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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-08
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1890
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idl» loco loco »tue, ".de. Ls- »toch » Loo low » di, »n«N- uv» iv di» , di, »damr vt io icd» -bsat K0 d>, 2pL i, äo. ctodcr <l-»,i ,«> - -tt-Kai loodir barai- — rnoUV e. p»r ir, per r, P»r >r, per Ü.7VV. irr S.W l.«Ür. i. rewder l.nlnü- So io oU> », «i> .. n, vom. »r N>«. i»g ru « »««- ick im cd ä». rrpfou, kor! ra»dci» «>i»ol «reckt itoies« »» dc- »»»»-» V«»n eerlr-i. Uxii, «o kc- looäcr K o^n. - nn-l l« l.«,r ideoü» r-l>e»a>" ii»«uv' !« oecki. »Violen kickte» ke,«eec ii i'tiii»! iS.« >. KSkl. »»»int rikeie «mpkn»- ii« l-'clg- >tr»iüe- K« kr.i<- «treiü« - V«,«e» ,te Kd» c o»ll>»>«U, Sk-»' X. ori» lS,!ei lk-r«x -1S.K0X- ii", beide Adelaide nore", in lipscr; in »'', beide der Post- ! „Drum« Anchor- >V>a" vo» >rd Llive" anadian": inte ' von w>a" von and" von thaniplon, lort Said oo» Biin- i's <31/3) stdouipier; ia'. beite rg; von »ela (4/b) .Durban" ark" nach idr uordd. G^chstl tsHltch friih S'/, Uhr. tietsrlisu vni Erpeiftisll Iohannesgaff« 8. SPrechstnAdr» ter Rrt«ti<». Bormittag« 10—12 Uhr. Rochmiitags ü—8 Uhr. l t> »>,«»«»»», Nn,ei»^e», «»»»lcr»e, ^chestch d» pied.cn»» »ich« derdachiich. Am,«»«« »er für »te »Schftsal,«,»« Nummer helti««ke» Inserate ,, Stochen»«,e» dt» S Udr «a»»ttta,«. an Soun- und Festtagen früh di«Uhr. 2» Heu Filialen für 3«s.-Anaatzme. cn« Klemm» Sarli«. («tfre» Hatz»). UniorriilätSilraße 1, Laut« Lösche, Kathartarnstr. 23 Part, und »äntgsplatz 7. nur bi« /,L Udr. UchWtr.TllgtblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiistsverkehr. AHo«nenrent»pr«1» vierteljährlich «>/, Mk. incl. Vringerlohn b N!k.. durch dt, Post bezogen 6 Mt I de e„izelneR»mmrr>üBI Lcleg : urplar 10 Ps. Gebühren lur Extrabellaae» (in Tageblatt-Format geialzt) «hur Postbelürveruug «0 Mk. «tt Postbejürderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile K) M. Gräßer, Echriste» lau» uns. Preisverzetchni» Tadellarsicher u. Zifferusatz nach hoher« Larij. Keclamra unter dem Redaction-strich die saetpalt. Zeile öOPl., vor den Familienaach richte» die Sgespoltene Zeile <0 Pi. Iuserat» sind stet« an die Nrpesttta« p» lenden. — Babat» wird nichl gegeben. Zahlung pruenumerunä« oder durch Post» Nachnahme. Z 98. DieuSlag den 8. April 1890. 81. Jahrgang. - Amtliche Bekanntmachungen. Sirbßahls - Vekaunttla-su-. Leftoblen wurdea laut hier erNalterer A»»eige: 1) etn» Mann«-H»se, getrage«, von schwarzem, starkem Stoff, gelbaenipsi. mit gelben MeiallsnSpsen, vom 28. bt« 2S. v. M.; 2) e»> Sophch-Teptzich, ca. 2 Meler lang und 1'/, Meter breit, ia der Mitte aus schwarzem Brundc eia Rosen-Bouquei, au der «aale einzelne Rosen e ngewebt, am 29. v. M-! S> eine ueufllderne Lhltuder-Udr mit wappenüholtchem Schildchen aus der Rückseite, am 30. v. M.: «) ea. biv—IVO Stück dt». Snfier-Lifsel, «. N Dntzrnd V«ar Mrfsrr und Nadeln, theil« mit dem Stempel: „Sloiderr, 8otirur«a" und „Lmil OrUnotmum, r«ip»ix", am SO. v. M.; ü) et» Ha»d«»anri>. klein, vierrädrig, blau gestrichen, mit eiserne» Sperr, und Stemmleisten, Kapseln an den Achsen, Quer« griff «n der Deichsel und Sckliekkette, am 31. v. M ; k) ein s«m«»rndrrztedrr von schwarzgrnuem Stoff, einer Reih« IknSpse mit verdeckter Batterie, schwarzem Hutter, im Henkel der Name: „b'ruvr Lrenckel, l^ipri«", et» Taschentuch, weist« lemen, ,,0. l,. 12" gez.. am 31. v. M.; 7) 12 Stück stt«sr«f»-cke, hochstimmig — sogen. Lheerosea — vom 31. v. bi« 1. d. M.; 8) et» Spiegel, ea. Meier hoch, V, Meter drei», Vla« »nd Fauttru in qekröp'iem Nahbaum-Rahmen, am 2. d. M.; 9) rin Portemonnaie, gelbledern, mit weistem kchlüstche», darin co. ÜS Mark in 3 Kronen, 3 silberne» b«Markstücke», rin lhaler und ein 2-Markstück. am 2. d. M; 10 ein Sommerüdrrrieher von dunkelbraunem, geriestem Stoff, mit braunseidenem, gestreiftem Hutter, einer Reihe Knöpf», mit der« deckier Batterie, unter den, Henkel die Firma: „latckog^ ck Vstell«, Homburg", am 2. d. M.; 11) ei» Sommerüderzieder. dunkelbraun, mit schwarz» und buntgrostcarrirt«,» Futter, Knöps«, mit verdeckter Batterie und Keiichkahenkel, i» einer Tasche ein Paar gelbbraune Sommer» Handschuhe mit Paientverschlust. am 4. d. M.; Ltwaiqc rnakrnehinuug»n üver den «erdlied der gestohlene» Legeustünde oder über den Thäter sind ungrstnmt bei unserer Lriminal-lldtheilnoq zur Anzeige zu bringe». Leipzig, am b. April !8M. Da« Polltti-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. W. W-rchruiktk KkMki»-k. Die El ern, deren Kinder zu Oster» 1891 in der resormirlen Kirche konsirmirt weide» iollrn. werden hierduich ersuch«, dieselben Miltmoch. den S oder Donnerstag, den 1v. April, po» S—5 Uhr -iachmiltag« auzumelben Die Knaben bei Herrn Pastor l) vrerckortk, Querstraste 28/28, die Mädchen bei Herrn Pastor lüo. mmon«, Schreberftrast« s. Die Kinder können sich nicht selbst anmelden, aber ihr Mi», kommen ist crivünscht, E»a»gelisch-ref»rmtrte« Pfarramt. Leipzig, 8. April. * lieber da« Project der Errichluna eine« Denkmale« für Kaiser Friedrich aus dem Schlachtfelde von Wörth schreibt die „Haqenauer Zeitung": „Der Denkmal« Fond« wächst in qanz uiicieahnler Weise an. Bor wenic>rn Wochen konnten wir die ersreuliche Millheilung machen, daß bereit« 130 000 ^ck gezeichnet seien. Heule nun sind wir in der glücklichen Lage, melken zu können, daß jetzt 200 000 beisammen sind. Die Armee hat sich hierbei allein mit Uber 90 000 detheiligt. Diese« glänzende Resultat übersteigt jrtzt schon alle unsere Erwartung, zumal noch unendlich viele äläble. Vereine und Eoiporatirnen im Deutschen Reiche mit ihren Beiträgen im Rückstände find. Auch von den deutschen Fürsten und von de» Deutschen im Auslande sind noch nam basle Beiträge zu erwarte» und wird m absehbarer Zeit n» dem Wörther Schlachtfeld« ein herrliche«, weithin sichtbares Denkmal erstehen, wie die Welt nur wenige vielleicht auszu weisen vermag." * Den vom Fürsten BiSmarck einer Gratulation« deputation gegenüber geäußerten Gedanken, in, Reichstage wieder zu erscheine», hat er bereit« im Jahre >88g auS gesprochen. Er erklärte damals seine Gcnuglhiiuna vom BundeSratbStische, noch einmal für die nationalen Bestrevungen gegen den ParliculariSmus Zeugniß ablege» ^u können, und fuhr fort: „Wen» ich nicht in der Lage sein werde, diese« Zeugniß von dieser Stelle her zu wiederholen, so glaube ich wen» Galt mir da« Leben giebt, doch vielleicht in der Lag zu sein, von den Sitzen, wo Sie (die Abgeordneten) sitzen l ernach uuch dem großen Gedanken der Nationalität, der unt vor zehn Jahren noch beinahe alle begeisterte, auch dann al« ReichStogSmiIglied Ausdruck geben zu können, auch gegen eine parlicularisttsche Handhabung der Bersassung, die etwa von hier au« vertreten werde» könnte". * In der Ansprache, mit welcher der neue Reichskanzler v. Eaprivi sich im Bundesrathe einsührt», gedachte er auch tcö Fürste» BiSmarck. Nachdem er die großen Sckivieeig- keilen dciülirt Halle, die sei» an so große Verhältnisse nicht gewohntes Ange sehe, benierkle er, einen so gewaltigen Mann ivie ken Fürsten BiSmarck ganz zu ersetzen, sei ein Einzelner außer Stande. * Iin nichtamtliche» Theile des .Militair-Wochenbl." wird über die zweijährige Dienstzeit Folgende« ou«gesührt In dein blutigen Ringen de« InfanttriekampseS gipfelt die HescchtSthäligkeit auch der nächste» Kriege. Die höchsten An> sorderunge» werden an diese Waffe gestellt, und eine Au« bilcung wirb erforderlich, welche für die große Masse unsere» Ersätze« nur durch die Gewöhnung zu «rrrichen «st. Unter diesen Umständen eine verkürzuna der Dienstzeit »i»sühren iväre ein Experiment, für welche« Niemand di, Berantwortung übernehmen dürste. 3m Uebrigen können wir e« au vaö Bestimmteste aussprechen, daß eine derartig Absicht der Regierung auch nicht im Entfernteste vorliegt. * Der preußische Minister der geistlichen U» gelegenheite» hat Veranlassung genommen, die Kivchen behörvrn der Provinzen Hannover, Gchleewig'Holstem und Hessen-Nassau aus die Gesicht«puncte, welche bei der den kirchenregimenllichen Organen zusallenden Thäliakeit aus dem tyebiele der jocialpolitischrn Liebrsthätigkrit v»n besonderer Bedeutung sind, yjnzuweise». uni daturch ein einheitliche«, zielbewußle« Hanteln in dieser Richtung h«rbri- zusühre». * Verschieben« Blätter enthalten folgende zutreffende B« mcrkuna: ,,E« ist ausgesallr». baß bei dem Abschjebc de« Fürsten BiSmarck von Berlin di» Vertretung er Reichshauptstadt keinen Schritt unternommen bat, um ihre Theilnabme an dem Scheiden de« großen Staatsmannes auS dem Dienste zu bezeigen. Allerdings stand iürst Bismarck «ährend des letzten Jahrzehnt« mit der Ber liner Stadtverwaltung nichl aus bestem Fuße. Aber immerhin, wenn sie aus der politischen TbLtigkeit, au» dieser oder jener Rede des Fürsten sich beschwert ober verletzt fühlte, so war und ist er doch Ehrenbürger Berlins, der sich mit der Be gründung des Reichs um die Blülhe der Neichshauptstadt die größten Verdienste erworben hat. Wir glauben, es würde auch aus die freisinnige Bürgerschaft, mit Ausnahme engerer Kreise, einen guten Eindruck gemacht hoben, wenn die Stadt Berlin sich bei dieser Gelegenheit ihre« Ehrenbürger» erinnert hätte." (Wir Wunder» un« über die im Vorstehenden gerügte Taktlosigkeit der Berliner Gemeindevertretung, in der be kanntlich der Geist Eugen Richter'« umgeht, nicht i« Ge ringsten. Die Red. d. Leipz. Tagebl.) * Zu dem Streite zwischen dem Abgeordneten Richter und der freisinnigen Landtagsfraction theilt die „Freisinnige Zeitung" mit, daß, al» die Fraktion ihre Censur gegen Richter zurückzunehinen geneigt war, zwei Mitglieder erklärte», in diesem Falle au« der freisinnigen Partei auS- treten zu müssen. Der „Bolkszlg." sind als diese beiden Ab geordneten die Herren Broemel und Rickert genannt worden. * Vom Nord«Ostsee»Canal wird berichtet: Der Zu drang von Arbeitern zum Canalbau ist in Folge der guten Witterung der letzten Zeit ein ganz ungeheurer. Die meisten Arbeiter stammen aus der Provinz Pose», sowie auS Ost- und Westpreuße», Pommern und Schlcsien. Die zur Bau- lrecke KönigSjörde gehörigen Baracken im Osterrader Gehölz wben eine Erweiterung ekfahren, der Neubau ist zum Theil chon mit Arbeitern belegt. In der Südhätste d»S DorseS KönigSsörde werde» seiten« der Unternehmer Vorbereitungen ^troffen zu mehreren Neubauten, zu denen auch eia in Aus- >cht gestelltes Schulgebäude zu zähle» ist. Aus dem alten Canal ist die Danipseikverhiiidung K>el»Renk«burg und Land- wehr-KönigSsörde-Renosdurg. nachdem dieselbe diesen Winter wegen des Eise« und des geringen Verkehr« unterbrochen war, kürzlich wieder eröffnet worden. * Der in Lübeck anberaumte „Eonareß der Holz arbeiter". welcher dort zusammentreten sollte, ist laut tele- graphischer Miltheilung in letzter Stunde verboten worden. Die eingetrossenen Delegirten sind polizeilich ausgesordrrt, binnen 6 Stunden Lübeck zu verlassen. * Wie man an« London meldet, steht die englisch« ost- afrikanische Gesellschaft gegenwärtig im Begriffe, ein« Expedition in der Släike von tausend Mann auszurüsten, welche demnächst den Zug nach Wadelai «»treten wird. Die genannte Gesellschaft halte den Obe>b«iehl über diese Expedition Ein in Pascha angeboten. welcher jedoch den Antrag mit tem Hinweis ablehnte, daß er bereit« der deutsche» Regierung gegenüber Verpflichtungen übernommen habe. * In einer Zuschrift an die „Times" empfiehlt der be kannte Asrikareisende Sir SamuelBaker, nicht eisersücblig aus Deutschland zu sein, fall« dasselbe wirklich beabsichtige, am oberen Nil festen Fuß zu fasse» und sich zum Herrn der Aequatorialprovinz zu machen. England habe den Sudan ausaegeben, und es sei Keffer, daß eine andere civilis,rle Macht diese« Land besetze, als eS de» Mahdiste» preiSzugeben. Gleichzeitig betont Baker, daß die Aequatorial-Provinz keinen kommerziellen Werth besitze. Außer dem Elfenbein, welche« durch legitime Mittel nicht erlangbar. gäbe es dort kein Naturprodukt, mit welchem sich der Handel verlohnen dürste. * Wie auS Paris telegraphisch berichtet wird, kommt der Proceß gegen die .EgalilL". die sich der Aus. rejzung zur Ermordung de« deutschen Kaisers schuldig gemacht hat. am 8. dsS. vor den Pariser Ee. schworenen zur Verhandlung. Wir können die« endliche Ein schreiten der französische» Regierung nur mit Genuglhuung verzeichnen, den» wenn dadurch einerseits einer internationalen Verpflichtung »achgekouimen wird, so betritt damit die sran- zösische Regierung den einzigen Weg, durch den die Wieder kehr solcher Dinge verhütet werden kann. * Di» Dahomitrn fahre», von einzelnen kleinen Schar- mützeln und Uebersällen abgesehen, fort, sich in der Defensive zu ballen, ebenso wie die Franzosen, wiewohl diese zur Stärkung ihrer Position allerdings genölhigt sind, ohne ihre Operationsbasis auizugeben. aus die Säuberung der weiteren Umgegend von angristslufligen Banden fortwährend bedacht zu sein. Er ist bekannt, daß die Dahomilen aus dem linken User de« UemS, im Gebiete von Porto-Novo, ein Beodachlungs« lag» errichtet halten. Da trat nun o» dir Franzosen die Ausgabe heran, die in jenem Gebiet« wohnenden verbündete» Völkerschaften dadurch zu schützen, daß man da- Laaer zer streute. Oberst Terrillo» machte sich, als «S die Sicherheit Kolonus gestattete, mit einer kleinen Abtheiiung aus, fuhr über den See, schiffle hierauf mit einem Kanonenboote und »ichrere» kleinen Fahrzeugen den Fluß entlang und ver sprengte d,S feindlich« Lager, allerdings mit dem Opfer des Verluste« zweier Osstciere. Diese TruppenablHeilung i bereits nach Sotonu zurückgetehrt. AlS nächste» Unternehme» wird ein weitere« Borrücken und die Besestigung mehrere« neu zu gewinnender Positionen geplant. * Eine un« <zuS Rom zugehende Meldung bezeichnet die über eine angeblich >>» Zuge befindliche Neugestaltung und Verstärkung der Kammer-Opposition »mlausenden Gerüchte, welchen zufolge die Herren Magliani, Ricotera und Balkarin» sich zu gemeinschastlicher Bekämpfung de» Cabinet« CriSpt vereinigen würden, al» sehr übertrieben und den Tbalsachen vorautrilend. Von ter Stärke der Opposition last« sich gegenwärtig überhaupt kein klare« Bild gewinnen, und es müsse zu diesem Zwecke erst die Rede, welche Heir Magliani in Neapel zu Hallen beabsichtigt, sowie namentlich der Wiederzusammentritt der Kammer abgripartel werden. Unter allen Umständen lasse sich aber versichern, daß der Stellung de« CabinelS EriSpi. bei welcher etwaigen N u- gestaltung der Opposition auch immer keine ernsten Gesabre» drohen, und »an dürfe überzeugt sein, Paß niemand Anderer alS der cegenwäetige Minister-Präsident vie nächsten allge meinen Neuwahlen für die italicnisch« Kammer leiten wird * I» Madrid erklärte im Senat der Krieg-minister au eine Ansrage, der Genrralcapitai» Casiillc sübrc die Unler- kuchung in de», Verfahren gegen den General Salceko. Ter Senat setzte sodann nie Beralyung über dic Asjairc Dada» fort; im Laufe der Debatte tadelte Camps» daS Verfahren der Regierung, gab jedoch unter allgemeinem Beifall zu, daß es oothweadig sei, die Disciplin zu erhalten. * Unter den vier Städten New-Hork, Chicago, St. Louis und Washington, welche sich um die Weltausstellung im Jahre 1892 zur vierhunkerljährigen Feier der Snlreckung Amerika« durch Columbu« bewerbe», hat zwar da« Repräfen» lantendauS de« CoogresseS sich mit Mehrheit für Chicago entschiede». Ob der Bundessenat seine dazu erforderliche kenehmigung erlheilen wird, ist zweifelhaft. Chicago »st die große Metropole de- Westens, wäbrend New-Uork die Mett» pole de» Ollen« und. an der Atlantischen Külle gelegen. Europa zugänglicher ist als das 1000 Meilen von der Atlan tischen Aistie entsernte, im Innern des Landes gelegene Chicago. New-Vork ist erbittert Uder die Bevorzugung Chicago» und wird der Ausführung diese« Projekts sicher keine finanzielle Hilfe gewäbre». Daß die Zeit der Vor bereitungen zu einer Welkausstellung >m Jahre 1892 zu kurz ist, muß Jedem rinleuchle». Die Weltausstellung zur Feier der Ciitdeckuiig Amerika» aber späler, t893 oder 1894, zu halten, ist ein Anachronismus. Es bleibt demnach wobl »icht- andere« übrig, alS die Columbusseier von der Wellau«>lellu»g gänzlich zu trennen, so daß die ColunibuSjeier wahrscheinlich 1892 in Washington Naklsinbel. woselbst überdies im Jahre 1892 eine ColumbuS-Slatue nach dem Beschlüsse teS Con- gressrS errichtet werden soll. Lolonialpolitisches. * Die .Pall-Mall-Gazetle" batte sich an Stanley gewandt, um seine Meinung über den Schritt Emin Pascha« zu erfahren. Da» Blatt erhielt folgende Antwort: „Ich erachte Em»»'« Vorgehen als «men Beweis, daß er von seinem crnste» Unfall genesen ist, und ich wünsche ihm glückliche Reise. Da» Evnngei»»» de« Unternehmens breitet sich an». Stanley." AuS der bereit« gemeldeten Unkerhalluiig Stanley's m l dem Kairenser Correspondcnle» der Time« heben wir »och Folgciides hervor. Stanley sagte: „Es ist ganz natürlich, daß üiiiul wünscht, seinen Landsleuten zu dienen. Die Deutschen scheine» Ernst zu machen und Major Wissmanii ist Uiilernebmend; und da Emm stelS große Liede für die dunklen Rasten be kundete. erschien ihm da- Anerbieten zu gut, um eü abzu lehnen. Das benlsche Einslußgebiet ist klar umgrenzt worden, und die Deutschen haben ganz recht, sich jede« Beistandes zu bediene». Das englische Elnflußgediet ist cbensall« umgrenzt. Jedwede BcrtragSüberlretung seilen» der Engländer oder der Deutschen geht die Auswärtigen Aeiulcr an. Emm halte Engländern und Deutsche,» in ihren Bemühungen, seine Dienste zu crlangen, Gehör geschenkt (sio). Er kann jedoch nicht ge- laveil werden, wen» er dem deutsche» Anerbieten den Vorzug einräumtr. Er dürste ganz Ugogo, Unyamwezi. Ukha Ukinga u. s. w. annectireii, denn alle diese Ländereien liegen u> dein Gebiet deutschen Einflusses. Wen» er alle die Araber für sich gewinnt von Bagainoyo bis Udschidschi, was macht cü au»? ES wird seinen Ruf erhöhen und die »ug- lischen Interessen nicht schädigen. E« ist auch nur natür lich. daß die Tentschcn wünschen, freie« Spiel in bei» ihnen »»llelst Vereinbarung abgetretenen Gebiet zu haben, alle Handelsstraßen in ihrcu eigenen Hände» zu haben. Allein sie können nicht zu vorsichtig sein. Ich habe die jetzt von keiner Handlungsweise der Deutschen oder Emin'S gehvil, welche meine Syinpalhien sür dieselben erkalten lasten könnte. Wenn Einin Pascha in Zanzibar die Araber durch offene Schreib,» bcnachnchligt Hai, baß er mit dem Vorgehen gegen T'ppo Tip uichlS zu lhun hat, so vcrrälh Vas eine gewisse Einpfindlichkeil, war aber auch ganz unnöihig." Daß unsere druijchen Landsleute eifrig daran sind, i» unserm Einfluß« gebiet Verbindungen »nt den Eingcborenen anzuknüpsen, zeigt auch daS au« Mvmbassa mitgcth.'ille Telegramm, daß EhlerS' Se> düng erfolgreich gewesen ist und Mandara uno acht andere Häuplliuge vie deutsche Flagge aus -ehißl haben. Die Landstriche am Kilimandscharo sind damit thalsächuch unter deutschen Schutz getreten, ohne daß eine große Krajtanstrcngung nölhig war. Die Beruhigung, welche i» England rmzutrelen scheint, begründet sich jedenfalls aus die inzwische» gewonnene Ueberzeugung, daß Vie deutsche» Colonialplänc sich nicht, wie schlecht unlerrichlet« ober übelwollend« Blätter auch in Deutsch, lanv behauptet haben, »ach den früher von Cnrin ver waltete» Acquatoriaiprovinzin richten, sonder» sich rnnrrhalb de« deutsche» JulcreffenaebicteS halten. Es handelt sich nur darum, yier Ruhe ll»o Ordnung zu befestigen und Sklaven jagd und Sklavenhandel zu unterdrücke». Von phantastischen EroberungSpläne» >»> Nilgebiet ist bade, keine Rede. — Uebri gen« wird cS i» einzelne» Blättern als zweifelhaft hingrstelli. ob Emrn Pascha in die Dienste des Reiches ober de« deulsch- ostafrlkauifchen Gesellschaft getreten ist. ES steht indessen z» erwarten, daß er Beamter de« Reiche« geworden ist und baß für seine Besoldung die Zustimmung beü Reichstag« „ach gesucht werden wirb. Die dasürersorderIicheSu»l»,«(ro OOO^k. wird voraussichtlich schon in den Nachtragsetat sür Onasrika eingestellt werben. MustL. Neues Theater. Leipzig, 7. April. Auf dem Spielplan der Oster woche stehen, sicher zur Freude unseres gebildeten musikalische» Publicum-, zwei Opern Mozart'S verzeichnet, mit dem ösler gehörten „Don Juan" kehrt auch die seltener gewordene Oper „6o,l tan tutt«" wieder. Man hat in letzter Zeit öfters Trompetenrus erschallen lasse», Signale, um die Mozartverehrer zu emer festen Gemeinde zusammenzuschaaren. als wenn e« dessen bei einem Componiste» bedürfte, b.m die ganze gebildete Welt bewundernd huldigt, als wenn r>n Tondichter in Gesabr grratben könnte, dessen Besitz durch die Liebe nahezu aller Culturvölker geschützt ist! Mozarffs Hauptopern sind noch heule der OpernbÜhn» so nolliwenvig und unentbehrlich, wie Licht und Lust dem Leben. Außerdem genieße» sie da- Vorrecht einer ganz besonderen Sorgfalt der Ausführung, selbst Provmzialdübneu schonen weder Zeit, noch malericflc Opfer, um Mozart'S Hauptwerke würdig zu iniceniren, einig.- Bübne». Wien sei an erster Stelle der großen, Halle an erster Stelle der kleineren Buhnen genannt, erreichten mit der „Auellatlnng" beispielsweise der Zauderflöle wahr« Wunderwerke der Inscenirungskunst, was sollen also KriegSruiel Was soll der Hinwris, »aß es unbe dingt nöthig sei, zur würdige» Aufführung Mozarl'scher W rk« «ine» besondere» Kunsttempel an de« GcburlS- stätte de« Meister« zu errichten. Spräche ma» von «»er Schule, welche den Zweck hat. Mozartsäuger und Mozart darsteller zu bilden, so ließe» sich dafür viel eher Gründe indcn, denn der echle seine Mozartgesaug ist seltener geworden, und glücklich die Bühne, welche, wie die unsere, eine Anzahl Künstler besitzt, welche mit dem Stil des Meister« sich ver traut zeigen. Wer gestern beobachtet hat, wie Frau Moran- Olden ihre gewaltigen Stimmmittel und ihr gewaltige« Temperament zügelte, wie an Stelle der mächtigen Höhepunkte zarte Linien traten, wie die ganze Art der Künstlerin ver wandelt erschien, dem wird klar geworden sein, daß eine Künstlerin, die nicht prädestinirt zum Mozartgesange erscheint, doch Außerordentliches in diesem Elile zu leisten vermag, wenn sie nur de» seine» Instinkt deS eckten Künstlerthum» besitzt. Frau Baumann'S seine Art zu singen erscheint von vornherein der Autsührung Mozarl'scher Partien desonders geneigt. Kein Wunder, daß die Sängerin sich auch gestern als ausgezeickucle Mozarlinlerpreti» zeigte, ihre Leonore ist rin würdiges Gegenstück zu ihrer unübertrefflichen Susanne. Fräulein Arlner zeigte sür die flotte, frische, kecke Rolle der Despina alle ersorderliche» Eigeuschaslen, daß üe »ach dem vorzügliche» Vortrag ihrer reizenden Arie be- onkerS ausgezeichnet wurde, bars mit Genuglhuung constatirt werde». Herrn Schelper's Guglielmo ist als eine meister- kaste Leistung längst anerkannt, wenn Herr Thate neben ihm einen schweren Stand hatte, so darf da« diesen Sänger incht enlmulhige». Gerade er zeigt für Mozart'schen Slit so viel Berständniß, daß bei rüstigem Weilerstreben sicher ein gute« Ziel erreicht wirb. Eine Ueberraschung srcudiger Art bot Herr Knüpfer dem Publicum de« gestrigen Abends, sein Marchese Alpbonso war ein Charakterbild, dessen scharfe Umrisse de» verschwommenen Linien der Opcrnhand- lung Festigkeit verlieben. Herr Capellmeisier Paur nabm die Tempi ausfällig langsam, zu langsam sicher für die Wirkung der Musik, aber Alles war so scm abgewogen, daß man die künstlerische Ab sicht te»N-ch erkennen konnte. Das Ensemble war bis aus einige kleine Fehler am Schluffe de« Stücke« ausgezeichnet. M Kraus«. "Leipzig, 8. April. Stadttheater. In der heutigen Aussübrung de« „Don Juan" singt Herr Kellerer vom Stavltheater >» Riga al» Gast die Partie de< „Don Octavio". Vermischtes. Drei neue BiSmarck-Briese veröffentlicht daS neucste Heit der „Grenzbole»". Dieselben sind sämmtlich an Kaiser Wilhelm I. gerichtet und bringen von Neuem da« rührende Verhältnis, welche« zwischen dem ersten Kaiser deS neuerricblelen Denlschcn Reiches und seinem treuesten Vasallen und ersten Paladin bestand, zu leuchtendem Aus druck. Die Briese sind in der zweiten Hälstc de« IabreS 1872 geschrieben, in demselben Jahre, in welchem Fürst Bis marck in ver Sitzung de» Reichstages am l4. Mai die be- rübmte» Worle sprach: „Nach Canossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig." Ter er sie Brief datirt von, l. August, drei Tage nachdem da« Fürstlich BiS»ia»ck'ichc Ehepaar in Barzin die Feier seiner silberne» Hochzeit begangen hatte, woraus auch der Brief Bezug nimmt. Am 5. di« l t. September fand dnn» in Berlin die Dreikaiserzusaminenkiinst statt, während deren Fürst BiSmarck in Varzi» mit dem Grasen Andrassy vertraulich« Besprechungen vflvg. I», November und Decembcr folgte dann der widerwärtige Cvnflict mit dem Grafen Arnim, deutschem Botschafter i» Pari«. Fürst BiSmarck kehrte am ls. Decsmbcr nach Berlin zurück. Am 20. December erbat er infolge von Mc-inliiigSvcrtchiedcnheitcn, die schon seil Anfang November zwischen ibm und einzelne» Ministercollegen im prkuß>scheiiSl«,alöini»isteri»»i(Krc-iöordii»»g!) entstände» waren, seine Entlassung. Der zweiteBries vom 1.3 Nov. an Kaiser Wilhelm giebt darüber nähere hockst iiiteressanle Ausschlüsse. Am 2l. December enlband der Kaiser den Fürsten dann von dem Vorsitz im Staatsministerium und ernannte am l. Januar 1873 den Kriegsminister Grasen von Roo», unter gleichzeitiger Verleihung der brillantenen Insignien de« Schwarzen Adler- orden» an de» Fürste» BiSmarck, a» Stelle de» letzteren zum Vorsitzenden deS SlaatSmin»stcrinmS. Vorher, c»» 24. D>c«mber l872, versohle Fürst BiSmarck sei» drittes Schreiben an Kaiser Wilbelm. Dasselbe zeugt von der tiesen Belehrung und kingebenden Treue, die der Fürst allezeil sür die Dynastie bewiesen bat, » >d wird gewiß nicht ohne Absicht in diesem Augenblick ter Oesjenllichkeil übergeben Die Briese lauten: l. Barzi», 1. August 1872. Eure Mojesliit baden meiner Frau »nd imr durch di« huldreiche Tlieilnabme an unserm Familieniesle «ine e.roße Freud« bereitet und wollen »nser» chrsurchiSvollen Dank gnädig «ntgegennehmen. Mit Rccht hob-» Eure Majestät unter den Segnungen, sür die ich Bott zu danken habe, das Glück der Häuslichkeit in erster Linie hervor, aber »um Gluck gehört in meinem Hause, sür meine Frau sowohl wie sür mich, das Lewusiiiein der Zufriedenheit Eurer Majestät, und diele übernu» gnädigen und freundlichen Worle der Anerkennung, tv-Iche das Allerhöchste Schreiben enthält, sind sür krank« Nerven wohllhuender als alle ärztliche Hülse. Ich habe im Rückblick aus men, Leben so »nerichäpflichen A»laß, Gott iür seine unverdiente Barmheij gkeit zu danke», daß ich oft fürchte, eS könne mir so gut nicht bis zuin Ende gehen. Für eine l>«. spnd,rS glückliche Fügung aber erkrnne ich eS, dasi Gott mich aus Erde» zinu Dienste eine» Herrn beruscn hat, dem ich sreudig und mit Liebe diene, weil die angestammte Treue des Unteridauen unter Eurer Majestät Führung niemals zu de» fürchten ha», mit «lnem warmen Geiühl sür die Ehre und da« Wahl des Vaterlandes in Widerstreit zu gerat!,c». MSge Gott mir auch seiner zu de», Willen die Kmit gebt». Eurer Majestät so zu dienen, d«b ich mir die Allerhöchste Zuikiedcnheit erhalte, von der ein so gnädiges Zeugniß heul vor mir liegt, in Gestalt des Hand, schreiben» von, 26. Die Base, welche rechtzeitig eintrff, ist ein wohrhast monumenialer AuSdri ck königlicher Huld, und dabei so sol de, daß ich hoffen darf, nicht.de Scheiben", sonder» das Ganze wird meinen Nachkommen die gnädige Tdeilnndme Eurer Majestät an nnieierkilbertzochzeit vergegenwärtigen. Di, Oincier« de»bs.Regiment« hatten die kameravichasiliche Freundlichkeit gedabi, ihre Mnsis »on Kolberg herznschickcn. Sonst waren wir, w>e die ländlichen Verhältnisse es mtt sich bring-n. ans den engeren Fninilinikreis bclchränki; nur der frühere ainerrkaniiche G-sandic in Lo> dv». Moll,«, ein Jugend, lreund v,n mir, war zu'ällig zum Besuch hier außer Ihrer Majestät der Koilerm hatte Se. Majestät der König von Vayern und Ihre königl. Hoheiten Pelnz Karl und Friedrich Karl und Se. kafferl. Hoheit der Kronprinz mich mit telegraphischen «lückwünichen beehrt. Mit niemer Geiundheit geht es laiiglam bcffer; gearbeitet habe ich allerdings gar nicht; doch hoff« für di« Ze» der «aiserbejuche mich zum D,e»ft bei «nr« Majestät melde, »n Vnaen. v. Bi »mar«. ! -----
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