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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-28.1931
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19310000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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[ ) ) i ) I 3 3 j II H 3 rf IS ii DI g! gleichen Kloster, wo Maxim Grelc seine Verbannung verbüßte. Man nimmt an, daß bei dieser Gelegenheit die drei Genannten in Beziehung getreten sind, aus der sich die Kenntnisse Iwan Fedoroffs und seines Kollegen über den Druck herleiten lassen. Hier noch eine kurze Vorgeschichte: Iwan der Schreckliche hatte wohl bereits im Jahre 1548 beabsichtigt, eine Buchdruckerei zu gründen; denn er wandte sich mit der Bitte an den Deutschen Kaiser Karl V., ihm Fachleute zu senden, unter denen auch Drucker sein müßten. Karl V. ist dem Wunsche Iwans nachgekommen und sandte 120 Fach leute, die aber in Livland angehalten wurden. Iwan wandte sich 1550 an den König von Dänemark und Norwegen, Christian III., mit einer ähnlichen Bitte. Daraufhin sandte Christian III. Johann Missenheim mit einem Schreiben nach Moskau, das der Nachwelt erhalten blieb. Missenheim aber wollte nur dann die Bibel und andere Bücher, die er aus seiner Heimat und im Aufträge seines Monarchen mitgebracht hatte, in die slawische Sprache übersetzen und drucken, wenn Iwan den Lutherschen Glauben an nähme. Das wurde in Moskau mit Entrüstung abgelehnt, und er mußte aus Moskau verschwinden. Iwan hat im Jahre 1553 den Befehl zum Bau einer Letterndruckerei gegeben. Dieser Bau und die Einrichtung der Druckerei daueite nach überlieferten Angaben zehn Jahre. Mit der produktiven Arbeit konnte erst 1563 begonnen werden. Die erste Arbeit hat Iwan Fedoroff am 19. April 1563 begonnen und am I. März 1564 (a. St.' beendet. Die Daten sind aus dem Nachwort der »Apostel« ersichtlich. Diese erste Arbeit »Apostel« des russischen Letterndruckers besteht aus 267 Blättern (534 Seiten), in der Seite 25 Zeilen und 36 Buchstaben in der Zeile, in kyrillischer Sdirift, zweifarbig: schwarz und rot. Papier und Farbe sind aus Holland bezogen worden. Am Anfang der »Apostel« hat Iwan Fedoroff einen Holzschnitt verwendet, der den Evangelisten Lukas darstellt. Diesen Holzschnitt verwendete er später noch einige Male bei andern Arbeiten. Inter essant ist, daß schon in der ersten Ausgabe der »Apostel« aus Schönheitssinn keine Trennungszeichen verwendet wurden, was heute als etwas »Neues« betrachtet wird. Ob in den ersten russischen Ausgaben italienischer oder deutscher Einfluß vorherrschend war, ist nicht so wichtig. Fest steht: der erste russische Letterndrucker war Iwan Fedoroff, der, wie in der Geschichte berichtet wird, das Stempelschneiden, Maternanfertigen und Buchstabengießen sowie das Setzen und Drucken verstand. Man nimmt an, und es sind bestimmte Hinweise dafür vorhanden, daß er die Vorkenntnisse bei Maxim Grek gesammelt hat. Iwan Fedoroff ist etwa 1520 in einem Dorf im Kaluga-Gouvernement, Kreis Lichvin, geboren. Wo er seine Jugendjahre verlebte, ist unbekannt. Kurz nach der Herausgabe der »Apostel« druckte Iwan Fedoroff in derselben Druckerei ein Kirchengebetbuch (»Tschassoslow«) in zwei Ausgaben, deren erste am 29. Oktober 1565 erschienen ist, und zwar in einem Umfang von 172 Blättern (344 Seiten , mit derselben Schrift wie die »Apostel«, aber mit andern Einfassungen, Verzierungen usw. Das ein zige Exemplar, das hiervon noch aufzufinden war, befindet sich in der Königlichen Bibliothek in Brüssel. Wie anderwärts auch wurde die Letterndruckerei in den Kreisen der Buchschreiber und Geistlichen (die Buchschreiber gingen ja aus den Reihen der Geistlichen hervor) als »Teufelswerkstatt« bezeichnet, sicherlich wohl deswegen, weil die Letterndruckerei der größte Konkurrent der Buchschreiber wurde. Die Drucker wurden als gottlos und als Ketzer bezeichnet; kurzum der Boden für Intrigen gegen diese Kulturträger war sehr aufnahmefähig. Die Geistlichen wollten keine Kultur haben, die in das ganze Volk eindringen konnte; die Intrigen gingen bis zu den höchsten Stellen, bis zu dem Mitropoliten, und auch dort haben die dunklen Mächte gute Unterstützung gefunden Mitropolit Makarii hatte, wie oben erwähnt, als Iwan der Schreckliche die Lettern- diuckerei eröffnen wollte, diese Idee gutgeheißen und die Mär verbreitet, daß der Ge danke dem Zaren von Gott gegeben wurde. Später aber, als die Intrigen immer stärker gegen die Letterndrucker wurden, erklärte der Mitropolit Makarii dem Zaren: wenn die breiten Massen zum Bücherlesen kämen und das Schrifttum für alle zugänglich würde, könnte der Zar seine Macht nicht mehr aufrechterhalten. In einer Nacht wurde dann die Druckerei verbrannt. Iwan Fedoroff und Peter Mstislawez gelang es nur, einige Klischees und Stempel zu retten, mit denen sie nach dem Ausland flüchteten. Über die damaligen Zustände berichtete ausführlich der von 1588 bis 1589 in Moskau lebende englische Gelehrte und Botschafter Giles Fletcher in einem Buch über das Russische Reich. Dieses Buch ist in Rußland bis zum Jahre 1905 verboten gewesen. Der Autor dieses Buches behauptet, daß die Verbrennung der Druckerei durch die hohen russischen Geistlichen gesegnet wurde. Wir erfahren auch aus den Nachworten zu späteren Ausgaben, die durch Iwan Fedoroff im Auslande herausgebracht wurden, über die damaligen Zustände in Moskau. Wir finden später Fedoroff und Mstislawez in Litauen, wo sie beim Hetman Chodkewicz, in Sabludowo, einen guten Empfang fanden. Sie wurden dort mit der Errichtung einer Druckerei beauftragt. Hier hat Fedoroff Die Bibel in 886 Sprachen. Wie die Bri tische und Ausländische Bibelgesellschaft berichtet, wurden im Laufe des letztenjah- res 12 Millionen Exemplare der Bibel ver breitet, und zwar in 886 Sprachen. In dem Bericht wird manche interessante Ge schichte wiedergegeben, die einen Einblick gewährt in die Art des Vertriebs der Bibel. Das Buch der Bücher bei den Indianern. In den alten spanischen Chroniken finden sich Nachrichten, die auf den Charakter der Indianer in Mexiko ein besonderes Licht werfen. Max Hochdorf teilte im » Acht-Uhr- Abendblatt« Interessantes davon mit. Die Leser von Travens Büchern über Mexiko, die in der Büchergilde Gutenberg erschie nen sind, dürfte diese Geschichte beson ders interessieren, weil sie von dem da maligen Kaiser der Mexikaner, Atahualpa, erzählt. Jener Kaiser hatte seine weiten Gemächer bis zur Decke mit Gold ange füllt. Darum spürten die spanischen Er oberer das Bedürfnis, ihn zum Christen tum zu bekehren. Ein Mönch trat mit dem erhobenen Evangelium vor den Kaiser: »Hier, o Kaiser, siehst du das Buch, in dem die höchste Weisheit der Welt verborgen ist. Verschließe dich nicht dieser Stimme unseres Gottes!« Der Kaiser begann vor Furcht zu schlottern und legte das Buch an das Ohr in der Erwartung, daß Gottes Wort ihm daraus entgegentöne. Der Kai ser wartete und wartete. Das Buch blieb stumm. Da erboste sich der Kaiser, denn er dachte, daß der Mönch ihn nur narren und um seineGoldschätze betrügen wollte. Der Kaiser warf das Buch auf den Boden und zertrampelte es. Für diesesVerbrechen ließen die Spanier ihm den Kopf abschla- gen. Dann erwiesen sie ihm bei seinem Begräbnis die fürstlichen Ehren und mach ten sich daran, die kaiserlichenGoldschätze für Seine Majestät, den spanischen König, zu plündern. CKONHKtCAIRfl |UA8 KOR-fcDT'Ä '■’) EA -HU K fc nt, 1/111 K w Bt HC KON H 9 y HTtlll. BfAKil UJA^HßtZMtrONH YbToaUHfS'KlCT k KKlB'AKTkt h'/TÖ rifc.'S.H ROT'AKt H *H ROTlE'fcC R'KT'i YASR'K k 8 M T? HC Ri; TAISVrkrjUt&bTH TkCA HTkll/lHH NHKAT ’lt (TAKT k YAßK'A nm'Z/lAN'Z OTlUHMAHUiy HOAHlf T'AI1>HA< ß-AC’A Kt A.'ß T l A h CT SO AA( ABtAt T4 Abb. 2. Ostromirowo-Evangelium, das 1056—1057 vom Diakon Grigorii geschrieben wurde. Ein äußerst seltenes Exemplar, das ein interessantes Schicksal hatte. Es wunderte von Fürsten zu Kaisern und ist nach dem Tode der Kaiserin Katharina in ihrer »Garderobe« gefunden worden. Erst nach dieser Wanderung ist das Buch der breiteren Öffentlichkeit sichtbar geworden und wird heute noch in der Leningrader Staatsbibliothek gut aufbewahrt. H7
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