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Der Phototypograph
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-29.1932
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045186-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045186-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045186-19320000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 10, Oktober nicht erschienen
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 6, Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der Phototypograph
- Autor
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Die Photographie als Illustration Vor mehr als einem Vierteljahrhundert ist W. Kirchbach in der „Frankfurter Zeitung” gegen die „Illustrationswut” zu Felde gezogen, die er als eine Art geistiger Epidemie bezeichnete, der in derZeit von 1870 bis 1890 grassierenden Musikschwärmerei vergleichbar. Kirchbach gab damals der Hoffnung Ausdruck, daß die Überfütterung mit wahllosen Abbildungen der Leserwelt bald eintönig und zuwider werden würde. Seine Prophezeiung ist gründlich daneben geraten. Denn heute ist die Illustration Trumpf. Die Ent wicklung der Zeitungsillustration in den letzten Jahren ist beispiellos und hat zu einer vollständigen Umstellung im Zeitungswesen geführt. Als vor etwa 25 Jahren die Photo graphie ihren Einzug in die wenigen damals bestehenden illustrierten Zeitungen begann, veröffentlichte Clemens Shorter in der „Contemporary Review” eine Statistik.Da nach fanden sich in einer Märzwoche in den „Illustrated LondonNews” 28 Photographien und 19 Zeichnungen, in der New-Yorker Zeitung „Harpers Weekly” 25 Photos und 8 Zeichnungen, in der „Illustrierten Zeitung” (Leipzig) aber noch 14Zeichnungen und 8 Photos und im „Graphic” 29 Zeichnungen und 17 Photos. Und heute? Was man sieht, das glaubt man. Vom Wort mit seiner subjektiven Färbung hält man nicht viel; der Photographie, 1 die objektiv ist und die Wahrheit sagen muß, glaubt man weit mehr. Daher der „Schrei nach dem Bilde”, der auch i in der heutigen Hetzjagd des Lebens seinen Grund haben 1 mag. Zum Lesen einer Abhandlung braucht man eine ge- r wisse Konzentration, ein intensiveres geistiges Mitarbeiten als beim Überfliegen der neuesten Bilder vom Tage, die j unserem Vorstellungs vermögen weitest entgegenkommen. I Die Weit wird daher geradezu überschüttet mit illustrierten £ Zeitschriften, Magazinen usw. Wir sind jetzt — leider — 8 soweit, daß jeder Verbrecher, jeder durchgebrannte Kas- g sierer als Illustration in den Zeitungen vorgeführt wird, f Jede Handlung regierender Männer, die bekannten Schau- rg Spieler werden in mindestens sechs Gesichtswinkeln der J Leserwelt überliefert. So brachte erst kürzlich eine Berliner Ix illustrierte Zeitschrift ein Bild, das den Reichspräsidenten , v vonlllustrationsphotographen umlagert zeigte, eine charak teristische Illustration zum „Schrei nach dem Bilde”. Dabei war es natürlich, daß die illustrierten Zeitschriften in der Berichterstattung über Tagesneuigkeiten unterliegen mußten. Berichte über wichtige Ereignisse können durch Telephon oder Radio in nur wenigen Minuten übermittelt werden, die Herstellung von Klischees erfordert jedoch immerhin noch etwas mehr Zeit. Denn die Bildübertragung auf elektrischem Wege mit oder ohne Draht ist noch nicht allgemein anwendbar. Die eigentliche Ausübung der Photographie, ihre praktische Betätigung, wurde bislang nicht im gleichen Maße von der Tagespresse behandelt. Zum Teil liegt das wohl daran, daß der Einfluß photographischer Betätigung sich auf zu zahl reiche verschiedene Gebiete erstreckt, wie Wissenschaft, Kunst und Technik usw. Dieser weitverzweigte Einfluß photographischer Betätigung auf allen Gebieten machte es wohl mit in der Hauptsache den Tageszeitungen unmöglich, deren Bedeutung voll zu würdigen, wenn man auch in Notizen über die Fortschritte in der Photographie berichtete. Ohne sachverständige Berater aber vermochte die Tages presse dazu kaum jemals richtig Stellung zu nehmen; trotz dem ist ihre Bedeutung für die Verbreitung der Kenntnisse photographischer Neuerungen nicht zu unterschätzen. Für die Photographie ist die Tagespublizistik von beson derer Bedeutung, da man beide miteinander vergleichen kann. Trotz dieser Analogie zwischen Journalismus und Photographie kommt es doch gelegentlich vor, daß durch die Presse recht wenig zutreffende Mitteilungen über Fort schritte und Erfindungen aus dem Gebiete der Photographie verbreitet werden. Darin aber scheint sich jetzt ein Wandel vorzubereiten. Auch die Presse beginnt sich mehr und mehr der Photographie zu bedienen; darüber hinaus geht man dazu über, auch besondere Rubriken für Photographie zu errichten. Wenn so durch die Zeitungen das Interesse für die Photographie in immer weiterem Umfange wächst und zugleich wach gehalten wird, so dürfte das bei richtiger Einstellung aller an der Photographie interessierten Kreise nur von Vorteil sein. r. h. IOOOOO kVA
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