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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193000000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 2 fehlt
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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das graphische Gewerbe noch ganz, ob wohl sie nach dem Plan des Preußischen Handelsministeriums die Voraussetzung zum Besuch der Hochschulen für die Ge werbelehrerausbildung sein soll. Wichti ger als die Errichtung höherer graphischer Schulen dürfte allerdings der Ausbau der Berufsschulen sein, die die Grundlage sind, auf die sich dann die Fachschulen für Ge hilfen aufbauen müssen. Das Schulgeld an der Meisterschule in München.FürReichsdeutscheund Deutsch österreicher betrug bisher das Schulgeld an der Meisterschule für Deutschlands Buch drucker in München 300 Mark im Halb jahr, für Ausländer 450 Mark. Nach einem Beschlüsse des Münchener städtischen Schulausschusses soll in Zukunft für alle Deutschstämmigen, also auch für Schwei zer, Elsässer usw., das gleiche Schulgeld wie für Reichsdeutsche erhoben werden. Das Materialgeld wird für die im dritten und vierten Semester Studierenden von 5 auf 25 Mark erhöht. Die Prinzipalsbeihilfen zu den Meister schulen in München und Leipzig. Der Deutsche Buchdrucker-Verein bewilligte in seiner Vorstandssitzung am 14. März d. J. neben den jährlichen Zuschüssen an die Meisterschulen in München und Leipzig von je 25000 Mark noch weitere Beihilfen von je 20000 Mark zum Ausbau der ge nannten Schulen. Die Schuldauer in Mün chen soll von drei auf vier Semester erhöht werden, die Leipziger Schule wird durch neue Einrichtungen erweitert. Auch für die neu zu errichtende höhere Fachschule in Stuttgart sind 20 000 Mark bewilligt worden. Alle Sonderbeihilfen wurden für die Jahre 1931 und 1932 gewährt. Schülerarbeiten der IV. Berufsschule in Dresden. Seit Ostern 1927 ist die frühere Fachgewerbeschule der Dresdner Buch druckereibesitzer in die IV. Berufsschule zu Dresden eingegliedert worden. Mit dieser Umstellung war die langersehnte Errichtung einer Schulwerkstätte verbun den, die in großen, hellen Räumen der Schule Unterkunft fand. Daß in dieser Werkstätte schon gute Arbeit geleistet werden konnte, beweist die Mappe mit Schülerarbeiten aus dem Schuljahr 1929/30, die eine gute Note verdient. Die Arbeiten der Setzerklasse zeigen bei den Akzidenz drucksachen eine zweckmäßige Anlage und Gliederung, bei den Werksatzproben sind dieVoraussetzungen für einen soliden Werksatz beachtet. Was aber die Schul werkstatt besonders für die Schüler wert voll macht, ist die Pflege der Satzgebiete, die in den meisten Betriebslehren selten oder gar nicht Vorkommen, wie Tabellen und mathematischer Satz. Hier wird die Schule ihrer eigentlichen Aufgabe als Er gänzungsstätte der Betriebslehre gerecht. Die Arbeiten der Druckerklasse stehen denen der Setzerklasse nicht nach, ein Zeichen für gutes Hand-in-Hand-Arbeiten zwischenSchuleundWerkstatt,einZeichen aber auch für ersprießliches Zusammen wirken zwischen Lehrer und Schüler. Schülerarbeifen der Schulwerkstatt für Buchdrucker in Zittau. Vor uns liegt die alljährlich wiederkehrende Mappe der Schulwerkstatt für Buchdrucker an der Handwerkerschule Zittau. Diesmal kön nen wir jedoch nicht alle Arbeiten der 22 Setzer- und 17 Druckerlehrlinge lobend praktischen Tätigkeit usw. Eine mit solchen Mängeln behaftete Anleitung in der Aus bildung wird bestimmt nicht das nach der Befähigung des Lehrlings zu erwartende Prüfungsergebnis zeitigen. Es mag sein, daß der Intelligenzgrad manches Lehrlings solche Mängel selbst ausgleicht. Das beweist dann aber nur, daß aus dem Lehrling bei richtiger Anleitung noch mehr herauszuholen gewesen wäre. Zwischen System und Methode in der Anleitung mache ich einen Unterschied. Es kommt bei der An leitung nicht darauf an, was man den Lehrling lehrt, sondern auch wie man es ihn lehrt. Also das System bezieht sich auf das »Was« und die Methode auf das »Wie« der Anleitung. Um in der Reihenfolge zu bleiben, soll auch das System der Anleitung zuerst besprochen werden. Zwei notwendige Hilfsmittel sind hier für jeden Lehrlingsleiter zur Hand: die Jahres ziele der Lehrlingsordnung und der Lehrplan für den Schulunterricht der Lehrlinge im Buchdruckgewerbe. In beiden Fällen ist die Einteilung nach Lehrjahren erfolgt, sie laufen in sachlicher wie in fachlicher Beziehung parallel. Das Hindernis der Beschäf tigung des Lehrlings in systematischer Weise mit Arbeiten nach den Jahreszielen besteht hauptsächlich in Klein- und Spezialbetrieben. Dort gilt der Lehrling, sobald er einmal einen Winkelhaken mit glattem Satz einigermaßen richtig setzen kann, als technischer Arbeiter, der alles das wahllos setzen muß, was an Aufträgen gerade für ihn da ist. Hat er nun eine Arbeit, die aus dem Rahmen des Üblichen fällt, so wird ihm schnell und meistens in unvollkommener Form ein wenig erklärt, und damit ist alles getan. Diese Arbeit muß eine technische Unvollkommenheit sein, weil sie dem beruflichen Wissen des betreffenden Lehrlings vorauseilt und deshalb von ihm gar nicht in ihren Grundzügen erfaßt werden kann. Der Lehrling aber glaubt, durch diese Arbeit schon sehr weit in seiner Ausbildung fortgeschritten zu sein. »Er kann es schon.« Die darauf folgende Anfertigung einfacherer Arbeiten wird von ihm nun als »gewöhnlich« betrachtet und mit mangelndem Eifer erledigt, weil das Gefühl der minderwertigen Arbeit in ihm erweckt worden ist. Diese Fälle sind nicht vereinzelt, sie sind eine psychologische Wirkung durch falsche Anleitung. Ein anderer Mangel in der Anleitung besteht in der Unterbrechung der Tätigkeit des Lehrlings durch andere Arbeit. Der Ausdruck »fichtnern« ist im Sprachschatz der Buchdrucker heimisch. Er besagt, daß der Lehrling, besonders der im ersten Lehrjahr stehende, von diesem oder jenem Gehilfen oder Faktor jederzeit zu irgendwelcher beruflichen oder außer beruflichen Tätigkeit herangezogen wird. Das ist ein Krebsschaden in der systema tischen Anleitung des Lehrlings. Wenn man von dem Lehrling Berufseifer verlangt, so muß man ihm in allen Lagen der Ausbildung die Konzentrationsmöglichkeit für die Ausführung der Arbeit lassen. Vollkommenes Negieren der systematischen An leitung ist es auch, wenn zum Beispiel der Setzerlehrling auf Stunden oder sogar Tage zur Anlegetätigkeit in den Maschinensaal beordert wird. Das geschieht nicht nur in Kleinbetrieben, sondern auch in größeren Druckereien. Ein gleicher Fehler ist es, wenn Lehrlingen, ganz gleich in welchem Lehrjahr, die Ausführung immer gleich bleibender Arbeiten zugemutet wird. Ich denke da an das regelmäßige Setzen oder Ändern von Etiketten, Programmen und anderen Kleinarbeiten. Wenn diese Arbeiten nicht den Stempel technischer Eigenheit tragen, die dem Lehrling Lehrstoff sein kann, dann wird ihm das Ausführen der Arbeit monoton. Der Lehrling wird dadurch in dem Ausbildungsgang zurückgeworfen. Das sind nur einige Beispiele für eine falsche Anleitung. Das Wesen der richtigen Anleitung liegt darin, daß man dem Lehrling in systematischer Folge vorerst die Arbeiten zur Ausführung gibt, die seinem Lehrjahr nach den Jahreszielen der Lehrlings-Ordnung und dem Lehrplan in der Fachschule entsprechen. Damit ist auch eine folgerichtige Entwicklung des Berufswissens ge währleistet. Der Übergang zum Beispiel von der einfarbigen zur mehrfarbigen Druck sachenherstellung geschieht bei vielen Lehrlingen so unregelmäßig, daß sie den Unterschied solcher Arbeiten technisch nicht richtig erfassen und bezeichnen können. Bei der letzten Gehilfenprüfung in Chemnitz waren es auffallend viel Prüflinge, die den technischen Ausdruck »Paßform« nicht kannten. Nach den Jahreszielen der Lehrlings- Ordnung und dem Lehrplan an der Fachschule ist davon gleichzeitig im dritten Lehr- bzw. Schuljahr die Rede. Je mehr ein Lehrlingsanleiter sich die für die Ausbildung geschaffenen Grundlagen, also Lehrlings-Ordnung undLehrplan an der Fachschule, an sieht, desto leichter wird es ihm, den Lehrling in einem systematischen Ausbildungs gange zu unterweisen, der dem Lehrling dann bestimmt ein Fachwissen vermittelt, das in allen Einzelheiten auch von ihm innerlich erfaßt wird. Da es nun auch darauf ankommt, wie man dem Lehrling das nötige Wissen bei bringt, komme ich zur Kennzeidinung der methodischen Anleitung des Lehrlings. Neben dein vollkommenen Fachwissen des Anleiters ist hierzu noch individuelle Eignung notwendig. Vor allen Dingen halte ich es für angebracht, daß dem Anleiter von den Ergebnissen der Eignungsprüfung des Lehrlings mindestens Kenntnis gegeben wird.
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