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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 21.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 21.1929 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 57 58
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 81 82
- Ausgabe8, August 97 98
- Ausgabe9, September 105 106
- Ausgabe10, Oktober 121 122
- Ausgabe11, November 137 138
- Ausgabe12, Dezember 153 154
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 21.1929 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
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Alfo entweder „Landsberg an der Warthe“ oder „Landsberg (Warthe)“, fo oder mit Abkürzung. Das erfte wird man vorziehen in zufammenhängender Darftcllung, das zweite etwa in Briefköpfen, Stempeln und dergleichen. Im Aufträge des Dcutfchen Sprachvereins: Profellor Dr. Karl Scheffler, Wiflenfchaftlicher Berater des Deutfchen Sprach vereins. Ebenfo wandte lieh die Ortsgruppe Landsberg (Warthe) des Bildungsverbandes der Deütfchen Buch drucker an die Zentralkommiflion der Korrektoren Deutfchlands, um deren Stellung zu dem Erlaß des Magiftrats zu erforfchen. Die Zentralkommiflion beauftragte den Unterzeichneten mit der Ausarbei tung eines Gutachtens, das gleichfalls hier wieder gegeben werden foll: Unter „Landsberg-Warthe“ kann im allgemeinen nach deutfeher Gepflogenheit verftanden werden, daß Warthe einen Gemeindebezirk von Landsberg darftellt. Man vergleiche die Schreibweifen Berlin- Neukölln, Leipzig-Stötteritz, München-Daglfing, Stuttgart-Degerloch ufw. Mit „Warthe“ foll jedoch nicht ein Landsberger Stadtbezirk, fondern ein Fluß (nämlich die Warthe) bezeichnet werden, an dem die Stadt Landsberg liegt. Zur Unterfcheidung von andern Ortfchaftcn gleichen Namens wird der Name des Fluffes dem Namen der Stadt beigefügt, ln der gefprochenen Sprache heißt die Wartheftadt immer „Landsberg an der Warthe“, und fo follte man eigentlich auch fchreiben. Das erfcheint vielen aber zu lang, namentlich im Gefchäftsverkehr. Kürzt man nun ab, fo kann unbedenklich „a. d.“ für „an der“ gefchriebcn werden (nicht bloß „a.“, das hieße „am“; vgl. Köln a. Rh. = Köln am Rhein). Die oft ge brauchte Abkürzung „a. d. W.“ fcheint manchem Überpeinlichen bedenklich zu fein, weil das viel leicht „Landsberg an der Wefer“ gclefen werden könnte. Diefe Befürchtung ift wenig begründet; der Name „Landsberg an der Warthe“ ift jedem Sdiüler geläufig. Um jedoch allen gerecht zu werden und auch den leifeften Zweifel zu beheben, wäre viel leicht die Schreibung „Landsberg a. d. Wa.“ zu er wägen, wie zum Beifpiel viele Ortfchaflen in Sach- fen ihrem Namen die Abkürzung „i. Sa.“ beifügen. Will man aber nicht abkürzen und trotzdem kurz und allgemeinverftändlich fchreiben, fo mache man es wie die Port und die Eifenbahn und fchreibe: Landsberg (Warthe). Diefe Schreibweife ift zur end lichen Herbeiführung einer Einheitlichkeit um fo mehr zu empfehlen, als die genannten Behörden durch ihren umfafTenden Wirkungsbereich fowiefo einen großen Einfluß auf die Schreibung der Orts namen ausüben. Im Aufträge der Zentralkommiflion der Korrektoren im Verbände der Deutfchen Buchdrucker: Friedrich Oberüber, Schriftleiter des „Sprachwarts“. Sowohl der Deutfche Sprachverein als auch die Zcntralkommiffion der Korrektoren fteht alfo in diefer Frage auf dem Boden des Duden; hier heißt es in den Vorbemerkungen auf Seite XLIV: „Un- zuliijfig find Sdtreibungen wie Frankfurt a. O. (was Frankfurt am Oder wäre) fowie Frankfurt-Oder.“ Es wäre fehr zu wünfehen, daß der Magiftrat von Landsberg an der Warthe feinen Erlaß, der den Wirrwarr in der Schreibung folcher Zufätze noch vermehrt hat, im Sinne diefer Richtlinien recht bald revidierte. Friedrich Oberüber. Zwei Blonden, zwei Brünette? Von Jojeph Lammertz, Aachen Für Sprachfreunde wird folgende Nebeneinander - ftellung, die (ich aus zwei Beifpielen des Duden er gibt, anregend fein: Blonde (blonde Frau) Brünette (Braun [haarig] e) Wesfall: der Blonden der Brünette Mehrzahl: die Blonden die Brünetten Zahl: zwei Blonden zwei Brünette Man erficht wohl gleich, daß es da etwas zu unter- fuchen gibt. „Die Blonde“ ift; offenbar ein Eigen- fdiaftshauptwort: erfpart ift, weil bekannt, Frau. Es nimmt im Wesfall n an; das ift bei echten Haupt wörtern nicht der Fall. Dann ift felbftverftändlich die Biegung fo durchzuführen, als ob das verfchwie- gene Hauptwort folgte, alfo auch: ein (blonder Mann) Blonder, mehrere (blonde Männer, blonde Frauen) Blonde. Nach beftimmten Zahlwörtern wird jedoch das Eigenfchaftswort ftark gebogen; zwei gute Menfchcn; auch (im Duden): zwei Abgeordnete, zwei Gerade; dann heißt es auch: zwei blonde Frauen. Mithin kann nur richtig fein: zwei Blonde. Die Form „zwei Blonden“ findet fich aber fchon feit 1915 im Duden. „Die Brünette“ hält man auf den erften Blick als gleich gebildet wie „die Blonde“, zumal da im Duden voraufgeht: brünett (braun[haarig]). Zudem folgt (wie oben angeführt) als Erklärung zu „Brü nette“ das Eigenfchaftshauptwort „Braune“. Vertritt aber „die Brünette“ fprachlich „die brünette Frau“, dann ift der Wesfall auf n zu bilden: (der brünetten Frau) der Brünetten, und nach einer Zahl: zwei (brünette Frauen) Brünette. Nun bringt aber der Duden (f. oben): der Brü nette. Danach hätte Brünette zwar die Bedeutung „braune Frau“, verträte aber nicht in fprachlicher Hinficht diefe Bildung, gölte vielmehr als echtes Hauptwort, etwa wie Blondine, Wesfall: der, einer Blondine. Wollte man aber Brünette als echtes Hauptwort werten (wie Blondine), dann müßte es nach einer Zahl heißen: zwei Brünetten (wie auch: zwei Blondinen). Jedenfalls paßt nicht zufammen, wie Duden bringt: der Brünette, zwei Brünette. Zufammengehörig find vielmehr: der Brünetten, zwei Brünette —- der Brünette, zwei Brünetten. Daß (neben „der Blonden“) „zwei Blonden“ (vgl. zwei Schöne, zwei Braune) eine Regelwidrigkeit, eine unberechtigte Ausnahme bildet, ift wohl fdiwer abzuftreiten. Ob aber „die Brünette“ als echtes Hauptwort wie „die Blondine“ oder als Eigen fchaftshauptwort wie „die Blonde“ gelten foll,
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