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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192700007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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und damit wird der weitere Weg gewiefen und der fyfte- matifche Aufbau des Werkes klar. Er ift eine logifche und wiederum gleichmäßig durchdachte Fortfetzung des pfy- chologifchen Teiles mit dem Unterfchied, daß das pfycho- logifche Moment hier vom Allgemeinen ins Spezialifierte übergeht. Es wird nicht mehr ein Reiz wahrgenommen fchlechthin, er wird vielmehr analyliert, fein Aufbau er- forfcht und damit der Weg vorbereitet Für feine Aufnahme in die Reihe der Begriffe. »Die meiften Begriffe, die wir als etwas Alltägliches in uns erfchaffen,find nicht eindeutig, find nicht völlig klar.« Nun erkennen wir auch, daß es für den Lehrenden wichtig ift, fein Denkvermögen fyftematifch zufchulen.Nach einerUnterfuchungundAufzeigungder Be griffsbildung und ihrer An wendungim Unterricht wandern wir ins Gebiet des Urteilens. Da zeigt lieh nun, daß die Möglichkeiten des Urteilens fehr mannigfaltig find. Der große Königsberger Philofoph Immanuel Kant brachte Ordnung in diefe Mannigfaltigkeit, indem er fie auf zwölf Arten zurückführte. Aus gewonnenen Urteilen leiten wir aber wiederum neue ab, indem wir die bisherigen in Be ziehung zueinander bringen. Diefes Herleiten nennen wir Schließen. Das Schließen wird, weil das Schlußverfahren für unfre Unterrichtstätigkeit von ganz befonderer Wichtig keit ift, an einigen Beifpielen erläutert. Der vierte Vortrag führt zu > Unterrichtszweck und Unter- richtsverfahren*. »Das Unterrichten will gar manchem als eine wenig fchwierige Tätigkeit erfcheinen. Hat doch jede Mutter dem kleinen Liebling das und jene Versehen bei gebracht und jeder Vater feinem Sprößling zu der oder jener Leiftungsfähigkeit verholfen. So entlieht dieMeinung, man brauche fich nur diefes gelegentliche Anlernen zu einer Dauerbefchäftigung erweitert zu denken, um das Bild der Lehrerarbeit vor fich zu haben. Dem ift nicht fo: Das Unterrichten ift weit mehr als ein Anleiten zum Lernen.« Mit diefem Satz ift fehr treffend das Wefentliche gefagt. Darauf baut der Verfaffer auf. Er gibt nach einer Heraus- fchälung des Unterrichtszweckes die verfchiedenen Unter richtsverfahren, die hier nur aufgezählt feien. Wir lernen das mitteilende, das erklärende, das entwickelnde und das erarbeitende Verfahren und erkennen dabei die zwingen den und notwendigen Wege für unfere Zeit. Dabei kleidet er alles in gefchickter Weife in die Skizzierung eines Lehr vortrages. Es würde vielleicht zu weit führen, das alles im Rahmen diefer Befprechung zu behandeln, und wir müffen uns deshalb mit diefen wenigen Strichen befcheiden. Der Aufbau einer Unterrichtslektion wird im fünften Teil behandelt. Der Zweck des Unterrichtens: die Heranbildung eines fchaffensfrohen und fchaffensfähigen Jünglings, in dem der Mann fich emporringt. Der Stoff wird zunächft feftgelegt im Lehrplan, nicht zuletzt aber ift er in feiner Verteilung, Gliederung und Auswertung Sache der Lehr- perfönlichkeit. Bauwert, Lebenswert und Bildungswert werden klargelegt. Alsdann reiht fich das Werkzeug in den Rahmen des Ganzen, und damit fchließt fich der Kreislauf. Es ift glänzend erfaßt, was vom Werkzeug gefagt ift. Und wenn wir die Art und Weife des Aufbaues einer Lektion lefen und dann die eingehende Abhandlung über die Vor bereitung auf eine Unterrichtsftunde, dann kommt einem unwillkürlich dasGefühl, alsmüffean diefen Ausführungen auch ein eingefleifchter Pädagoge feine Freude haben. Der letzte Vortrag befchäftigt fich mit dem Lehrton und der Lehrerperfönlichkeit. Hier befchäftigt fich nun der Ver faffer etwas eingehender mit dem Lehrer felbft. Er geht ein auf die Fragen der »reinen Neigung«, der »pädago- gifchen Befähigung«, des »Bildungsdrangs«, der »Beharr lichkeit« ufw. Dabei ftreift er das Äußere des Lehrers, fein Befchäftigen mit dem Schüler, und geht dann über zum Verhalten beim Unterricht. Die Wiederholungsftunde wird behandelt, das Prüfen, das Zenfieren ufw. Vielleicht ift diefes Kapitel etwas zu breit geworden, aber das fchmälert durch aus nicht den Wert des Werkes und das Verdienft des Verfaffers. Wie ich fchon eingangs fagte, dürfte dies Buch in den Kreifen der im graphifchen Gewerbe — und natürlich auch in allen anderen — nebenamtlich tätigen Fachlehrer von ganz befonderer Wichtigkeit fein. Aber auch die haupt amtlichen Lehrkräfte follen es getroft in die Hand nehmen. Sie werden Geher ihre Freude daran haben. Zudem hat das Buch einen fehr guten Satzfpiegel auf einem anftändigen Papier, fo daß fich das Auge eines Buchdruckers daran er götzen kann. Der Preis ift gebunden 3,50 Mark. Oswin Gentfeh (Dresden) KLEINE MITTEILUNGEN Zittauer Schülerarbeiten. Zum 16. Male erfreut die Städtifche Handwerker- und Gewerbefchule in Zittau die Fachwelt mit einer Mappe Schülerarbeiten, die alle Anerkennung für Lehrer und Schüler erheifchen. In dem beigegebenen Geleitwort des Direktors Georg Friedemann werden dem Fachlehrer E. Spindler warme Worte gewidmet; ferner wird auf die Schwierigkeiten bei der Errichtung der Fach klaffen eingegangen. Der Jahresbericht der Schule, in den »Zittauer Nachrichten« fauber hergeftellt, liegt der Mappe bei und gibt einen vorzüglichen Überblick über die ge- leiftete Arbeit und die Einrichtungen der gefamten Schule. In den Fachklaffen der Schule werden 23 Buchdrucker lehrlinge, 12 Setzerund 11 Drucker,unterrichtet; die Pflicht- ftundenzahl beträgt wöchentlich 8. Der lehrplanmäßige Unterricht wird außerdem durch befondere Veranftal- tungen und Vorträge ergänzt. Der Unterricht erftreckt fich im allgemeinen auf drei Jahre, doch find die Lehrlinge des Buchdruckgewerbes durch Lehrvertrag verpflichtet, im vierten Lehrjahre wenigftens am Fachunterricht teilzu nehmen. Die 1911 eingerichteteWerkftätte konnte während des Berichtsjahres wefentlich ergänzt werden. Durch Zu wendung von ösoMa'k feitens des Deutfchen Buchdrucker vereins war es möglich, eine ganze Garnitur der Neuland- fchrift, Korpus Magere Kochfchrift und einige Utenfilien (Winkelhaken, Schiffe ufw.) anzufchaffen. An der Schule find auch Unterrichtskurfe für Erwachfene eingerichtet, die rege benutzt werden. Um die Schule in engfte Fühlung mit dem Gewerbe zu bringen, können die Berufsverbände dreigliedrige Fachbeiräte wählen. Diefe haben das Recht, mit der Schule über Geftaltung von Lehr- und Stunden plänen, Erweiterung von Unterrichtsgelegenheiten, Be- fchaffung von Lehrmitteln und über die Anftellung von technifchen Lehrkräften zu beraten.Der Befuch befreitvom allgemeinen Fortbildungsfchulunterricht. Zu bedauern ift die immer noch beftehende Schulgelderhebung von den Lehrlingen. Derartige unfoziale Beftimmungen paffen nicht mehr in die heutige Zeit. Befonders hart empfunden wird dies von den auswärtigen Schülern, die neben dem Fahr geld noch erhöhtes Schulgeld (6 Mark vierteljährlich) zu entrichten haben. 153
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