kleiner Moll-Akkord. Helmholtz führte den Strich ein: Gis usw. Dieses System wurde von Öttinger weiter ausgebaut; neuerdings hat man es nur mit Anwendung von Kleinbuchstaben: c, his, as, fes usw. Zuweilen werden die ein-, zwei- usw. gestrichenen Noten auch in der Form c', c", c"' geschrieben. Im übrigen werden noch mancherlei andre Zeichen benutzt: o + < >, Bruchziffern, Klammern, Trenn striche, römische Zahlen und vieles andre, z. B.: f'"gesIV a s b c^fdes v H> usw. Die richtige Schreibung der Namen von Tonsetzern und ausführenden Künstlern ist ebenfalls wichtig und hat manchem Setzer mit wenig Erfahrung oder schlechtem Gedächtnis schon viel Beschwerden gemacht: Haydn (nicht Hayden), Händel (nicht Hendel), Breslaur (ohne e), Gluck neben Glück (dem Tondichter des Liedes »In einem kühlen Grunde«); die verschiedenen Strauße (Johann und Richard Strauß, aber Oskar Straus), Weingartner neben Weingärtner, Bilse (nicht Bilze), August Bungert, Heinrich Bungart und Theodor Bungard-Wasem, Bial (nicht Biel), Jadas- sohn (nicht Judassohn) usw. Ferner schreibt sich Kullak nur mit k, Humperdinck aber mit ck, Palestrina (mit e), Wilhelmj (mit j, nicht y), Dreyschock (mity, nicht i), Lecocq (mit cq), Jaques-Dalcroze (nicht Jacques-D.), Kalliwoda (mit w, nicht v), Boieldieu (nicht Boildieu), Mascagni (mit c, nicht k), Liszt (mit sz bzw. fj); der Flame Gavaert (spr. Gavärt) darf nicht Gavärt geschrieben werden, Messchaert nicht Messchärt, die Sängerin 9}il$fon ist richtig mit (nicht §), der Böhme 9Mroabba mit langem f usw. Akzente sind zu beachten bei: Keler-Bela, Mehul, Halevy, Beriot, Szell, Lehar, Gretry, Hallen, Genee, Suppe, Artöt, Saint-Saens, Teresa Careno, Dvorak und vielen andern. Verlesungen finden sich oft bei Ibach (der zu Hach oder Ilrach gemacht wird), Amati (nicht Amali oder Arnali). An der Vermengung der Sprachen sind meistens die Tonsetzer schuld, die ihren Werken Titel beilegen, worin Italienisch und Französisch usw. lustig und friedlich beieinander stehen, z. B. »Marcia militaire« statt »Marcia militare« oder »Marche militaire« usw. Soweit aber nur Schreibfehler des Berichterstatters oder Manu skriptschreibers vorliegen, darf die Druckerei (die nötige Einsicht vorausgesetzt) schon Richtigstellungen vornehmen. Hierbei sind besonders italienische Schrei bungen zu beachten: Teatro Costanzi (nicht Theatro Constanzi), poco a poco (a ohne Akzent), a cappella (nicht ä capella), piü, con vivacitä usw. Besonders darf im Italienischen c und z nicht verwechselt werden: Canzone, Concerto, pizzicato. Auch ist bei solchen Bezeichnungen gut achtzugeben, die im Französischen und Italienischen sehr ähnlich sind: frz. barcarolle (ital. barcarole),nocturne (notturno), opera (opera), tarantelle (tarantella), fantaisie (fantasia), accompagnement (accom- pagnamento), cadence (cadenza), introduction (introduzione). Die »Symphonia heroica« heißt italienisch »Sinfonia eroica«, frz. »Symphonie heroique«, alle drei Schreibmöglichkeiten werden zuweilen gemischt, z. B. »Symphonia eroica« usw., was falsch und zu berichtigen ist.