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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192700007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWERBE NUMMER 5 TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN MAI 1927 DAS BERUFSSCHULWESEN DER STADT BERLIN Zahlen find im allgemeinen langweilig. Aber bei der Be urteilung des Berufsfchulwefens der Stadt Berlin fprechen die Zahlen doch eine gewaltige Sprache. Nach dem Stande vom I. November 1926 zählten die Berufsfchulen 145194 Schüler und Schülerinnen. Darin find allerdings neben den Pflichtfchülern auch die freiwilligen Schüler der Wahlfchulen, Handelsfchulen, Höheren Han- delsfchulen ufw. einbegriffen, nicht aber die Fachfchulen und Höheren Fachfchulen für Gehilfen. Die Schülermafien verteilen fich auf 46 Schulen. Darunter befinden fich Riefenfchulen mit 5000 bis über 7000Schülern. An Berufsfchulen, deren Befuch gefetzliche Pflicht ift, wurden am 1. November 1926: 102838 Schüler und Schüle rinnen gezählt; 64891 Jünglinge und 37947 Mädchen. Intereffant und lehrreich ift auch die Verteilung auf die Berufszweige. Bemerkt fei aber, daß die Partien des Einzel bildes ftark zufammengezogen find. Beim Baugewerbe find z. B. Maurer und Zimmerleute und noch andere Berufe, die auf Bauten Verwendung finden, vereinigt. Die- felbe Zufammenziehung ift beim Bekleidungsgewerbe, bei den Holzarbeitern, beim Metallgewerbe und beim Kunft- gewerbe erfolgt. Bei dem letzteren fegelt alles mögliche unter einer Flagge: Buchgewerbler, Bildhauer, Graveure, Zifeleure, Gürtler, fogar auch Schleifer u. a. Unter der Rubrik »Sonftige« find z.B.Mufiker.Rechtsanwaltsbureau- angeßellte, Sammelklaffen, Hilfsfchulen, Berufsfchule für Schwerhörige und Taube und auch Arbeitslofe unter gebracht. Das Bild ift alfo leider nicht ganz in feinen letzten Einzelheiten zu ftudieren. Immerhin fprechen auch fchon die Sammelzahlen: Jünglinge Mädchen Baugewerbe 2 239 Blumen- und Feder- Bekleidungsgewerbe 3715 arbeiterinnen .... 92 Dekorateure 95 Blumenbinderinnen 246 Drogiften 850 Frifeurinnen 956 Frifeure 1055 Kontoriftinnen 4670 Gärtner 401 Kürfchnerinnen .... 340 Holzarbeiter 3577 Putzmacherinnen.. . 1744 Kaufleute 7208 Schneiderinnen 6149 Kunftgewerbe 5702 Weißnäherinnen ... 1712 Maler und Lackierer 647 Verkäuferinnen ... 7745 Metallgewerbe 16712 Sonftige 3043 Nahrungsmittel- Ungelernte Arbeite- gewerbe 3256 rinnen n 250 Sonftige 6974 Ungelernte Arbeiter. 12460 64891 37947 Intereffant ift wohl auch zu hören, wieviel Klaffen die Pflichtberufsfchulen umfaßen. Es beftanden am 1. November 1926: Gewerbliche Lehrlingsklaffen (Jünglinge und Mädchen) 3092 Klaffen Ungelernte Arbeiter (Jünglinge u. Mädchen) 816 Klaffen 3908 Klaffen Angefichts diefes gewaltigen Schulfyftems kann man fich von den damit verbundenen finanziellen Laften der Stadt Berlin eine Vorftellung machen. Auch die von den Lehrern zu leiftenden Stunden laßen fich aus der Tatfache erkennen, daß diefe Schülermaßen von nur (rund) 750 hauptamtlichen und (rund) 350 neben amtlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Die 3. Berufsfchule für Jünglinge (Buchgewerbe) im befonderen Diefe Schule umfaßte am I. November 1926: 5217 Schüler. Davon entfielen auf: Graveure und Zifeleure 189 Schüler in 6 Klaßen Gürtler 409 Schüler in 13 Klaßen Lithographen undSteindrucker 290 Schüler in 9 Klaßen Buchbinder 437 Schüler in 15 Klaßen Schriftgießer u. Stereotypeure 125 Schüler in 5 Klaßen Schriftfetzer 1174 Schüler in 36 Klaßen Buchdrucker 694 Schüler in 23 Klaßen 3318 Schüler in 107 Klaßen Ungelernte Arbeiter 96 t Schüler in 28 Klaßen 4279 Schüler in 135 Klaßen Wahlfchule 938 Schüler Summa 5217 Schüler Gewißermaßen als Schönheitsfehler befinden fich in diefer Schule noch die Gürtler, Schleifer und ungelernten Arbeiter. Diefe Gruppen follen aber im Herbft 1927, wenn das Buch gewerbe ein neues Haus bekommt, abgetrennt werden. Unter den Buchgewerbefchülern befinden fich auch vier Mädchen als Lehrlinge, und zwar drei als Buchbinder und eins als Setzer. Außer diefen Raritäten hat die Schule 40 Schüler mit Oberfekundareife: 35 Setzer und 5 Drucker. Diefes nackte Zahlenmaterial bedarf aber noch einer Ver- vollftändigung, um von dem Fachbildungswert der Schule ein richtiges Bild zu geben. Bisher fchien im Reiche das Urteil zu beftehen, daß die Berliner Buchgewerbefchule rückftändig fei. Diefes Urteil fcheint mir aber, nach meiner Kenntnis anderer Verhältniße, nicht nur nicht richtig zu fein, fondern es hat fich wohl nur vom Hörenfagen und ohne Kenntnis der Verhältniße gebildet. Es beftehen an der Schule, bis auf wenige Ausnahmen, nur reine Fachklaßen. Nur die Schriftgießer, Stereotypeure und Galvanoplaftiker, die Lithographen, Steindrucker und Oßfetdrucker und die Graveure verfchiedener Tätig keit und Zifeleure find als eng verwandt zu Gefamtklaßen vereinigt. Der Unterricht ift fachtheoretifdi und menfchbildend; er umfaßt: Berufskunde (Fachkunde, Fachrechnen inklufive Kalkulation und Buchführung), Fachzeichnen und Bürger kunde (Gemeinfchaftskunde). Die Schule hat fich nicht verlocken laßen, falfche Wege zu gehen, auf die fie manche Kreife treiben möchten; fie will nicht die Betriebsübungslehre fortfetzen oder nur Er- ziehungsfchule fein. Die Schule will nicht Erfatz, fondern Ergänzung der Meifterlehre fein. Abgefehen davon, daß es einem Lehrer mit 35 — 40 Schülern gar nicht möglich wäre, Werkftattunterricht zu treiben, kann es niemals
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