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Der Phototypograph
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-29.1932
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045186-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045186-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045186-19320000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 10, Oktober nicht erschienen
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der Phototypograph
- Autor
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Die photographierte Schraube Eine Schraube zu photographieren ist bestimmt nicht schwer, sofern man überhaupt photographieren kann. Viel schwerer hingegen ist es schon, ein Schraubenphoto so zu gestalten, daß dieses in dem Rahmen einer vorge sehenen typographischen Arbeit anziehend und reizvoll wirkt. Unsere ma schinentechnische Zeitschrift »Der graphische Betrieb« brachte im Heft 9 (1931) eine Abhandlung über Schrauben. Daraus erwuchs der Wunsch, ein wirkungsvolles Schraubenbild auf dem Umschlag zu zeigen. Die vorhandenen Abbildungen von Schrauben aller Arten genügten dazu nicht; sie wären mehr als nüchtern ge wesen. Es mußte also ein Schraubenphoto geschaffen werden,das sich in den typographisch aufgebauten Umschlagentwurf hineinkomponieren ließ. Zu diesem Schraubenphoto waren verschiedene Vorbereitungen nötig. Zunächst war die Idee ausschlaggebend, eine große Schraube, als wesentliches Moment, im Kreise vieler kleiner Schrauben, als Nebenmoment, gewissermaßen als dekorativen Hintergrund für die dominierende große Schraube, zu zeigen. Man schüttete eine Handvoll kleiner Schrauben in einem Häufchen auf den Tisch und legte die große Schraube darauf. Das sah auf demTisch sehr gut aus, aber die photographische Platte, der Abzug, zeigte, daß es unmöglich war, diese Aufnahme für den Umschlag zu verwenden (Abbildung 1). Die Zusammen ballung der viel zu vielen kleinen Schrauben ließ die große Schraube gewisser maßen erdrücken. Es kamen weder Licht- noch Schatteneffekte zustande, eines der hervorragendsten Merkmale desgestaltetenLichtbildes; eine Auflockerung der Zusammenballung war notwendig. Abbildung 2 veranschaulicht diese Auflockerung des Materials sehr deutlich; wir sehen auch, wie die Schlagschatten entstanden. Aber sie sind zu hart, und es fehlt Bewegung in der Aufnahme. Die hochgestellten Schrauben wirken unnatürlich, leblos, kalt. Zudem war die Lichtquelle viel zu stark; die harten Schatten wirken in ihrer Häufung unangenehm. Der wahrhafte Effekt fehlt. Das Bild ist gestellt. Alle gestellten Bilder haben diesen Mangel. Darum ist ihnen gegenüber immer allergrößte Vorsicht am Platze, wenn sie effektvoll und zugleich natürlich wirken sollen. Nicht sofort wurde der Grundfehler dieser zweiten Aufnahme erkannt; das beweist am treffendsten die Abbildung 3, wo die Schrauben auch noch aufrechtgestellt zu sehen sind. Um zu weicheren Schatten zu kommen, wurde über die kleinen Schrauben, die aufrechtgestellt blieben, eine starke Glasplatte und auf diese die große Schraube gelegt. Licht- und Schatteneffekte sind wesentlich besser geworden, befriedigen aber bei weitem nicht. Die Beweglichkeit der Schatten wird aufgehoben durch die Steifheit des Materials, die durch das Aufstellen der Schrauben bewirkt wurde. Interessant sind an diesem Bilde die vom Aufnahmeobjekt (Schrauben) abgerückten Schatten. Man sieht an dem Photo nicht ohne weiteres, daß dieser Effekt durch eine Glasplatte erzielt wurde. Die große Schraube auf diesem Bilde vergleiche man mit der auf dem zweiten Bilde; man wird die Verän derung der Proportionen, verursacht durch die Glasplatte, leicht selbst fest stellen, die noch verstärkt wird durch die größere, schlankere Form der großen Schraube. Dieses Bild hätte sich noch interessanter gestalten lassen, wenn man eine zweite Lichtquelle, von einer andern Seite her, hätte einwirken lassen. Aber die Steifheit des Aufnahmematerials wäre auch dadurch nicht beseitigt worden. Von dieser Erkenntnis ausgehend, wurde auf das Aufstellen der kleinen Schrau ben bei Abbildung 4 verzichtet. Die große Schraube wurde zuerst auf die Unter lage von hellgrauem, genarbtem Karton gelegt; die kleinen Schrauben wurden rundherum locker ausgestreut. Bei genauerem Zusehen entdeckt man auch die kleinen Korrekturen, die an der Lage einiger Schrauben vorgenommen wurden. Auf das Effektmittel der Glasscheibe wurde bei dieser Aufnahme ver zichtet. Aber man bediente sich einer zweiten Lichtquelle, die schwächer war als die Hauptlichtquelle. Von links oben her wurde ganz flach mit der starken Lampe beleuchtet und von links unten her ebenfalls ganz flach mit der schwä cheren Lampe. Dadurch wurden die interessanten Abstufungen in den Schatten einzelner Schrauben erzielt.
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