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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192900009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 4, April
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWERBE APRIL 1929 / TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN / HEFT ZUR METHODIK DER EIGNUNGSPRÜFUNGEN VON H. ZA RN UND W. PAMPE L, GEWERBEOBERLEHRER, LEIPZIG Eine der wichtigften Aufgaben, die den nach der Lehrlingsordnung für das Buchdruckgewerbe zu bildenden Fachausfchüffen obliegen, ift die Aufhellung von Plänen für die in der LO. vorgefehenen Prü fungen. Leider fehlt es zur Behandlung diefer Fragen in den meiften Orten noch an Erfahrungen und vorgefchulten Kräften. Befonders find die Eignungsprüfungen für die Ausfchüffe noch Neuland, da diefe Prüfungen bisher fall ausfchließlich von den Berufsberatungs ämtern vorgenommen wurden. Dies ift zum größten Teil auch jetzt noch der Fall. In Leipzig z. B. müffen die Anwärter für den Buch druckerberuf Geh zunächft bei dem Berufsberatungsamt melden; dann erfolgt erft die Prüfung vor dem Fachausfchuß. In Berlin ift es umgekehrt, dort erfolgt die Prüfung erft vor dem Fachausfchuß und dann vor der amtlichen Eignungsprüfungsftelle. Das Lehrerkolle gium der Buchdruckerlehranftalt Leipzig hat nun feine Mitglieder Zam und Pampel beauftragt, vorhandene methodifche Erfahrun gen und Vorfchläge zu fammeln. Wir kommen dem Wunfche auf Abdrude natürlich gern nach; in vier bis fünf Fortfetzungen hoffen wir, das gefamte von den genannten Verfaffern bearbeitete Material wiederzugeben. Es enthält: Berichte über in Deutfchland gemachte Experimentalunterfuchungen, die Prüfungen an derBuch- druckerlehranftalt Leipzig, die pfychologifche Eignungsprüfung nach Dr. A. Huth (München) und eine Kritik von Fr. Schröder (Leipzig). In einem Nachwort wird über Unterfuchungen im Auslande (Eng land, Rußland, Holland) berichtet werden. Der Leiter der Buch druckerlehranftalt, Gewerbeftudiendirektor Dr. phil. H. Haufchild, gibt in einem Vorwort eine Einführung über Zweck und Abficht der Veröffentlichungen. Wir lallen diefe zunächft folgen: » Vorbemerkung: Die Einführung der Lehrlingsordnung und die hier durch veranlaßte allgemeine Einführung von Eignungsprüfungen im Reiche ließ den Wunfch entliehen, alle die Gefichtspunkte zu- fammenzufaffen, die bei der Aufftellung von Eignungsprüfungs plänen maßgebend fein können. Das Lehrerkollegium der Buch druckerlehranftalt Leipzig hat die Herren Gewerbelehrer Zam und Pampel an der gleichen Anftalt veranlaßt, lieh diefer Aufgabe zu unterziehen. Es handelte lieh fomit nicht darum, eine wiffenfehaft- liche Unterfuchung anzuftellen, als vielmehr darum, praktifche Gefichtspunkte bei der Aufftellung der Pläne zu liefern. Die Be trachtungen felbft find zum Teil kritifch, foweit diesbezügliche Er fahrungen vorliegen. Weiterhin fammelten die Verfaffer, was auf diefem Gebiete bisher eingerichtet worden ift, insbefondere berück- fichtigten Ge die praktifchen Verfuche, die die Buchdruckerlehranftalt Leipzig angeftellt hat. Darüber hinaus leitete fie der Wunfch, der Gefahr der Uberfpannung der Anfprüche an die Eignungsprüfung zu begegnen. Leider können wir heutzutage von einer Gefahr der Mechanifierung der Auslefe fprechen. Es find wxniger die ftreng wiffenfchaftlichen Kreife, die diefer Gefahr unterliegen, da fie in den letztenjahren lieh vollftändig an Hand der praktifchen Kontroll- ergebniffe von den recht fühlbaren Grenzen einer mechanifchen Beurteilung der menfchlichen Pfyche haben überzeugen laßen - aber in den Kreifen des Handwerks und in der Induftrie glaubt man, daß die pfychotechnifcfaen Verfuche und Apparate mit ihrem Schematismus und ihrer Mechanifierung das alleinige und untrüg liche Mittel wären, eine gerechte Auslefe zu treffen. Die intereffierten Kreife find fich nicht über die Grenzen der Wirkfamkeit diefer Pfychotechnik im klaren. Eine ganze Reihe höchft wertvoller innerer Kräfte wird durch die mechaniGerte Eignungstechnik nicht erfaßt. Insbefondere müffen fich diefe handwerklichen und induftriellen Kreife darüber klar fein, daß das durch eine Eignungsprüfung nach irgendeiner Methode gewonnene Zuftandsbild ein rein peripheres ift, das gewiffe feelifche Funktionen, deren Auswirkung nicht durch Nervenftränge geleitet werden, von diefen Prüfungen nicht erfaßt werden (Strebfamkeit, Fleiß, Beharrlichkeit,Temperament, gute oder fchlechte familiäre Erbanlagen, die durchaus nicht immer diagnoftifch zu erfaffen find,und anderes). Auf eine weitere Gefahr fei hingewiefen, die darin befteht, daß diefes an fich fchon unzulängliche Zuftands bild gewonnen wird in einer Zeit, in der der Jugendliche in leb- haftefter Entwickelung begriffen ift. So kommt es, daß das Zuftands bild der Eignungsprüfung (14. bis 15. Jahr) bereits nach einem halben Jahr nicht mehr zutreffend ift. Wir müßten in Leipzig, da hier die Auslefe ftets fehr fcharf gewefen war, nur gute Mittelfchüler haben, aber bereits in der zweiten Hälfte des edlen Jahres ergeben fich deutlich Ausfallserfcheinungen und Veränderungen bei Jugend lichen, die die Eignungsprüfung beftanden haben. Auf der anderen Seite beginnen nach dem kritifchen zweiten Schul- und Lehrjahr gewiffe Schüler, fich in einer befonders auffallenden vorteilhaften Art zu entfalten, die bis dahin unauffällige Schüler im guten wie im fchlechten Sinne gewefen waren. Eine dritte Abficht lag bei der Aufftellung diefer Aufzeichnungen zugrunde, nämlich einmal die Anregung zu geben, in abfehbarer Zeit zu einer Normalprüfungsordnung zu gelangen. Die in den folgenden Aufzeichnungen dargeftellten Verfuche des In- und Aus landes zeigen eine recht beträchtliche Mannigfaltigkeit. Es ift not wendig, daß in kurzer Zeit die beteiligten Kreile, Lehrer und Ver treter der Fachausfchüffe, fich zufammenfetzen und die Möglichkeit einer einheitlichen Prüfungsmethode fondieren. Es wäre fehr zu begrüßen, wenn die vorliegende Veröffentlichung in den Fachzeit- fchriften eine Ausfprache berufener Kreife nach fich ziehen würde. Am Ende der Ausführungen befindet fich eine tabellarifche Uber ficht der einzelnen pfychifchen Funktionen und der Art, wie fie von den einzelnen Autoren behandelt wurden.« Zur Ergänzung diefer Vorbemerkung teilen wir mit, daß der Vor fitzende des Reichsvereins der Lehrer für die graphifchen Gewerbe, Kollege G. Fifcher (Nürnberg), bereits Richtlinien für alle in der Lehrlingsordnung vorgefehenen Prüfungen ausgearbeitet hat. Diefe Richtlinien unterliegen zur Zeit noch der Durchficht des Ausfchuffes, der von der Kölner Tagung der Fachfdiullehrer (Pfingllen 1928) eingefetzt ift; fie gehen dann den wirtfchaftlichen Organifationen zu, die über ihre Einführung entfeheiden. Es mögen nunmehr die Ausführungen der Gewerbelehrer Zarn und Pampel (Leipzig) folgen: Im Wirtfchaftsleben unferer Zeit ertönt der Ruf nach Rationali- fierung. Ein wichtiger Faktor dabei — wenn nicht der wichtigfte - ift die richtige Auswahl der Perfönlichkeit, die richtige Einordnung der Arbeitskräfte in das Wirtfchafts- und Betriebsleben. Alle an deren Rationalifierungsmaßnahmen, wie zweckmäßige Arbeits gliederung, vorteilhafte Arbeitsmethoden ufw., werden wirkungslos, wenn diefer Grundforderung nicht entfprochen wird. Nun ift es aber eine bekannte Tatfache, daß noch heute die Eig nung für einen Beruf zumeift eine recht untergeordnete Rolle fpielt. Zwar gilt dies für das Buchgewerbe von heute nicht mehr. Die Buch druckerlehranftalt Leipzig darf für fich fogar die Tatfache in An- fpruch nehmen, als eine der erflen Anftalten ihrer Art bereits feit 1893 das Beftehen einer Eignungsprüfung zur Bedingung für die Aufnahme in den Beruf gemacht zu haben. Aber im allgemeinen und vor allem in kleineren Städten beftimmten bisher doch äußere Gründe (Bekanntfchaft mit dem Lehrherrn, fichere Stellung, der
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