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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-28.1931
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19310000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Ich bin weit entfernt davon, anzunehmen, daß nur der Charakter des Menschen seine Berufswahl bestimmen soll, weil ich als Praktiker durchaus weiß, daß auch die wirtschaftliche Lage der Eltern ebenso wie die Lage des Arbeitsmarktes dabei eine große Rolle spielen. Anderseits darf man aber daraus nicht den Schluß ableiten, daß es gleichgültig sei, welchen Beruf ein Mensch ergreift. Un bedingt wesentlich ist es, einen Beruf zu finden, der dem haupt sächlichsten Interessenkreis des Menschen entspricht oder ihm möglichst naheliegt, weil nämlich davon die Arbeitsfreude des Betreffenden, indirekt auch seine Strebsamkeit und sein Fleiß abhängen. Das hat man bisher viel zu wenig berücksichtigt. Die wirtschaftliche Lage der Eltern mag als Hemmnis in vielen Fällen in Frage kommen, aber auch hierbei ist unverkennbar, daß eine richtige, den Anlagen des Sohnes oder der Tochter am besten entsprechende Berufswahl sich viel besser verzinst als eine infolge von Not oder falscher Sparsamkeit ergriffene un geeignete Laufbahn. Am schwersten wiegt die Lage des Arbeitsmarktes bei diesen Fragen mit, weil sie wechselnd und im voraus schwer bestimm bar ist; aber auch hier wird eine genaue Kenntnis der Anlagen helfen können, verwandte Berufe leichter zu finden, in denen eine bestmögliche Entwicklung des Vorwärtsstrebenden ge boten ist. Es ist nun allerdings auch sehr wichtig, die Anlagen und Fähig keiten möglichst frühzeitig zu erkennen. Für viele Berufe, wo es sich um technische Fertigkeiten handelt, ist eine psychotech- nische Prüfung sicherlich von Vorteil; da aber bei der Berufs wahl zum wesentlichsten Teil auch der Charakter und die ge samte Richtung der Persönlichkeit berücksichtigt werden soll (es ist ja doch nicht einerlei, wie sich der Mensch zu seiner Ar beit stellt), so wird eine psychotechnische Prüfung nicht in allen Fällen genügen können, sondern sich vornehmlich für die me chanische Tätigkeit empfehlen, während für mechanisierte Tätig keit und vorwiegend geistige Betätigung die Charakterkunde ebenso berücksichtigt werden sollte, bei der letztgenannten Art von Tätigkeit sogar noch mehr als die Psychotechnik. Man hat also bei der charakterkundlichen Berufsberatung durch aus erst zu ermitteln, welches die stärksten Seiten des jungen Menschen sind, nach welcher Richtung er sich am besten ent falten könnte, das heißt wo sich seine Anlagen, seine Arbeits kraft, vom Grundsatz der Höchstleistung betrachtet, am günstig sten verzinsen. Die finanzielle Lage des zu Beratenden und die Lage des Arbeitsmarktes sind dabei durchaus zu berücksichtigen, wobei ich gleich andeuten will, daß eine Berufsberatung dieser Art vom grünen Tisch ohne praktische Erfahrung nicht möglich ist. Nun weiß auch derjenige, der einen Beruf ergreifen will, nach diesen Ausführungen persönlich, worauf es wesentlich an kommt, auch die Eltern und Erzieher wissen, welche drei eben genannten Punkte zu berücksichtigen sind. Über die Charakterkunde ist in dieser Beziehung zu erwähnen, daß die Handschrift uns vom 15. bis 20. Jahr schon annähernd ein Hilfsmittel sein kann; wenngleich auch bereits Kinderhand schriften viel Wichtiges in besonders krassen Fällenvon schwerer Nervosität, erblicher Belastung usw. zeigen können, so ist die weitere Verwendungsmöglichkeit der Handschrift doch erst gegen die Pubertät zu gegeben. Um diese Zeit, aber auch schon früher (und das ist der große Vorteil', kann uns ebenfalls die charakterkundliche Schädellehre Fingerzeige geben — durch die Feststellung des Naturells. Die charakterkundliche Lehre des Gesichts und der menschlichen Hand können diese Feststellungen ergänzen und zum Teil noch genauer gestalten, jedoch zeigte mir die praktische Erfahrung, daß hier das Schwergewicht auf dem Gebiet der Schädellehre und der Handschrift liegt. Will man eine solche Berufsberatung vornehmen, so sind bezüg lich des charakterkundlichen Teiles folgende Fragen vorzulegen: 1. Welche Fähigkeiten besitzt der zu Beratende? 2. In welchen Beruf paßt er zufolge dieser Anlagen am besten hinein? Die Fähigkeiten können nach den Grundlagen der Charakter kunde von dem entsprechend geschulten Berufsberater ermittelt werden, und alsdann kann man nach den für die einzelnen Be rufe aufgestellten Eigenschaftsreihen (worüber ich in den beson deren Kapiteln der Handschriftpsychologie zum Teil berichtete durch Kombination unschwer feststellen, für welche allgemeine oder auch besondere Richtung der Mensch sich eignet. Daß diese Art der verfeinerten Berufsberatung zweckmäßig ist, hat die Praxis bereits öfters bewiesen. Kleine Mitteilungen Kunstmaler Georg Schwarz, Lehrer an der Berufsschule für das graphische Gewerbe in Berlin, verstarb Ende Januar d. J. nach kurzer Krankheit im 52. Lebensjahre. Mit ihm ist nicht nur ein selbstloser und pflichttreuer Lehrer verschieden, sondern auch ein strebsamer Mitarbeiter des Bildungsverbandes der deutschen Buchdrucker, in dessen Verlag er seine bekannten Farbenklänge herausbrachte Georg Schwarz war auch der Leiter des Fernkursus für Farbenlehre, den er zusammen mit dem Kollegen Fischer in Nürnberg bearbeitete. Der Verstorbene erfreute sich allseitiger Wertschätzung in Kollegenkreisen. Zum Abbau der nebenamtlichen Lehrer an den Berufsschulen. Wir brachten in Nr. 7 des vorigen Jahrgangs einen kurzen Be richt über den Abbau der nebenamtlichen Fachlehrer in Lands berg (Warthe) und Schneidemühl. Als Ergänzung teilt uns Kollege Baumgärtel, der seit I. April 1925 in Landsberg fach kundlichen Unterricht nebenamtlich erteilt, mit, daß in Lands berg der Fachunterricht noch von ihm nach wie vor gegeben wird. Die Kündigung wurde seinerzeit allen nebenamtlich tä tigen Lehrern vom Magistrat zugestellt, weil durch weitere An stellung von hauptamtlichen Lehrkräften am I. April 1930 den nebenamtlich tätigen Lehrern Unterrichtsstunden nicht mehr übertragen werden konnten. Es kann jedoch festgestellt werden, daß, seitdem ein Direktor und hauptamtliche Lehrer tätig sind, die Schule bzw. unsere Fachklasse eng mit dem Gewerbe zu sammenarbeitet. Wenn sich die drei Faktoren der Berufsaus bildung: Werkstatt, Schule und Bildungsverband, gegenseitig so ergänzen und befruchten wie jetzt, kann für alle Teile nur Ersprießliches herauskommen. Sind auch die Raumverhältnisse noch sehr schlecht, so muß doch anerkannt werden, daß die Schule für die kleine Klasse der Buchdrucker verhältnismäßig viel Geld aufwendet. Es sei nur erinnert an die Anschaffung von Fachbüchern und Fachliteratur, wie »Typographische Mit teilungen«, »Graphischer Betrieb«, »Jungbuchdrucker« usw. Für die zur Entlassung kommenden Schüler werden regelmäßig gute Fachbücher als Prämien beschafft. Ebenso werden Wett bewerbe zur Schaffung vorbildlicher Geschäftsdrucksachen für die Schule veranstaltet. Die Rundsendungen des Bildungsver bandes und der Lehrlingsabteilung finden den Beifall der Schul leitung und sind als Anschauungsmaterial sehr willkommen. Da in nicht allzu ferner Zeit der so notwendige Neubau der Be rufsschule erstehen soll, wird hoffentlich der sehnlichste Wunsch aller strebsamen Jungbuchdrucker in Erfüllung gehen, nämlich die Schaffung einer eigenen Schulwerkstätte. Die Dienstbezüge für den nebenamtlichen Unterricht an den preußischen Berufsschulen und gewerblichen Fachschulen unter liegen auch dem allgemeinen Gehaltsabbau von 6 v. H. Der Abzug wird von den monatlichen oder vierteljährlichen Zahlungen der den Lehrpersonen zustehenden Beträge vorgenommen. Von einer anderweitigen Festsetzung der Vergütungssätze wurde dagegen abgesehen. Graphik^Abteilung der städtischen Kunstgewerbe: und Hand: werkerschule Berlin Ost. Das Sommersemester 1931 beginnt Anfang April. Der Schüler aus dem graphischen Gewerbe findet hier zeit- und praxisgemäßeWerkstattausbildung, ebenso gründ liche Gelegenheit zur Erlernung der Ergänzungsfächer und der Nachbarverfahren. Die Abteilung gliedert sich in Hoch-, Flach- und Tiefdruck sowie Reproduktions-Photographie im Tages und Abendunterricht. — Pflege guter Typographie, gewerbliche Besonderheiten, Drei- und Vierfarbendruck, Kalkulation usw. sind wichtige Fächer für vorwärtsstrebende Fachleute. Auskunft durch das Sekretariat der Schule, Berlin O, Andreasstraße 1-2-
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