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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 7, Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
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FACHSCHULWESEN IM ■ BUCHDRUCKGEWERBE NUMMER 7 / JULI 1928 Zweiter Deutfcher Fachfchullehrer- tag, Pfingften 1928, in Köln In dem architektonifch fein abgeftimmten Kongreßfaal der Internationalen Prelle-Ausflellung zu Köln a. Rh. tag ten während der Pfingfttage, am 27. und 28. Mai 1928, die an deutfchen graphifchen Fach-, Berufs-und Kunftgewerbe- fchulen tätigen Lehrkräfte, um über die beruflichen Bil dungsziele des gewerblichen Nachwuchfes im graphifchen Gewerbe zu beraten. Zu den Verhandlungen hatten lieh 167 Teilnehmer, einfchließlich der Vertreter der Behörden und wirtfchaftlichen Organifationen, eingefunden, eine Zahl, die die Erwartungen des Reichsvereins der Lehrer für die graphifchen Gewerbe, der die Konferenz einberufen hatte, wefentlich übertraf. Im Aufträge der preußifchen Regierung war Oberregierungsrat Bayer (Köln) und im Aufträge der Stadt Köln Gewerbefchulrat Uhrmann er- fchienen, die Stadt Leipzig hatte den Gewerbeftudienrat Schröder und die Stadt Magdeburg den ProfefforDe/J/ce ent- fandt. Vom Verbände der Deutfchen Buchdrucker, der die Konferenz durch Stellung einerGarantiefumme von 5000 M. unterllützte, waren Otto Krautz, Albredxt Fülle und mehrere Gauvorllände, vom Bildungsverband der Deutfchen Buch drucker Bruno Dreßler, Otto Schröder, Artur Grams, Peter Kroll und Emil Rawiel anwefend; das Ausland war durch den Direktor der Gewerbefchule in Bern Greuter und den Fachlehrer Röfdi vertreten. Die Tagung wurde vom Vorfitzenden des Reichsvereins der Lehrer für die graphifchen Gewerbe, Gottlieb Fifcher (Nürnberg), gegen 10 Uhr eröffnet. Nach den Begrüßungsanfprachen erhielt der Direktor der Buchdrucker-Lehranflalt Leipzig, Dr. Herbert Haufdüld, dasWort zu feinem Vortrage:»Problematik und Kritik eines Ausbildungsfyftems für die graphifche Induftrie Deutfdx- lands.« Der Vortragende berührte im erftenTeil das gegen wärtige berufliche Schulwefen, indem er unter Berück- fichtigung des gefchichtlichen Werdens die Probleme herausfehälte, die für die Berufsfchule, ihren jetzigen Zu- lland und mutmaßlich auch für ihre fernere Neugellaltung charakteriftifch find. Er führte das Verknüpftfein mit der Induftrie, die Kritik des Stoffplanaufbaues, die ftaats- bürgerliche Erziehung, Lehrlingsordnung ufw. an. Diefe befonderen Verhältniffe verwob der Vortragende fodann mit dem Begabtenproblem, das weder mit fchematifchen Mitteln, wie Eignungsprüfung, noch durch die Schule, fondem nur durch eine während einer längeren Dauer von Jahren lieh vollziehende natürliche Selbftauslefe in den Betrieben gelöft werden könne. Diefe Probleme mündeten in das Verlangen nach Weiterbildung der Berufstätigen in technifdier und allgemeinbildender Hinficht. Dr. Haufchild warf dann Streiflichter auf die herrfchende Bildungsnot, die fich für die Berufsfchule als Bildungszielkrifis auswirkt. Nur neue Wege können Ab hilfe fchaffen; fie laffen fich aus der bisher noch nicht be triebenen Berufsanalyfe, die der Redner am Setzerberuf erfimalig durchführte, entwickeln. (Die Analyfe des Setzer berufs erfcheint in einigen Wochen als Heft 2 der »Unter- fuchungen und Berichte über Fragen des beruflichen Schulwefens«, im Aufträge des Sächfifchen Gewerbefchul- verbandes herausgegeben von Dr. Günzel und Dr. Hau fchild, Verlag von Oskar Leiner, Leipzig.) Aus diefen Erkenntniffen heraus ergäben fich die Vorteile und die Mängel der Ausbildung, die Wege der Abficht und Ent wicklung. Es fei ein Ausbildungsfyftem notwendig, das fich vom erften Lehrjahr bis weit ins Gehilfenalter hinein erftrecken müffe mit dem Ziele: Anfchluß an eine als Rückgrat zu allen übrigen Gebieten ftehende, nach neuen (dargelegten) Gefichtspunkten durchzuführende Fachaus bildung. Diefe folle aber nicht Endziel fein, fondern, als Vorftufe, Mittel und Zweck genommen, zu einer allgemein- menfchlidien Erziehung führen. Jeden einzelnen Punkt feiner Darlegungen entwickelte der Vortragende logifdi aus Vorhergegangenem, fo daß die Ausführungen — ob wohl fie eine Anzahl von den Kernproblemen feitlich liegender Fragen berührten — fich zu einem Syftem ver dichteten. An diefes mit großem Beifall aufgenommene Referat fchloß fich unmittelbar ein Vortrag des Gewerbeober lehrers Jakob Erbar (Köln) an über das Thema: >Die Ausbildung des Nadxwudxfes für das Buchgewerbe an den Kunfigewerbefdmlen.< Der Redner ging von der Auf- faffung aus, daß die Ausbildung des gewerblichen Nach wuchfes nicht mit dem Vordringen der Technik Schritt gehalten habe. Während früher die natürliche Begabung fich in der reinen Werkftatterziehung organifch entwickeln konnte und der Lehrling nach Talent und Fleiß zum Nutzen des Handwerks herangezogen wurde, erfolgt jetzt die Ausbildung des Nachwuchfes nur unvollkommen. Der Aufbau einer vomLehrling bis zumMeifter führendenLehr- einrichtung ift nicht vorhanden. Wenn auch der Bildungs verband viel für den Beruf getan habe, fo können die heute für den Betrieb nötigen Kräfte nur reifen, wenn Begabte einige Jahre in eigens furfiegefchaffenen Schulen imTages- unterricht ftudieren. Die Berufsfchulen find in ihrer Organi- fation ungeeignet, künftlerifche Kräfte zu erziehen; die Kunflfchulen aber züchten ein Kunftproletariat ohne hand- werklicheSchulung heran,das für dasGewerbe unbrauchbar ift. Die Anfänge einer beffern handwerklichen Ausbildung find in der Lehrlingsordnung unferes Gewerbes enthalten, die durch die beiden Tarifparteien mit Hilfe von Mini- fterien und Handwerkskammern Gefetzeskraft erlangt hat. Es ift nun eine wirtfchaftliche Notwendigkeit, auch die Kunftgewerbefchulen fo auszubauen, daß fie in der Lage find, dem Gewerbe handwerklich ausgebildete künftlerifche Kräfte zuzuführen. Gegenwärtig werden jährlich 300 Graphiker ausgebildet. Dazu kommen noch die Befucher von privaten Inftituten, Akademien ufw., die zur Vermehrung des Künftlerproletariats beitragen. Es befteht zwar eine Minifterialverordnung, die mindeftens eine zweijährige praktifche Tätigkeit vorfdhreibt, die aber oft umgangen wird. Für handwerklich ausgebildete Künftler ift im graphifchen Gewerbe eine weite Betätigung vorhanden, die Zeit der gefteigerten Reklame gibt dazu die Möglichkeit. Wenn Künftler undTechniker zufammen- arbeiten, könnte auch der Nachwuchs zu künftlerifchem Empfinden und zu künftlerifcher Betätigung erzogen werden. Es muß praktifche Arbeit gefordert und eine geiftige Zufammenfaffung aller gewerblichen Berufs-,Fach- und Kunftfchulen durchgeführt werden. In Köln ift der Zufammenfchluß der verfdiiedenen Schularten zu einer
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