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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-10
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1890
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Rr Nrt«U« : 10-1» Uhr. ö-8 «k. ftr s p«t- »Lv. /K »»e. H—). 7. WMcr.TaBlalt Anzeiger. Organ fir Politik, Local-eschichte, Handels- »nd EeschLstSderkehr. incl. Brüll bezog« 8 1« 10 W. r Extrabatlaaa» E»0Pf. . -Gmchch Mih höhZWs'. R»rl8»ni mR« dmnNahaettvnSE^» dt. s«ivalt. 8^w^,i^de,F«»eli»nn«chrtcht»n . gegeb«.! ob« durch Post- ckM. DomrercktMg den 10. April 18S0. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. KrjllMtUtchimß, da» ««fm» »« ht»st,e» »Ldttsch« A»r»Utz»»«a. > s«h»lr» tetreffe»». D« Unterricht an de» hiesige» städtischen Fortbildung«-! sch^e, sik -nah«. nämlich I) der I. Fortbildungsschule i» Gsbäud« da III. Bürger- ») ^>er II. Fortbildungsschule i» Gebäude da V. Bürger- ^ schule. ») da M. Sortbildnn^schulr im Gebäude da Schule ,u 8Eldnc»*8ieudniA unteren UdeiteO. 4) dalV. Fortbildungsschule im Gebäude da Schul« zu LsipA-Reuduitz obere» Theilr«, L) da V. Fortbildungsschule i« Gebäude da Schul« z» Leipzig-Anaer-Erotteodorf — XI. BezirkSschule —. 5) der Fortbildungsschule zu Leipzig-Thonberg i« Gebäude da Schul« dasabst. da nunmehrig« XU. Bezirksschule, 7) da Fortbildungsschule zu Leipzig-R«r«»dnttz i« Ge bäude da Schule daselbst, der uuumehrigea XIII. BezirkSschule, 8) da Fortbildungsschule zu Leipzig-Sellerhausen i« Gebäude da Schul« daselbst^ der uuumehrigeu XV BszirtSschule, 8) da Fortbildungsschule zu Leipzig-volkmarSdorf im Gebäude da alte« Schul« daselbst, da uuumehrigeu XVI. Bezirksschule. 1V) da FortbilduugSschul« »« Leipzig-Renschönrseld im Gebäud« da Schule daselbst, der uuumehrig«« XVII. BezirkSschule, II) da FsrtbilduuaSschul« zu Leipzig-Neustadt i» Gebäude da Schul« daselbst, da nunmehrige« XVIII. BezirkS- fchule, 1») da Fortbildungsschule zu Leipzig-Eutritzsch i« Gebäud« da Schule daselbst, da uuumehrigeu XL Bezirksschule, 18) da Fortbildungsschule zu Leipzig-Gohlis im Gebäud« da bishaigea I. und rmnmehngeu XI. Bürgerschule wird mit^Begiuu d«S ue»e» Schuljahn» Mieder abffnet. Di« zu Ostern ». I. au» da Volksschule atlassene», oder, «i«e daß st, da» 1». Leb« «fahr vollmdet uud di« Elaste eneicht haba, welche diesem Alter »ach dem Plane da Schule entspricht, von einer höheren Schule abgegangene» hier wohn- hast» -naben find verpflichtet, eine der »ater 1) und 2) grnauuta Fortbildungsschule» zw« Jahr« laug» ein« da unter 8) bi» mit 18) gaanuteu Fortbildungsschule» drei Jahre laug zu besuchen. Ver «in« auSMärlig« Fortbildungsschule »da eine da uuta 8) bis 18) gaanutm Fortbildungsschulen zwei Jahr« lang besucht hat. ist noch ein Jahr lang zum Besuche ver hirsiam Fortbildungsschulen verpflichtet; wer aber rwe aus wärtige oder ein« der unter 3) bis IS) genannten hiesigen Fortbildungsschulen nur ein Jahr laug besucht hat. ist noch zwei Jahr« laug zu» Besuche einer da unter 8) hi« 18) genannten hiesig« Fortbildungsschulen oder eia Jahr lang zu» Besnch« da I. oder II. hiesigen Fortbildungsschule ver» pflichtet. Befreit vom Besuch« da öffentlichen Fortbildungsschule find alle diejenigen hia wohnhaft« oder zugezoamea -nabe», welche eine höher« Gchulanstalt besuch« «da welch« sich darüber au«- weism können, daß sie in einer solch« gewablich« Schule oder in einer solch« Vereins- oder PrivatsortbilduagSschul», deren Unterricht dom Besuch« da öffentlichen Fortbildungs schule besait, Aufnahme gesund« haben. Die Lameldnng der fortbildung-schulpflichtig«» -nahen hat bei d« betreffenden Direktor« ihre» Bezirks an d« von denselben öffentlich bekannt gemacht« Tag« uud Stauden zu erfolg«. Hia »»ziehend« -nab«, welche Ostern 1888 «der später au» da Volksschule entlast« nad daher noch sortbilduag«. schulpflichtig fiud. find spätest«» biua« acht Tag« »ach dem Zuzaae anzumeld«. Richtaamilduug od« verspätet« Anmeldung sortbilduag«. schulpflichtig« -nab« wird an d« Eltern bez. Erziehern, Lehrherre», Dimstberrschast« uud Arbeitgebern daselbea mit Geldstrafe bi» zu 30 ^lk, welche im Falle der Nichterleguug nach flfl. 28 n»d 28 de« NeichSstrafgrsetzbuch« iu Haft uwzu- wandet» ist, geahndet. Gleich« Strafe verwirk« wegen Unterlassung da An meldung »da wegen verspätet« Anmeldung »der wegen Hiutaziehuug der Schulpflicht'auch die säumig« Schüler selbst. Leipzig am ö. April l8»0 Der Rath der Stadt Leipzig. »ellsmltnilhmi^ Da» zu dem im Eigenlhum der Stadt Leipzig stehend«, auf Fol. 8478 de« Gruud» uud HhpothekrnbuchS für di« Stadt Leipzig eingetragen«, die Parcellea Nr. 780» und 780 d de« Flurbuch« für die Stadt Leipzig »imfastenden Nouneu-Mühlen-Grundstücke gehörige Wehr >m Pleitzenmübl- grabm soll weg« da Erbauung »in« zur -arl Lanchvitz- Straße führenden Brücke abgebrochen und durch ein ungefähr 8V m «eit« stromaufwärts n« zu erbauende« Wehr ersetzt werden. In Gemäßheit von tztz. 18 ff. da RrichSgewabeordnmo, bring« wir diese« Unternehme» hiermit zur öffmtlichm -enntniß. Die für diese« Wehr-Neubau augrsrrtigten Pläue lieg» i» Ratbhause, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 14, zur Einsicht für di« Betheiligt« au«. ^ ^ von Errichtung einer Betriebs»»!«« zur verwathuug da Wasserkraft dieses Wehres haben wir dorläuflg und vor behaltlich all« Rechte abgesehen. Etwaig« Einwendungen gegen den Wehrbau, welch« nicht aus privatrechtlich« Titeln beruhen, sind bei der« Verlust bin»« 14 Tag« von Erlaß dieser Bekanntwachuug ab be» u»< aaznbriog«. Einwendungen, welche ans besoada« pridatwchtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von denselben me Genehmigung der Anlage abhängig grwacht wird, zur richterlich« Ent scheidung zu verweis«. Leipzig, a« ö. April 1880. Der Rath der Stadt Letpztch. VI. 808. vr. Tröndlin. Nüliug. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgases bet«g in da Zeit vo» SI. ANLrz dt« S. «»eil 18»« im Argandbrrnna bei 2.8 Milliweta Druck »nd 180 Lite« stündlichem Eons«« das l8.S fach« der Leuchtkraft da deutschen Normaikexz« von LO Millimeter Flammenböd«. Da» speafische Gewicht stellt sich i» Wittel aus 0^lL8. Leivzig» am 8. April 1890. De» Rath« De»»tatta» z» de» SasaaEaltr». SWMk «knntkschilk. 2>« Untrrrich» im Sommersemefter >890 beginnt Moutag, 8« I«. NprU ». «.r da rageSenrsn« früh 7 Uhr, die Abeuoeurse um 6 bez. 7 Uhr. Di« w da Schnl» vabiowadei, »i« anch dt« »« »intretenden Schüler da „Fachschule für Waler »nd Lamra" »ud der „Fach schule für Schneider" haben sich Mittwoch, den 18. April, Aden»« 7 Utzr, die Schiller da „Buchdrucker-Lehranstalt" dagegen -Ouuersta«, den 17. April, «Ümd« 8'/. »tzr im SchnNooal etnznfinde». Leipzig, d« L. «prü 1880 Da Direct orr vr. L»dw. Nirper. vr. Tröndlin. Khse. VelumrtMchMl-. Ans Antrag unseres gemischten SchulauSschusse» Hab» wir! beschlossen, »o« jetzt ab die sogenannte neue Bürgerschule zu Lripzig-BolkmarSdors al« X. Bürgerschule, di« bisherige l. Vitra,rschnl« zu Leipsig-Gohli« als XI. Bürgerschule, die Volksschule zu Leipzig-Thonberg aber al« XII. BeztrLsschule, die Volksschule zu Leipzig-Nenrnrdnch als Xlll. BeztrLs- scbul«, »i« Volksschule zu Leipzig-Sellerhausen al« XV7 Be- Die Lrifis in Spanien. E« wird imma klarer, daß die Aagelegeuheij de« General« Daban bestimmt ist, der Wendepunkt ni der Entwickelung der spanisch« Arm« zu werdea. So seltsam und unbegreiflich da« verhällniß ist, iu welchem sich die Generalität al» Mittelglied zwischen -roue und Armee in Spanien befindet so war e« doch uothwenvia, eine Handhabe zu gewinnen, um damit da« Uebel an der Wurzel zu fasten. Diese Handhabe hat va« Schreiben de« Senator« General Daban an die übrig« Generäle geliefert, und der thatkrästige -riegSminifler hat dieselbe benutzt, um ein Exempel zu statuir« und da« schleich«»« Uebel» an welchem dir Arme« krankt, vor aller Welt offen darzulegen. Da« Verfahren, welche» er dabei angrwrndet hat, ist so zweckmäßig, daß e« voraussichtlich die erwünschte Wirkung Hab« wird. Die Arreslstrase, welche der -riegSminister gegen General Daban verfügte, wurde bekanntlich Veranlassung zu -und« gebungen der im Senat sitzenden Generale für dm General Daban gegen die Negierung, und besonder« that sich dabei Marschall Martinez Campo« hervor. Der Bericht der zur Prüfung der Sache eingesetzt« Commission sprach sich in einem die Arreststrafe billigenden Sinne au«, Martinez EampoS aber reichte eruen Gegrnbericht ein, welcher da« Verfahren der Regierung tadelt. Inzwischen kam die Sache auch in der Abgeordnetenkammer zur Sprache, in welcher General Eastola ein TadelSvotu« gegen die Regierung beantragte. Da aber die Mehrheit aus Seit« der Regierung stand, zog Eastola sein« Antrag zurück. Im Senat fanden sehr ausführliche und zum Theil stürmische Verhandlung« statt, in welchen Campo« al« Hauptwortsührer ver Opposition auftral aber koch nicht in Abrede stellen konnte, daß die DiSciplin in der Armee ausrecht erhalt« werden müsse, ohne zu der Einsicht zu gelang«, daß sein Verhalten in dieser Sache so reckt eigentlich da,« dreuen müsse, die DiSriplin in Armee zu »erstvreu. Am 7. April wurde festgestellt, daß von den 23 Generäl«, welche zugleich Senator« sind, 10 da« Bor- geh« der Negierung gegen General Daban tadeln. S dasselbe billig« und 7 sich der Abstimmung enthalt« wollen. An eficht« diese« SachverbaUS hat Martinez EampoS eine onferenz sämmtlicher Generale eiuberus« Der angebliche ztrüsschnle, die (sog«, alte) Bolksschnl« zu Leipzig-Volkmar«. I Haltung de« Marschalls ist der Stur, Sagasta's. dors «l« XVI. B-zirksschul-, die Volksschule zu Leipzig-I "ber^ Wirkt»« reicht v,^Wetter und trnil zur Entscheidung N.uschöneseld at« XVll. «ezirrsschnle. di, Volk,' "" — ^ die Volksschule zu Lripzig-Neustadt al« XVlll. BezirKlckule. die Volksschule zu Letp,ig^»trttzsch al« XL BartrLsschule und die b,Sb»r log«. Ü. Bürgerschule zu Lnpzig-Gohti« al« XX BaztrLs» s»«le zu bezeichn«, wa< hierdurch zur öffentlich« -ennloiß gebracht wird. Leipzig, a« 8. April 1880 Der R«th der St«dt Jeipztg. Ilö. L88. Le. Tröndlin. Lohse »SrkWWWH Aelnigung »« Laeatttstr» dleibt »i, vibliwhek nn» Frei»«- »« 10. «d 11. »prU ,es^l»ssin>^^ ^ «ß» »s« AatzuchasS »d der dsettzwalK»», ^«, ob der Frage, wie weit die Befugnisse der General« reichen, sie da« Recht haben, ein öffentliche« Urtheil über politische Angelegenheit« abzuaehen und wie sie sich dem »riegSmmister gegenüber in Di««wtinar.Frogea zu verhalten Hab«. Der -riegSminister hat in dieser schwierig« Lage seine Zuflucht z« einem Mittel genommen, welch«» den ungewöhn sich« Vorgänge» innerhalb »er Generalilät entspricht. E ! ließ durch die Generaleapitaine die Regimeatrcommandeure sämmtlicher Neaimmler provinzweise zufa«»«brruien und den Eindruck feststelle», welch« die Drohung der opposit onell« Generale auf st« gemacht hat. au« der Arme« auSzuscheiva, ! und dadurch die N,g«ri» zur Entlastung de« EabinetS zn »wiagen oder »in Prounneiawiento ungestrcst vorbereilen zu ! könne». Di« E«wwan»«re versicherten eoSnahmSlo« ihm unbedingt» Tw»« f8r di« N«g«ti, und die Negierung, und ver -riegSminister kannt, demgemäß i« Misisterrath erklär«, daß kein Regiment d« G«eral« sslg« werde, wenn sie ein« Handstreich dsrsnchten. Da« verhällniß Misch« Regier»», «w An»« tu Spa nien liegt also heute so, daß di« Negierung sich mit den Generalcapitainen und Nrgim«tSc»«»a»deurr» gegen di« aus Umsturz suinrnden General« verbindet. Unter Viesen aber xsiat« sich die Hauprstützea de« Throne« Mso»«' Xll.: die Marschälle Martmrz EampoS und Jovellar, uud dem ver nehmen nach soll auch Eanova« del Eastill» auf der« Seite ieheu, obwohl er disher in der Angelegenheit de« General« Laban i« Senate noch nicht da« Wort erariff« hat. Do st glrichhedeutend mit der Auslösung der DiSciplin in der lrwe«, denn e« »st ganz «nzweisrlhasr, daß trotz der Ergeben- teitSVerslcherungen der Regimentskommandeure dt« Generalität Anhang in der Armee hat, und daß e< nur aus ei» Wort v»n Leuten wie EampoS uud Jovellar aukowmt. um die Fackel de« Bürgerkriege« zu entzünd«. E« ist zu bezweifeln, daß sie di« D,»ge so weit »u treib« entschloss« find, aber di« Thalsach« steht leider fest, daß sie durch ihr« Haß gegen Sagasta verleitet Word« sind, Ruhe uud Fried« in Span,« aus da« Schwerste zu gefährd«. Eiue Arms«, in welchrr solch« Vorkommnisse möglich sind, entbehrt de« inner« Halte«, di« -rone kann sich nicht auf sie verlosten, sie kann auch nicht zu streng« Maßregeln greisen, weil sie nicht sicher ist, ob sich dann nicht in der Armee «me Veränderung vollzieht» welche zu« Sturz« der Monarchie führt. General Daban ist gewiß strafbar, aber dis Generale, welch« seine Partei i« Senat und in der -amwer ergreifen, sind weit schlimwer, weil st« sich zu Lerlheidigeru einer Handlung auswerfen, durch welch« d>« DiSciplr» der Armee außer -rast gesetzt wird. Eonsequeut würde der -riegS- wmister Bermud« Neiua nur daau haudel», wen» er den Einberufer der Versammluug der Generalität, Marschall Martinez EampoS. gleich den« verhaft« ließe, welch« seiner Einladung Folge leist«. Ader er würde die Maßregel nicht durchführen können, weil ih« die Generale durch irgend «in« Gewaltstreich zuvorkomm« würden. Am meisten ist in der gauz« Sach« di« -önigiu-Regeatiu zu beklag«. Sie wäre allerdings die einzige Person in Spanien, welche im vorliegenden Fall« eia Machtwort au«, sprechen könnte, aber wer wird da« voa einer Frau er warte». der« ganze« Wesen Mild« auSstrablt, die r« sich zur Aufgabe gewacht hat, die Partei« zu versöhn«, statt sie zum -ampse anzusruern. und welche schon einmal bei einem Mili- tairaufstande Gnave wall« ließ, obgleich die Regierung ihr davon ans da« Entschiedenst« abrieth? E« wird sich kaum ein anderer Ausweg au« der gegenwärtig« -risi« darbieten, al« de« revolukionLiren Gebahr« der Generale gegenüber mit Festigkeit an dem bisherigen Standpunkt sestzußollen und al« vorläufige« Ergabaiß «in« der Negierung günstige Abstimmung de« Seaate« herbeizufvhr«. Bei eiuiger Geschicklichkeit kan» e« daun nicht fehl«, und daun if wenigstens der gtsetzliche Boden gewann«, aus dem sich werter arbeiten läßt. Natürlich kann die Widersetzlichkeit Ver Geuerale ferner nicht geduldet werde», wenn die Monarchie ihre Sach« al« verlor« anseheu will, aber die Umwandlung de« bisherigen ungesunden Zustande« in eia« bessern wirb sich nicht plötzlich und sofort, sondern »ur allmälig errathm lassen. Wenn da« Ministerium Sagasta sich dem Schlage gegenüber zu halt« vermag, welch« die Generalität geg« dasselbe geführt hat, so ist da« schon riu Erfolg, der nicht zu unterschätzen ist. Bisher hat da« Ministerium große Stand- Hastigkeit und Einigkeit bewiesen, e« bleibt zu wünschen, daß e« dabei beharrt» daun wird die königliche Gewalt au« dem -ampse mit der unbotmäßig« Generalität al« Siegeriu und wesenllich gestärkt hervorgeh«. Leipziz, 10. April. * Der „ReichS-Anz«,ger" veröffentlicht nachfolgende Aller höchste Verordnung, betreffend di« Eiuoerufuag de« Reichstage«, vom 8. April 1880. Wir Wilhelm, von Gotte« Gnaden Deutscher -aiser, -vnig von Preußen rc. verordnen auf Gmnd de« Artikel« 12 der Verfassung, im Ramm de« Reichs, wa« folgt: Der Reichstag wird berufen, am S. Mai diese« Jahre« in Berlin zusawmenzulreten. und beauftragen Wir den Reichskanzler mit den zu diesem Zwecke nvthigen Vorbereitungen. Urkundlich unter Unserer Höchst- eigeahäubige» Unterschrift uud beigedrucktem kaiserlichen Jn- siegrl. Gegeben Berlin, den 8. April 1880. (I- 8.) Wilhelm. v. Eaprivi. * Zum Nationaldenkwal für BiSmarck schreibt die „Rationalliberale Eorrrspondenz": De« zahllosen -nndaebungen. deren »egenftand Fürst Bi« marck in den letzten «ochea qewe e», ist von der sreifinnig-radicolea iowohl wie voa der reactiovotren Presse vielfach mit emen« «rohen Aufwand« von royaliftijcher «»«rüstung di« Absicht einer Demo», ftratio» »ach oben »nierael gt worden, wir wolle, dlesen ebenio gekünstelte» wie heuchlerischen Denunciatloaeu nickt aas dra Grund gehe», weaa r« aber eiue Dvndgebunq airbt. die schon ihrem Sinne »ach gegen jede» derartige» verdacht geschützt ist, so ist e« der Plan eiae« Nattoaaldrukmal« für unseren großen Kanzler. Dieser Plan kann »nr der Auflassung «»stammen, daß die politi'cke Laufbahn de« Fürsten BiSmarck menschlicher Borau-sicht nach voll endet ist. Diejenige», welche demnächst eine» Auf-in zu Beiirägea für die« Dennnol erlaßen iverdea, können allo keinerlei Hinter gedanke» der actnelle« Politik verfolg«, vielmehr richten fl« an da« dentsch« Volk einzig uud allein die Auflordernng, den Kürst« vitwarck MI» dem vtaßstabe der weligeschtchie zu messen. Vo» dieser Auflassung ausgehend, Hab« den, auch hervor« engende Männer der sreisinntge« Partei teia Bebake» getragen, de» Gedanken eine« Naiianaldenkmalt ihr« Sympathie rntgrgenznbring«». Dies« Ldatsache aber hat bewirt,, bah in der „Freisinnige» grilnag" sofort in recht verständlicher weis« mit de« vnnnkrahl gedroht wurde und daß Herr Barth in seiner „Ration" »«» Beweis unternahm, wie die Betheiligung an einem Bismarck-Denkmal geg« di« Ehre de« sreistnnigen Mannes verstoße. Da« gerade herautzusagen, hat er freilich nicht gewagt. Lr gräbt die Red« au«, welche Fox ,m Jahre 1806 gegen da« Denkmal für WUlia« Witt gehalten hat, »ad «ig«« sich au« derselben nicht nur Sie sehr verständige Ansicht an, daß äffentlich« Ehren nur da ge spendet werde» lallten, «» über da« z» «brrnd« Verdienst keine MelnnngSvrrschiedenheit besteht, sonder, auch de» Satz: „Run oi» lch aber stet« der Meinung gewesen «d denk« noch heute so, dsß «in nngläcki'ligeS RegierungSsystem de ganze staai«- «ännische Lonsdaha de« zu Ehrenden charaklerisirte." Da« ist da« weltgekchichlliche Urtdeil de« ReichStogSabgeordn-ten vr. Barth Uber de» Manu, der de» HSchften aad edrlfte» Lraum der dentsch« Ration, nicht o« Wentgfte, -och Nieter Dausen»» vo» Männern, welche in den Reibe» der srelstumge, Partei stehen, zur Wirklichkeit «achte l well Fürst BiSmarck sich im Laase der Jahre, »ater der Hust-mmu-ig der Rearheit der Volksvertretung, und in«, besondere derjenige, Partei, mit welcher die Kceisiaatgea ta dra Wahl« Schalter an Schnlter za kämpfen pfleg«,«« Frrihäadlrr zum SchntzMner verwandelt hat. deshalb halt« dt, Politiker vom Schlage de« Herrn Barth sich berechtigt, sei»« historisch« Gestalt mit dem ne« „nugiackscl-geu Regiemutgssysten»«" den Rücken, »u kehre». Rackier hätte di» ganze ErdärmluNrU dieser kleinen Seelen nicht z» Dag« treten käaue,. Den grobe» Pitt in Ehre», aber da« wutsche Volk erblich in seinem erst« Reichskanzler doeh etwa« Andere«, al« einen allmächtigen Minister, e« verehrt in iln» den Gründer de« Deutsch« Reich«. Liner Handvoll trauriger Miß vergnügter mo» e« freilich selbst jetzt, da Fürst BiSmarck dem Treiben der aeinellen Polittk entrückt ist, nicht gegeben sein, sich in seiner BenrtheilMtg von de» Fesseln de« engherzigsten Parieistaadpinictes za besrei«, di« Ratio» im Gaaz«, aber steht nur da- gewaltig- wert ihre« Helwa nad damit e», Berdteast. über welches iu der Lhat »trg»ad« eiae Meinungsverschiedenheit besteht. * Ai« Gegenständ«, welche den a» 1L. d. M. zusammen- tretenden wür ttemberg« scheu Landtag beschäftigen sollen, »erd« jetzt di« Vorlagen znsammmgestellt, welche im Lauf« der letzlen Monat« al« bevorstehend angekündigt worden sind. Außer de« driag«d« Gesetze wegen Be schaffung von Geldmitteln für den Eisenbahvbau i. I. l8S0/gl und dem AuSsührungSgesetz über dir Invalidität«- und Altersversicherung soll ein Entwurf, betreffend die Fürsorge für Beamte in Folge von Betriebsunfällen, erledigt werde». Zerner wird zur Ausfüllung einer erst neuerdings scharf her vorgetretenen Lücke in der Steuergesetzgebung durch Einsüh. runa einer Nachsteuer für unterlassene Fassiou rin Gesetz de- rathen »erd« und ein solche« wegen höherer Besteuerung de« Haufirhandel« zur Vorlage komm». Die Dauer der Session wird auf 8—s Wochen berechnet. » * « * Der neue Ackerbaumiuister Graf Audrea« Bethlrn. welchrr am S. d. M. in Hermann fladt eiotras, um sich von dem Lermannstitbter Eomitat zu verabschied«, wurde von der grsammt« Bevölkerung der Stadt und zahlreiche» Abordnung« au« dem Eomitat in überau« herzlicher Weise begrüßt uud in festlichem Zuge zum Nationalgebäude geleitet. Dort hielt Namen« deSMunicipalauSschuffeS vr. Karl Wolfs ein« die groß« Verdienste de« scheidenden Sachsengrasen und Obergespan« um die Wiederherstellung de« nationalen Frieden« feiernde Ansprache, welche Gras Bethlen mit herzlichen Worten erwiderte, woraus die Abschiedsvorstellung«. ein Festmahl und Abend« ein glänzender Fackelzug stallsanven. Da« Siebendürgisch-Deutsche Tageblatt" widmete dem früheren Sachsencome» ein« BegrüßungSartikel, worin e« u. A. hieß: „wer sich mit Schreck« », dl« EomltatSwirlhschast der siebziger Jahre erinnert, »ur der vermag zu wnrlheUen, wie erfreulich e« l^cr empfunden wurde, al« mit velhlen eia vornriheil-loser Maun die L«>tn»a de« Loa,statt übernahm, al« «blich europäische Zustände hier g-schafsk- wurden, al« nicht Haß und Willkür, sonder» Wohl wollen und Gesetz dal Regiment anttateu. Da- danken wir iiin» heute. Anch Bethlen ist r- nicht gelungen, allen Beschwerden adzu- helsea — noch ist z. V. dt« Universiiät-ftage nicht geregelt — aber am gut« W llen, zu helfen, hat e< ihm »icht gefehlt. Und wen» vielleicht heute oder morgen der Sieg de« Rechte« in dieser Frag, allem Unrecht eia Lude bereite» sollie, so wäre e« mit ei, Verdienst Beihl«'-. der anch hier erkannt hat, daß e« sich nickt um die Laune mißoerguügier Politiker handrlt, fände« um eia Recht, da- aus dem Boden de« vom ungarischen Staat gttchaffenea Gesetze« steht." * Der russische Botschafter Gras Schuwalow wird laut Meldung der „Politischen Correspondmz" anläßlich der am 20. April stallfindenven Vermählung sr,ne« Sohne« mit der älter« Tochter de« Grafen Worontzow-Daschkow am l2. April in Petersburg eintresfen. Ob Gras Scbunxllow den Post« al» vrrwaltungSchef im -aukasu« annimmt, ist nach der „Nowose Wremza" noch ungewiß, eintretendm Fall» sei sür seine Stelle dann Botschafter Loban ow auSersehen. Der russische Botschafter in -onstantinopel Nelidow wird dem- selben Blatt« zufolge nach Wien versetzt, während der Director de« asiatischen Departement» Zinowiew al« Botschafter nach -onstantinopel geht; an dessen Stelle tritt der frühere Gesandte in Brasilien Ion io. * Au« verschiedenen Unterredung«, die der französische Delegirte Delahaye nach seiner Rückkehr au« Berlin gehabt hat, geht hervor, daß er. wie er offen zugesteht, seine Ansichten über die Aufrichtigkeit der deutsch« Bestrebungen sür da« Arbeiterwohl gründlich geändert hat. Er sei sebr pessimistisch nach Berlin gegangen und sehr optimistisch zurück gekehrt. Statt einer, wie er erwartet hatte, den Arbeitern im Grunde feindliche» Gesinnung fand er überall den besten Willen und den festen Vorsatz, sich ernstlich mit dem Wohl der Arbeiter zu beschäftigen. In Berlin habe er große Fabrik« besucht uud ihre „bewunderungswürdigen Einrichtungen" kennen gelernt, hinter denen die franrösischcn zurückstänben. Mit den deutsch« Socialistenführern sei er nicht in persön liche Verbindung aelret«, aber er habe Gelegenheit gehabt, ihre Auffassungen kennen zu lern«. Dieselben scheinen augen blicklich geneigl, der resormatorisch« Thätigkeit de« Kaffer« die Borhand zu lass« und abzuwarten, wie die Dinge sich gestalten würden. Zur Durchführung dieser Taktik habe sich ein Ausschuß gebildet, dem u. A. auch Liebknecht und Bebel angehvren sollen. Eine offenbar au« guter Quelle stammende Nachricht de« „TempS" bringt folgende Darstellung über die Gründe, die z. B Delahaye an der Tbeilnahme an den Hos- srstlichkeilcn verhindert habe»: „Die ganze Geschichte ist viel fach übertrieben worden, aber im Grunde sehr einfach. Dela haye hatte nach Berlin wohl ein« schön stilisirten Gehrock mitgebracht, aber keinen Frack. Begreiflicherweise wollte er keine» leihen und ohne Frack auf den Berliner Hoffestlichkeiteii zu erscheine», war die Unmöglichkeit der Unmöglichkeiten. Der RechtSfall wurde zwischen den Delegirte» gründlich erörtert, und endlich «lveckle man zum Glück, daß Delahaye in seiner Familie einen Traurrfall habe. Diese Entschuldigung wurde dem Hosmarschallamie mitgelheilt, und damit wnr diese große Frage in angemessenster Weise au« der Well geschafft." * Au« Lissabon, L. April, wird der .Kölnisch« Zlg." gemeldet: Die progrrssistische Partei bat dir Probe, auf welch« die Reg-eraaa st« gestellt hat, indem sie den Laiidtdotur« der vier Afrikasarschrr beipfl'chtele, sehr ichlecht bestanden. Den Parleihoß über den Pairiolt-inu« setzend und iogar thre monarchischen Grund- lätze verleugnend, bat sie geschlossen lür die republikanische Liste aeftimm« unv diffrr in Lissabon zum Siege verhoifen. Der einzig« Pr«-- ihrer Selbstverstümmelung war die Wahl de« von ihr und den Republikanern gemeivschasilich empsodirne» Präsidenten de« aus» aelöste» Siadlraide«, Fernando Pahla, der zwar dem Namen nach Progresslst. aber sehr stark republikanlsch schaltnt ist. lt« ist da- erst« Mal t» Vvrtnqil, daß eiue rrgirrungSlähtg« Partei sich bin- reih«, läßt, den »«-gesprochenen Widersachern der Monarchie ihre Unterstützung zu leihen. Die Masse de« Volke« verbal, sich dem Parlfftceiden gegenüber sebr glechgtlliq; von säst 26 000 «--,. geschriebene» Wähler» erschien«, nur 13 907 au der Urne. Die rep»blika»isch-pr»»reMisch« Liste bracht« e« ans rund 7000 Sünna«,
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