Der Phototypograph Beilage zu den Typographischen Mitteilungen Januar 1933 Heft l Umschlagentwurf für die Zeitschrift Der graphische Betrieb von Rudolf DÖrwald, Berlin Phototypographische Entwürfe Eine phototypographische Entwurfsidee läßt sich nicht immer nur so aus dem Ärmel schütteln. Oftmals wird — oder vielmehr meistens sogar — etwas ganz anderes aus der ursprünglich geplanten Idee. Ein tref fender Beweis dafür ist die Entstehung des Umschlages von Heft 9 des „Graphi schen Betriebes” des Jahrgangs 1932. Der Grundgedanke war, den Lomara-Dimi- nutor in irgendeiner Weise als Zugstück, als Blickfang für den Umschlagentwurf zu verwenden. Der Diminutor bietet für die photographische Aufnahme gar manche Schwierigkeiten, aber auch um so größere Reize. Es ist vielleicht angebracht, ihn hier etwas näher zu beschreiben, weil er auch für den Phototvpographen ein sehr nützliches Instrument sein kann. Der Lomara-Dimi- nutor besteht aus eineraufeiner mit Grad einteilung versehenen vierkantigen Alu miniumstange verschiebbar angeordneten konkaven Linse; er dient dazu, vor der Herstellung von Klischees nach größeren Originalen feststellen zu können, bis zu welchem erträglichen Maß mit der Ver kleinerung gegangen werden kann. Also läßt sich der Apparat auch sehr gut ent sprechend für die Photographie verwen den. In der zur Verwendung gelangten Aufnahme sieht man durch den Lomara- Diminutor hindurch auf ein Heft des „Gra phischen Betriebes”; man erblickt links in dem Lupenfenster den Aluminium kantel des Apparates; die Hand ist auf dem Umschlag abgedruckt und gehört zu der Kreissäge. Wir erblicken durch das Fenster noch andere Umschlagteile von anderen Heften. Die ursprüngliche Absicht ging übrigens dahin, noch viel mehrEinzel- elemente für den Bildaufbau zu verwen den. Davon zeugt die Aufnahme, aus der der endgültige Bildausschnitt gemacht wurde, und zwar derart, daß in der Haupt sache eigentlich nur einer von den vielen Umschlägen als Gestaltungsmoment noch übrigblieb. Die Wiederholung der Be schriftung im Lupenfenster über dem Lupenrand ist zwar Zeichnung, ließ sich aber photographisch nicht hersteilen. 17