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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 21.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 21.1929 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 57 58
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 81 82
- Ausgabe8, August 97 98
- Ausgabe9, September 105 106
- Ausgabe10, Oktober 121 122
- Ausgabe11, November 137 138
- Ausgabe12, Dezember 153 154
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 21.1929 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
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vorübergehen laflen und uns des Mannes erinnern, der einen überragenden Einfluß auf die rechtfchreib- liche Geftaltung des gefamten Schreib- und Druck werks der neuern Zeit ausgeübt hat. Der Lebensgang Dudens war kurz folgender: Er ftudierte 1846 bis 1849 in Bonn, war dann mehrere Jahre in Frankfurt a. M. und in Genua als Er zieher tätig und unternahm während diefer Zeit auch Reifen in Frankreich, England und Italien. Im Jahre 1859 wurde er Gymnafiallehrer in Socft, 1869 übernahm er die Leitung des Gymnafiums zu Schleiz, und 1876 wurde er zum Direktor des Gym naflums zu Hersfeld berufen, dem er bis zum Jahre 1905 vorftand. Die Altersjahre verlebte er dann bis zu feinem Tode am 1. Auguft 1911 im Ruhe- ftande in Sonnenberg bei Wiesbaden. Neben zahlreichen fprachwiffenfchaftlichen und rechtfchreiblichen Auffätzen hat Duden auch eine Anzahl Bücher veröffentlicht. Im Jahre 1872 wurde die preußifche Regierung durch feine Schrift „Die deutfehe Rechtfehreibung“ auf Duden aufmerkfam und berief ihn 1876 in die erfle „Orthographifche Konferenz“. Hier fetzte fleh Duden für einen maß vollen, aber entfehiedenen Fortfehritt in der laut treuen Schreibung ein und hatte die Genugtuung, Verftändnis für die meiflen feiner Vorfchläge zu finden. Die Folge diefer Konferenz war dann 1880 die Einführung der neuen Rechtfehreibung in allen preußifchen Schulen, denen auch bald die Schulen der andern deutfehen Länder folgten. Der damalige Reichskanzler und preußifche Minifterpräfident, Fürft Bismarck, war jedoch der neuen Schreibweife ab geneigt, und fo kam es, daß die Behörden die alte Rechtfehreibung beibehielten. Wie die Behörden, fo machten es die meiflen deutfehen Zeitungen und Zeitfchriften, auch die Bücher wurden überwiegend weiter in der alten Rechtfehreibung gedruckt. So blieb die neue Rechtfehreibung fall allein auf die Schulen befchränkt, und wenn die aus der Schule entladenen jungen Leute ins Erwerbsleben traten, mußten fie in der Rechtfehreibung wieder umlernen. Diefer widerfinnige Zufland war auf die Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Im Jahre 1901 wurde dann eine zweite „Orthographifche Konferenz“ in Berlin ein berufen, die an der Schulrechtfchreibung noch einige Änderungen vornahm. Auch Duden nahm an diefer Konferenz wieder teil; fein Anfehen war inzwifchen fo gewachfen, daß er auch hier großen Einfluß auf die Befchlüfle der Konferenz auszuüben vermochte. Am meiden — gerade auch von den Buchdruckern — begrüßt wurde der Bcfchluß, die Rechtfdireibung für alle deutfehen Schulen und Behörden verbindlich zu machen. So war endlich eine einheitliche amt liche Rechtfehreibung gcfchaffen. öfterreich und die Schweiz traten den BefchlülTen bei, und vom Jahre 1903 an erlangte diefe Rechtfehreibung für das ganze deutfehe Sprachgebiet Gültigkeit. In Anerkennung feiner Verdienfte um die deutfehe Rechtfdireibung wurde Duden im Jahre 1902 zum Geheimen Re gierungsrat ernannt. Von feinen fonftigen Büchern feien hier noch die „Grundzüge der neuhodideutfchen Grammatik“ und der „Orthographifche Wegwcifer“ genannt. Die Freude an der neuen Rechtfehreibung war bei den Buchdruckern nicht ungetrübt. Um nämlich den Übergang von der gewohnten alten zu der neuen Rechtfehreibung zu erleichtern, waren bei vielen Wörtern doppelte, bei einigen fogar dreifache Schreib- weifen als gleichberechtigt zugclaflen worden. Dies führte dazu, daß Duden 1902 beauftragt wurde, neben feinem „Orthographifchen Wörterbuch“ für die Buchdrucker ein befonderes Rechtfdireibwerk zu fchaffen, in dem von den zwei- und dreifachen Schreibweifen nur eine als für die Buchdrucker maß gebend aufgeführt werden follte. Schon fechs Monate nach dem Inkrafttreten der neuen Rechtfdireibung erfchien dann Dudens „Rechtfehreibung der Buch druckereien deutfeher Sprache“ (kurz „Buchdrucker- Duden“ genannt), die den Buchdruckern hinfort als Richtfchnur diente. Mit der Zeit folgten auch die Behörden dem bahn brechenden Streben Dudens zur Einheitlichkeit in der Schreibweife; fie merzten allmählich eine ganze Anzahl Doppelfchreibungen in den amtlichen Regel büchern aus. Dadurch wurde nun der „Buchdrucker- Duden“ mehr und mehr überflüffig; Duden konnte im Jahre 1910 an eine Verfchmelzung diefes anfangs fehr wichtigen und auch fehr notwendigen Buches mit dem „Orthographifchen Wörterbuch“ denken und die „Rechtfdireibung der deutfehen Sprache und der Fremdwörter“ (den noch heute gültigen „Duden“) in Angriff nehmen. Nach feinem Tode wurde das Werk, zu dem Duden das Manufkript in der Haupt fache fertiggeftellt hatte, von Dr. Wülfing bearbeitet; aber auch diefem Sprachgelehrten war es nicht ver gönnt, die Arbeit zu vollenden: er folgte Duden fchon am 28. Oktober 1913 in den Tod. Dr. Alfred C. Schmidt beendete dann das Werk, das im Jahre 1915 erfchien. In diefem Zufammenhange möge eines Mannes aus dem Buchdruckerftande gedacht werden, der nicht nur Dudens, fondern auch feiner Nachfolger treuer und uneigennütziger Mitarbeiter und Helfer war. Es ift dies unfer Kollege Otto Reinecke (geb. 16. Mai 1868, geft. 9. September 1921 in Berlin), delTcn Name auf dem Titelblatt des „Duden“ ebenfalls verzeichnet ift. In dem Vorwort des „Duden“ fagt Dr. Sdimidt über Reineckes Mitwirkung: „Wenn cs mir gelungen ift, die neue Auflage diefes Buches im Sinne der Verdorbenen und im Sinne aller Mit wirkenden zu Ende zu führen, fo verdanke ich das zum großen Teile dem Oberkorrektor der Rcichs- druckerei in Berlin, Herrn Otto Reinecke. Wie er unermüdlich und uneigennützig dem Schöpfer des Buches, Herrn Geheimrat Dr. Duden, und nach defien Tode Herrn Dr. Wülfing geholfen hat, fo hat er auch mir allezeit hilfsbereit und fachkundig zur Seite geftanden. Sein reiches WifTen auf dem Ge biete untrer Rechtfehreibung und unfrer Sprache überhaupt befähigt ihn in hervorragendem Maße zur
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