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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-09
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1890
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WVMVVWv WWUM'HWH - <Mrseh«t«1 täglich ftüh S'/, Uhr. pktirtii» «» «rrrtitilv I»d«»,e«,aste 8. Lprrchüuo-kn der Nedactioa. vormitta«» 10—12 Uhr. Nachmittag« b—S Uhr. E»>»»«»»««.», dt« de 1»Pe1«»dch»r «R»^a-A NM>sN» »icht UcimigerTagtlilalt «»nähme »er sfir »te ntchft1»l»rn»r Stummer beftt««te> I>ser«te », «»chr»ta,e» hi« fi Nhr N»ch«ttl»»«. an Saun- un» KeA1»«e»sriitz »t«'^» Uhr. 2» -rn /iliilen str 3»s.-L»«»hme: Ltt« «lcm»'« Pnrtt«. (Als,«» dntzn), Univerfitätsftraße 1, v«»t« LSsch«, Aatharinenstr. 23 Port, und Küaigtplay 7, nur bi« '/,S Uhr. SS. Amtliche Bekanntmachungen. Da« zu dem im Eigenthum der Stadt Leipzig stehenden, aus Kol. 3478 de« Grund» und Hypolhekenbuch» für die Stadt Leipzig eingetragenen, die Parcellen Nr. 780» und 780d de« Flurbuch« sür die Stadt Leipzig umfassende» Nonneu-Mühlen-Grundstücke gehörige Wehr im Pleißenmühl- graben soll wegen der Erbauung einer zur Karl Tauchnitz- Strafe führenden Brücke abgebrochen und durch ein ungefähr 30 m weiter stromauswärt« neu zu erbauende» Wehr ersetzt werden. In Gemäßheit von tztz. 18 ff. der Reichsgewerbeordnung dringen wir diese« Unternehmen hiermit zur öffentlichen Keuntniß. Ti« sür diesen Wehr-Neubau angefertigten Pläne liegen im Ratbhause. II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 14, zur Einsicht sür die Belhriligten au«. Von Errichtung einer Betrieb«aulag« zur Berwerthung der Wasserkraft diese« Wehre« haben wir vorläufig und vor behältlich aller Rechte abgesehen. Etwaig« Einwendungen gegen den Wehrbau, welche nicht aus privatrechtlichen Titeln beruhen, sind bei deren Verlust binnen 14 Tagen von Erlaß dieser Bekanntmachung ab bei un« anzubringru. Einwendungen, welche aus besondere» vrivatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von denselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht wird, zur richterlichen Ent scheidung zu verweisen. Leipzig, am 5. April 189«. Der Skat- der Stadt Leipzig. VI. SOS. vr. Tröndlin. Rüling. NiMWM Wege» Lrurueruug de« Lesezimmer« bleibt die Stadtbibliothek bi« zum Sonnabend geschlossen Li« A»f»»hm« »er in »ie 8teu Glaste« »er Leihzi>er v«lk«fchnlr» ne» etntretrnhr« Rinder findet I>e»r»m«e»t»», «h«i» L». Gprtl 'ilt und zwar: 1X Bürgerschule (Knaben) vorm. 10 Uhr 1 ^ - (Mädchen) Nachm. 8 1L 2. 3. 4. 5. 8. 7. Bereinigte Kreischule l. ve«trk«schule Norm. 10 Borm. 10 — Bonn. S - 6. - (Knaben) 6. - «Mädchen) 7. » (Knaben) 7. » (Mädchen) 8. » Lelpzii-Neudnitz ». LH. Letd,i«-«utritz,ch - -Neustadt - -NruschSnrseld - »Valkmarsdorf - «Gefieryausen Die Nachm. 2 Bonn. S Uhr. Nachm. 2 - Borm. 10 - - 9 E - 9 . » 10 » trertoren der Leipziger BMkdfcholen. ThMiber» Lireeto, turn», merüon im Imuk» ».kuomwen. Larl Ttolkrnm, virootor Anzeiger. Organ för Politik,Localgeschichte,Handels-«ndGeschMmM Abonnements prei» vierteljährlich 4st, Mk. incl. Vcingerlodn ö Mk., durch dre Post bezoaen 6 Äk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Beleg-x-molar 10 M, Sebübren sur Exirabolagea (in Taqedlatt-Jormal a-rsalzti «dne Postbelärderung M Mk. MU Loftbejärderung 70 Mk. Inlerilr Sgespaltme PetttKerle 20 P'. Größer« Schnsie, tont ans. Brei-vrrzeichn k. Iodellarisch«ru.Z>ffer,sa- nach yöherm Tarn Lttlamen amer dem Redactiouäftrich die Sgeipalt. Zeile üOPs„ vorden Fa miliennachrichleu die Sgeipaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« an dt« GicpeSittan zn sende». — Rabat» wird nicht gegeben. Zahlung prumnuuoruoüu ober Lurch Pos»« Nachnahme. Mittwoch den 9. April 1890. 81. Jahrgang. Nachm. 3 Borm. 9 Uhr Nachm. 3 » Nachm. 2 - Borm. 9 « Borm. 9 « Borm. 9 . Nachm. 2 - Borm. 9 - Borm. 11 - Nachm 2 - Bürgerlch. Borm. 10 Uhr Beztrk«'ch. Nach«. 3 Bürgers«-. Nachm. 3 ' /IO. Bezirttlch. Bonn. 10 Leipzi«-An,er-Lr«1»e»dors Borm. 9 Udr. Letpzii-Vohlt« 1. Bürgersch. Borm. 10 Uhr. 2. - - Oeffsntlioke NanäelZlvki'anstalt. krottu», ilou 1 i. Xpril. krülr 7 vdr dexiunt äie Takondme- prllkaa» in <i«r I^iirllinrnudtkollunz, an velcber web äis bereit» .misemeläetev, «»Mi-, ckio ooab amamslcksacksn l,«krI1»p«, mit brbreldkoüor eenebeo. plloetllod einrattocken baden. Xnmelckuopsen Ate ckeu «lozlldripon knobnrli^oaokuktllokeu aieasr Vl'ood« aleiobknll» «ntccegsen ' ^»Iki KkschilstslKlzl-NnNikthiiiir. Im lluivrrfitat»>ri»i»ftücke, Uinvelsiläwstraß« Nr. b, wird d-S von der Firma Ernst Stör« «rmiethete GeschästSlaeal nebst Niederlage am 1. Ortnber d. I «iethsret. Reslectanten wollen stch an da« uaterzelchnete Rentamt wenden. Leipzig, am S. April 1890. UniderfitLtS - Uentantt. Gebhardt. Elnin's Zug nach -em Victoria-Ayanzasee. Ueber die Bedeuiung und die voraussichtlichen Folgen de» Eintritt« Emin Pascha'« in deutsche Dienste liegen jetzt zwei Acußcrungen von maßgebender Seite vor. von Stanley und di.'» Samuel Baker. Stanley findet e« ganz natürlich, baß Emin seinen Einfluß zu Gunsten Deutschland« geltend zu machen wünscht, und erklärt e» für durchaus berechtigt, daß die Deutschen sich bei Verfolgung ihrer Ziele in Ostafrika ft'e» ihnen zu Gebote stehenden Beistände» bedienen. Wenn Emin alle Araber von Bagamoyo bi- zum Bictoria-Nyanza- sie gewänne, so würde da« nur seinen Ruhm erhöhe», ohne England zu schaden. In demselben Sinne hat stch Samuel Baker in einem Briese an die „Times " geäußert: Emin'« Entschluß, in Gemeinscbask mit Wisimann zu handeln, ent spreche der Sachlage. König Leopold habe gezeigt, wa» man »nt Energie am Longo erreichen könne, und die Deutschen würden hals teil Weißen Nil bi« Gondokoro beherrschen. T>e „Tu»«».'" z,ebt au« beide» Urlheilen den Schluß, daß j-ce Au«deb»ung De« friedlichen Zwischenverkehr- durch die Deutschen die Ausgabe England« erleichtere. Ob dies« Kunvaedougcu di« wahre Meinung Derer aus druckte». von welcher sie au«gehen, darf bezweifelt werden. Stanley und die Engländer, welche ihre Zustimmung zu der Brkbmvnog Emin'« mit Wissmann geben, scheinen nur gute Miene zun, bösen Spiel z» machen. Bon Stanley misten wir, daß er die Arquatorialprovinz sür die englisch-ostasrikanische Gesellschaft gewinnen wollte. Da ihm da» in Folge ungünstiger Verhältnisse nicht gelungen ist, so spielt er die Rolle de« Zuvse«. der die ihm unerreichbaren Trauben sür sauer er klärte. Außerdem kommt e« Stanley sehr gelegen, daß er durch Emin'S Eintritt in deutsche Dienste >» die Lage kommt, sür diefen öffenllich ein günstige« Zcugniß abzugebcn, den» er hofft, dadurch dem gegen ib» selbst gerichteten Bcrdammung«- urtheit der öffentliche» Meinung die Spitze abbrechen zu können. Leider aber hat Emin selbst bereit« gesprochen, unv wa« er sagt, ist für Stanley keineswegs günstig. Der deutsche Missionar Scbynse berichtet darüber in einem demnächst zu gewärligende» Werke Folgende«: Emin sagte zum Bersaster de« Werke«. welcher ihn südlich vom Vlcloria-Nyanza bi« nach Bagamoyo begleitete: „Ich bin den Herren ja recht dankbar sür Da«, wa« sie für mich grlhan haben, ober der Endzweck der Expedition war mir bereil« klar geworben, als ich mit Stanley meine erste Unterredung hatte. Machte er mir auch keine directen Vorschläge, so fühlte ich doch sofort berau«, daß etwa« Andere« dahinter stecke, als der einfache Wunsch, ein paar egyplische Beamte heimzuholen.'" Von Samuel Baker misten wir. daß er stet- sür die Fest haltung de« Sudan und später sür seine Wiedereroberung gewesen ist. und deshalb erhallen seine Bemerkungen in der „Times" einen wesentlich anderen Sinn, als man ihnen bei zulegen geneigt ist. Für ih» ist e« ganz unzweifelhaft, daß die Deutschen mit Hilfe Emin'« sich demnächst zu Herren der Arquatorialprovinz de« Sudan« machen werden, er traut beiden Verbündeten die erforderliche Thatkrast zu, um diesen Zweck zu erreichen, und zieht da« Beispiel de« König« Leopold von Belgien heran, welcher durch dieselbe Eigenfchast den Cougostaat geschaffen habe. Wer den Besitz de« Sudan sür Egyplen nothwenbig hält, dem kann e« nicht gleichgillig sein, wenn dieser Besitz in andere feste Hände übergeht, welche sich seiner nickt so leichten Herzen« entäußern werden, wie e« die Engländer im Jahre 1882 gethan haben. Stanley läßt c« zweifelhaft, wie weil die Deutsche Interessensphäre in Ost- asrika reicht, Baker läßt diese Frage überhaupt außer Betracht und hält sich an die Thatsachen. deren Gestaltung er mit seiner Einbildungskraft vorweg nimmt. Wie die englisch-ostafrikaiiische Gesellschaft über diese An- gelegenbeit denkt, zeigt ihr Borhaben, gleichzeitig mit Emin eine Expedition auSzurüsten, al« deren Ziel Wadelai genannt wird, während Emin bekanntlich den Bictoria-Nyanza al« solche« bezeichnet. Die Engländer wollten Emin die Führung ihre« Unternehmen« übergeben, dieser lehnte aber ab, weil er bereits sich der deutschen Regierung gegenüber verpflichtet halte. E» ist in der Thal erstaunlich, wa» die Engländer Emin zuzumnthen nicht müde werden. Noch den Erfahrungen, welche er al« Gouverneur der Aequatorialprovinz gemacht bat. nachdem man ihn Jahre lang ohne jede Unterstützung allein aus die eigene Kraft angewiesen, auf einem äußerst ge fährdeten Posten gelassen hat. erscheint plötzlich Stanley, nicht, um ihm Hilfe zu bringen, sondern um ihn von seinem Posten wegzulocken. Ohne die unvermutbete Dazwischenkunst der Mahviten wäre ihm da« niemals gelungen, und selbst dann hat Emin noch Monate lang gezögert, weil er nicht darüber in« Klare kommen konnte, ov er nicht trotz aller Gefahren, denen er preisgegeben war, bester thäte, in der ihm an- vertrauten Provinz au-zuharren, al- der Aufforderung Stanley'«, mit ibm zu ziehen, Folge zu leisten. Der .Daily Telegraph" macht jetzt, da er siebt, daß die Ereignisse einen Gang nehmen, welcher ihm nicht gefällt, den naiven Vorschlag, England und Deutschland möchten sich verbinden, statt kleinlicher Eifersucht zu sröbnen. Da« eng lische Blatt irrt, Deutschland ist nickt auf England eifersüchtig, wohl aber umgekehrt England auf Deutschland, e« gönnt diesem die Erfolge nickt, welche dessen zielbewußte Colonial politik »hm sichert. Ein Zusammengehen mit England zur Erreichung de« Zwecke«, welchen Emm'« Expedition anstrebt, wäre nicht« al« der Verzicht auf die Früchte der b,«hcrigen Bemühungen Deutschlands. Da« Verbot' Wiffinann'S, daß Karawanen die deutsche Interessensphäre nördlich von Tanga ohne besondere Erlaubniß betreten, erstreckt sich natürlich nicht aus die Expedition, welche die englisch-ostasrikanische Gesell schaft gegenwärtig nach Wadelai ausrüstet. Emin hat keine Veranlassung, dieser Expedition al« schützender Wegweiser auf dem Marsche nach Wadelai zu dienen; wollen die Söld linge der englischen Gesellschaft bi« dorthin Vordringen, so mögen sie da« auf eigene Kosten und Gefahr thun. Wir wissen nicht, ob Samuel Baker mit seiner Auffassung da« Richtige getroffen hat, daß Emi» die Deutsche» bi« noch Gondokoro im Herzen der Aequatorialprovinz führen will, wenn e« aber geschähe, so würden die Engländer nicht« dagegen einwenden können, denn die Aequatorialprovinz de« Sudan ist gegenwärtig herrenlose» Land, wenn nicht etwa inzwischen der Mabd« davon Besitz ergriffen hat, wa« nicht unmöglich wäre. Näher aber liegt es, daß die Absicht der deutschen Regierung vorläufig auf die Abrundung ihre« ver tragsmäßig abgegrenzten Gebiete« gerichtet ist. Der nächste Zweck der Einmischen Expedition ist unzweifelhaft, zu ver hindern, daß die Deutschen von dem Gebiet der großen Seen abgeschnitten werden, und zu diesen, Zweck ist un« die Mit Wirkung eine« Manne« Von höchstem Werthe, welcher wie Emin die Verhältnisse Afrika« au« langjähriger Erfahrung bester kennt al« irgend ein Anderer. Da» Unternehme» Stanley'« hat ganz andere Erfolge gezeitigt, al« dieser sich jemal« hat träumen lasten. Stanley hat un« in Emin einen Quartiermacher sür da« ostasrikanische Hinterlanv geliefert, wie wir ihn un« nicht hätten bester wünschen können. Stanley wollte sich eine« unbequemen Hinverniste« seiner ZukiliistSpläne entledigen und schlug Emin ve-halb sür den Posten eine« Gouverneur» von Euakim vor, dadurch hat er ihn Deutsch land in die Arme getrieben. , Leipzig, S. April. * Al« Termin sür die Zusammenberusung de« Reichstage« wird der .^kreuzzeitung" au« wchlunlerr chleten Kreisen Dienstag, 8. Mai, bezeichnet. Die Session wird sich, wie man an derselben Stelle vernimmt, bi« Ende Juni au-dehnen. * Vom Buade»ra»he schreibt die Münchner..Allgemeine Zeitung": Die Richtiqkeit der Inbalt-onqobe. welche wir van dem Antwort schreiben det Für sie» Bitniarck aus die Abschied-odresse de« Bnndesratd« «emackt habe», iß verschiedentlich angezweifelt worden; die av-zügl'che Wiedergake Ist jedoch, wie un« bestäligt wird. »Slltq wort- und sinngemäß^ ^,^!°verdrch?w°rden° zg" wirrer- Blättern io ziemlich ^«^mn.kk- Der Bundesrath mSq« die holen deu Roth d'« ^^^ Körper- Stellung eine» 0 gbkrwicgend ministerielle» »e- sesthalten und Stellung einer über«,eg ^--uS k-rde meiden." Sm- Nntu.g^ er völlige Äendernna der dlnsckau» g «„»>,e«ratb die eigentliche Hobe gerade stet« beiont. daß , Gegnerschaft gegen Regierung sei. er Hab« ftrner m ' ^ Buude-ralh« nicht Reich«m>n,strr,en die ministerielle « -uu g ^ ,„asft man an- schmälern losten wollen, nach dem A omw ^ Reichst,"nifterien nehme», daß er umgekehrt letz, der v ns V ^g ^ tz,^,,nhouS zu- unv der Umwandlung des ^""-ralh« deutlicher- stimme. Do«, woraus Fürst Bismora ai zien. « .,» weil in ihr kennbar sein; diese Auslegung >, durcheinander geworfen die »egrlsse Regierung und Ministerium durwe.ian « werden. E.n Ministerium besitz da» Reich nicht. » »«uud^rath verantwortlichen Beamten. deo Re ck^o^l ^ ^ K^per wohl nicht bezeichnet werden, da er e g z Regierung«- ,, »„>«»-« ->»>, datte er augenscheinlich da» «erhältlich »um Reich« oge, nicht aber zu ^en RelÜdehörden. im Auge, und d.e «ejabr. »'. « »» me.de» beliebt darin, daß sich der Bu»de«rath mehr, al« e« die Ber sastung vorschreibt, von den Beschlüssen be» Reich-tag- abhäag g macht, wa« ». B dadurch geschehen kann, daß er qua Ministerium mit dem Renchltage über seine Vorlagen verhandelt unv wahrend der «erhaadlungen de« Reich«taq« mit diesem Lompinmine >»likßl. Lin solcher Fall lag bei dem Sociolistengesetz kurz vor schloß de« Reiedätaa« nahe Fürst Bismarck vertrat damal« den S.a^bpunct^aß dn B^nde-rath Nicht dnrch ^'l»«°be'chlüste und bindende Lcklärungea zwischen den Lesungen de« Rcich-tag« einen Theil seiner Vorlage fallen lasten dürfe. » Die Annahme, daß sich i» S-schäst«gaug de« Auswärtigen Amt« durch den Rücktritt de« Staat«, seeretair« Grafen Herbert Bismarck und die Berufung des Freiherr» v. Marschall durchgreifend« Aenderungen voll ziehen würden, wie dies vielfach verbreitet« Gerüchte wißen wollen, erweisen sich als haltlos. Es sei hierbei bemerkt da» die Ernennung eines badischen Gesandten am Berliner Hose nicht lange aus sich warten lasten wird. » In den von un« bereit» gewürdigten Aussätzen de« Reichs-Anzeigers" über die Ziele und Wege der Social- Politik VeS Reiche- ist der socialen Bedeutung und dem socialen Charakter der Monarchie und de« Kömq- thum« mit vollem Recht eine hervorragende Betonung zuihcil geworden. Seit der berühmten November-Botschasl Kaiser Wilhelm'« I. ist dieser Gedanke in amtlichen oder halbamtlichen AiiSlastuiigen nicht mehr mit dieser Slärke zum Ausvruck ge- kommen wie in den ebengenannten Erörterungen, und e» ist dies sür die wahrhaften Freunde einer maßvollen und gerechten Socialpolitik um so erfreulicher, als dadurch die enge Ver bindung und der innere Zusammenhang deutlich zum Vorschein kommt, welcher zwischen der Politik des regierenden Kaisers und der seine» kaiserlichen Großvaters besteht. Unsere Monarchie ist eine sociale und unser Herrschergeschlecht hat von jeher sür seine sociale Ausgabe ein volle- Berständniß gehabt, es hat hierdurch da« Königtbum mit neuem, nnvergäng. lichem Glanze umgeben und ihm eine sittliche Weihe verliehen, die ihm vor einer ändern ReqierungSsorm einen gewaltigen, un erreichbaren Vorzug giebl. T>a« deutsche Volk ist durch unv durch monarchisch gesinnt, republikanische Neigungen und Bestrebungen sind ihm so gut wie gänzlich fremd, e» kann daher die sociale Reform, welche die Aufgabe der gegenwärtigen Generation und der zukünftigen Geschlechter bildet, nur unter der zweck- und zielvcwußlen Leitung de« kräftigen Herrschergeschlechtes durchfuhren, da« sich de» Grundsatz de« großen Friedrich zur Richtschnur nimmt, wonach der Monarch Der erste Diener de« Staates ist. Die sociale Monarchie ist und bleibt da« beste Bollwerk gegen revolutionairc Erhebungen; stark durch ibre Stellung, stark in ihrem Rechte kann sic den arbeitenden Clastcn Zugeständnisse mache», zu welchen ein republikanisch regierter Staat stch nicht so leicht verstehen könnte oder würde, kann sie aber auch mit derselben Kraft übertriebenen Forde rungen einer kurzsichtigen Menge widerstehen und angedrohtcr Gewalt mit Entschiedenheit entgegentrete». Wenn man in den letzten Jahren so viel von der socialen Mission der Hohenzollern gesprochen bat, so war die« keine schöne Reden«, art, sondern eine tiefe Wahrheit, und da« Verhalten unsere« Kaiser« zeigt, daß er entschlossen ist, zu der Erfüllung der selben mit seiner ganzen Macht beizutragen. Ein Staat aber, desten Herrschergeschlecht von solcher Gesinnung beseelt ist, kann und wird nieinal« verfallen. * Von den Mandaten sür da« preußische Abgeord- netenbau« sind in den letzte» Tagen wieder zwei zur Erledigung gekommen. Der Abgeordnete sür Uelzen, Karl Heinrich Plincke. ist. wie schon telegraphisch gemeldet, am 3. dreseS Monat« in seiner Heimalh gestorben. Er war am 23. Januar 1814 geboren un» wurke 1838 al« Lehrer ander Stadtschule der späteren bvheren Bürgerschule, in Uelzen angestellt. I„> Jahre 1872 trat er in Den Ruhestand, >873 aber wurde er zum Senator gewählt, und seitdem hat er dein Magistrate von Uelzen ang-hörk. Seit 1877 vertrat er den Krei« Uelzen al« Mitglied der nationalliberale» Partei im «bgeoronetenhause. — Der Vertreter der Stadl Potsdam in. Adgeordnetenhause. Landcsrath I)r. Ego» Kelch Breslau welcher schon seit längerer Zeil al« H.lsSarbeiter „n Reicks- amte de- Innern beschäftigt war. ist vom 1 April a» al« Reg,erung«rath und ständiger Hilfsarbeiter ,n diesem Reich' amte angestellt worden Damit ,st sein Mandat zum .Ibgeordnetenhause. in welchem er seit ,888 al» MitalieD der b7«7Ä7«'^' l>'- Kelch war ,880 dis 1883 RecklSaiiwall ,n Potsdam und gebörle seit ,884 al» lande-ralh der Provinzial-Verwaltung Schlesien« an. von -er schlesischen d" Erwartung De« demnächst,gen ?eköletzt getroffen werde», geboren auch diejenigen, welche d,e Gründung ,,„cr An- ° ^ Ui ^ ^" Blätler,i zu,n Gegen- Pr°v'"^aft4.'» d" «V« Millionen Einwolmer zahlenden Provinz gießt es gegenwärtig nur zwei socialdewokratische Zeitungen, und zwar die .Schlesischen Nachr-chken" de- ehe- ma.igen Berliner ReligionSlehrerS ,,„D Stadloerordnet-n ReickStagSabgeorvnete» sür Halle-Saallkki,' Fritz Kunert, an desten Stelle nach seiner jüngst wegen Maje- stät«beleidigung erfolgten Berhastung der Abgeordnete Bebel Die Redaction-geschäste besorgt, und .Die Wabrhcit", ein Wochenblatt, da« nach dem ZerwÜrfniß zwischen de», Ver. leger der „Schlesischen Nachrichten" und Herrn Liebknecht'« Schwiegersohn, Bruno Geiser, von letzterem neubegründet worden ist und die gemäßigteren Elemente der schlcsischcn Sorialdemokratie zu Lesern hat. Die Aushebung de« Socia- listengcsetze» würde der früher sehr ausgedehnten Preßthätig- keit der socialvemokratischen Partei einen neuen Anstoß geben, insbesondere würden die Städte L>egnitz, Görlitz und Walden burg. wahrscheinlich aber auch Hirschberg. Laugenbielau und Alogau mit eigenen socialdemokratischcn Organen beglückt werden. Die nationalliberale und conservatwc Presse der Provinz würde durch diese Neugründungrn a» Lesern keine Einbuße erleiden, wohl aber Die freisinnigen Blätter, besonder» ,n Städten wie Görlitz. Liegnitz und Hirschberg, wo ein sehr großer Bruchtheil der Leser zur Socialdcmokratie gehört. * Am 3. d. M. starb iu Bückeborg der Ober-Forst meister z. D. Franz v. Bodclschwingh. Er war der Sohn deS ehemaligen Minister« gleichen Namen» und nahm noch vor zwei Jahren, als in Folge einer Aeußelung de» Fürsten BlSmarck über den von Friedrich Wilhelm IV. m den Märztagen erlassenen Befehl, daß die Truppen Berlin ver lassen sollten, eine längere DiScussion in den Zeitungen e»l- staiiv, seinen Vater gegen die gegen ihn erhobene» Vorwürfe durch längere Erklärungen in Schutz. Früher Forslbeamler i» preußischen Diensten, war er bald nach dem Frankjurlcr Frieden nach Elsaß-Lothringen berufen worden. Hier war er zuletzt Ober-Forstmeister in Colmar, wurde aber l88l zur Disposition gestellt und lebte sritDem theil« aus seinem Faiinlicil- gute in Westfalen, theil« in Bückcburg. * Die Kaufmannschaft Bremens beabsichtigt, dem Kaiser bei seinem Besuche am 2l. April eine großartige Ovation darzubringen. In da» Programm der Festlichkeilrn ist auch ein Besuch der Börse ausgenommen. Hier >v>rD sich die Kausmannschaft versammeln unter Führung Der Handels kammer. Sobald der Kaiser den Börsensaal betritt, wird ihm eine Festcantatc cntgcgenlöoen, deren Text Or Heinrich Bulthaupt gedichtet und deren Composilio» von Pros. Erl- mann-törffer geschaffen ist. AlSdan» wird der Vorsitzende der Handelskammer, Ilr. H. H. Meier, ein Sohn de« früheren Reichstags-Abgeordneten, eine Ansprache an den Monarchen halten. * Am 31. v. M. ist wieder ein Mitglied des Frank furter Parlaments, ber Gutsbesitzer Karl Cetko in St. Wendel in der Rbeinprovinz, aus dem Leben geschieden. In Franksurt gehörte er zu den „Erbkaiserstche,,". mit ihnen tagte er >m Juni 1849 auch in Golha. Bo» 1849 0>S 1802 vertrat er dann Saarbrücken-Saarburg-Merzig-Saarloui» nl« Mitglied der Linke» in der Zweiten Kammer, später war er AuSschußmitglied de- Nationalvereins und im Jahre 1882 wurde er als Candibal ber Fortschrittspartei von Saarburg- Merzig-Saarloui« in da« Abgeordnetenhaus gesandt. Er ver trat Viesen Wahlkreis bis 1867 und war 1866 einer der Be gründer der »atlonallibcraleii Partei. Seil 1867 ist er par lamentarisch nicht mehr thätig gewesen, doch nahm er an dem politischen Leben seiner Heimath stet« Anlheil, in dem letzte» Decennium wieder im Sinne der Fortschritts- und src>si»»igen Partei. » * « * Die Commission, welche zum Zwecke der nationalen Abgrenzung in Prag zusammengelrete» ist, wird keine allzu schwierige Arbeit zu bewältigen haben Bon den 7000 G? meinden Böhmens kommen bei der Neuzulheilung nur 271 in Frage. Von diesen 271 Gemeinden sind 143 zireis lloS deulsch und 95 zweifellos czechisch. Die übrigen 33 Gemeinden erscheinen als sprachlich gemischt, doch ubcrmiegcii in 2t die Deutschen, in l2 Gemeinde» die Czechcn. Es müsten also die 164 Gemeinden mit ganz oder überwiegend de»!scher Be völkerung, welche jetzt zu cz chischen Bezirken gehören, an grenzenden deutschen Bezirke» zugelheill werden, während Die l»7 Gemeinden mit ganz oder überwiegend czech,scher Be völkerung, welche jetzt zu deutschen GerichlSsprengel» geboren, mit czechischen Bezirken zu vereinigen sinD Nur einige G meniden i» der Gegend von Budweis. Pilsen. Iechmtz. Treb nitz. Ncu-Paka und Sleken, in welche» sich seit der letzlcn Volkszählung tqS Sprackenvcrhältniß zu Gunsten der Czechen geändert hat, werden vielleicht Veranlassung zu Streit gebe». * Au« Petersburg, 6. April, wird uns geschrieben: .Der Negier»»gS-Anzciger veröffentlich den Beschluß de.' RcichSrath«, nach welchem die evan ge lisch-lut her ischssn Consistorien und Supcrinlenbenten-Stclle» n, Riga, Reval und aus der Insel Oescl ausgehobc werden. — Man beabsichtig!, die in den südwestliche» Gouvernements gcllenDe Beschränkung der Rechte der Jude» nunmehr auch aus das Königreich Polen auSziidebnen. Nach dem diesbezüglichen Projekt sollen die Grunkeigei, khiimer jüdischer Consession gehalten werden, ihre ländlich Besitzungen binnen fünf Jahre» zu verkaufe». Es werden aber Bemühungen angestelll, um von« ReichSralh eine Ver läugerung dieser Frist zu erwirken." " Wahrend in den letzlcn RegieningSiabren Käfter Alexander'« II. wiederholt in Rußland die Einfübruiig b Gregorianischen Kalender« ernstlich in Erwägung gezogen wurde, sind die henke am Ruder besiudlichc» Rnckschrilllei bereit« dahin gelangt, an die Abschaffung des v-r besserten Kalender» im Zarthum Polen zn denken. Die Anregung zu diesem Rückschritt gebt vom Hauviherd der russische» Finsterlinge, dem Synod beziebenllich vom Obe, procuralor desselben, au«, der in Dem Fortbestehen De« G> gonanisch „ KalenDerS im Weichselgebiet eine» Hemmschu slir die Befestigung der Ortbodoxie im genannten Gi lnet m ' für Die Rujsisieirnng und völlige Verschmelzung des Weichse gebiet? mit Rußland sicht. Zunächst soll die Absch.issnng de v rbesierlen Kalender- in de» Gouvernement« Lublin. Sedlze und Ssuivalki erfolgen. Die „Moskowskija Wieoomosti", da» Sprachrohr der panslawisliichen Rückschrittler, suchen auch bereit» sür diese zum böheren Ruhme Der StaatSkirchc erforderliche Maßnahme Stimmung zu machen. * Wenn den Nachrichten der „Agent« Balcaniquc", deren M tlbeiliingeii als rssiciöse anzusehen sind, ;n lr„ ist. so hatte sich bezüglich De» serbisch.bulgarischen Eon s> icke« Alle» in Wohlgefallen ausgelöst. Die Assaire Minlichevujch sei aus dem besten Wege, geregelt zu werden, in den ossicielle bulgarischen Kreisen bättc der versöhnliche Geist nnans ei,»: olgcira'.tcl, alle MelDungcn über einen Abbruch d.c ieibis,. bulgarischen Beziehungen seien erfunden, rS bestehe keine Frag-, welche einen Bruch hcrbeisühren konnte. Man wird zugebeu
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