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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 21.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 21.1929 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 57 58
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 81 82
- Ausgabe8, August 97 98
- Ausgabe9, September 105 106
- Ausgabe10, Oktober 121 122
- Ausgabe11, November 137 138
- Ausgabe12, Dezember 153 154
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 21.1929 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
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aus, wenn da drei Buchffaben mit Ober- und Unter längen nebeneinanderftehen. Madien Sie runde s hin ein!" Trotz meinem Einwande mußte ich s hinein fetzen. Die Anzeige wurde dann fauber abgezogen und kam in eine Klifcheeanßalt. Als das Klifchee nun ankam, fah es der „Junior“, merkte fofort den „Bock“ und klärte den „Senior“ auf. Ich mußte daraufhin wieder das lange 1 hineinkorrigieren. Das Klifchee wurde nochmals beßellt. Das Wort „Indanthren“ iß: jetzt unfern Haus frauen zur zweiten Natur geworden. Die Kleider- ßoffe, die lie kaufen, muffen unbedingt „indanthren gefärbt“ fein. Die Indanthrenfarbßoffe fpielen heute in den Färbereien eine große Rolle. Die Farben wirken glänzend und find durchaus echt (lichtecht); fie gehen beim Wafchen nicht aus und bleichen auch in der Sonne nicht. Die Indanthrenfarbßoffe find vom Anthrachinon abgeleitete Küpenfarben (Küpe = Farbkeffel) und gehören in die Klaffe der orga- nifchen Farbfloffe. Mehr Gleichmäßigkeit in der Schreibung! Von Richard Karl, Straubing Sollen zufammengefetzte Wörter durch Binde- ßriche verbunden werden, oder follen fie ungekuppelt erfcheinen? Wohl die meißen Setzer fetzen z. B. „Künßlerkonzert“, „Motorradfahrerklub“ in einem Wort, alfo ohne Bindefiriche. Aber diefelben Setzer finden es ganz in der Ordnung, wenn bei einer An zeige oder einer fonßigen Druckfache durch die Kupplung eine volle oder auch nur eine belfere Schlagzeile entßeht, „Künßler-Konzert“, „Motor radfahrer-Klub“ oder gar „Motor-Radfahrer-Klub“ zu fetzen. Sie fühlen fich verletzt, wenn der Kor rektor dies als Fehler anßreicht. Es kommt dann oß vor, daß die Schlagzeile „Künßler-Konzert“ zeigt, aber im Text in derfelben Anzeige wieder „Künßler konzert“ erfdieint. Innerhalb einer Anzeige oder Druckfache darf jedoch nur eine Schreibweife zu- gelaffen werden. Meines Erachtens iß eine Kupplung bei den zufammengefetzten Hauptwörtern nur dann anzuwenden, wenn fich dadurch Zweideutigkeiten ausfdiließen lallen (z. B. Bettuch und Bet-Tuch), oder wenn bei langen Wörtern durch die Kupplung die Leferlichkeit erhöht wird, z. B. Europahaus-Licht- lpieltheater. Glücklicherweife find heute fchon viele Druckereien und Zeitungen zur richtigen Schreibung der Straßen namen übergegangen. So wird faß immer gefetzt: Kieler Straße, Berliner Straße ufw. Iß aber in der Anzeigenzeile nicht genügend Platz, fo findet man wieder: „Kielerßr.“ Warum diefe Widerfprüche? In ein und derfelben Zeitung fah ich gedruckt: „Regens- burgerßr.“, aber „Regenburger Wochenmarkt“. Ein ßrittiger Punkt iß beim Satz in Antiqua auch die Frage des langen f. In der Antiqua iß — ob des Schönheitsempfindens oder der praktifchen Ver wendbarkeit wegen, fei dahingeßellt — feit langem „f“ eingeführt und wird vielfach von den Gießereien mitgeliefert. Viele Setzer, insbefondere ältere, glau ben aber, daß diefe langen f nur für befondere Zwecke da find. Sie benutzen fie nur, wenn z. B. in der Schlagzeile das runde s nicht mehr hineingeht. Der übrige Text weiß nur runde s auf, die Schlag zeile aber f. Auch hier muß fowohl der Setzer als auch der Korrektor Einheitlichkeit walten laßen. Entweder f oder nur s. Das lange f iß kein Behelfs mittel für Schlagzeilen, fondern ein Buchßabe in der Antiqua wie in der Fraktur, der feine Dafeinsberech- tigung hat. JUL 4.— Von Jojeph Lammertz, Aachen Der Gebrauch, in Schrißßücken die Benennung ,JIJI vor die Zahlen zu fetzen, mag wohl daher kommen, daß Vordrucke (Rechnungen u. ä.) es fo bringen: Benennung vorgedruckt, alfo zuerß da, Zahl nachher hinzugejehrieben. Was in einem Schema angebracht fein mag, braucht aber nicht in ein fortlaufendes Schrißßück über tragen zu werden. Hier muß man fchreiben, wie man fpricht, z. B. es find 4 MJt (4,50 MJl) zu zahlen. Trifft eine andre Zahl damit zufammen, fo wendet man am beßen für diefe römifche Ziffern oder Buch- ßaben an, z. B. es find in Klaffe II 4 .JtJl zu zahlen, nicht: MJl 4.— Am beßen verfährt man in einem Schrißßück auch fo mit der Pfennigzahl, z. B. es find 20 Jlrf (nicht: MM —.20) Abholungsgebühr zu zahlen. — Nicht bloß die Ubereinßimmung mit dem Sprechen, auch die Überfichtlichkeit fordert, fo zu verfahren. Die „Leipziger Fürforge“ fchreibt an ihre Mit glieder: „Wir bitten Sie, ab 1. Oktober 1928“ (beffer: vom . .. an) „in der Klaffe 2 RM. 5.— für die Stamm- und RM. 6.— für die Familienverficherung und in Klaffe 3 RM. 7.— für die Stamm- und RM. 8,— für die Familienverficherung zu bezahlen.“ Wie ßörend wirken die Null-Pfennig-Striche! Man lieht fie für Gedankenßriche an, fo daß zur Ver bindung des Zufammengehörigen die Augen tat- fächlich einen Sprung hinübermachen müffen. Viel angenehmer zu lefen wäre: Wir bitten Sie, vom 1. Oktober 1928 an in der Klaffe II (2. Klaffe) 5 (auch: 5 RM.) für die Stamm- und 6 JlJl für die Familienverficherung zu bezahlen. Anmerkung der Schrißleitung. Zu dem vom Ver- faffer angeführten Beifpiel der „Leipziger Fürforge“ haben wir noch zu bemerken, daß die Pfennig- von der Markzahl nicht durch einen Punkt, fondern durch einen Beißrich abgetrennt werden muß, denn die Pfennigzahl kann als ein Dezimalbruch der Mark zahl betrachtet werden. (Vgl. auch Duden, Vor bemerkungen Seite XXV f.: Schreibung von Zahlen durch Ziffern, Nr. 2 und 5.) — Dagegen wird bei Zeitangaben die Minuten- von der Stundenzahl beffer durch einen Punkt abgetcilt, weil die Minuten zahlen keine Dezimalßellen find, alfo: 8.47 Uhr.
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