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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193000000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 2 fehlt
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHUEWESEN IM BUCHHRUCKOEWERBE TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN • MAI 1930 • HEFT 5 Eine Erhebung über das Berufsschule wesen in Preufjen. Bisher fehlte es in Preußen an einer wirklich erschöpfenden Statistik über das Berufsschulwesen. Das hängt damit zusammen, daß sich die Ver hältnisse auf diesem Gebiet in ständiger Entwicklung befinden. Dies gilt vor allem von der Zahl der Fachklassen, die je nach Bedarf eingerichtet werden. Die gewerb liche Schulverwaltung des Staates bedarf jedoch einer genauen Übersicht um so mehr, als gerade jetzt die gesamte Ge werbelehrer- und -lehrerinnenausbildung in neue Bahnen gelenkt wird. Sie muß naturgemäß dem Bedürfnis der Schulen im Lande sowohl der Zahl wie der Glie derung nach Fachrichtungen entsprechen. Besonders wichtig erscheint eine Erhebung über die Durchführung der Berufsschul pflicht. Daneben müssen die laufenden Unterhaltungskosten und die Erhebung von Berufsschulbeiträgen festgestellt wer den. Für die künftige Berufsschulpolitik wird es besonders wichtig sein, zu erfahren, wohin die Berufsrichtung der Jugendlichen geht, aber auch, welche Richtung bei den Lehrpersonen vorherrschend ist, und wo hin hier der Weg geht. Auch ein Überblick über die Kosten und die Art und Weise der Aufbringung ist erwünscht. 6 Semester Ausbildungszeit für Gewerbe lehrer in Preufjen. Der vom Preußischen Handelsminister vorgelegte Ausbildungs plan der Gewerbelehrer, über den wir schon in der letztenNummer derFachschul- beilage berichteten, ist vom Preußischen Landtag in seinen Grundzügen angenom men worden. Die Ausbildungszeit wurde jedoch von vier auf sechs Semester erhöht. Eine höhere Fachschule für das graphi sche Gewerbe in Sfutfgart. Der Sonder ausschuß des Württembergischen Land tags nahm Anfang März einen Bericht der Ministerialabteilung für die Fachschulen entgegen, in dem auf die Errichtung einer höheren Fachschule für das graphische Gewerbe in Stuttgart hingewiesen wurde. Der Ausschuß begrüßte die Bereitwillig keit der Stuttgarter Stadtverwaltung und der beteiligten Gewerbe, an derErrichtung dieser Schule mitzuarbeiten. Es ist geplant, aus der Gewerbeschule im Hoppenlau (Stuttgart) alle Gewerbe, die nicht den graphischen Berufen dienen, herauszu nehmen und dort die höhere graphische Fachschule im Anschluß an die Pflicht- gewerbeschule zu errichten. Dieser Plan wurde von allen Seiten gebilligt, die Er richtung soll beschleunigt werden. Damit würde Stuttgart dem Vorbilde von Mün chen und Leipzig folgen. In Preußen da gegen fehlt eine höhere Fachschule für System und Methode der r.elirliiigsanleitnug Durch den Lehrvertrag wird dem Lehrherrn in allererster Linie die Aufgabenerfüllung für die Ausbildung des Lehrlings zugewiesen. Diese Tatsache muß bei den Lehrlings prüfungen und bei der Kritik der Prüfungsergebnisse berücksichtigt werden; denn gerade im Buchdruckgewerbe sind die bei den Zwischen- und Gehilfenprüfungen festgestellten Mängel in der Mehrzahl auf eine ungenügende oder unterschiedliche Aus bildung zurückzuführen. Vereinzelt mögen natürlich auch andereGründe eine schlechte Note verschuldet haben, sie fallen aber hier nicht so sehr ins Gewicht. Die Ausbildung der Lehrlinge im Buchdruckgewerbe verteilt sich auf verschiedene Gebiete. Durch die technische Vielseitigkeit, die sich dazu noch in den verschiedenen Zeitepochen wandelt, ist der Begriff »Ausbildung« in diesem Gewerbe besonders hoch zu werten. Das besagt, daß in der Ausbildung des Buchdruckerlehrlings eine klare Linie eingehalten werden muß. Unter Ausbildung kann man vier Arten unterscheiden: I. die theoretische im Lehr betrieb; 2. die praktische im Lehrbetrieb; 3. die theoretische in der Fachschule; 4. die praktische in der Fachschule. Die Gliederung der Ausbildungsarten ist in der Praxis vielleicht nur in der Fachschule mit Lehrwerkstatt streng Umrissen, im Lehrbetrieb laufen sie bestimmt ineinander. Den Fall, daß im Lehrbetrieb eine gesonderte theoretische Ausbildung überhaupt nicht gegeben wird, bezeichne ich als Mangel, weil doch im Lehrbetrieb sofort und hand greiflich von der Theorie zur Praxis übergegangen werden kann. In der Schule ist dies aus mancherlei Gründen nicht immer möglich. Über die Notwendigkeit der theore tischen Ausbildung im Lehrbetrieb finden sich jedoch auch Zweifler. Gewiß ist aber, daß dem Lehrling, dem Streben nach Berufskenntnis innewohnt, Fachliteratur zu geleitet werden muß. Sie wird ihm zu jeder Zeit seiner Lehrjahre uneingeschränkt und ungegliedert zur Verfügung stehen. Die darin rein subjektiv zu nennende Ergänzung seines Berufswissens wandelt in Bahnen, die technisch unkontrollierbar sind. Der Lehrling hat hierfür keine begriffsmäßige Einordnung technischer Gesichtspunkte im Ausbildungsgang. Hier muß die theoretische Anleitung und Aufklärung im Be triebe einsetzen. Deshalb halte ich eine theoretische Ausbildung auch im Lehrbetrieb mindestens über das erste Lehrjahr hinaus für angebracht. Für die nach Beendigung des zweiten Lehrjahres abzulegende Zwischenprüfung ist sie meines Erachtens ein Erfordernis. Die Ausbildung des Lehrlings in der Schule ist als eine Ergänzung der Lehre zu betrachten. Es muß aber gesagt werden, daß in den meisten Fällen die Aus bildung in der Schule für viele Lehrlinge das grundlegende Moment bildet, weil fast in jeder Fachschule eine systematische Unterrichlserteilung besteht, die oft gegenüber der Ausbildung im Lehrbetrieb umfassender ist. Daraus ergibt sich, daß auch für die Ausbildungsart im Lehrbetrieb die Anleitung des Lehrlings mit einer ge wissen Systematik und Methode erfolgen muß, um ein Durcheinander in der Ausbildung zu vermeiden. Es mag ein Wagnis sein, von System und Methode bei der Anleitung zu sprechen, wo rein individuelles Handeln in Frage kommt. Doch wo in der Ausbildung systema tische Gliederung vorhanden ist, muß sie notgedrungen auch in der Anleitung des Lehrlings zum Ausdruck kommen. Nur wer erkannt hat, wie schädlich das Durch einander in der Anleitung der Lehrlinge wirkt, wird ermessen, wie notwendig hier eine gewisse Richtlinie ist. Als vorhandene Anleitungsfehler greife ich heraus: Das Außerachtlassen der psycho logischen und physischen Anlagen des Lehrlings (unter anderem Begabungsgrenze, zeitlich begrenzte Aufnahmefähigkeit usw.); technisch falsche Aufgabenstellung (hervor gegangen aus noch nicht vollkommener Materialkenntnis und -anwendung); wahllose Beschäftigung mit praktischen Arbeiten; zeitlich ausgedehnte Unterbrechung der
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