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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Lehrer noch ein Wort einfugen, eine Erklärung geben muffen. Freilich geht (liefe Unterrichtsflunde nicht bei »bravem Verhalten«, bei »Hill in den Bänken fitzen« da hin. Vielmehr wird Lebendigkeit und Entdeckerfreude fie zu einer jubelnden, beinahe fröhlichen machen. Dabei wird die tanze Kraft des Lehrers gebraucht werden, die Lebendigkeit auch zu einer ernflen, der eigenen Erarbeitung des Siofles dienenden werden zu laffen. Er wird mit päd- agogifchem GeTchick den allzu Uberfchwenglichen in der rediten Bahn halten, den Zagen aber langfam zum Mittun führen. Die Mitarbeit gibt dem Schüler einen ganz andern Begriff von der Schule. Er kommt nicht mehr ungern; denn nun weiß er, was er dort foll. Er merkt auch, daß fein WifTensbereich fich von Stunde zu Stunde vergrößert; fein Blick für die beruflichen Notwendigkeiten wirdein anderer und vor allem der Zeit entfprechenderer. Das Mitarbeiten kann fich dann noch in einer anderen Form auswirken. Es läßt fich in einer Einrichtung ermög lichen, die fehr billig herzuftellen ift, die aber fowohl für den Lehrer als auch für den Schüler einen ungeahnten Gewinn einträgt. Einer Einrichtung, die zugleich mit dem oben gefchilderten Unterrichtsverlauf Lehrer und Schüler zu einer Arbeitsgemeinfchaft verbindet, wie fie fchöner nirgendwo in die Erfcheinung treten wird. Man Delle im Unterrichtsraum eine Anfchauungstafel auf — ein Holz rahmen mit einer oder mehreren großen Harken Pappen benagelt, die eventuell noch fchwarz kafchiert werden können, um einen guten Grund zu fchaffen — und hefte an fie Abbildungen und Ausfchnitte von Dingen, mit denen fich der Unterricht gerade beTchäftigt. Zum Beifpiel Abbildungen von Geräten, befondere Skizzen von Arbeits vorgängen, gute und fchlechte Druckfachen — es gibt ja deren fo viele aus allen Druckgebieten, fei es Werkfatz, Akzirlenzfatz ufw. —, Mafchinen, Drucke aus anderen gra- phifchen Techniken ufw., die aber immer zur Unterrichts einheit gehörig fein muffen. Die Schüler umdrängen dann in der Freizeit das Ausgeftellte und betrachten es. Gar bald bringen fie felbfl folches herbei, und nach einer ent- fprechenden Sichtung — die fchon nach geraumer Zeit von den Schülern felbfl vorgenommen wird, da fie lernen, Wefentliches vom weniger Wichtigen zu unterfcheiden — wird es in das bereits aushängen de Material aufgenommen. Das regt an, weckt Entdeckertalente, und vor allem führt es dorthin, wo wir unfere Jungens hinbringen möchten: Zu aufmerkfamem Betrachten der Umgebung, zum Dillen und verfländnisvollen Einarbeiten in Neuland, zurWert- fchätzung der Arbeit, kurz zu eigener Fortbildungsarbeit auch über den Rahmen des Obligatorifchen hinaus. Rudolf Schubert fagt hierzu in feiner Unterrichtstechnik: Heranbildung eines fchaffensfrohen und fchaffensfähigen Jünglings, in dem der Mann fich emporringt. Wer folcher- maßen den Wert des Anfchauungsmaterials erkannt hat, der wird es beflimmt beim Unterricht nicht mehr miffen Wollen. Oswin Gemfdi, Dresden Vereinheitlichung der Lehr- und Lernmittel Es ift an diefer Stelle fchon mehrfach ausgeführt worden, daß neben der Vereinheitlichung des Lehrplans, der nun mehr vom Reichsverein zur Einführung fertiggeftellt ift, audi eine Vereinheitlichung der Lehr- und Lernmittel vorgenommen werden muß. Obwohl bei der Wahl des Ausbildungsganges ftets die örtlichen Veihältniffe berückfichtigt werden müffen, ift eine Gleichmäßigkeit der Ausbildung auf beftimmten Lehrgebieten unerläßlich. Ein Unterrichtsgebiet, dem bei dem heutigen Stande der Druckfachengeftaltung hoher Wert beizumeffen ift, ift das der Farbe, bildet diefe doch neben der Form einen ausfchlaggebenden Faktor beim Aufbau einer Druckfache. Drucker und Setzer müffen des halb mehr denn je mit den Ausdrucks- und Darftellungs- werten der Farbe vertraut fein. Nun herrfchen aber auf dem Gebiete der Farbenlehre die größten Unklarheiten. Dem Berufsbildner, dem die metho- difche Einführung und Ausbildung des Nachwuchfes auf dem Gebiete der Farbenlehre obliegt, flehen gewiß eine große Anzahl von Farbtheorien zur Verfügung. Sie be- fitze i jedoch zum größten Teil den Nachteil, daß fie zu wiffenfchaftlich aufgebaut find und die Anpaffung an rein buchdruckerlich-praktifche Bedürfniffe vermiffen laffen. Trotz ailer Vereinheitlichungsbeftrebungen ift zu be fürchten, daß bei der Vielheit und Gegenfätzlichkeit der »Farbenlehren«, deren einzelne Vorteile gewiß nicht ab erkannt werden follen, der Unterricht in der Fachfchule je nach Einftellung der Lehrkräfte zu unterfchiedlich ge- ftaltet wird. Hier eine Einheitlichkeit des Unterrichts und, dadurch begünftigt, auch der Lehr- und Lernmittel durch zuführen, dürfte der Wunfch aller Unterrichtenden fein. Diefe Einheitlichkeit würde auch wefentlich die im Lehr fach tätigen Kräfte entlaßen. Gegenwärtig beanfprucht die Ausarbeitung eines Lehrganges nicht wenig Zeit und Arbeit. Die Befchaffung von Vordrucken, die zur rafcheren Abwicklung des Unterrichts unbedingt notwendig find, flößt meift auf mehr oder minder große Schwierigkeiten. Die mit der Ausbildung unferes gewerblichen Nachwuchfes betrauten Fachlehrer und Kollegen werden deshalb mit Freuden den von Schwarz und Fifch er bearbeiteten und vom Bildungsverbande herausgegebenen Kurfus für Farben lehre begrüßt haben, der für den Schulunterricht fich außerordentlich gut eignet. Nach eingehender Prüfung und Durcharbeitung des gefaulten Materials bewilligte mir auf mein Anfuchen die Nürnberger Schulleitung die Erlaubnis und die Mittel zur Einführung des Lehrgangs. Ich hatte nun Gelegenheit, ihn praktifch auszuprobieren; jetzt nach Abfchluß des Kurfus kann ich fagen, daß er wert ift, in den Fachfchulen, und zwar in den Setzer- wie Druckerklaffen, eingeführt zu werden. Selten hat mich der Unterricht in der Farbenlehre mehr befriedigt, und die Aufmerkfamkeit, der Eifer der Schüler waren wohl nie größer, die Unterrichtserfolge nie höher als bei diefem Lehrgang, obwohl es doch erfahrungsgemäß gerade im Unterrichtszweig »Farbenlehre« gilt, dauernd die Aufmerk famkeit aller Schüler wach zu erhalten, um gute Unterrichts erfolge zu erzielen. Der methodifch gute Aufbau des Lehrgangs ift der Auf nahmefähigkeit der Lehrlinge äußerft glücklich angepaßt. Vorteilhaft erfcheint mir vor allem, daß der Lehrgang auf den Grundfarben des Dreifarbendrucks aufbaut und auf diefe Weife mit der Praxis des Druckers im Einklang fleht. Die Tafeln können fowohl zum Austufchen der Flächen mit Wafferfarben als auch unter Verwendung von 135
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