Suche löschen...
Der Sprachwart
- Bandzählung
- 19.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 11, November
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 19.1927 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 49 50
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 73 74
- Ausgabe8, August 81 82
- Ausgabe9, September 89 90
- Ausgabe10, Oktober 105 106
- Ausgabe11, November 121 122
- Ausgabe12, Dezember 137 138
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 19.1927 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ständige Beilage der Typographifchen Mitteilungen" DerSprachwart Monatsblätter für Sprachpflege und Rechtfehreibung Fachmitteilungen für die deutfehen Korrektoren 19. JAHRGANG BERLIN / NOVEMBE R 1927 NUMMER n Über die Bedeutung der Münznamen Von Dr. Max Gerhardt, Berlin-Charlottenburg „Geld gibt Geltung“, lagt ein altes Sprichwort, das damit nicht nur eine leider nicht wegzuleugnende Wahrheit verkündet, fondern auch zugleich eine etymologifche Erklärung des Wortes „Geld“ gibt. So lagt Johann Gottfried Seume in einem feiner Gedichte: Geld nur gilt, wie es die Sprache lehret, Und Gold allein gibt ftracks dem Manne Wert. Das urfprüngliche Zahlungsmittel war nicht das Geld (Münzen), das in diefer Bedeutung ein ver hältnismäßig recht junges Wort ift, fondern, wie uns das lateinifche Wort für „Geld“ pecunia lehrt, Vieh = lateinifch pecus. Die zahlreichen und fehr alten Münzen Italiens, die das Bild eines Stieres tragen, find fozufagen der urkundliche Beweis für das ehe malige Beftehen diefer Zahlungsweife. Im Gotifchen hieß das Geld faihu (fprich fähu; diefes Wort be deutete zugleich „Vieh“) und skatts, was unfer heu tiges „Schatz“ ift (vgl. damit das angelfächfifche feoh, was auch „Vieh“ und „Geld“ bedeutete, woraus das neuenglifche fee [= Gebühr, Lohn, Trinkgeld] ge worden ift). — Im Franzöfifchen ift die Bezeichnung für Geld nach dem Metall genannt, aus dem es her- geftellt wurde: argent, von dem lateinifchenargentum = Silber. — Das italienifdie Wort für Geld heißt danaro, das fpanifche dinero, das portugiefifche dinheiro. Alle diefe Wörter ftammen ab von dem Namen der lateinifchen Silbermünze denarius, die darum fo genannt ift, weil fie zehn (deni) asses (fpäter 16) wert war. — Der englifche Ausdruck für „Geld“ money, ebenfo die franzöfifche Bezeichnung monnaie, das portugiefifche Wort mo'eda, das ita- lienifche, bulgarifche, rumänifche, polnifche und ruf- fifche moneta, das fpanifche und neugriechifche moneda haben ihren Urfprung in einem Beinamen der römifchen Göttin Juno, nämlich Moneta. In ihrem Tempel in Rom befand fich eine Werkftatt zur Her- ftellung von Geldftücken. Diefer Beiname Moneta wird abgeleitet von monere — ermahnen, den die Göttin erhalten haben foll, weil fie die Römer bei einem Erdbeben daran erinnert hatte, daß fie durch Darbringung eines Tieropfers die ihnen drohenden Gefahren abwenden könnten. Von den Römern über nahmen die Germanen das Wort moneta, das im Althochdeutfchen munizza, im Mittelhochdcutfchen münze hieß und unfer heutiges Wort „Münze" ift, englifch mint, holländifch munt, dänifch mtjmt, fchwedifch mynt. Das englifche Wort für „Münze“ coin (fprich käun) entflammt dem lateinifchen cuneus, das den keilförmigen Münzftempel bezeichnet. Was nun die einzelnen Münzen anlangt, fo find manche nach ihrem Herkunftsort genannt. So ver dankt der Taler feinen Namen der Münzftätte der böhmifchen Grafen von Schlick in Joachimstal, wo er Anfang des 16. Jahrhunderts zuerft geprägt wurde. Ohne Übertreibung darf gefagt werden, daß der Taler die beliebtefte Münzforte gewefen ift, die es je gegeben hat. Die Holländer haben daalder, die Italiener tallero, die Polen talar daraus gemacht, nach der Neuen Welt hat er feinen Weg als Dollar ge funden. — Der Heller erinnert an die Stadt Schwä- bifch-Hall. Wenn er auch nicht mehr im Verkehr ift, fo lebt er doch noch im Munde des Volkes weiter: „Ich gebe keinen roten Heller dafür“, „etwas auf Heller und Pfennig bezahlen“ ufw. — Die frühere englifche Goldmünze Guinea (fprich ginni) wurde fo genannt, weil fie zuerft 1662 aus dem von der Guineaküfte gebrachten Golde geprägt wurde. Sie war 24karätig und hatte einen Wert von 21 Schil ling. Seit 1816 wird fie nicht mehr geprägt. — Die alte Münze Zechine, die 1280 zuerft geprägt wurde, ift nach dem Prägehaufe in Venedig, la zecca (das de\ttfche Wort „Zeche“), genannt worden, das feiner - feits von dem arabifchen Worte sekkah (= Präge- ftock) herkommt. Aus zecca ift dann Zechine (eine Verkleinerungsform) geworden, die wir in den Er zählungen des Morgenlandes oft finden. Andre Münzen erhielten ihren Namen von ihrer Bejchajfenheit. So hat der Grojchen feinen Namen von dem lateinifchen grossus (denaritis), der fpät- lateinifchen Nebenform zu crassus, der Dicke, wie er genannt wurde imGegenfatz zu den dünnen Denaren, den Brakteaten. Alfo urfprünglich war der Grofchen eine dicke Kupfermünze = Dickpfennig. Er wurde zuerft in Tours um 1240 geprägt. — Der franzöfifche Sou, deffen Name vom lateinifchen solidus feft, maffiv) herkommt, war urfprünglich eine Gold münze. Als man 1803 die Frankenwährung ein führte, wurde er als Münze befeitigt. Doch bis auf den heutigen Tag hat er fich im Munde des Volkes als Bezeichnung für 5 Centimes erhalten. — Der Urfprung der Namen Schilling und Pfennig ift noch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder