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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192700007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 6, Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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gezeitigt. Die zur Schau gehellten Arbeiten ließen fehr augenfällig erkennen, wie wichtig für den Buchdrucker das Durchdringen der Schrift iß. Wenn es auch nicht jeder zu einem Schriftkünßler bringt, fo wird der weniger ge wandte Schreiber gleichfalls an der individuellen Geßal- tung feiner Arbeit eine hohe Freude empfinden und fein berufliches Willen undKönnen erweitern. Die Einrichtung eines folchen Kurfus iß deshalb in der Gegenwart durch aus nicht überflüffig, fondern fehr zu empfehlen. Der Lehrgang für Linol-, Blei- und Holzfchnitt hatte die größte Schwankung in der Teilnehmerzahl aufzuweifen. Dies mag jedenfalls feinen Grund in der Schwierigkeit der Aufgabe haben. Hier genügt nicht allein guter Wille, fondern auchGefchicklichkeitundTalentmüfren vorhanden fein. Die gefertigten Arbeiten ließen die wohldurchdachte Technik und Lehrmethode des Leiters trefflich erkennen. Von den übrigen Kurfen lagen keine Achtbaren Ergebniffe vor, da fie lieh weniger auf Handfertigkeit als vielmehr auf geißigem Gebiet bewegten. Es iß aber nicht daran zu zweifeln, daß auch fie voll ihr Ziel erreicht haben. Aus der nebenßehend gegebenen Überficht iß zu erfehen, daß der Fortbildungswille bei den Buchdruckern auch noch in den höheren Altersklaffen vorhanden iß. Es dürfte nicht allein die fprunghafte Entwicklung der Drucktechnik und der Wandel der Gefchmacksrichtung fein, die diefen Fortbildungswillen wach erhält, fondern ebenfofehr eine gewiffe Berufsfreude, die zu immer größerer Vervoll kommnung des Berufswiffens ßrebt. Aber auch einen in Kollegenkreifen weitverbreiteten Irrtum ßellt die Be teiligung an den Kurfen richtig: Der Bildungsverband iß nicht eine Sparte mit engbegrenztem Tätigkeitsgebiet, fondern eine Organifation, in der alle Verbandsangehöri gen ihrem Drang nach Fortbildung genügen können. Wie aus der Tabelle erlichtlich, find Angehörige aller Sparten unter den Teilnehmern vertreten. Befondere Aufmerkfam- keit verdient noch die ßarke Beteiligung der Lehrlinge. Diefe erblicken ebenfalls in den Ortsgruppen des Bildungs verbandes die Stätte, die ihnen die notwendige Ergänzung ihrer oft geringen Ausbildungsmöglichkeit in Lehrwerk- ßatt und Fachfchule bietet. DasErgebnis derKurfe kann alsein Höhepunkt beruflicher Bildungsarbeit betrachtet werden. Darüber hinaus iß es aber auch ein Merkmal des Vorwärtsßrebens der Arbeiter- fchaft im allgemeinen und ein Bekenntnis zur Gemein- fchaftsarbeit. Alles, was geleißet wurde, iß aus dem ideellen Gedanken heraus gefchaffen, nicht dem einzelnen, fondern dem Ganzen zu dienen. Mögen die Arbeiten dazu bei tragen, daß die vom Bildungsverbande geförderten Beßre bungen bei allen Kollegen und Körperfchaften gerecht gewürdigt und unterßützt werden. KLEINE MITTEILUNGEN Abänderungsvorfchläge zum Einheitslehrplan. Der vom Bildungsverband Anfang Februar d. J. verfandte Entwurf zu einem Einheitslehrplan hat in Fachkreifen freudige Zu- ßimmung gefunden. Nur wenige Abänderungsvorfchläge find bis zum I. Mai, dem Schlußtage für Einreichung folcher Vorfchläge, eingegangen. Von diefen iß am bemerkens- werteßen der vom weßdeutfehen Fachfchulausfchuß am 30. April angenommene Lehrplanentwurf, der lieh auf den Einheitslehrplan aufbaut, aber in der Feßlegung der Stundenzahl erheblich von diefem abweicht. Im Einheits lehrplan iß die Wochenßundenzahl mindeßens auf 8 fefi- gelegt, im weßdeutfehen Plan dagegen betragen diefe während der erßen beiden Jahre möglichß je 9 und im dritten Jahre 6 Stunden, wovon je 5 für den Fachunterricht vorgefehen find. Im vierten Jahre follen nur 4 Stunden fach licher Unterricht außerhalb der Arbeitszeit gegeben werden. Diefer Vorfchlag iß gegen die Stimmen der Fachlehrer an genommen worden. Der graphifche Fachfchullehreraus- fchuß wird bei Beratung der Abänderungsvorfchläge ganz befonders auf diefen Punkt eingehen. Wahl eines Fachausfchuffes in Leipzig. Nach den Beßim- mungen des Paragraphen 2 der Lehrlingsordnung foll bei jeder Handwerks- beziehungsweife Gewerbekammer ein Fachausfchuß für das Buchdruckgewerbe errichtet werden, dem die Durchführung der Lehrlingsordnung obliegt. In Leipzig wählte die Gewerbekammer in diefen Ausfchuß die Prinzipale Günther, Rauch, Heine, Scheffel, (fämtlich in Leipzig), Reichardt (Groitzfch), Reiche (Borna) und die Gehilfen Döbler, Baffe, Franke, Geiß, Heffelbarth (fämtlich in Leipzig), Hellriegel (Borna). Die Handwerks kammer wird in dem Ausfchuß durch den Buchdruckerei befitzer Wagner (Leipzig) vertreten. Die Errichtung einer Lehr- und Meifterfchule für das Buch druckgewerbe in Leipzig ift gefiebert. Wie die Fachpreffe berichtet, genehmigten die Stadtverordneten in Leipzig die Ratsvorlage über die Baupläne für die Lehr- und Meißer- fchule für das Buchdruckgewerbe und den Vertrag mit dem Verein Leipziger Buchdruckereibefitzer. Sie erfuchten den Rat, dahin zu wirken, daß das Schulgebäude aus- fchließlich für Schulzwecke verwendet und die Zahl der kleineren Räume verringert werde; auch follen die dem Unterricht dienenden Räume den in Leipzig üblichen Größenverhältniffenentfprechen. In der Ausfprache wurde erwähnt, daß in letzter Zeit fchätzungsweife 15 — 20 vom Hundert Druckaufträge von Leipzig nach Berlin gewandert feien und daher die Beßrebungen des Leipziger Buch druckervereins fchnelle Förderung erfordern. Städtetag und gefteigerte Schulbildung. Die Schulausfchüffe desDeutfchen und desPreußifchen Städtetages haben kürz lich folgende Entfchließung gefaßt: »Der Städtetag fieht in einer fachlich unnötigen Steigerung der Vorbildungs forderungen zahlreicher Stellen des Behördendienfles und der Wirtfchaft für den Eintritt in die Berufe eine fchwere Gefahr. Die Forderung höherer Schulbildung unter Ver- nachläffigung der mittleren Reife der Mittelfchule führt zu einer übermäßigen Verbreiterung der höheren Schule, die von der öffentlichen Hand nicht getragen werden kann und auch die Leißungshöhe der höheren Schule bedroht. Das Elternhaus wird durch erhöhte Koßen und erhöhten Zeitaufwand übermäßig beiaßet. Die Höherführung der Zwangsforderungen führt zu einer Beeinträchtigung des fozialen Aufßiegs Begabter aus einfacheren Ständen. Die Erfahrung lehrt auch, daß die weitergetriebene fchul- mäßige Vorbildung eine praktifche Höher wertigkeit durch aus nicht gewährleißet, fondern daß bei guten Grundlagen der Schulbildung dieaufSelbßforderung und eigene Kräfte entwicklung gerichteten perfönlichen Anlagen das aus- fchlaggebende Moment find.« 175
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