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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 21.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 21.1929 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 57 58
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 81 82
- Ausgabe8, August 97 98
- Ausgabe9, September 105 106
- Ausgabe10, Oktober 121 122
- Ausgabe11, November 137 138
- Ausgabe12, Dezember 153 154
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 21.1929 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
- Links
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Ständige Beilage de r „Typographifchen Mitteilungen" Der Sprachw art Monatsblätter für Sprachpflege und Rechtfehreihung Fachmitteilungen für die deutfehen Korrektoren 2i IAHRGANG BERLIN 'MÄRZ 1929 NUMMER3 Lateinifche Ausdrücke aus dem Gebiete der Medizin Von Gußav Dietz, Leipzig Die meiften Autoren verwenden in medizinifchen Abhandlungen für Krankheitsbilder und Körperteile lateinifche Bezeichnungen, die uns, ihres häufigen Vorkommens wegen, ziemlich vertraut geworden find. Dagegen ftößt man mitunter auch auf Berichte mit folchen lateinifchen Ausdrücken, deren Bedeu tung für den, der die lateinifche Sprache nicht oder nur unvollkommen beherrfcht, recht unklar und auch aus Wörterbüchern manchmal nur fchwer zu ergründen ift. Ich habe es nun für nützlich erachtet, die im Laufe der Jahre gefammelten Redewendungen — fie find fämtlich medizinifchen Auffätzen ent nommen, (lammen alfo direkt aus der Praxis — zu- fammenzuftellen und mit deutfeher Überfetzung zu verfehen. Vielleicht kann diefe kleine Sammlung den Setzern und Korrektoren hier und da für die Praxis von Nutzen fein. ab ovo: „vom Ei an“, von allem Anfang an. ad concham: an der Ohrmufchel; Flüllerfprache ad concbam: die Flüfterfprache wurde nur dicht am Ohre vernommen. ad modum: nach Art und Weife von ad modum Walbum: nach dem von Walbum angegebenen Verfahren. ambulare: umhergehen; ambulante oder ambula- torifche Behandlung: Krankenbehandlung, ohne daß der Kranke dabei gezwungen ift, das Bett zu hüten. cave: meide, z. B.: „cave Diathermie, da in diefem Falle fchadenbringend“. ecteris paribus: unter fonft gleichen Vorausfetzungen, Bedingungen. Chronaxie: die zur Auslöfung einer Mindeftzuckung benötigte kürzefte Reizeinwirkungszeit. coena (auch caena und cena gefchrieben): die Mahl zeit; pro coena oder per coenam: für die einzelne Mahlzeit (Zufatz von Medikamenten in fteigender Menge pro coena, um deren Wirkung auf den getarnten Organismus feftzuftellen); post coenam: nach dem Effen. crux: das Kreuz, die Plage; ein befonders fchwer zu behandelnder Kranker ift eine wahre „crux” für alle, die mit ihm zu tun haben; experi- mentum crucis: eigentlich „kreuzweifes“ Experi ment, meift aber gebräuchlich für ein fchwieriges, heikles, nicht ganz ungefährliches Experiment. cum grano salis: mit einem Körnchen Salz; wird beigefügt, wenn ein Wort nicht in feiner eigent lichen Bedeutung, fondern mit gewiffen Ein- fchränkungen aufgefaßt werden foll, z. B.: „Der Kranke wurde geheilt entladen, doch ift ,geheilt' nur cum grano salis zu verliehen, da bei diefer Krankheit Rückfälle nie ausbleiben.“ diaeta parca, diaeta blanda: fparfame, reizlofe Diät. diagnosis per exclusionem: Diagnofe durch Aus- fchluß, d. h. eine an lieh fchwierige Diagnofe doch zuftande bringen, indem man ähnliche, aber nicht ganz zutreffende Krankheitsbilder eins nach dem andern ausfchließt. dies: der Tag; pro die oder per diem: für den Tag. dosis certe letalis: ficher tödliche Dofis. ens malignitatis: ein Wefen bösartigen Charakters. „Ein undefinierbares Ens malignitatis dringt als krebserzeugendes Agens in die Zelle ein und ver wandelt fie in eine Krebszelle.“ ex juvantibus: aus helfenden Nebenumftänden, alfo mittelbar, eine Diagnofe Hellen. exitus letalis (meift nur kurz exitus): tödlicher Aus gang der Krankheit, Lebensende; der Kranke kam ad exitum. fere: beinahe, ziemlich, fall. Cataracta senilis fere matura: ein fall reifer Altersftar. genius epidemicus: der jeweilig vorwaltende gut artige (benignus) oder bösartige (malignus) Cha rakter einer Epidemie. in cadavere: (Verfuche) an der Leiche. in casu: im vorliegenden Falle, z. B.: „Der primäre Herd, in casu die Urethritis.“ in extenso: etwas ausführlich, in vollem Umfange wiedergeben. in medias res: mitten in die Dinge hinein, gleich zur Sache felbft kommen, ohne Umfehweife. in nuce: („in der Nuß“) knapp, bündig, gedrängt, den Kernpunkt der Sache betreffend. in praxi: in der Praxis, in der Wirklichkeit, in der Nutzanwendung; praxis aurea: goldene Praxis, im Gegenfatz zur Kaffenpraxis. in situ: in der Lage, an Ort und Stelle beiaffen, im Körper. in statu nascendi: im Augenblick des Entftehens; franz.: d l’etat naissant. in suspenso: aus dem Körper entfernt und (zu Ver- fuchszwecken) aufgehängt. in vitro: im Glafe, d. h. im Laboratoriumsverfuch; in vivo: am Lebenden. locus minoris resistentiae: Ort des menfchlichen Kör pers, der den eindringenden Giftftoffen geringere Widerftandsfähigkeit entgegenfetzt. medicus curat, natura sanat: der Arzt unterftützt nur die Heilung durch die Natur, die Heilung kann allein die Natur bewirken.
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