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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193000000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 2 fehlt
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWERBE TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN • HEFT 9, SEPTEMBER 1930 DIE KONZENTRATION DES GRAPHISCHEN FACHSCHULWESENS IN KÖLN 1. Notwendigkeit einer graphischen Fachschule für Köln Unsere moderne Wirtschaft braucht für die Fertigung ihrer hand werklichen und industriellen Erzeugnisse immer mehr Menschen, die durch einen planmäßigen Schulungsprozeß von Kopf- und Handarbeit für die Ausübung ihrer Arbeitstätigkeiten vorgebil det sind. Die rein wirtschaftlich eingestellten Druckereibetriebe der Nachkriegszeit haben ein ausgesprochenes Bedürfnis nach diesem betriebstüchtigen Facharbeiter, der formgestaltend in den Fertigungsvorgang des Druck-Erzeugnisses eingreift. Statt dieser arbeitstechnisch durchgebildeten Menschen haben wir auf den Kunstgewerbeschulen ein zeichnendes Künstler proletariat mit recht mangelhafter handwerklicher Schulung herangezüchtet, das bei fehlender praktischer Intelligenz für den graphischen Betrieb so gut wie unbrauchbar ist. Da die Druckerlehrwerkstätten der Kunstgewerbeschulen den hohen technischen Anforderungen der modernen graphischen Betriebe mit ihren kostspieligen Reproduktionsanlagen in keiner Weise gewachsen sind, beschreiten die Buchdruckerfachorgani sationen den Weg der Selbsthilfe durch Gründung der Meister schulen, wie sie bereits in München und Leipzig durchgeführt sind. Aus demselben Streben heraus entstand der Bildungs verband der Deutschen Buchdrucker mit Zentralsitz in Berlin. Wer die Arbeit dieser Fachorganisationen in ihrem ganzen Umfange kennengelernt hat, weiß, daß Kräfte in dieser Be wegung liegen, die wert sind, nicht nur ideell, sondern auch materiell durch staatliche Mittel gefördert zu werden. Mit Rücksicht auf die augenblicklich sehr gespannte Finanzlage hat der Staat die soziale Pflicht, die ihm obliegenden hand werkerziehlichen Aufgaben nach dem Grade ihrer Dringlichkeit im wirtschaftlichsten Sinne zu lösen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe können Staat,Kommuneund Gewerbe nur in gemeinsamer Arbeit erfüllen, wenn sie — ent sprechend dem Zusammenschlußbestreben innerhalb der Wirt schaft — die bisher getrennt nebeneinander bestehenden Schul gattungen eines Gewerbes räumlich und ausbildungstechnisch zu einer fachlich gegliederten Schuleinheit zusammenfassen. In Köln ist dieser Zusammenschluß auf dem Gebiete des graphi schen Schulwesens schon zum Teil durchgeführt. Der augen blickliche Wert der bisher vereinigten graphischen Werkstätten einschließlich der vomDeutschen Buchdruckerverein gestellten Setzmaschinen beträgt etwa 150000 RM. Für den weiteren Aus bau der geplanten graphischen Fachschule würden noch etwa 130000 RM. erforderlich sein. Da die Stadt Köln das nach dem Gesetz zu schaffende Berufs pädagogische Institut erhält, wäre es wünschenswert, wenn der Staat aus dem für den Westen bestimmten Fonds den Betrag für den Ausbau der graphischen Fachschule zur Verfügung stellen würde. Die an dem Ausbau unmittelbar interessierten Kreise wären: die Berufsschule der Stadt Köln, die Gewerbeförderungsanstalt der Rheinprovinz, die Kölner Werkschulen, das Staatliche Be rufspädagogische Institut und die graphischen Fachverbände. 2. Aufbau und Gliederung der graphischen Fachschule Es ist eine besondere Eigenart des graphischen Gewerbes, daß für eine ernsthafte berufliche Ausbildung ein kostspieliger tech nischer Apparat erforderlich ist, den eine Schule allein unmöglich ausbauen und unterhalten kann. Eine Trennung der einzelnen graphischen Schulbetriebe wirkt sich aber praktisch dahin aus, daß ein Teil der Werkstätten unbenutzt dasteht. Hinzu kommt noch, daß infolge der geringen Abnutzung der Einrichtungen die Werkstätten über veraltete Maschinen verfügen, die durch technische Fortschritte weit über holt und damit für einen zeitgemäßen, den wirklichen Bedürf nissen des Gewerbes entsprechenden Unterrichtsbetrieb so gut wie unbrauchbar sind. Werkschule Graphiker Praxis Graphische Facharbeiter Fachschule I Berufsschule Lehrling Die idealste und wirtschaftlichste Lösung für alle interessierten Kreise wäre der Zusammenschluß aller graphischen Einzelbe triebe zu einer fachlich gegliederten Schuleinheit, in der unter verantwortungsvoller Leitung in einem Gebäude alle Fortbil dungsmöglichkeiten in aufsteigender Linie gegeben sind: Berufs schule, Fachschule, Kunstschule, Berufspädagogisches Institut. Für dla Berufsschule den werkstattpraktisch ausgebildeten Lehrling Die graphischen Klassen der Berufsschulen erhalten in neuzeit lich eingerichteten Setzer- und Druckerlehrwerkstätten unter fachmännischer Leitung ihren praktischen, fachtheoretischen und allgemeinbildenden Unterricht. Auf Grund der nach der neuen Lehrlingsordnung durchzufüh renden Prüfungen, deren praktische Arbeiten auch in den Schul- werkstätten abgelegt werden, kommen Schule und Handwerk in engere Zusammenarbeit, was im Interesse gemeinsamer För derung der örtlichen Fachschulverhältnisse zu begrüßen ist Er weitert wird der Geltungsbereich der Fachschule durch die demnächst akut werdende Frage der Gründung von Bezirks fachschulen. FUr dal Gewerbe den betrlebitdchtigen Fachmann Die örtlichen Druckereien sind stark an einer planvollen Ausbil dung ihres Nachwuchses interessiert.Jede Firma muß heute unter dem Druck des freien Wettbewerbes darauf bedacht sein, über ge nügend technisch und formal geschulte Facharbeiter zu verfügen, um den qualitativ hohen Anforderungen derAuftraggeber gerecht zu werden. Die Ausbildungsmöglichkeiten für Drucker und Setzer sind in Köln durch die bestehenden Tagesklassen für Fachschüler und durch die Abendkurse für tagsüber beschäftigte Berufsangehörige vorhanden. Diese Einrichtungen bedürfen aber noch des weiteren Ausbaues. Auch die Fachorganisationen der Buchdruckereibesitzer planen zur Weiterbildung ihres Nach- Berufspäd. Institut Lehrer
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