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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-12
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1890
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2371 tisch, der d«» junge» Kuisrr« mystisch. Zwei f» devfchietzen geartete bedeutend« M Laaer könnte» nicht zusammen arbeiten. Der Schluß dc» Aussätze» lautet: ..Der Dreibund wird — ich glaub« e« — zunächst nicht getrübt werden. Derselbe batte zwei Slllüea: die geschriebenen Verträge der drei Mächte, die ihn bilden, und den Mann, der der Urheber de» Werke» dieser Verträge war. Diese letztere Stütze ist gewichen, und sie war nicht die schwächere. Der Bund wird, bas ist gewiß, nicht ausgesagt werden; ater e» wird schwieriger sein, al» e» bisher gewesen, ihn zu erneuern und dauernd zu er halten. Die Wirkung de» Weggänge» Bi»marck'» in dieser Richtung wird sich allgemach zeigen, e» wird sich mehr und .»ehr die Welle erweitern, welche sein Rücktritt erregt bat. »nd kurzum. Elemente von Unsicherheit gab e» in der Lage Europa» genug, eia weitere» ist hinzugekommen: der Wille e>ne» übermächtigen Jüngling», der nicht mehr gedämpft mied durch die Verbindung mit einem ersahrenen und gereisten Raihgeber. ein Wille so voll Schnellkraft, baß weder iilr ihn > och für andere die Möglichkeit bleitt, vorzusebeu. wohin, sei cS der eigen« Antrieb, sei e« die Gewalt der Ereignisse, gün stiger oder feindseliger, ihn und un» früher oder später führe» kann oder treiben muß * Au» Rom wirb berichtet, daß aus Grund de» Artikel» 90 r S Gesetze« über die öffentliche Sicherheit die Journalisten ..nie» Lavalette und Moritz Grunwalb ausgewiesen worben sind. — Der »Agenzia Slejan«" wird au» Petersburg gemeldet, der Kaiser habe anqeorbnrt, daß dem Kronprinzen von Italien überall der herzlichste Empfang bereitet werde, und den Wunsch auSgedrückk, daß derselbe in Petersburg und Moskau sein Gast sei. Ein Hoszug ist dem Kronprinzen nach Ocesia entgegengesandt worden. * In Friaul. und zwar im Resiathale und etlichen Seilenthälern desselben, sind seit alter Zeit 20 000 Slawen slowenischen Stamme» ansässig, die bi» 1866 in Kirche und Schule ihre Muttersprache pflegen konnten, seit ihrer Zugehörigkeit zu Italien aber der Gefahr der Berwelschung :n hohem Grade auSqesetzl sind, da der Unterricht jetzt nur i» italienischer Sprache ertheilt wirb und auch beim Gottesdienste die Staatssprache immer mehr zur Geltung kommt. Mit den panslawistischen Kreisen Rußland» haben die italienischen Slawe» immer Fühlung behalten; mit lawischen Bücher», Ztilschristen und Zeitungen sind sie regel mäßig versorgt worden. Jetzt beginnen sie mit ihren Wünschen a-.id Forderungen offen hcrvorzutreten. Der Führer der Friauler Slowenen. Pfarrer Balussi. fordert in der in Udine erscheinende» Zeitung die Errichtung slawischer Schulen und die ausschließliche Anwendung der Muttersprache beim Unter i cht in allen slowenischen Gemeinde». Daß die italienische Regierung de» Wünschen der Slowene» Rechnung tragen wird, erwartet Pfarrer Balussi jedenfalls selbst nicht. Ihm ist e« wahrscheinlich nur darum zu lhun, daß da» kleine slawische Häuslern in Italien von der slawischen Presse al» unterdrückt, al» geknechtet hingestelll werden kan» und dann von dem slawische» Wohllhätigkcitsvereine um so energischer unterstützt wird. ' Lolonialpolitisches. * Stanley hat sich einem Correspondenten der..Time» gegenüber neuerding» sehr ungünstig über die Britisch-Osl» afrikanische Gesellschaft ausgesprochen. Er bemerkte, daß die Gesellschaft etwas Bessere» mit ihrem Gebiet thu» könne, al» e» SportSleuten zu überlasten. Da» Wild werde in einer unbarmherzige» Weise niebergeschosten, obwohl e» eine» Tage» den Eisenbahnardeitrrn al» Nahrung dienen sollte. Die Ge sellschaft treibe r». wie ein Verschwender, erschöpfe ihre Hilfs quellen. um amerikanischen und russischen SportSleuten Hörner zur Verzierung ihrer Stuckwände zu geben, obne einen Pfennig jür di« Häute, Pelz« und Hörner zu erhalten. Während Sport» leute da« Wild au«rolten. erlaubt man Freibeutern den Ein tritt in da» Gebiet, um die Heerden von Hausthieren zu vernichten. Stanley meinte, c» wäre überhaupt bester, wenn der Distrikt in deutsche Hände siele, denn da» sei sicher, daß Deutschland englische Freibeuter aus seinem Gebiete nicht dnlden und englischen Sporttleuten nicht erlauben würde wegen grausamen Sport» eine» Schuß adzuseucrn * >«» Hamburg. 9. April, wird der .National Kg" geschrieben: Premierlieutenant Kling, der Leiter Bah» geörochtw Bereit» bei Borberathuug be» Labres-Gesetze». welcher am IS. Mir» 1875 veröffentlicht worbe» ist. waren viele Stimm«, hiersür lcmt gemprdem L» wüthete eia heftiger Kampf, der nicht »nr mit dem Siege de» Alte- endete, iondera »och zur Schaffung eine» »weite» derartigen Regiment« sühne. Dir Sache ruhte l»S zur Eiubringaag de« grundlegende» H-ereS^Keirtze« 1886 Boulauger wollte bekanntlich Artillerie und A-uic r-richmelzen. die Jtlb-Anilleri--Rkgini-uler follleu die Feld-Pionier und d e Poa> lounirre, die Gruir-Argimeater dagegen die FetlungS-Artillerie-Lom- pogiiiea i» siw aulnedmen. D» Poaionniere »olltr der Entwurf compagnieweiie den CorpS.Alliierte-Regimenter» zutdeilen. Die Lache unterblied; ober der Nachfolger Boulanger't. General Ferron, brachte eine Vorlage ein aus Uebeiiragunq de« Brückend,euikeS a» jedeS- mil eine Compagnie der Gemr.Bniaillo»» lunicr nieichz-iiiger Aus- diloiing dec übrigen in diesem Zweigr) mit Abschaffung der Artillerie- Poalonmere. Ta» Personal der letzteren tollte d.st der Aufstellung »er GedirgS- und der algeriichc» Artillerie in Anrechnung komme». Jede» Geine-BaiaiNoa sollte zugleich eine Fahrer-Compagnie erhallt», da dinsichttich Lieferung der Bemannungen die Artillerie nicht mede Betracht kommen konnte. Die Abgeordnetenkammer nahm »» März 1888 gegen eine starke Mindertieit die Bo,tage an. später ictkiterie dieselbe iu> Senat. Diese coascrvalive »örpeischaft wehrte die vermeintliche Berandung von der in Frankreich aristokratischen Waffe der Artillerie ab, e» sollte di« Frage bi» zum An-lrag des organischen Gesetzes in der Schwebe bleiben. Argen die Dec-otrali» siruug des DieniieS wandte ma» eia, dost Frankreich nicht genng geeignete Gewässer besitze, uni alle Gruie-Batailloue im Brücke», jchiog genügend auSziidilden, eS daher alljährlich der Zujamine»- ziedung zu groben Ucduugen bedürfe, womit wieder bedeutend« «oste» verknüpft wären. Mia ließ lieber die RegimentS-Berdäade der neuen Batterien fallen nnd knüpfte diese lieber in ganz uu- proklifcher Weise an weit entlegene alte Regimenter au, al» die Bontonaiere zu opsera. Die Barmsrniea der Arlillerie-Poatonniere ind deute Avignon an der unteren Rhone für da- 1. Regiment un» AagcrS an der Mahenne für da« 2. Regime»!. Die traditionelle Ponionnier-Aarniso» b>» 1870 war Stroßburg. Die Offikier-CtatS sind dock So Hai jede» Regiment 6 Stob», ossiciere. jede Compagnie zwei Hauplleuie (d,r zweite führt im Kriege die vom CoipS-Artillerie-Regiment geüellle Part-Sectio», welche dir Wagen des Brücken-Train« zu bespannen hak.) Jetzt schwebt die Gefahr der Auflösung von Neuem über den Art llklie.Ponlonniereu. Die große Blocke, an welche seilen» de« KriigS-MinisteriiiiiiS geschlagen wird, un, die Stimmung zu peüsen, oder ui» Etimniuag zu machen, da« „kcko ,1« l'ari»', verlüadft die Umwandlung der Ponionnier-Compagnien in Frld-Baileriea, um den Brdari an letzteren für ei» an der Ost-Grenze ne» zu bildende» Ärmeecorpr z» decken. Ä ist danach sogar noch eine weiter« Ver mehrung der Z,hl der Feld-Bälleriea in Fraukrcich in Aussicht, die zunächst uaveritändlich bleibt. Die Frage der ArtiUeiie-Pontonnier« käme somit recht eigentlich mit deulicher Hilse zur Lösiinq, und Frankreich leistet den Gegen dienst, indem e« mit seiner weiteren Vermehrung der Ballerienzadl die Begründung der bevorsleheudra Arlilleric-Borlage weienllich unterstützi. („Post") * Ueber die Dressur der Militair-Brieftauden bringt dn» ..MiUtair-Wockenblatl" einen interessanten Aussatz der Station BiSmarcködurg i»> Togogebiet, ist heute au seiner Urlaubsreife »ach Deutschland mit einem Woernia»» Vampser in Madeira einzetrossen. Der genannte Forscher hat sich durch seine eifrigen und sorgfältigen meleorologische» Beobachtungen und Höhendesnmmunge». wodurch die Klima tologie von Westasrika wesentlich bereichert worden ist. sehr verdcent gemacht, ebenso durch seine AnSsliiqe nach dem Fetisch Vors Divongo und seine nach Tiziän ausgesührte Reiie. Nicht minder werthvolle Forschungen verdanken wir ihm über die Thierwelt von Togo. Während seine» Urlaub» wird Premier» lieutenant Kling bekanntlich von dem am 8. Marz von Hamburg abgercisten Lieutenant Herold vertreten. E» anzunehmen, daß Premierlieutenant Kling an» dem Nachlaste vr. Ludwig Wolss'S werthvolle Sammlungen mit nach Deutschland bringt. Mlitairisches. ' Die höchste» RegimentS-Nummer» w>d man künftlg in Frnvkreich finden; die Nummern der Reserve-Regimenrer sollen nämlich ln Zukunft um die Zahl 200 größer >« n als die Nummern der Stanim-Rcgiinenter, also von 201 bis 244 gehen. I» Rußland gehen die Nummern der Reierv'-Regiiuenler von 165 bi» 260; in Dtuischland baden die Reserve-Regimenter die Nummern der I» lauten«-Brigaden, also 1 bi« 72 <oline Barde uad Bayern). I» Rußland schließt sich die Nummerniotge der Reserve-Regimenter un mittelbar an v ejeaig« der Linien-Reginienter au. Ja Frankreicft bleibt die Lücke von 16.2 di« 200; 145 bis 162 sind Regional» Regimenter, welche keine Resecve-Regimenter stellen. * Einen seltsamen Anochroailmu» im Heerwesen bilden die noch immer bestehende» Artillerie-Pontonniere Frankreichs. Nicht allein die Verbindung mit der Artillerie Waffe, welche noch immer aufrecht erhalten wird, sondern auch di Ctiüralisiriinq diese» Dieus.zivrige« mn Beichräakung auf 2 Regt inenter und damit 2 eiaz'ge Barnisonen, ganz entgegen den heule allgemein geltenden Brundiatzen hinsichtlich der Friedens-Berbäube sind e«, welche auifallen Mit dein Arlillerie-Wesen hat da« Pon ivnniei-Corps keine weitere Beziehung, al« daß beide Dienftzweig i», Kriege eine große M nge deipannter Fahrzeuge haben. Nun ist da« Seltsame, daß tue Arlillerii-Pontoninere im Frieden überhaupt gar keine Bespannungen b sitze», im Fueden-dienst geht daher jede Beziehung zur Arlilleri- verloren; letztere aber hat vie Last, etwa uvthwendig werdende Bespanne z» stellen, und nomentlich liegt »n K>i gSiall- den CorpS-Ariillcrie-Regi,„entern die V-rpsiichtung ob die >ai»i»iliche» Fahrzeug- der Biitckkiilcaiu» zu beipannen. Tie beiden R.ginienter Artillerie-Pontonnicre, deren >edc» 14 Com pagnien zahlt, werden i», Kriege völlig zerrissen, indem 18 Com pgziiien al« Bedienungen der LvrpS-Br»cke»-TrainS o» die 18 euro- päiiche» Aiiiieeenrps tonime». 1 Ceiupagnie an da« XIX. in Algerien lneht im Freden ichoa > ori), der Rest der Compagnien an die auf zuilellcntt.i Armee» zur Bedienung der Armee-Brücken-Train« bezw uu neu g b loele Armeecoips übergeht. So wird nicht allein der Frieden-Verbund ganz illusorisch, iondern es habe» di- einzelnen iompa;» c» erst zuni lbeil sehr weile Wege zu ihren Arnieecorp« zurück- zulegen, >,,» dort nivbil zu i»awen. ES werden uu» auch die Sappeure der Genie-Regimenter im Brückendie >st geschult, inbe j nur mit Verwendung von vorgesnndenem Material, nicht von mü geiübrtem Material. Ji» Felde könne» sie etwaige Fluß-Uebergänge , ur improvisiikn: da da« Armeekorps lediglich de» einzigen, von der Vonlonnier-Lviiipagaie beietzlrn Brücken-Traiu (für die Länge von 124 in Biückenstrecke) besitzt, dieser aber der Regel nach hinten bei den Train« steckt, io können lue die Aoautgarden groß- B-r> legenheiten kiwachicn, wen» e« sich „m Uedergänge über Gewässer handelt. M » bat daher langst ba'ür gefproche», di« Sappeur Compagnien per Tivnion-n mit leichte» BrNckentrain« au«zuftatteu, die Sach- »ogi aber »et« aus Widerstand, weit inan dann die alte Urb-rlieseruna der Arlilleeie-Pontonnikic und die dadnrch bedingte witersirni e Or.angaiion des Nriegsbruckenwesea« ausgeben mußt- T>- Cii ntn, das; c« briier na,e. de» ganzen Biuckendienft, wie io aadcrru Aruiein, auf du G:nic-29offe zu übeitrage«, hat sich längst s Halle, sich^ dem wir Folgende» entnehmen: L« galt zunächst, »ine Tonbeaart zu finde», bezw. zu züchten, die mit Jnielligea» einen kräftigen, aber doch leichten Körper verbindet, die hervorraqend ausdauernd im Fliegen ist und die durch ihre möglichst einförmige Farbe ihren zahlreichen Berlolgern am leichtesten entgeht. Nach viele» Versuchen gelang e«, eine vorzügliche Rasse zu schaffen, die alle» Ausorderungea entspricht, und zwar ist die« die jog-naanie belgische Raffe, die in den Staat«- und Privat, «aubenichlägen aller Herren Länder alt di« bi» sitzt bei Weitem leistungsjädigste zu finden ist. Diese belgischen Tauben zerfalle» in zwei Spielart«», in t»e größeren, schwereren Antwerpener uad die kleineren, leichteren Lütticher Tauben. Die Ablichtung muß frühzeitig beginnen. Sobald die junge Taub« flugfähig «« worbe», nimmt man sie au« dem Schlage, sitzt sie in einen Tra»«- portkorb, dabei beachtend, daß da« Flugloch die Richtung nach dem dkimalhtichca Schlage hat. expedirt sie. mit kleinen Strecken an- fangend. an einen unbekannte» Ort, um sie dann von dort aut zurückfliege» zu taffen: es ist seltra, daß eine Taub« so wenig imelligeut wäre, nicht schon bei dem ersten Flugversuch« ihre« Schlag zu finden; so geht man, die Hebungen jortfetzend. lang >am weiter, 6 Monate alte Tauben läßt ma» auf etwa 80 K la meter Distanz vom Schlage au« dem Korbe, einjährige aus ISO Kilometer, zweijährig« aus 300 Kilometer, endlich ältere zuverlässige Thier« aus 6 bi« 800 Astometer. Natürlich gilt die« nur im All gemeinen und ist abcängig von der Individualität de« Thiere« und noch manchen. Anderen. Bei den Flugübunqen wachst »alür. lich mit den Entfernungen der Procenisaft de« Verluste«. Aus nabe Distanzen so gut al« keine Verluste, aus weitere Strecken oft de deutenvere, da bei diesen eine Menge Zuiälligkeilen hindernd in den Weg treten können, wie größere ausgedehnt« Forsten, große Waffermassin, Gebirgszüge rc. rc., die di« Thiere aus ihrer Reise z» paisiren haben. Nebel, Regen, Gewitter, Sturm rc. sind andere Facioren, die hindernd aus die Flugsähigkeit und Geschwindigkeit, owie aus den vorzügliche» OrienlirungS» und Gesichtssinn der Thierchen einwirken. Letztere beiden Eigenschaften sind bei den Tauben, da sie sehr doch fliegen, derartig ouSgebüdet, daß sie die in den oberen Lusischichten herrschenden Luftströmungen zu unter, jcheiden wissen. Berge, weite Wälder, größere Wasjermciigtli drein träcbilgen aoer die Luststiömnngen, machen also die Thiere unsicher in ihrer Orieiitiriiiig; da die Tauben nebenbei auch eleltrilch sehr empfindlich sind, so behinder» auch Nebel uad Gewitter a>» ElrklriciiäiSleiler ihre Flugsäh'gkeir. Mit einem außeiordentlich schaisen GeiühlSsinne verbindet die Taube einen geradezu wunder, baren GesichiSsinn, sie sieht weitaus schärfer al« die allermeiste» Böget, die Raubvögel inbegiiffen. Diese Faktoren «cleichlern e« ib, natürlich sihr, sowohl idreu HeiiuathSschlag schneller wieder- jufiiideu, al« auch leichter ihreu Feinden zu entgehe». Bei Ein Übung der Tauben ist daraus desouder» Rücksicht zu nehmen, daß sie, von einem gewissen Orle ausgelassen, fähig sind, noch an dem- leiben Tage ihren Schlag zu erreiche», andererseii« würden große Verluste durch Abfangen der Tauben iu ihnen unbekannte» Gegenden entstehen. Man berechnet die DurchlchnittS-Fluggeichwiadigkeit der laude aus 1 Icm per Minute; dieö zu Grunde legend, kan« ma» je »ach der Jahr.-ziit, TaqeSlänge, Weller, Terrain rc. leicht berechnen, wie weite Distanzen man die Tauben durchfliege» lassen kan», z. B. i>» Hochsommer, wo es um 3'/, Uhr irüh Tag und erst um 8'/, Uhr Aaend« Nacht wird, kann eine g üdte Taube etwa 1000 lcm duichsliegen, während sie an einem nevlichen nordischen Novembertage, wo e« vor S Uhr siüh »ich« bell wird und um 4 Uhr schon wieder dunkel ist, „iitit mehr al- 400 km zurücklegen kann. Bei der Abrichtung der Taubea war e» bi« jetzt, wa« natürlich von höchster W chugkeit sur ihre Verwendung zu Kriegs zwecke» ist, noch nicht gelungen, sie für den unfehlbar sicheren HiU» und Ruckslug zwischen zwei Orte» zu dressiren. E ue Ausnahme machen hiervon die gelungene» Versuche dc« Haupimana« Giuseppe Malagoli, Direktor der kgl. iinlieuischea Militairdrienaubenstalionrn, der e« durch unausgesetzte Bemühungen erlangte, seine Tauben io alzurichlrii, daß sie die 72 dm emsrrnie Strecke Rom-L>v»avecch>a hin- und zuriutsliegend zurücklcgeu. Diele praktischen Erkolge machten alle Theorien der verschiedensten Ornithologen, wie Ruh ic., die die» sür llnniöqiich hielten, zu Schanden. B ist hauptsächlich daraus zu sehe», baß Lo»ne»seiie liegende Schläge haben, die sehr rein gehalten werde» müssen, desgleichen daif den Thierrn Nicht z» schwere« und mästende» Futter gereicht werde», auch darj nieina!» reines, irische« Wasser denselben sedlen. Besondere Schutzmaßregel» sind unausführbar, ihr Hauptschutz sind immer ihre vorerwähnten vorzügliche» Eigeulchaiien; je unauffälliger die Farbe de« Lhicre« ist und je kleiner e« selbst ist, desto besser ist e» geichützt gegen sein« Feinde in Menschen- und Tdierqeilalt; unter den letzteren sind die Falke» die gefährlichsten. In Rußland und Frankreich hat man sogar schon eisolgreich« Ver suche gemacht, dl« Falken aus beu Raub bezw. aus da« Apporiire» der Brieflande» zu orejjireu. Bit jetzt ist da« Militaii-Briesiauben wese» um besten organisier in Deutschland, Italien und Frankreich; >a den beiden letztere» Ländern befinde» sich die Centralanstalten in Rom und Pari«, beide unter vollständig ni>l»a>r»cher Leitung. I» Frankreich waren im letzte« Budget iür da« Militair-idrieitaudeu weiea 68000 Franc» eingestellt, au« dort sind 22 Fllialbepol» em- genchiet, ebenso wie in Italien, wo e» deren 17 giebt, süus davon >» den ilalieniicheu Besitzungen in Afrika, und zwar in Massaua, Affad, Sabarguma, Ghiada uud A-inara. vermischte«. -8- Hall« a. S.. 10. April. Ein hier aus Besuch bei seinen Verwandten weilender praktischer Arzt, vr. weck. G au« Stadt Ilm in Thüringen, wurde gestern Morqrn ,n seinem Belte todl vorqejuncen. Die svjorl vorgknommenr ärztliche Untersuchung stellte Tod durch Vergiftung fest. Der Betrefsente litt nämltch an Schlaflosigkeit unk. da Morphium nicht geholfen zu haben scheint, so nahm er vor dem Schlafen gehen drei seldstverschriebene Pulver von Culsoual, weiche Dost» zu stark gewesen ist und den Tod zur Folg« hatte 1». April. Vor hiesiger Strafkammer hall« sich heute der 29 jährig, bisher unbestrafte Müllrrgrhilse Laagrock wegen MajrstStSbeleidigung zu veranl. warte». Dieselbe wurde »n einer sehr verächtlichen Aeußerung de» Angeklagten über den kaiserlichen Erlaß vom 4 Fe bruar. betressend Maßregeln zur Verbesserung der Lage der Arbeiter, gesunden, welche der Angeklagte am 9. Februar in einer socialtemokratischea Wählerversammlunz gelhan hatte. Da» Urtheil lautete aus 1 Jahr Gesängniß. — Berlin, lO. April. Der Fürstin Bismarck, welche morgen am ll. April ihren 66. Geburtstag feiert, werden auch von Berlin au» zahlreiche Huldigungen und Beweise dankbarer Eriunerung dargebracht werden. Heute Abend wird eine VertraueiiSperjon mit den gesammelten Gaben der Liebe nach FriedrichSruh absahren. Für die vor Allem in herrlichen Blumenarrangement» bestehenden Geschenke wird ein bescnderer Wagen in den Zug eingestellt werden. Eine besonder» schöne Ovation bereitet der Frauen.Groschen- Verein sriuer Vorsitzenden. Er übersendet einen Riesen- bluinenkorb von drei Meter Höbe, angesüllt mit den rüstigsten Rosen: La France, Capitam Christi. Baron de Rothschild und anderen maltrosa und Lunkelrothen Sorten. Au« ter Fülle der Rosen herau» erheben mächtige Palmen ihre Wedel. Die breite mattroi'a Schleife trägt die Inschrift: „Unserer hochverehrten Vorsitzenden, der Fürstin Bismarck in dankbarer und treuer Ergebenheit der Frauen-Groschenverein." Frau von Krause widmet einen kostbaren Korb mit eingcpslaiizten bunkeirolhe» Rose». GrasDö»bosi<Friedrichstcin ein Arrangement au» rotbe» Nelken, Gros Schlippenbach einen Korb mit runkei« rolhen Rosen. Neberhaupt sind, entsprechend dem Geschmack« der Fürstin, vorwiegend rothe Blumen verwendet worden. Fürst Biümarck ist vom Gemeinvrralh zu Bern burg zum Ehrenbürger ernannt worden. Au» diesem Aulaß wird daran erinnert, daß Herr von BiSmarck im An fang der 50 er Jahre Aussicht hatte, anhalt-bernburgischer Minister zu werden, welche« Amt dann schließlich Herrn von Schätzest übertragen wurde. Regierung-Präsident Gras Wilhelm von Bi» inarck, welcher noch in Friedrichörub weilt, wird in den nächsten Tage» in Hannover zurlickerwartrt. Prinz Nupprecht von Bayern wird sich, wie nunmehr seststekt, i» Kürze »ach Berlin begebe», um daselbst während de» Sommersemester» seine Studien sortzusetzeu. Der Prinz folgt, der „AngSburger Abendzeitung" zufolge, einer de sonder» lieden-würdigen Einladung de» Kaiser» uiid steigt im königliche» Schloff« ab. Au» Weißenburg i/Els. wird un» geschrieben: Für da» Kaiser Friedrich-Denkmal bei Wöitb haben außer Leipzig weitere Beiträge in Sachsen geleistet: DreLdcn 1000 Mey L Ediich in Plagwitz 20 -ckl. Taucha 20 Zittau 150 Löba» 25 «E. Schandau 26 Landwehr- und Krieger-Verein Löberitz 20 Marienberg 5 Lommatzsch 5 -ckl und Herrn. Popp in Netzschkau durch Nedaction de» Prachtwerkes .Großindustrie in Sachsen' lOO Indem wir allen diesen edlen Gebern für ihren vaterländischen Opserffnn gebührenden Dank sagen, bemerken wir. daß der Ausschuß bereit» 200 000 vereinnahmt hat. E» soll aber auch jeder Ort und jeder Berein mit Gaben vertreten sein, damit so ein echt nationale» Werk erstehen kann. Da» ganze deutsche Volk soll e« sein, da» da» Denkmal errichtet. Schließe sich also Niemand au«! — Der Prinz von Ratibor. welcher bei der Theil nähme an einer Bärenjagd aus den polnischen Gütern de« Fürsten Radz will nicht unerbeblich an einem Schenkel verwundet wurde, bat ungefähr l< Tage an den erhaltenen Wunden darniedergelegen, ist aber jetzt vollständig wirder- hergestellt. — Die Untersuchung wegen der Tumulte, welch« am 20. v. M. in Köpenick stoltgesunden haben, nimmt nocki immer die volle Thäligkeit de» dortigen Amtsrichter» in An spruch. Fast täglich werden noch Verdastungen zur Sache vorgenommen und außerhalb Köpenick» Nachforschungen ver anlaßt nach Personen, die bei den Austritte» verletzt worden sind. In den ietzt-n Tagen ist ein Arbeiter Verbasket worden, ecr sofort in die Krankenstation gebracht werden mußte, weil er so schwer am Oberkörper verletzt war, daß er sich kaum noch aus den Füßen zu erdaltcn vermochte. Unter den Ver bastele» befindet sich ein Frauenzimmer, da» die aufgeregte Menge noch ausgehetzt haben soll. Die im Unlersuchung»- gcsängniß befindlichen Tischler Biene und Arbeiter Schensch haben noch kein Geständniß der Schuld abgelegt. Frankfurt a. M., 10. April. In der hiesigen B» völkeruug macht sich eine große Erregung gegen Vie Hessische LudwigSbahn geltend, da man an»nnmt, daß da» gestrige Elsenbahn-Unqiück bei Goldstein durch de» schleckten Zustand der hölzernen Schwellen, durch da» Fehlen einer Caipentcrbremlr bei den überfüllte» Personenwagen, sowie durch da» Vorhanden sei» eine- Fehler», welcher da» Eingreifen der Weiche» an der Unglücksstelle vechinoerle, hcrbeigesührl wurde. Tie Arbeiter, vie jeden Morgen den gleichen Zug benutzen, babrn ei klärt, daß sich schon seit 4 bi» 5 Tage» au der betreffenden Stelle stet» ein ausfallender Ruck brmerkbar machte; sie wollen bic» auch a.igezeigt und dabei geäußert haben, sie wäre» hier gewärtig, oen Damm hmabgeschleudert zu werden. Bereit» Ende 1888 soll die Bürgermeisterei von Mörfelden, welchem Orle die verunglücktcn 75 Arbeiter durchweg angehören, wegen der Beschaffcnheit der Arbciterzüge bei der Hessischen Ludwig» baha vorstellig geworden sein. — München. 9. April. Herr Geheimrath vr. v. Pet tenkoser hat seinen Austritt au» der altkatholischen Gemeinde erklärt, weil die Altkatholiken nicht mehr al» Glieder der katholischen Kirche anerkannt werden. --- Paris. 9. April Am l. Januar waren nach den amtlichen Ausstellungen 53828 Franzosen Mitglieder der Ehrenlegion (Großlreuze. Großossiciere. Eommaudeure, Ossicicre und Ritter). Bon diesen gehörten 32 02t dem Militair» und 2l 827 dem Cwilstaiid an. --- Cannes, 10. April. Der Prinz von Wale» hat sich heule nach Meulone begeben, um dem König und der Königin von Sachsen einen Besuch adzustalte». " Brindisi. 10. April. Der König und der Minister -bV'll'nteki'rinqung der Tauben I Präsident Eri-pi saiw^j, herzliche BezrüßungStelegramme an sie geräumige, warme, aus der I Stanley. L Z' " " ' — Brüsse^» 1v. April. Gestern empfing der Minister für Landwirthschast. eine Abordnung derjenigen Gcwerb, treibenden, welche in der Umgebung von Brüssel in groß artige» TreibbauSanlagen Taseltrauben ge winuea. die zumeist i« Pari» einen lohnenden Absatz finden. Dieser erscheint durch drn Plan der französischen Regierung, die Einfuhr von Trauben mit einem hohen Zolle zu belegen, gesährdet. Der Minister versprach, daß die hiesige Negierung die Interessen Ver belgischen Traubrncullur wahrnrhmen werde. — Antwerpen. 9. April. Am Ostersonntag ist hier eia portugiesisches Tran»portschiss eingrlausen, um im Hasen Geschütze, Kriegsmaterial uud Pulver in Ladung zu uehmra. — Montreal. 7. April. Die hiesige McGill Universität hat ia der letzten Zeit Schenkungen im Betrage von 200 000 Pjd. Et. erhalten. Der reiche Tabak sabrikant W^C. Macdonolv hat der Hochschule 100 000 Psd. Slerl. und Sir Donald Smilh 60 000 Psv. Stert, zugewandt. --- Der jüngste Lieuteuant in Amerika ist, wie di« „Ne>v-?)ork»r Hanvel«zeitong" mittheilt, John Alexander Logan in L)ou»gStown ,m Staate Ohio, ei» Enkel des bekannten verstorbenen General» unv PondeS-Seuator« Logan. Der jüngste Logan wurde am 12. Februar d. I. geboren, und sofort nach seinem Erscheinen in dem Land« der Freiheit muß er ganz unzweideutige Beweise dafür erbracht haben, daß er dereiust rin militairische- Genie zu werden verspreche, drin, die Regimentskameraden seine« Vater» wandten sich mit dem Ersuchen an den Gouverneur de» Staate», den jüngsten Logan kn Anbetracht der Verdienst« feine» „großen" Großvater« um da« Vaterland zum Lieutenant im 5. Miliz. Regiment zu erneuneu. Der Gouverneur hat dem Ausuchc» entsprochen und Hern» Logan juv. al» Palhengrscheok ein vom Tage seiner Geburt datirlr» Lieutrnant«pale»t übersandt, tcö durch ei," Deputat!»» de« 5. Miliz-Regiment» srmrlich über reicht wurde. -- Anfang« 1889 wurde zu Tokio an Stelle de» frühere» für Mariuezmecke bestimmten Observatorium« rin« »rue, reich aurgeslättcte Sternwarte errichtet und Professor Tervu zum Leiter derselben ernannt. Wie die Zeitschrift .Himmel unv Erde" mitthrilt, hat diese Anstalt soeben ihre ersten ver- öfsenllicbungen versandt. Der erste Band der ,,-lrmaIe» üe l'odservatvire arte, clo Tokio" (1389 Tokio) enthält zahlreiche, von dem Assistenten Mibzuhara am »^/„-Zöllner der Stern warte auSgejührte Beobachtungen der Barnarv'schen September- Kometen vom 7. November l838 bi» 4. Februar 1889 unv die Ableitung der Bahuelemente au» dieser Beobachtuog-reihe. Damit sind nun also auch die Japaner ia die Kette thätiger Beobachter und Rechner getreten. Literatur. Die Pfrtser vo» r«s«ut»ch. El», Geschichte au» dem Elsaß. Zweiie «„singe. — Leipzig, V. Llischer Rach- folger (Bruno Wiackler). Mi» dem köstlichsten poeiiichen Schimmer der Rowautik über, hauän und dob.i innerlich voll markigen, ursprüngliche» Leben» stellt sich diese« Werk al» rin Ganze« dar. wie kaum ei» schönere» je dein Geniu« Je»!»'» sein Entstehen verdankt. Wem, ober auch je eia Romaustoff der Eigenart de« Amor» Zuiageude» ia Fülle uud »ach jeder Richiuag bla bot, so that e» dieser. Die ganze glühend« Pracht seiaer Farbengebung, da» ihm wie Wenigen gelingende stuuigc. geheimnißvolle Ausspiunen scheu verschwiegener Empfindungen, die siel» »nt packender L-bei »Wahrheit auSgksührten Schilderungen vo» lautem, lärmendem Jubel in froh durcherannder wirbelnde» Volks- kreisen, b-i lustigen Zechgelagen, im tunten Flitierreich de» Lago- boudeiiikum» — alle« Diese« kam ihm hier zu Statte» uud krönte sein Wollen Mit dem denkbar schöasteu Gelingen. Die Schilderungen d-» ..Pieisertage-", da» erste Eingreifen ..Karl» de« Kühne»" tu die Handlung, die kurze Schildeeuag, wie „Guv Lader" den tze»og mit seiner Psc le in den Schlaf lullt, wie der elftere aus dem Schlacht- irlte zun, Ritter geschlagen wird — alle diele Schilderung«» ergeben Vild-r ron io köstlicher, lies elndriogeader Wirkung, daß sie »ie au« der Phantasie Dessen versawndeu werde», der sie ia ihrer ganze» Bed-utuna in sich ausgenommen hat. Da« Lolorii der Zeit ist mit oußerordcutlicher Treue gewahrt und die Handlung kunstvoll und höchste Spannung erregeud ia die l> stomchen Begebenheiten verflochten. Mit qläuzendem Taleu« ist deiondei» die Heldeagestalt Kurl« de« Kühnen in diesem Gemälde KerauSgearbeitet und die wilde, oft bi« zur rasfiuirteften Grousamke t gcsteiqerle Thatkrast de» Herzog» tu einen srappanteu Gegensatz zu der Person der Hauvifigur, de« frisch jugendlichen, ihm ia Roth und Tod Irr« ergebenen Zetiknappku Karl'», Guy Lader» gestellt. Bon wahrhaft poetifchem Liedrriz umflösse», tritt dieser Iüagliag au» der sturm- uud drangvollen Handlung berou» uad die mü der ganzen Kraft seine» ritterliche» Heiz n« geliebte Erfinde, da» edle Graseu- kiad. steht ihm würdig ui« Puldgestalt zur Seite. Nicht minder interessant gezeichnet »ad ebenfalls durchaus im Charakter ver Zeit gehallea erscheine» die übrigen Figuren: der lustige, reimgewoudte Pseiser Bellen, der freche Wels Siebald, der gewalithitige Armin Klee, der Pseiferköaig Dürrschnabel, der im Amte so gespreizte Würde zur Schau trägt und zu Hau» aus dem Schustersibemmrl gar so kläglich vor seiner gestl engen Gattin unter, duckt, uns schließlich die arme Bettane. wieder eme jener Figuren, die nur der durchau» originellen Schaffenskraft «ine» Jeusen ge lingen: taub und stumm, mit den Gesichlszügea eine» Crett«, ur» ivrünglich kaum aus höherer Stute stehend als da« Ziegeupaar, ihre steten Begleiter «ad doch mit jung»äulich«m Reize umstrahlt und schließlich eiaen herzbezwiagende», iührenden Eindruck hiulerlasseud. Besonder» hervorzuhebeu ist auch die landictaiiliche Schilderung, die Eceuerie von Berg und Thal, von Weg uuc Steg, von Burg und Stadt, voa Tors und Weiler im alten Elsaß, in Lothringen, in der Schweiz, in Burguud und im Schwarzwald, wird treu nach der Natur hei» Leser vor'« Auge gesührt und der Wechsel der Tage», uad Jahreszeiten tritt dabei in glänzenden Foiben mir iu die Cricveiuuag, wie wir die» bei Meister Jenseu st t» gewohnt sind, ter mit de» Auge» de» Maler« zu sehen uad mü dem lebendigen Ausdrucke de« Poeten Land uad Leute unter jeglicher Beleuchtung anschaulich zu schildern versieht. Fürwahr» der Reiz diesc» Buche« ist groß, e» zählt zweifellos zu den besten kulturhistorischen Romanen der Gegenwart und heimelt den Leser so deutsch, oder sagen wir so stammverwandt au. daß chon dadurch eine sympathische Wirkung erreicht wird. Die Er zählung wird ungemein energisch gesördrri und ist wie au» eiucm Gusse gesormt, oder richtiger von einem Fluß, der unaufhaltsam, von Anfang b S Ende seinem Ziele zustrebt, um tiefe uud nachhaltige Befriedigung zu erwecken, und die Hoffnung zu erregen, daß e» dem Autor beschickt,» jein möge, unser Volk noch recht oft mit gleich bedculcndrn uud lautrreu Gabe» seine» Geniu» beschenken zu künnea. 11—e. Gan; seid, bedruckte k'onIaräZ Mk. r.vo bi» 6.25 p. Met. — Vers, robeu- ». stückweise Porto- und zollfrei ins Ha»« da» Seidensadrik-Devot v. »»»«»«kvi'L (K. n. K. Hofier.), LUrte-t». Muster umgehend. Briese kosten 20Porto. »'»teilt»» K'LLLL seit 11478. Mäitigr Greise, günft. Bedingungen. Fernspr. 682. Herab, koeraedmana, Rrichaitraße 4L. SLtnrnttieh« Schulbücher, »en und gebraucht, vorräthig in 0N» LIsmw s Soruwont UaiversitälSstroß- 1. Ltirdu). Uuiverstlät«straße 1. Gebrauchte Bücher nehme zu rnt>prech-ndrm Preiie in Zahlung Lvlmlbllvüsr Hock LUiuftsllolv. in «euesteu Ausl., solid gebnnte». empfiehl! Rl»«» tttetrt, Zcitzer Straße 2. S«I»H»vIr«rt L. «1»., rpksignivlfsi'lLSSUng l.viprig, kosssipssLv kio. k — vormnl, chlourmelor tVrrerlter — Llektr. LsIvuoktuox8-L!vr1«rktiuissQ Llsktr. ^rdeitsilbsrtraxuiis vLlvruioplLst. u. vlsktroht. Lmrlrrktuvxsii ^oouwulLtorvv (8Mem 1'uäor). Vertpslung övr Küsmoloi'SsilLdl-ik Vsulr: «tt»', Stmtmr, liegen» roa 100 llk, «ebeock voa V»—8 llk. vtt»'a L»vtlttm»»»m«»t»r, »pecieU kür elelctrueüea l-iektdetried. «...«««- Haus-A-putz « A » führe» tu Kalk- rud Oelsarbe mittelst eigener Leitergerüste eu« I^riteror «L Mal-r und Lackirer. Die 6rkr>iz»t» .1>I>!I IA. Attter s ««vsiehlt ihre Filiale — bttrm»»« !»«. SG — den ^ geehrten Bubi,cum zur geiälligeu Beoutzoag. Die von Apotheker GeorgDallmauu beieiiigrn ! Migräne und jeden, ielbst den bejtigsten Kopfschmerz a»>e>biickl>» (auch den durch Wein- und Biergemiß entftaudenrn). Schachirl ^ 4 1.« zu haben iu dru gröberen Apotheke» Leipzig« u. der Vororir.
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