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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-25
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1890
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-MD 2712 Slawisch« Neste i» Sachse». Di« Festrede hatte Herr Lhrtsto-tz tbernommen Derselbe zetchnele eia interessante« Lebensbild u»sere« flühfische» Dichter« Christian Aürchlegott Gellert, sprach ei», gehend über seine schriftstellerisch« Thätigkeit und seine akademisch« Lehrtätigkeit und zeigte, welchen grafte» erzieherischen Liasluh namentlich seine Vorlesungen über christliche Maral allgemein aus- übten Nus Geliert'- Charakter übergehend, zeigte Nedner in vielen Beispielen, wir liebreich und menschensreundlich der edle Dichter alle- -eit war, wie leutselig und dienstiertig gegen Jedermann, wie be- scheld,», demlilhlg und geduldig im Leiben, und stellte die Tugenden desselben den Kinder» al« leuchtende» Beispiel hin. Mit einem begeisterten Hoch aus König Albert und dem Gesänge de» Lachsen- ltedrs schloß die erhebende, von patriotischem Geiste durchwehte Feier. —— - Freie Vereinigung Leipziger Vadfahrerclubs. * Leipzig, 24. April. Die Freie Bereinigung Leipziger Rad- Sorge dafür getragen, das, den Theilnehmenden eine vielseitige Unterhaltung geboten wurde Das Fest setzte sich zusammen aus zwei Thrilen: einem Lampionzug aus dem Rad und einrin im Saale der „^halia" (Elsterstrafte) abgehaltenen Cammer«. Was zunächst den Lampianzua anbelrisst, so sammelte» sich die Lheilnehmer desselben bald nach 8 Uhr aus dem Marienplatze, den ein zahlreiches Publicum, ivelcheS den Vorbereitungen mit Interesse folgte, einnahm. Die Absahrt verzögerte sich etwas, wie denn über haupt insofern ein gewisser Unstern den Zug begleitete, als der Regen am gestrigen Spätnachmittag Veranlassung gewesen war, daß die Fortbewegung mittelst Rade» aus dem schlupfrigen Pflaster noch Abends in erheblichem Maafte beeinträchtigt wurde. So, entstanden Schwierigkeiten, wie leicht begreiflich ist. Trotzdem wurde der Zug auSgesührt und man wird in Anbetracht der be regten mißlichen Umstäude anerkennen müssen, daß dies im Graften und Ganzen mit Geschick erfolgte. Der Zug bewegte sich in der bereits gestern angegebenen Folge durch die Egel-, Solomon, Dörrten-, Quer- und Poststrafte, über den AuanstuSplatz, durch die Grimmaische Strafte, über den Markt u. s. s. seinem Endziele, der „Thalia", zu. Allenthalben, namentlich aber in der Inneren Stadt, umsäumten große Menschenmengen die Straften, welche der Zug passirt«. Im Saale des genannten Etablissement« entwickelte sich bald, nachdem dir Stahlreiter abgesesseo hatten und dort angclangt waren, ein festliches Leben und Treiben. Der Cammers nahm seinen An fang und fröhlichen Verlaus. Musikstücke leiteten denselben ein, woraus der Vorsitzende des Leipziger RadsahrerclubS, Herr Laue, die stattliche Versamnilung mit herzlichen Warten begrüßte und den erschienenen Mitgliedern der Bereinigung, sowie den Gäste» den „Willkouungruft" entbot. Sodann wies der Redner in von patriotischer Begeisterung getragenen Worte» aus die Bedeutung hin, welche dem Tage innewohnt ^ begehen wir mit ihm doch den (tzeburtc-tag unsere« erhabenen Herrscher-, Sr. Majestät de« Königs Albert, des Vaters unseres engeren Vaterlandes, welcher auch, wie namentlich die vor- sährige Ausstellung von Fahrrädern und Fahrradutensilien bnviesen, den, Radsahrsport warmes Interesse bekundet. Der Redner lieft seine Ansprache ausklinae» in einem dreisachen Heilruf, der ein brausendes Echo sand, mr unseren theure» Landesherrn. Hieran schloß sich der Gesang der Sachsenhyinne, der non der Feltversanun lung stehend ausgesührt wurde und nach'deren Verklingen sich der Vorhang der Bühne hob, woraus eine ungemein liebliche Gruvpe von Radfahrern sich zeigte, von denen zwei über der Büste de« König» Albert einen mächtigen Lorbeerkranz hielten. Rauschender Betsall solgte auch dieser gelungenen Gruppendarstelliing. " Im Anschluß an diese herzliche patriotische Kundgebung wurde im weiteren Verlause des Abends aus Vorschlag des Gauverbauds Vorsitzenden, Herrn l)r Reh her, beschlossen, an Se. Ma,eslät de» König einen telegraphischen Gruft zu senden, welcher folgenden Wort lau« hatte: „Zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages versammelt, bringen Sr. Ma,estät ihrem allverehrtrn König von Sachsen die ehrfurchtsvollsten und ansrichtigste» Glückwünsche dar die Freie Vereinigung Leipziger RadsahrerclubS. I»r Reyher." Aus den geschäftlichen Mittheilnnge», welch« der Vorsitzende des Gauverbandes erstattete, ist hervorzubebe», daß am IX Mai er. in Rschlitz eine Zusammenkunft von Radfahrern slattsinde», bei welcher eine recht zahlreiche Betheiligung der Sportgenossen er wünscht ist. Lebhafte Zustimmung sand ferner der Ausruf zur Bethriligung an einer Ehrengabe, die dem verdienstvolle» Bundesvoisitzenden, Karl Hindenburg in Magdeburg, ans Anlaß seines siebenzigjährigen Geburtstages verehrt werde» soll. — Mit Freuden wurde sodann die Mitteilung gestern aus genoinmen, daß betreffs de« Radfahren« in den Strafte» der inner» Stadt eine den Rc dsahrer» dunstige Entscheidung demnächst erwartet wrrden darf. — Wie schließlich Herr Rein hold bekannt gab, findet am 11. Mai die Gausahrt und zwar nach Wurzen und Grimma statt. In Aussührung des weitere», den, Cominerse zu Gruude ge legten Programm», wurde die patriotische Stimmung belebt durch den Gesang der Lieder „König Albert Sachsenhcrz" und „Gott sei mit Dir, mein Sachjenland". Auch der Humor trat in seine Rechte: hübsche Couplets, deren Refrain die Versammlung mitsang, gab Herr Lau« zum Msten, wahrend da» durchaus originelle Auftreten der Mondmenschen Gruppe, sowie die Aussührung eines Liebcsdiomas die frohe Fest- »nd Coinnierslauize in jeder Beziehung belebten und der Lachlust reich« Nahrung znsührten. So vergingen bei Ernst nnd Scherz, bei dem Kreisen des »iächtigrn TrinkhoruS rc. die Stunden nur allzu rasch und Mitternacht war längst vorüber, ehe der CommerS der Bereinigung Leipziger RadsahrerclubS, der l7., de» die Ver einiguiig veranstaltete, seinen Abschluß gesunden hatte. Sachsen. * Leipzig, 24. April. Ihre königl. Hoheiten Prinzen Johann Georg und Max, weiche ihre Wohnung i» d.i» aus da« Reichste geschmückten und am Abend festlich er leuchteten „Fürstenhos" gestern bezogen haben, habe» am heutigen Morgen um 7 Uhr ihre Studien bei Herrn Ge heimen Hosrath Professor vr. Brentano begonnen. Di prinzlichen Herrschaften, in deren Begleitung sich der Adjutant Herr Rittmeister v. Reitzenstein befand, winden heule Morgen von Herrn Oberpedell Just nach dem Hörsaal im Borueriaiium geleilei, »nv »abmcn Hochdicselben die sür sie dort reservirten Platze ein. Ihre königl. Hoheiten werte» ferner Vorlesungen hören bei Herren Gcheimrath Piojessor vr. Friedberg. Gcheimralh Prosssor Vr, Roscher »nd Professor vr. Sohm. * Leipzig, 21, April. Eine sehr interessante Entsetz idung ist neulich von einem sächsischen Amlsgenchl ausgesprochen Worden. Gegen die Erben cineö Versicherten ivendele die betreffende LebenSversiche rnngs-GeseNschast ein, daß der Erblasser sich Vergiftet habe. Die Beweisaufnahme er, gab hierüber nichts ÄestiuinilcS und die cisorderüchen Gut achten äußerten sich dahin, daß wohl eine chemische Unter» snchung der zu exhiiuurenden Leiche eine Gewißheit erlheilen könne. Solche Beweisaufnahme wurde auch beantragt. Boi» Gericht war nun darüber zn befinden, ob die Beweisauf nahme zu veranlassen sei; dieselbe winde aber abgclebat. und zwar weil die Leiche in einer Privatstreiligkeit nicht zum Gegenstand einer Bewci«aus»ahme gemacht werden könne. Grimma, 23. April. Die Herren Fabrikbesitzer Gebr Schroeder, deren regem Unlernebniungsgeiste unsere Stadl und deren Umgegend schon so viel zn Verdanke» hat, sind in, Begriff, abermals rin Werk zu schassen, da« auch dem össent- lichen Interesse von Richen sein soll. TheilS um den Verkehr der Fabrik mit der Ncumühle, theilS ui» die Verbindung inil der Arbeiter-Cvlonie »> Bahren (genannt Kamerun) zu er leichtern, beabsichtigen sic, Uber die Mulde eine riserize Brücke zu bauen, die, falls später di« behördliche Ge? nehmiguiig dazu erthcilt wird, auch dem offen ll ich eu Verkehr diene» wird. * Hartha. 23. April. Der Geburtstag Sr. Majestät de- König- wurde i» der hiesigen Bürgerschule diesmal nicht durch entsprechende Feierlichkeit in den einzelnen Elasten, sondern durch einen gemeinsamen AcluS, dessen Millelpunet dir Pslan znng einer König-Alberl-Linv« bildete, festlich begangen. Gegen S Uhr Vormittag« versammelten sich ans dem hinter dem Schulgebäude gelegenen freien Platze Mit glieder de- Schulansschuste- bez. de« Stadtgemeinverathe-. da» Lehrerkollegium und die obersten Eiassen der beiden Bürgerschulen. Der Art»« wurde durch den Gesang der I. und 2. Strophe von de» Liede: „Lobe den Herren, de« mächtigen König der Ehren" eingeleitet. Hieraus sprach Herr Bürgerschullehrrr Hause ein kurze», herzliche- Gebet, an welche« sich ei» gemischlchöriger Gesang: „Wcihel-eb" v. Melh- eflel anschloß. In der nun folgenden von patriotischer Be geisterung durchwehte» Festrede legte Herr Blirgerschullehrer S>cb nadel klar, daß unser allverehrler König Albert ein bedeutender Feldherr, ein lrensorgender Later seine- Volks und ei» treuer Buiidcssürst sei; angesichts Vieser Thalsache» müste ihm von seinen Unterthaiien unverbrüchliche Treue und wahre Liebe allezeit entgegengebracht werden. Mit der Aus- sorderuiig a» die Kinder: „Thul Ehre Jedermann, fürchtet Gott, chret den König" schloß der geschätzte Redner. Mil Be geisterung wurde nunmehr von der Fcstversammlung die Sachsenhymuc angsiinimt. Den Weiheact vollzog Herr Schul- dircctor Rössel. Derselbe, al- tüchtiger Redner bekannt, legte in klarer, gewandter Redeweise den Kuibcrn die Bedeutung des Baumes a»S Herz und weihte ibn, die Kämpfe unserer christliche» Vorfahre» mit dem Heidenthnin vor die Seele ührend, als einen Baum der Dankbarkeit gegen Gott, weihte ihn aber weiter auch unter Hinweis aus de» edlen Stamm des Haufe« Wctlin als einen Baum der Dankbarkeit und Treue gegen kaS angestaminle Herrscherhaus. DaS Gebet dcS Herrn, der Gesang der letzte» Strophe ans dem Liebe: „Lobe den Herren" und ciu dreifaches Hoch aus König Alberl bildeten den Abschluß der einsache» aber erhebenden Feier. I. Sckiueeberg, 23, April. Die Feier dcS Geburts tages Sr. Majestät des Königs wurde in hiesiger Stadt i» der Bürgerschule, dein Seminar und Gymnasium durch besondere Festveranstaltungen begangen. Die Häuser ver Stadt waren beflaggt; am Mittag sand Platzmusik statt und im Easino sowie Stahl's Hotel waren Festtafeln ver anstaltet. — Vom Fleischbeschauer Becher in Aue wurden gestern Trichine» vorg-sunden. Es ist Lies der 8. Fall, daß derselbe Trichine» in ihm zur Untersuchung gegebene» Schweine» sand. — In Rillersarü» wird in der Nähe des E.itbabnbeseS der Eisenbahn Grünstädtel - RitterSgrü» ei» neue- Pvslgebäube erbaut. Treuen. 23 April. Ei» recht beklagenswerlher Unfall hat sich am 22. April während de- Vormittags in hiesiger Stadt zugelragrn. Der achljährigc Sohn des FabrikwcberS Bruno Schubert, ein sreundlicher und gutgrsillelcr Knabe, chlicf früh noch, als sein Vater der Tagesarbcil nachging und die Mutter die Wäsche auf die Bleiche legle. Vor ihrem Weggehen hat letztgenannte Person die Mitbewohner des Hauses ersucht, während ihrer Abwesenheit die Kinder nicht ganz außer Acht zn laste». Bald »ach ihrem Fortgehen hö,t man im Hause ei» fürchterliches Schreien. Die erschrockenen Bewohner eilen herbei und finden de» Knabe» in Helle» Flammen stehen. Alle,» Vermulhe» nach ist daS Kind während der Abwesenheit seiner Eltern erwacht u»v hal versucht, den Ose» zu Helzen, wobei es jedenfalls de» Flammen zu nahe gekommen ist- Die namentlich am Unterleib« erlittene» Brand wunde» führten »ach »irhrcrrii qualvolle» Slnuden den Tov deö PelUngiückleii herbei. Die bedauernöwerthe» Eltern finden in alle,! Kreisen brr Einivohnerschasl die herzlichste Theiliiahiiic. — Der Militairvcrein Untersachsenberg und Umgegeno im Vogtlande sah sich i» der letzten Versammlung veranlaßt, 4 seiner Mitglieder, darunter l Ausschußinilglied. als Socialvrmokcate» a»S dem Vereine anSwschließen. Recht so! 1i Pirna. 23. April. Den Mittelpunkt der heutige» Königs - GeburtS lag« - Feier bildete daS von den städtische» Eollrgic» im Adler-Saale veranstaltete Festmahl mit dem KönigStoast des AinlshauptnianiiS Le Maistre, während bei der gleichzeitige» Festtafel der Ossiciere des hier garnisonirriide» 2. Feltarlillerie - Regiment« Rc. 28 der rieur Reg ineutS - Evmmandeur Obeislli uteuanl Von R-benhorst den Trinkspruch aus Se. Majestät aus- drachle. VoimitlagS batte ans den« Exercirplatze eine Parade-Ausstellung de« Regiments mit Ansprache de- Ge- naiinlen statlaesmiden. Eine Batterie ans der Schütz-niviese gab dabei ihre Salven, wie auch die Festung Köingslein eherne Geburtstags Grüße in das Elbkh.il sandle. — Der Voisleher nujerrs Statlverordneten-Eoll-giumS, Fabrik besitzer Haensel, ist von Sr. Majestät dem König zum Eviiiiuerziciiralh ernannt worden. — Die Fertigstellung unserer »»isastendcii tti rch c n-Er » eu c ru»g. welche das qesammle Innere des allehiwüidige» Gotteshauses, sowie zugleich den Bau einer Vorhalle :c. umsaßl, ist nach einer Erklärung deS Architekten Quentin, welcher die Renovation leitet, für Anfang Oktober zu erwarten. ES wiid dabei in, Schoße des Kirchen- vorstanves der Gedanke erwogen, für Pirna wieder eine „Kirchweih" eiuzur chten. — Eingehende Erörterungen, welche jetzt der Rath in Bezug ans die glcischei »su hr »ach hiesiger Stadt »nlcr Vornahme von Vergleichungen zwischen den EonlroUistcn des Schlochtooscö »nd de» von der königl. Zoll- und Slcnerdireclio» zur Verfügung gestellte» FleischtranSprrlschcln-AnsserligiingS-Registcrn der Schlachl- sleuer Einnahme der in der Umgebung der Sladt gelegenen Orle anstellcn ließ, habe» daS Resullat ergebe», daß 22 Fleischer und 3 Restaurateure wiederhott nnd lhcilwcise sehr oft Fleisch bezogen, welches der rrgulalivinäßigen Schlachlhos-Eonlrole entgegen war. Es wurden naiürlich verschiedene Exempel staluirt. Meißen, 22. April. DaS .Me ßn. Tgbl." schreibt: .Die Arbeiter der Christian Teicherl'schen Fabrik und der Kunst- ziegelci haben über die Barbierinnung den Boycotl verhängt lediglich deshalb, weil e« eben eine Innung ist und weil sie als Socialdcmokrate» jede Innung al« ihre Gegnerin be trachten. Genaueres über diesen neue» Beweis, daß Social- dcmokralic und Gewallherrschasl gleichbedeutend ist, werden wir »och ve,öffentliche»." * Dresden, 22. April. Der Nalb der Stadt TreSde» bat in seiner jüngste» Gesa>ni»Isitzung für die »eudegrnndete Stelle eines Stavlbaumcistcrs den RegiernngSbaumeistcr bei der lönigl. Straßen und Wasscrbauvcnvattuiig, Gustav Prcßprich in DrcSde», n»d für die ebenfalls »eubegründele Stelle eines Etattbaninsprctors de» Ingenieur bc> der Wasserwerksverwattniig der Stadt Chemnitz, Richard VclterS i» Chemnitz, gewählt. — Den» Beispiele deS Staates, welcher aus Grund der Beschlüsse der beiden Stände- kammcru die Pensionsbeilräge der Beamten, Geistlichen und Lehrer ausgehoben hat, ist »»»mehr auch die Stadt Dresden gefolgt, indem der Rath der Stabt Dre-den beschlossen hat, die Pension-beilräge, welche von den besoldeten Rathsinitgliedrrn, sowie von den städtische» Be amten zur Stadlcasse gezahlt werde», ferner hin nicht mehr zu erheben. Der dadurch für die Sladlc.isse entstehende Ausfall beträgt für daS lausende Jahr l7 874 -4! In den bc- Ihciligte» Kreisen hal da« Vorgehen deS RatheS große Freude hcrvorgeruse». — Der Ralh hat de» Guß dcS einen brr beiden ans dem Albcrlplatze auszustelleiiden Zirrbrunnr»» in Bronze nach den, Modelle de« Bildhauer- Die», sowie die betriebsfertige Ausstellung der säm.mlliche» Gußstücke der hiesige» Erzgießerei von Alberl Bierling für de» Betrag von 81 85" welche Summe dcni VerschöneruiigSsond- der GUiitz'schcn Stiftung entnommen werden soll, übertrage». — Aus Dresden »irlten die „DreSd. Nachr.": Nun hat auch dem alte» Pontonschupprn sein l-tzte- Stüublrin geschlagen. Man gehl ihm ganz energisch aus den Leib: Seme Abtragung »nd die Einplankung der Bauplätze für da» neu zu errichtende Finanzministerium soll nächsten Dienstag Vormittag >V>/, Uhr in dem vormal« HossmannSegg'schr» Hause, Diesenthorstraßc S. verdungen werden. Das Uithcil aber ist gesprochen »nv die Execution wird nicht mehr lange ans sich warten lassen. Wenige Wochen n»ck> und daS alte Iiivrnlarsiück au« vorsüntfluthtichcr Zeit wird vom Erdboden verschwunden sein. Niemand wird ihm Thrillen nachwrinen, aber e» wird die B sncher der Terrasse eigen berühren, die Stelle leer zu findn, an der der Blick, wenn er entzückt über die freundlichen Gelände der Lößnitz, dir dunklen Waldungen der Dre-dner Haid« oder die Billenhügel von Loschwitz geschweift, jäh wieder in vir Prosa deS alternde» Leben« zurückgesirhrt wnrde. Am ly. November 1869 hatte der Zwill.iigsbrud.r des Pontonschupp.»», deS „allen Schas- tallcs", wie ihn der VolkSninnd de» Fremden Vorst.Ute. bei» ästhetischen Empfinden der Terrassenbesiicher de» Gefallen erwiesen, abzubrennen, sein Pendant aber will weder dem Wasser noch dein Feuer, »och gar den schleckten Witzen spolt- lustiger Fremder oder der lustige» Kritik einiger Dutzenv Eouplclsäugrr weiche». Ja besungen wurde da» alle Möbel an- Dresdens Vergangenheit gar manche» Mal. ES hat auch dies ertragen und würde »och Härteres über sich haben crg> he» taste», wenn nicht jetzt ei» Federzug de- Herrn Ober baurath Wauckcl seine,» Dasein c n Eure gesetzt hätte. I. Fortbildungsschule für Knaben. Leipzig. 22. April. Die Aufnahmefeier der I. Forti bildungsschult iand am 20. d. M. im Saale der III. Bürgerschule lall, der nicht alle Aufjunehmendr» zu fassen vermochte, so daß noch wei größere an ihn stoßende Zimmer zur Mitbenutzung gelangten. Nach dein gemeinschaftlichen Gelange des Verses „Besteht du deine Wege" begrüßte Herr Direktor Nächster die neuen Schüler, an schließend an das ernste Won: Ver allem >vas du thuit, bedenke das Ende! Dies Wort rufe er den Schülern am Anfänge ihrer neuen Schulzeit und ihrer Berussthätigkeit zu. damit sie mit Crnft an ihre Arbeit in der Schul« und im Berus» gehe» mögen, die kurze Schulzeit und die wenigen Lehrjahre zur Erwerbung der nölhigen Kenntnisse recht wohl auskaufen, Lehre und Beispiel zur Heran- und Herausbildung deS Charakters wirken lassen. Tie Mehrzahl der Schüler trete aus dem Vaterhnnie selbstständig in das Leben ein, und doch sei gerade ihnen, den geistig »nd sittlich Unselbstständigen, ein starker Anbau recht nöthig. Ter Gedanke an den allwissenden und gerechten Gon, die stete Erinnerung an die bange Sorge liebender Ettern werde sie auf dem Piade der Tugend erhalle» und nichl schnell bereit sein lassen zu Unrechter That. Seine ernst mahnende und von herzlicher Liebe durchwehte Ansprache schloß Herr Redner mit Len Worten: „So oft du eine That zu thun gedenkst, Schau erst zu jenem blauen Himmel auf Und sprich: L icha» herab und segn' es du, Der still da droben wvbnt. Und kannst du das nicht jagen, dann Ihn es nicht!" Hieran schloß der Herr Direktor die Erklärung der Haus- und chiilordining, von der jeder Schüler ein Exemplar in die Hand bekommen hatte, und sand auch da Gelegenheit, die Schüler zu allem Guten aiijiihalten. Jahresversammlung der „Shakespeare-Gesellschaft". X Weimar, 23. April. Nachdem bereits gestern Nachmittag ' .2 Uhr im Schiller-Hause eine Borberathnng sloltqesnnden hatte, and heute Vormittag ll Uhr im schön deeorirten Arnilrusl-Saalr, » welche»! der Auigang mit der bekränzten Büste Shakeipoare's ge- chmücki war, die Iahresvcrsannululig der „Shakespearc-Geiellschaft" in Nuwejenheit Ihrer königlichen Hoheiten der Frau Grotz Herzogin und des Erbgrofthcrzoäs, sowie eines zahlreichen Pnl'liciiinS statt. Herr Geheimralh LechelHäuser aus Dessau, welcher i» gestriger Borsitzung an Stelle des Freiherr» v. Vincke j»in Vorsitzenden gewählt worden ist, erstattete de» Jahresbericht, „ach ivelänin die Gesellschaft l!«4 Mitglieder und einen Eassenbestand von 1023 ck zählt. Ans den Miliheituiigen ist ferner hervorzn- heben, daß Herr Prvsrssor Leo zum Beste» der Lasse 80 Exemplare von Shakespeare s Testament in Faksimile gestiftet hat. Die Gesell- schost hat drei Mitglieder im abgetanst»»-» Jahre durch den Tod verloren, »nd zwar die Herren Prvstssor Gosche aus Halle, Kanzler Rümetin aus Tübingen und den König von Porlugäl. Hiernus nahm Herr Privatdoeent ist. Wetz aus Straftbura das Wort zn seine». Bortrag über „Die inneren Beziehungen zwischen Lhakeipeare'S „Macbeth" und seinen Königsdramen". Ter Vor tragende gab zunächst eine Charalterisiit des „Macbeth". Der Held -Macbeth! könne sich. wie alle aus Königsmord beruhenden Usur patoren, nur durch Mord aus dem Throne erhalten. Um sich iin Besitz der »jurpirten Krone z» behaupten, begebt er Verbrechen aus Verbrechen, aber gerade dadurch beschleunigt er sein Geschick, er wird unter der Wucht feiner Verbreche» erdrückt. Wer bei Shakespeare ei» Verbrechen begangen, kann nicht bei diesem stehen bleibe», er chreitet von Schnld zn Schuld, bis ihn schließlich die Nemesis ereilt. Dies ist in allen Shakespeare'schen Dramen der Fall. Zur Herbei führung dieser Bestrafung braucht eS bei ihm keines unmittelbaren Elngrelsens einer höheren Macht, er gründet vielmehr die Welt aus iltliche Gesetze, durch welche die Nemesis hcreinbricht. Aber neben dem äußere» geht in „Macbeth" »och ei» inneres Gericht einher. In der Darstellung solcher innere» Gerichte zeigt sich recht eigen! lich des Dichters Größe. Sic siiidet sich, „Romeo und Julie" aus genommen, i» allen seinen Tragödie». Die Helden sind von einer Leidenschaft erfüllt, welche die besseren Gefühle In ihnen unterdrückt, welche aber nicht erst »ach Pollsührnng der verbrecherijchen That, sondern schon von Anbeginn sich zeigt. DaS Pathos der tragische» Helden ist bei Shakespeare ein durchaus leidvolles, der Held unterliegt bei ihm einer Selbsttäuschung, er jagt einem verineinllichen Glück nach, von dessen Besitz er jedoch nur Enttäuschung und innere Pei» erntet. Eben diese Verblendung ftiden wir auch bei Macbeth, und sie zeigt sich besonders auch darin, daß er zur Sicherung seiner Macht gerade die Mittet an- wendet, ivelche ihn nothwendig stürzen inüssen. Sein Gemüth ist vor der That schon zerstört, nach derselben aber für immer vergiftet. Der Redner zeigt nun an einigen Helden der Königsdramen -Richard III., Johann »nd Botinabrokef die innere Verwandtschaft dieser Charaktere init Macbeth. Alle Züge, welche sich in Macbeth s Charakter finden, kehren in diesen Personen wieder. Des Dichter- Zweck ist offenbar, das Verbrechen der Usurpation in allen seinen Wirklinge» und Folge» darznsleven: er will nicht, wie behauptet wird, die Geschichte seiner Zeit in dramatische» Bildern vorsühre», er greift vielmehr, an wichtigen historische» Ereignissen vorübergehend, nur jene Usurpatoren heraus. Tic Frage, ob die »achgewiesene Aekmlichkrit zwischen den von inanckfen als episch bezeichnete» Kvnigedramen mit den Tragödien sür die Tragödiensorin der erstere» spreche, beantwortet der Vor tragende im bejahenden Sinne. Bei einer Tragödie inuft der iveiter« Verlaus schon im Keim, im Anfang, enthalten sein: diese Bedingung erfüllen die Königsdramen, ebenso alle übrigen der Tragödie. Letztere führt die Verwirklichung individueller Siege vor, wahrend im Epos nationale Groftlhatcn gestiert werden; der epische Held ist voll srcndige» Muthes, der tragische voll inneren Zweifels an der Sittlichkeit und Berechtigung seiner Handlungen, auch das Pathos ist verschieden. Vöenn ferner Goethe »nd Schiller sagen, das Epos stelle die nach anften gerichtete Thätigkeit, das »ach außen gerichtet. Schasse» »nd Wirke» des Menschen, die Tragödie de» nach innen geführten Menschen dar, so ist es klar, daß alle Königsdramen mit der Idee der Tragödie übereinstimmen. Tee Herr Borfitzende schloß die Versaininliing mit der Mitthei lung. daß di» nächste Jahresversammlung wiederum in Weimar ab gehalten werden soll. ' Sport. Nenne« z» Berlin, Hsppegarlen. Frühjahrs Meeting 1890. Erster Tag, Montag, de» 21. April, Nachmittags 3 Uhr. I. ErössniingS Rennen. Slaatspreis '2000 .4l Für 3johr »nd ältere inländische Heimste und Stuten 80 Einsatz, Halbe- Reugeld. Distanz li>00 Meter. Dem zweiten Pferde die Einsätze und Reugelder, »ach Abzug des Einsatzes sür den Sieger und des doppelten Einsatzes sür das dritte Pferd. 8 Untrrschriiten Herrn V. May'S brauner Hengst „Lowenherz", 3>ähr., oö üe, Reiter: Sopp. I., königl Haupt Gestüts Grabitz Fuchs-Stute „Glück- nerin", Zjähr, 5»7 ü«, Reiter: Lallanline II., Lopt. Joe s brauner Hengst „Roßbach", i,abr, ->5 Hz«, Reiter: Bäcker III., „Wildsang und „Diadem" liefe» nnplacirt. Mit 1 Länge gesiegt, ö Langen trennte „Glöckners»" vom Hengst. Die Graditzer >var Favorit. Am Totalisator waren 34 250 angelegt, das Resultat 3,13Odds — 62 für SO ^l. 156 .« sür 50 ^» Einsatz. II. Potrimp o«-Ha ndlcap. Graditzer Gestüt-Preis 3000 Für 3jähr. uad ältere inländisch« Pferde. 100 -sl Einsatz, 60 .41 Reugeld, doch nur 30 wenn das höhere Reugeld bi» 15. April nicht »achgezahlt. Distanz 1400 m. Dem dritten Pferd« der doppelte Ernsatz; den Rest der Einsätze und Reugelder »heilen das erste und zweit» Pferd. (26 Unterschriften, von denen 16 ang« nomine» ) 10 Pferde traten in Eoncurrrnz, von denen: Hrn. Jul. Jäger« 4jähr. schworzbranner Hengst „Versuch", 62 üzx. Reiter: Bollauttn» I., Frhrn. Ed. v. Oppenheim » bjähr. schwarz- brauner Hengst „Landgraf '. 61'/, ÜE, Reiter: Sharp, ll., Frhrn U. v. Jürstenberg's 3jihr Fuchs-Hengst „Nickel", 52'.ÜL, Retter H. Mahden lll. al- «leger und placirt durch« Ziel ichoill n, während »Belhamm«", „Tschin Tschin", „Freia", „Nymphe , „Fiascv" „Gaukler" uad „Kanzler l " unplackrt einkamea. Mit ' , Lang« , «landet, 5 Längen „Nickel" dritter. Einsatz am Tdlalijaior - 9000 -4l, dos Ergebniß war 3,59 Odds — 71 4k für 2» 4, 79 .4 sür 50 4l Einsatz. III. Preis von Dahlwitz. Stoat-preis 3000.4k Für ö,at>r und gltere inländische Hengste und Stuten. l00.4l Einsatz, kalb Reugeld. Distanz 1200 Meter Dem zwecken Pferde die Einstig und Reugeidre, »ach Abzug des Einsatzes sür den Sieger und de, doppelten Einsatzes sür das drille Pserd. l l l Unterschritten - Gras Reder» » 3>ahr Fuchsstntr „Dorothea". 53'., Reiter: Sharp, l , :)errn V. Mayr 3jähr. brauner Hengst „Feldherr", 53' Reiter: Sopp ll , Major v. Mollard's 4jähr. Fuchshengst „Uli, 62'/, ÜK. Reiter: Wiltv» lll., „Gahinurct", „Nachtigall" und Maria" nicht placirt Mit '/»Länge abgeschnitten, ' . Länge l»>" dritter. „Dorothea" war ausgesprochener Favorit. 453!»- 4 ivaren in diesem Rennen am Totalisator angelegt, Resultat 2,72 Ldds — 5t .4l sür 20 .4l, 136 .4t sür 50 .4l Erniatz. IV. Cousul-Ren »en. Clubpreis 3000 .4k Für 3jähr und ältere inländische Pierde. «!0.4t Einsatz, halb Reugeld. Der S:egrr ist für 3000.4l käuflich; sür jede 500 ,4t billiger 2 lex- rrlunbt. Distanz 800 m. (6 Unterschriften, davon 3 mit doppeltem Reugeld.) Herrn v. Gandecker's 4jähr. brauner Wallach „Bravo" <IOl«l 4>, 57", üir, Reiter: Tinsley l., Herr» Albert's 3jähr. brauner Wallach Detective" <1500.40, 49', ÜK, Reiter: Ballantine kl , Herrn V May's 4jähr. Fuchs-Stute „Hagar" slOVO.40, 57'. üi-, Reiter: opp III. Mit '« Länge siegte „Bravo", 2 Länge» „Hagur" dritte. Ti« Fuchs Stute war erklärte Siegerin im Publicum, hal aber ihre Anhänger sehr getäuscht. 34 890 ,4k (davon 15 470 aus „Hagar") wurde» am Totalisator angelegt. Der Sieg „Bravos" brachte 13,55 Ldds 27l .« sür 20 ^t, 677 .4l für 50-4l Einsatz. Dies lvar die erste Uederraschung in Hoppegarten, V. Staatspreis IV. Flosse. 1500 Für 3jährige in ländische Hengste „nd Stute», welche keinen Slaatspreis l, l> oder lll. Eiasse gewonnen haben. 100-4l Einsatz, halb Reugeld. Diilanz 1600 in. Dem ziveiten Pferde die Hälfte der Einsätze und iicu- gelder. (7 Unterschriften ) Lieutenant Gras Grote s Fuchs Hengjr Siönit", 55 üg, Reiter: Sopp l., Gras Reder»'s brauner Hengst .Dragoman", 55 lcp;, Reiter: SHarpe ll.. königl. Haupt-GZlui» Grabitz dunkelbraune Stute „Wellgundr", 53', IcL, Reiter: Ballantine 1II„ Capital» Ioö'sFuchs-Stute „Schneekoppe , 53' .. kifr, Reiter: Wilton IV. Mit 3 Längen „Dragoiiia»" geschlagen, eine Länge die Graditzer Dritte. 41 580 -4l waren in diesem Reiincn am Totalifalor angelegt, das Ergedniß 2^0 Ldd- -- 56 .4 mr 20 .4l, 140 .4! für 50 ,4l Einsatz aus den Sieger. VI. FrühjahrS-Hürden-Rennen. Clubpreis 2000 .4-. Für 4jähr. und ältere inländische Pierde. 60 Einsatz, halb Reugeld, Distanz 2400 ,» -sechs Hürden). Dem zweiten Pferd« 600 >!, dem dritte» Pferde 300 -4l aus den Einsätzen und Reugeldern garauürl. l6 llnlerfchristkn ) Capitain Ioe"s 4fähr. brauner Hengst „LaLro", t>8 Icg, Reiter: Hall l., Herrn v Tepper-Laski's 4jähr. Fuchs Slule „Ceres", 63 kp;, Reiter: Plüichkc II., Lieutenant Graf Revenllow's 5jahr Fuchs Hengst „Rädelsführer", 67", ft«, Reiter: Preß IN „Ladro" siegte leicht mit 2", Längen, 5 Längen „Rädelskiitirer" i dritter, „Berggeist", „Mussaphir" und „Boris" unplacirt. „Berg- geist" und „Ladro" halten die meisten Anhänger am Totalifalor, wo 45,000 .4! (32,500 .4l allein aus vorgenannte Pferde) angelegt waren. Das Resultat brachte 3,19 Ldds -- 63 für 20.4. >.,!) .4 ür 50 .4! Einsatz. * Die Unterbringung und Verpflegung der Hunde zu Lee vom 15- >8. Mai in Brrtiu slattfindenden großen internationale» Huiideauostellung kostet allein gegen 15000 -4t Ein einz-gel Aussteller hat seine Huiide in einer englischen Kersicheru»ftsge>,l1. chast während des Transportes und der Tauer der Ausstellung »nt 40000 .4l versichert. Ti« Gelammt - Werthsu»»i>e der Hunde, die ur Ausstellung gelangen, dürfte eine Million Mark bedeutend ui>er- leigen. Alle A»zeiche» sprechen dafür, daß diese Ausstellung die bedeutendste iverden wird, die je in ihrer Art stattgesnnden bai * In der in Mailand erscheinenden Jagdzeitung ,,t'u<- i» et Dir," fIagd und Scheibenschieße»-, Nr. 128 vom 10. April I8!>o, cs, nach wörtlicher Urbersetzung folgender interessante Iagdbciichl, ans dem man ersieht, mit welchem Behagen man in Italien die bei »»« in Tenlschland geschonten und gehegten Vögel lebtet, zu lesen: „Bologna, 4 April. Ich gestatte mir, Ihnen auch diese: Jahr das Rcsnltat meiner Jagden zu unterbreiten Wie mm au de» Lpsern meiner Flinte ersieht, wiegen die Lerchen dabei vor, mi dies dalfer, weil ich iin vergangenen November eine Woche in Foggia war. wo ich das Glück halte, eine ziemlich beträchtliche Beule zu mache». Seit vergangenem Sommer bis Ende März habe ich an 45 Jagdtage» Folgendes geschossen: Verschiedene Eule» 574 Sunt, Schneppen 244, Regenpfeifer, Wasserläufer, Reiher u id andere Wassrrvögel 95, Fasanen 124, Hasen 34, Wachteln '200, Verschiedene zTauhen, Amseln w.) 30, Lerchen 6744, Kleine Vögel -Sprr läge, Finken, Staure re.) 1818, zusammen 9863 Stück. G as Salira Amerini." Vermischtes. -S Altcnturg, 23 April. Ter Gebnrt-tag Sr. Mas. des König« vv» Sachsen wurde auch in diesen» Iahie von dem hiesigen Militairvereiu „XII. ArmeccorpS" i» seit licher Weise begangen. Die Feier, ivelche cuiS dieser Vcrau- iassirng acstcrn Abend in dem „Goikcne» Pfluge" veranstaltet wurde, yalle eine überaus reiche Tl:eii»ehmc> zahl >» diese herrlichen Räume gerufen, und auch der SlaatSniinistcr v. L ipstger, Oderlürgermeifler Oßioald, sowie Geucial vou Schefjlcr, Oberst von Trzcbiatowöki und viele andere Ossiriere der Armee u»v der Landivehr »ahmen an lcc Festlichkeit Ihcil. Die Festrede hielt Herr Ncclor Gclbke a»S Jeßnitz i» markiger Weise und begeisterte damit du Zu hörer, die schließlich mit den, Redner krästig in daS dreifache Hock einstiiiimten, welchiS aus Se. Maj. de» König Alterl au.'gcbrachl wurde. Nack Turin rvurde bei» König ein Giück- ivunschkrlegramin zugrsanbl und die Feier erst spat »ah Mitternacht bcschlesse,,.. Der zum Vortrag gelaugte Pivleg war vom Oberlehrer vr. Max Oberbreyer aus Leipzig versaßt, wurde von Jenny Beckert gesprochen uud veu der Vrrsamnilung mit Begeisterung ausgenoinuic». --- Altrnburg. 23 April. Aus gräßliche Weise ist gestern Abend der Feurrmann Schäfer ri, der Fabr k vou Mock L Krumsiek umS Leben gekommen. Derjelbr irelllc ein Streichholz anzünde» und strich damit an seiner Jacke. Diese war jedoch von Maschinenöl oder Petroleum impiägnirt und entzündete sich sofort. Der Unglückliche stürzte, einer i^cnersäulr gleich, laut jammernd und Hilfe rufend aus die Straße, bi- er vo» herzucilenvcn Personen ersaßt u>id seiner brennenden Kleider enlkedigt wurde, aber es war schon zu spät. Wie wir hören, ist der Verunglückte, ver Vater vo» 4 Kindern ist, heute Nacht unter furchtbare,, Schmerze» im Krankenhause gestorben. Augenzeuge» schildern de» Anblick de- brennende,, und um Hilfe flehende» Manne- al« grauen- erregend. ---- Militsch. 23. April. Anfang Mai wird der Ka>ser aus Herr schastNeuschloß de« Gcueral-I»le»da»tc» Grase» Höchberg einige Tage aus Rehe Pinscher,. Die Vorbrrciliingr» »rd in vollem Gange. ---- Bervirr-, 21. Apr-l. Der Verein zur Ver breitung de« WallonenthumS hal beschlossen, bei Gelegenheit der Rationalseslr im Monat Juli eine» Eongreß säw.mllicher tvalloiuschc» Gesellschaften nach Brüssel ;» bc- r»sen, uin geuirinschaslliche Maßregeln zur planmäßig!» Bekämpfung der ,.unaufhörlichen" und „unerträglichcn" Ungrissc de- VlamingiSmuS zu ergreife». Damit dürfte der i» der Neuzeit wieder krästig in Ftnß gerathene-r vläni schca Belvegung wenig Abbruch geschehen. --- Londo», 2l. April. So traurig dcr Wittwenssand an sich ist, in Indre» wird er zu einem Unglück. Ncrh immer rasirt man drr armrn Hindu-Wittib den Kops völlig glatt, und manch« dunkle vrnuS. die dadurch ihres Hauptschurucke« beraubt und ans Lebenszeit enistellt irirb. möchte di« frühere Zeit zurückwünschc», al« in Folge miß verstandener Beda-Bcrse di« Frau aus de» tobten Galle» Scheiterhausrn milvrrbrannt ward. Di« Unthat schreit >»- derartig rum Himmel, daß dir Barbiere selbst stutzig geworden sind. Ihrer 400 versammeltrn sich am vorigen Monlag i» Bombay uud verpflichtete» sich unter Strafe drr Kaste,mchh künftig alle Wittnxn ungeschoren zu lassen. Echo» lLNtzs laste rin Fluch aus ihrem Gewerbe; aus ehedem zufrieden«» nnd glückliche» Menschen seren sie «r« »no verachtet geworden, weil sie die Sünde degnngrn, unschnldige Witlwen ihre« d«ß» Schmucke« zu berauben.
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