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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Signatur
- Z. 4. 6055-29.1932
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193200002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19320000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Keine Oktober-Ausgabe vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe Typographische Mitteilungen Dezember 1932 I>as Tropfverfahren für Xorinalfarbenlelire Es gibt keine Sache auf der Welt, die ungeteilten Beifall findet; es gibt nichts Fördernderes und Erfrischenderes als Kritik, sie muß aber sachlich sein. Man sollte nicht kritisieren, wenn man sich einer Sache nicht sicher ist und nicht selbst Versuche mit dem Verfahren gemacht hat. Dies scheint aber der Fall bei der Kritik von Kurt Koppe in Nr. 9 der Fachschulbeilage zu sein. Aus der Fachschullehrerschaft stammt der Artikelschreiber be stimmt nicht, sonst müßte er wissen, daß unsere Lehrlinge aus der Grundschule nur vereinzelt Kenntnisse in Farbenlehre — und zwar recht mangelhafte — mitbringen. Er müßte ferner wissen, daß im Unterricht der Berufsschule methodisch gearbeitet werden muß, vom Einfachsten angefangen, genetisch aufgebaut, und daß man gut tut, möglichst wenig vorauszusetzen; denn so wird selbst der schwächste Schüler Nutzen aus dem Unterricht ziehen. Es gibt keine Klasse mit gleichmäßiger Begabung und einheitlichem Kenntnisstand, auch wenn die Lehrlinge, wie es im graphi schen Gewerbe üblich ist, vor ihrem Eintritt durch Eignungs prüfungen gesiebt werden. Hätte das Tropfverfahren wirklich nur den Zweck, zu zeigen, wie man Grün, Orange oder Violett mischt, dann wäre es für unseren Zweck freilich undiskutierbar, und sein Urheber wäre naiv genug gewesen, dieses „Ding” patentieren zu lassen. Es handelt sich hier aber doch um mehr, als der Kritiker oberflächlich annimmt. Das Tropfverfahren ist aus jahrelanger Berufsschulpraxis in Farbenlehre erwachsen. Es dient zur Einführung in das große, für uns doch sehr wichtige Gebiet der Farben. Es ermöglicht ein systematisches Studium der Farben, das zur Gewinnung von Erkenntnissen unerläßlich ist, denn es bietet als Norm neben seiner Grundfarbeneinheit auch die Mischmengeneinheit. Gerade diese Norm ist aber für den Unterricht in der Farbenlehre ein unbedingtes Erfordernis. Dazu kommt der Umstand, daß die Grundfarben nicht durch andere Farben verunreinigt werden können. Das Tropfverfahren macht es auf die einfachste Weise möglich, die Wirkung von zwei und drei Grundfarben in den denkbar verschiedensten Mischungsverhältnissen und Tonstu fungen zu zeigen. Bei Anwendung der unbunten Farben Schwarz und Weiß können alle möglichen Stufen der Aufhellung und Dunkelung erzielt werden. Diese Mischübungen mit den drei Grundfarben, die übrigens im Ton den Druckfarben am nächsten stehen, und die damit verbundenen Farbenzusammenstellungs- übungen führen zu wertvollen Erkenntnissen, die die Grundlage für die nachfolgende, weit schwieriger durchführbare Beschäfti gung mit den Farben der Praxis innerhalb der Farbenlehre bilden und vor manchem Fehlgriff in Mischung und Farbsteilung be wahren. Von einer Zeitverschwendung kann also doch keine Rede sein, wenn es sich um Vorstudien handelt, die die nach folgenden Hauptstudien erleichtern. Bei nur vierzehntäglichem Unterricht wird im Verlaufe eines halben Jahres auf diese Weise eine Farbenlehre von 18 Arbeitsblättem aufgebaut, durch die auch gleichzeitig den Forderungen der modernen Berufsschul pädagogik Rechnung getragen wird, wie dies auch bei dem von Gottlieb Fischer (Nürnberg) durchgearbeiteten und vom Reichs verein der Lehrer für das graphische Gewerbe vertretenen Farb- lehrkursus der Fall ist. Auch zur Verwendung im Femkursus „Farbenlehre”des Bildungsverbandes derDeutschen Buchdrucker, der, ebenso wie die genannte Normalfarbenlehre, ein wertvolles Nachschlagewerk für jeden Beteiligten bildet, eignet sich das Tropfverfahren gut. Wie denkt sich der Verfasser die Übertragung des Tropfverfahrens in die Praxis? fragt der Kritiker. Was hier an sieben Weisheiten über Farben aufgetischt wird, ist dem Verfasser schon längst bekannt, und seine Abhandlung war doch selbstverständlich nicht so gemeint, als wollte man das Tropfverfahren und dessen Mischungsverhältnisse auf eine praktische Formel bringen. Die im Tropfverfahren gewonnenen Erkenntnisse über das Misch verhältnis von Farbe zu Farbe und deren Harmonie sollen in die Praxis mitgenommen werden! — Der Kritiker bezweifelt, daß aus den drei Grundfarben des Tropfverfahrens sämtliche Orange-, Grün- und Violett-Töne gemischt werden können. Im nächsten Satz gibt er aber zu, die Lösungen, also die Farben, nicht zu kennen. Wie kann man Dinge beurteilen, die man nicht kennt? Die Ostwaldsche Farbenlehre — uns allen bekannt —, so wissen schaftlich sie ist, hat für die Praxis nach meiner Ansicht nicht sehr große Bedeutung. Daß zu jedem Teerfarbstoff, sofern eine Druckfarbe aus ihm werden soll, ein Substrat nötig ist, weiß der Verfasser ebenfalls. Tatsache ist aber, daß man in der Farbenfabrikation die störende Wirkung des Substrats auf ein Minimum zu beschränken sucht. Die Normaltropffarben haben überhaupt keine solche störende Nebenwirkung und erreichen dadurch den Zustand, der von der Praxis wohl erstrebtundvielleichtnocherreichtwird; sie kommen so den Druckfarben, wie schon erwähnt, am nächsten von allen Farben. Daß eine Verwendung des imTropfverfahren ermittelten Mischverhältnisses zur Herstellung der gleichen Mischnuance und Mischmenge von Druckfarben nicht möglich ist, ist doch selbstverständlich. Aber die Mischmengen-Erkenntnisse der ver schiedenen Nuancen werden denen der Praxis so nahe kom men, daß der Lehrling beim Mischen von Druckfarben die unge fähren Quanten trifft und vor langen Irrwegen bewahrt bleibt. Weindel schreibt in Nr. 4 der Fachschulbeilage ja in diesem Sinne, daß das systematische, rechnerische Mischen des Tropfverfahrens die Grundlage des späteren gefühlsmäßigen Mischens darstellt. Ob nun das wirklich alle Gründe sind, die Kurt Koppe veran- laßten, von der Verwendung der „systematischen Farbenlehre” in den Fachschulen abzuraten, ohne sie zu kennen? Im übrigen handelt es sich aber gar nicht um die Farbenlehre, die der Urheber des Verfahrens mit ihm aufbaute, sondern um das T ropfverfahren für Normalfarbenlehre selbst, dem Wein- dels Artikel in erster Linie gilt, und mit dem jeder, sofern er systematisch zu arbeiten gedenkt und sich die Vorteile des Ver fahrens zunutze machen will, seine Farbenlehre auf bauen kann. Das steht aber fest, daß das Tropfverfahren zur Zeit den ein zigen Weg darstellt, auf dem man mühelos und sicher zu einwand freien Resultaten in der Farbenlehre kommen kann. Ich erkläre mich bereit, Herrn Koppe, sofern er mir seine Adresse angibt, eine Normalfarbenlehre, wie sie an der Berufsschule 3 in Nürn berg auf Grund des Tropfverfahrens durchgeführt wird, zur ge fälligen Ansicht einzusenden. Hans Hammerschmidt, Nünberg Anregungen für dea Unterricht au ltcriifKScIiiiIcii Wohl kaum ein anderesGewerbe ist dem Fortschritt in derTechnik und dem Wechsel in Stil und Geschmack so unterworfen wie das Buchdruckgewerbe. Es ist vor allem die Entwicklung des Zeit stils in der Typographie, die Vervollkommnung der Maschinen und die Veredelung der Rohstoffe, die Altbewährtes über den Haufen wirft. Diese Entwicklung zwingt auch die Berufsschule zur Überprüfung des Unterrichts, der nach neuen Unterrichts stoffen und -methoden verlangt und eine Erweiterung des Lehr planes erwünscht sein läßt. Ein richtiggehender Lehrplan für den praktischen Unterricht besteht meines Wissens überhaupt noch nicht. Was vorhanden ist, das sind die Richtlinien aus der Lehrlingsordnung mit ihren vier Jahreslehrzielen, die der Reichsverein der Lehrer für die graphischen Gewerbe ebenfalls als Grundlage zu seinem Lehr plan für den Schulunterricht der Lehrlinge im Buchdruckgewerbe benutzt hat. Daneben besteht eine ziemlich umfangreiche Fach literatur, die sich aber um den Aufbau eines klaren Unterrichts-
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