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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189005288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-28
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1890
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»eint täglich üh 6V, Uhr. Kr-artion und LrprdiNou Iohannesgasse 8. Lpi-kchllundkn drr Urdartton: Bonnil lag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—S Uhr. Kür die RUS-ab, rtn^rjandter Mamikrivte macht sich t»e ötedaction nicht verdrndlich. Annahme -er für »te «Schftk,lsrn»e Nummer »esttmmten Inserate an Wochentagen »t» » Uhr Nachmittag», an r ouu- un» Festtagen früh »t» '/,v Uhr. 3» -rn Filialen für Ins.-^nnahmr. Ltto Klemm» Sorttm. (Alfted Hahn), Universitättstraße 1, Laut« Latche, Katharinenstt. 23 pari, und Königtplatz 7, nur bi» '/^ Uhr. MNM.TaMlllt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- undGeschäftsverkehr. U8. Mittwoch den 28. Mai 1890. Mbonnement-prei- vierteljährlick 4«/, Mk. incl. Bnngerlohn 5 Mk., durch die Pcl bezogen 6 Mk Jede einzelne Nummer Ä) Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen fin Tageblatt-Format gefalzt» ohur PostbesSrderung 60 Mk. mit Postbeförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile L0 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichn iß. Tabellarischer u. Zissernsatz nach höhrrm Tarif. Nerlamen unter demRedaction-strich die «gespalt. ZeileüOPf.,vor den Familie nn a chrichte a die 6gespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind siet« an die Grprditioli zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasumuernnüo oder durch Post- nachnahme. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung. Am Neubau der Markthalle in Leipzig soll die Lieferung dcS II. LooseS der srtnaiedeeisernen Fenster an einen oder mehrere lcistungssähige Unternehmer vergeben werde». Tie Bedingungen und Arbcitsverzeichmsse, auf Wunsch auch die Zeichnungen, können durch unsere Bauverwallung im Baubureau an der 28i«dn,ükle»naffe, Hierselbst, gegen Porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 1 für die Bedingungen und 2 50 Z für die Zeichnungen be zogen, bcz. im Baubureau einaesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — sclnniedeeiserne Neuster — II. LooS" bis 2. Juni cr. Vormittags 10 Ubr im Ratbhause allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, bez. die Therlung der Arbeiten und die Ablehnung sämmt- licher Angebote vor. Leipzig, den 24. Mai 1890. Der Rath drr Stadt Leivria. Irr. 3665. vr. Tröndlin. Ruling. Kram-, Uok- und viehmarkt zu Lieberlwolkwitz Mittwoch, den 11. Jnut 18SV. Abgaben werden nicht erhoben. Ter Gemelndrrath. Dhck. Kirschen-Versteigerung. Die diesjährige Nutzung von den fiScalischen Kirschbaumen an den »achgenannten Straße» soll gegen sosortige Baarzahlung und unter den sonst vorgeschriebenen Bedingungen öffentlich versteigert werden Freitag, am 80. Mai. vorm. ' .10 Uhr im Gafthof ,u Bor-dors: Tresdeu-Leipziger Straße, Abih. 13; an »emselben Tage, vorm. V.12 Uhr ln »er Metzerschrn Tchankwirthschast zu Wurzen: DreSden-Leipttger, »bth. 8—10, Wurzen-Torgauer, Abth. 1 und 2 und WurzeiEllenburgcr Straße; an demselben Tage. Nachm. 4 Uhr im «asthak zum KrlbschlShchen in «oldiiz: Gnmma-ColLitz-Waldhclmer.Äbth. 2—üund Colditz-Leisniger Straße; LonnerStaa. am l». Juni, vorm. 0 Uhr . . lm Wlesenthal zu Grimma: Griinma-Wurzener, «bth. 1—3, Leipzig-Grimmaer, Abth. 1—4, Grimma-Oschatzer, Abth. 1—5 mit Zwciastreckc nach Leisnig, Roch- litz Leipziger, Abth. 3 und Grimina-Colditz-Waldbeimer Siraßc, Abth. 1; an demselben Tage, Nachm. 8 Uhr im Schütze,ihaus zu Laujigk: Rochlitz-Leipziger Straße, Abth. 1 und 2. Grlmina, am 22. Mat 1890. Königliche Ltratzen- und Wafferhau-J»s»ertioo. Königliche vau- vcrwalkrrkt. Die Jubelfeier in Montpellier. In der alten Universität Montpellier hat am 23. Mai eine Feier von weittragender Bedeutung stattgefunden, an welcher sich die Vertreter von etwa fünfzig Universitäten beiheiligt haben. Der Präsident der Republik Carnot war bei der 600 jährigen Jubelfeier der Universität zugegen unv schenkte derselben ein neues Banner, welches die Delegieren der bei der Feier vertretenen Universitäten durch Senken ibrer Fahnen begrüßten. Bei dem am Abend folgenden Banker drückte Carnot seine Befriedigung darüber aus, daß die französischen Studirenden mit den Studirenden anderer Nationen in der Begeisterung für die Wissenschaft und für die Verbrüderung der Menschheit übercinstimmten, und der UnIerrichtSministcr Bourgeois sprach die Hoffnung aus, daß die Kameradschaft der verschiedenen Völkerschaften, welche sich durch die Anwesenheit so vieler auswärtiger Professoren und Studirender bei drr Jubelfeier der Universität Montpellier luiidgcbe, den Ideen des Friedens und der gegenseitigen Ver söhnung zu (Hute kommen würde. Der bedeutungsvollste Vorgang spielte sich aber am folgenden Tage ab. Um den bei der Feier gegenwärtigen Professor v. Helmholtz zu ehren, vereinigten sich die in Montpellier weilenden Professoren der Physik, um ihrem be rühmten deutschen College» folgende Adresse zu überreichen: „Berühmter Meister! Tic Professoren der Physik, welche hier :»r Feier des sechsbunbcrtjährigen Bestehens der Universität Montpellier versammelt sind, bringen Ihnen ihre acklung»- rolle Huldigung bar Eie begrüßen in Ihnen den berühmten Gelehrten, der den seltenen Vorzug genießt, seinen Namen mit allen großen Theorien der physikalischen und --- eben. I Wissenschaft verbunden zu sehen Jbre Theilnahme an den Festen der Universität hat sie tief berührt, sie werden derselben ein wertkvollcS Andenken bewahren." Es folgte dann noch eine Einladung zu dem von der mcdicinischen Facultät zu Ekren v. Helmholtz' veranstaltete Banket. Wenn auch der nationale Haß der Franzosen gegen die Deutschen niemals so weit gegangen ist, um die alle natio nalen Schranken durchbrechende Macht der Wissenschaft mit seiner Leidenschaft zu verfolgen, so ist doch noch ein weiter Schritt von der stillen Anerkennung wissenschaftlicher Groß »baten bis zur öffentlichen Huldigung für die Personen der Urheber. Dieser Schritt ist von dem französischen Vertreter der Wissenschaft in Montpellier bei Gelegenheit drr Jubel fcier der Universität gemacht worden, und der Schritt ge winnt dadurch an Bedeutung, daß er einem deutschen Manne der Wissenschaft aalt. Es ist ja auch während der Pariser Weltausstellung des vorigen Jahres viel von Völkerverbrüderung geschwatzt worden, aber der Deutschenhaß der Franzosen ist darum doch derselbe geblieben, eS hat sogar während drr Weltausstellung nicht an skandalösen Ausbrücken des nationalen Hasses gefehlt. Auch das Gebiet der Kunst wird von den Franzosen nicht für unantastbar gehalten, denn sie baden ibren Haß gegen alles Deutsche noch vor wenigen Jahren an der Oper Loben- grin von Wagner gekühlt Nach solchen Erfahrungen baden wir doppelte Veranlassung, uns des Verlaufs der Jubciseicr in Montpellier zu freuen und daraus die Hoffnung zu schöpfen, daß doch vielleicht einmal die bessere Meinung in Frankreich bauernd den Sieg davon tragen könnte über Rache durst und nationale Ueberbebimg und Eitelkeit. Die Vertreter des französischen Volkes bei der internatio nalen Arbciterschutzconfercnz i» Berlin haben sich überzeugt, daß wir Deutsche keine» Haß gegen die Franzosen hegen, daß wir vielmehr nichts scbnlichcr wünschen, als mit ihnen in dauernd friedlichen Beziehungen zu leben, aber wir können natürlich nichts von dem zurückgcbcii, was wir in den Jahren 1870 und 1871 i» ehrlichem Kampfe zurückgewonnen baden. Nur Verblendung kann solche Bedingungen für die Aufrecht haltung des Friedens stellen, aber vorläufig besteht diese Ver blendung noch und wir niüsscn mit ihr rechnen. Wir ballen eS aber im Interesse einer friedlichen Entwickelung geboten, die öffentliche Aufmerlsamkeit aus alle Anzeichen einer vor handenen Gegenbcwegung zu lenken, welche den nationalen Haß als eine Verirrung erkennt und verwirft und auf die Erfüllung der gereckten Anforderungen der natürlichen, echt menschlichen und menschenwürdigen Empfindungen dringt. Auch in Montpellier trat der Geist des Rachedurstes und der nationalen Leidenschaft in scbr übel angebrachter Weise zur Erscheinung. Der borkige General Bois te Nemctz war sich so weiiig te- internationale» CbaraktcrS der Feier bewußt, daß er den Präsidenten Carnot an die bistorischc Bezeichnung er innerte, welche Frankreich dem Großvater dcS Präsidenten gegeben hatte, indem cS ihn den Organisator des Sieges nannte. Carnot ließ cS an einer passende», überall mit Geilugthunng begrüßten Antwort nicht schien, denn er sagte: „Ich weiß, daß man aus die Armee zählen kau», aber ich wünsche nicht, daß Frankreich in die Nolhwendigkeit versetzt werde, diese historische Erinnerung zu erneuern." Es ist gewiß eine erfreuliche Erscheinung, daß die Hetzer »nd Vertreter deö RachegedankeiiS in Frankreich jetzt nicht mehr die Wortführer sind, daß die Boulanger und Deroulcde Keule ;»m Schweigen vcrurlheill sind und daß sich allmälig eine Bewegung Bahn bricht, welche der bessern Einsicht die Wege ebiwt. Diese Gegenbcwegung kann sich nicht schnell »nd plötzlich vollziehen, aber jeder Anfang dazu verdient eine aufniunicrnte Beunbeilung, wenn sich daraus nach und nach etwas Dauerndes gestalte» soll. Deutschland hat an seiner Friedensliebe niemals den mindesten Zweifel aufkommen lassen, aber es ist durch die ungeheuren, stets wachsenden Rüstungen Frankreichs gcnöthiat worden, gleichfalls Kriegs- Vorbereitungen ini größten Maßstabe zu betreiben. Wir sind jetzt' auf dem Puncte angelangt, wo nur noch die volle Entfaltung der »nS zu Gebote stehenden mililairischcn Kraft eine entsprechende Wirkung auf den Gegner machen kann, wir müssen ihn auf dem''Gebiete, welches er. als Specialität betrachtete, schlagen, auf dem der Zabl. Dieser Weg ist jetzt betreten, cS wird der Beweis geführt werde», daß die volle Durchführung der allgemeine» Wehrpflicht in Deutschland eine Wirkung erzielt, welche i» Frankreich »jemals erreicht werden kann, einmal Wege» der Minderzahl der Bevölkerung und zweitens wegen dcS ge ringeren ProccntsatzeS an waffenfähigen Mannschaften. Diese Kraftanstrengittig in Verbindung mit einer nichts zu wünschen übrig lassenden Friedensliebe muß auch den leidenschaftlichsten und harlnäckigstcn Gegner entwaffnen, und wen» die niili tairischc LcistungSfäbigkcit der beiden Nationen a»sS Höchste angespannt ist, dann wird auch die Rückwirkung nicht auS- bleibcn. Es gicbt auch eine Wasicnstrcckung ohne Krieg und zu dieser wird sich Frankreich früher oder späler gcnvlkigt sehen. . Leipzig, 28. Mai. * Im „Cons crval ivcn Wochenblatt" bespricht Herr I>r Stobn die Kaiscrtage in Königsberg, wobei a»S- gcsükrt wirb: „Tic alten Bande der Zusammengehörigkeit, welche in schweren Zeiten im Feuer der Trübsal zwischen Lu Preußen und seinem Königshau sc geschmiedet worden sind, sie sind in diesen Kaiser- tagen auss Neue gefestigt worden. Und dar will viel sage» in einer Stadt wie Königsberg, in welcher bei den letzten Wahle» 13 000 socialdemokralische Stimmen abgegeben worden sind. Wir sebcn darin eine Bürgschaft, daß diese socialdemokralische Strömung bet uns nur eine augenblickliche Auswallung, eine mitgemachte, voruber- gebendc Modekrankheil gewesen ist, eine zum große» Theil künstlich durch die verwerflichsten Mittel einer geradezu unerhörten Agitation hcrvorgcrufeiie Unzufriedenheit, die nichts gemein hat mit einer fest gewurzelte» Abneigung gegen die bestehende StaalSlorm und das angestammte .PerricherhauS. Bon dem gesunden Sinn und der traditionellen ostpreußischen Treue zum Königshause darf man ge trost erwarten, daß die weit überwiegende Mehrheit >ener Wähler mit Besonnenheit auf der betretenen schiesen Ebene Halt machen wird, zumal alS eS immer mehr in die Erscheinung tritt, mit weicher Ihatkrättigen Energie unser Kaiser die bestehenden socialen Uebclsländc zu beseitigen bemüht ist. Eine erhöhte Bedeutung aber hat der Kaiserbcsuch durch die beiden Reden gewonnen, welche der Monarch bei de» Festessen im Moskowiler-Saale des alte», grauen KönigsschlosscS »nd im große» Saale der Börse gehalten hat, eine Bedeutung, die von geichicht- licher Tragweite ist. Ta» waren goldene Worle, echte Kaiierworte. Jubelnden, begeisterten Widerhall haben sic in unserer Provinz und im ganzen Baierlande gesunden. Hoch über den Parteien stehend, gelobt unser Kaiser, de» Interessen aller seiner Unterlhanen eine warme Fürsorge zuwenden zu wollen. Die Interessen Ost preußens aber wurzeln und gipfeln, wie de« Herrschers scharfer Blick längst erkannt hat, in der Landwirthschast, und darum wird ihm deren Förderung ganz besonders am Herzen liegen. „Die große landwirthschastliche Bevölkerung, die hier in der Provinz ihre streb- samen Arbeiten und ihr förderliches Wirken vollzieht, ist der Bode», aus dem wir unsere Kraft schöpfen, und ich halte es für meine, de« Königs von Preußen, bedeutsame Pflicht, dafür zu sorgen, daß für diese Landbevölkerung gesorgt und daß sie gestärkt und erhallen werde. Das werde ich Ihn», so lange ich regiere." Ein solche» Hohenzollernwvrt ist ein Felsen, auf den gut und sicher zu bauen ist. Mochten doch noch recht viele Parlamentarier, wie jener voin Kaiser erwähnte Patriot, zu der Ueberzeugung durchdringen, daß das Heil für die Zukunft unsere« Lande« in einersesten, sicher sundtrten Bauernschaft liegt. Nimmermehr wird, nach solchen bedeutungsvollen Worten, wie er sie hier gesprochen bat, unser Kaiser Gesetzen seine Zustimmung geben, wie sie von freisinniger und soctaldemokratischer Seite immer aufs Reue erstrebt werden und durch wtlche Ostpreußen in seinem innersten Lebensnerv getroffen werden würde. „Niemand soll an dieser Pro vinz und ihrer Wohlfahrt rühren." So will e« der Kaiser. Sein Wille wird sich allen solchen Versuchen „als ei» racker von Bronze" entgegensetze». Temüthig und stotz zugleich betonte er, daß er sein königliches Amt vom Himmel erhalten, daß es das Königthuin von Gottes Gnaden ist, das heilige Gut der Hohrnzollern, kür da» er auch nur Gott allein Rechenschaft schuldig istl — Wahrlich, wahr hafte Kaiserwortei Und sic wehen wie ein erquickender, belebender und stärkender Hauch durch unsere Zeit, wo die Mächte des Um sturzes so gewaltig an der Arbeit sind Unser Bauernstand besonders wird au« solchen Worten auss Neue Muth und Kraft ziehen, sich allen zerstörenden Bestrebungen unserer Tage kiitgegeiizusteUen. Bei den Bauern insbesondere wird der große der „Norddeutschen Ailge...etne.. Ze.>uniz zus°lg-. ^ RciÄanAcr' dm Ka'iscr^äch^Rußland begleiten werde nach '"I'u-b-, «-» tr- von Scholz wird dem „Hamburger Correspondent aus ^'Da'sVugeutelden. welches den Finanzmlnisterv. Scholz^l'V wieder "Achm/damÄ r°r einem Jabre. da,.. MLLL-LLi-nMW. des Präsidenten der Reichsbank nesnnden zu Aen glaub«' n m nacMrr Zkil Nttturt qu ' geben'wird' därH ist vorläufig noch nichts BesN.nmieS bekann . * Um den. wilden Weicks-lstrome neue Mür^ kl. s-b.itten lind damit de» furchtbarer * Um dem wtlden Weic,,,citirv>„c - düng in die Sec zu schaffen und dam.t den furchtbaren Was,erdrück vor der jetzigen Mündung bei z^ufahr. iiament- lick bei Hochwasser und Eisgang, ab,»schwachen, beabsichtig die StaalSregicrung einen Durchstich der Nehrung de SiedlerSsäbre. Die Vorarbeiten hierzu sind beendet, der Boden dafür ist angetanst und die auf der abgesteaten rune siel,enden Gebäude werden abgebrochen. Um die Boden- sormation zu prüfen, wnrden an verschiedenen Stellen des Durchstichs bruniienartige Locker gegraben, wodurch sistgestellt wurde, daß der neue Ltromarm ohne besondere Schwierig keiten hergcstcllt werden kann. Durch den Durchstich werden auch die Deiche aus dein linken User der Weichsel ruckverlegl werden. Der Anfang hierzu ist bereits bei Gemlttz gemacht worden. Ferner sind die Ufcrschuhbaiitcn bei Bobnsack wieder in Angriff genommen. Da« au >500 Einwohner zahlende Dorf Bobnsack auf der Nehrung schien den, Untergänge ge weiht zu sein, denn der Weichselstrom riß bei Hochwasser ei» HauS nach dem anderen fort und drang immer tiefer >nS Land hinein. Jetzt schützt man dort bedrohte Ufer durch kolossale Buhnenwerke, die große Suiiimen koste», und ent reißt dem Strome die von dem Wasser weggerissencn Boden- slächcn wieder. Bei de», Durchstiche werden ca. 1000 Arbeiter beschäftigt werben, die berciB Anfang Juni in Sicdlerö- fähre ciiitrcffcn. * » * Bei den Wiener BczirkSauSschußwahlen hat die antisemitische Opposition abermals Erfolge errungen. Sie bcbauptcle die Mandate des 3. WahlkörpcrS mit große» Majoritäten »nd nahm den Liberalen die Mandate tcS 2. WahlkörpcrS im 10. Bezirke ab. * Bei der Wabl des cva»gcltschcn Bischofs für den ungarischen Kirchcndistrict „diesseilS der Donau" ist der von den slowakischen Radicalcn unterstützte Mikloscr Pfarrer Baltik mit 63 gegen 32 Stimmen durchgedrungen. Mit Ausnahme des der ungarischen Regierung iiakestcbentcn „Pcster Lloyd", der den neuen Bischof für da» Magyarcntblim rcclainirt, bezeichnet so ziemlich die gcsammte Prcnc Ungarns die Wahl Baltik'S als ciiicn Sieg der panslawisiischc» Agitation. Der „Pcster Lloyd" scheint übrigens seiner Sache nickt recht sicher zu sein, denn cr fordert von teni neuen Bischof, daß er sich ehestens über seine ParlcisicUung un zweideutig erkläre. * Der zuletzt erschienene 18. Bericht des ungarischen CultuS- und Unterrichtsministeriums über den Zustand des Unterrichtswesens in Ungar» weicht insofern von de» solideren Berichten ab, als cr keinen Ausschluß mekr über die Schul spräche gicbt, so daß inan nicht »>ebr genau verfolgen kann, welche Fortschritte die Magyarisirung der Volksschule» und der böbere» Schulen gemacht bat. Der aus die Volksschulen de zügliche Theil de« >8 Berichte» enthält die Angaben voni Jahre 1887/88, die übrige» Abschnitte geben die Ürbebuiigei, vom Jahre 1888/89. Während im Jahre 186!» die Zabl der schulpflichtigen Kinder 2 284 741 betrug, von denen H.2I I.'. sdem»ach nur 50,42 Procent) die Schule tbatsächlich besuchten, besuchten im Jabre 1887/88 von 2 416 945 schulpsiichligen Kindern thatsächlich 1950 879 (demnach 80.73 Proce„>> die Schule. Dieser mächtigen Steigerung entspricht auch die Vermehrung der Schulen: im Jabre >869 gab es 12 757 Gemeinden mit 13 798 Schulen, im Jabre 1887/88 aber 12 69t Gemeinden mit 16622 Schulen. Die Halst der Lehrer stieg von >7 792 aus 21 379. Tie Erhaltungslosten der Volksschule» betrugen im Jahre 1869 nur 3 760 I »3 st I I 947 871 sl. D.e Zahl der Präparand.cn für Vvlksschullebrer erhöhte sich seil 1869 von 46 auf 71 die der Zöglinge derselben von 1556 auf 3955 und dir der Pro ''ssoren und Lehrer an diesen Anstalten von 271 aiif 685. Kinberoewabranstalten gab eS im Jahre >888 603 gegen 255 >m Jahre 187«; dieselben wurden von 55 639 Kinder» de- sucht (1876 von 18 62-1); die Kosten betruaen 106 215 sl gegen ,92 132 fl. im Jabre >876. WaS d,e Mittelschulen Klangt, so gab cS im Jabre 188889 ,5t. Gymnasien und 29 Realschulen; b>e Zahl der Gymnasiasten betrug 35 956 P KL' LLL' WSV.KL.L «Äs AZLL bcz Ausgaben derselben 4 798 000 fl. in Wilna stellt wegen Nichtzahlung als 531 Güter in, Bereiche des rer Zinsen nicht weniaer als 53l Güter ,m Bereiche te- GeneralgouvernementS Dstna (Norbwesigebiets zum HwanaS- Kunden. Es entfallen aus die einzelnen (^ouvernemciitö und «var: auf Grobno 85, WitebSk t09, Kowno 120 Wilna 7 t Mw ««und Minsk«, der in nächster Ze.ts.attsind ' Zwang«'veVkä.^ ^chst« Zeit s.attfindenden 1i ^"tstbe Colonisation im südwesi- k9>, "Rußland bat vor Kurzem eine in Charkow cr g« äch" tl!'''wakrsck.'i^!'7' '""rcssanlc M.ttbcst.mac.. gcmachk, die wahrscheinlich aus amtliche Crhrbuugkn sich stützen. Im Jahre 1860 gab eS im südwestlichen Gebiete nicht mehr als 13 000 Deutsche. Erst mit dem Jabre 1861 begann die deutsche Colonisation in größerem Maßstabe, Hunderte, ja Tausende von Deutschen siedelten sich jährlich an. In der Zeit von 1861 bis 1876 ließen sich in dem südwest lichen Rußland nickl weniger als 4012l Deutsche nieder, von denen auf Wolhynien allein 3l 470 kamen. Im Ganzen lebten >876 in dem ganzen Südweftgebiet 53 146, in Wolhynien allein 42 372 Deutsche (etwas über 2 Procent der Gcsammtbevölkcruna dieses Gouvernement»). Von den 53 146 deutschen Ansiedlern waren im Jahre >876 nur 1688 russische Untertbanen, die übrigen batten aus ländische Pässe. An Land besaßen sie 165 635 Tessjatinen (1 Dessjatine 1,1 Hektar), in Wolhynien allein 133 365 Tessjatinen (2,2 Proc. der Gesammtsiäche dieser Provinz). Viel bedeutender ist übrigens die Zabl der Deutschen undder deutschen Colonicn im südlichen Rußland; daselbst leben gegenwärtig in 513 deutschen Ortschaften 3l0 342 Deutsche, welche zusammen 2 860 623 Tessjatinen Land besitzen. Ans Bessarabien ent fallen 67 deutsche Colonien mit 59 229 Deutschen, auf da« Gouvernement Cbersson 139 Colonien mit 101570 Deutschen, auf daS Gouvernement Tauricn 144 Colonien mit 76 650 Deutschen, auf da» Gouvernement JckaterinoSlaw >34 Colonien mit «4 354 Deutschen, auf daS Gebiet der Don'schcn Kosaken 12 Colonien mit 3338 Deutschen, auf das Kuba» Gebiet 1 t Colonien mit 4263 Deutschen, auf baS Gouverne ment Stawropol 4 Colonicn mit 2158 Deutschen und auf daS Derek-Gcbict 2 Colonicn mit 480 Deutschen. Bisher entwickelten sich alle diese Colonicn sehr günstig; sic kamen wirthschaftlich rasck empor, gelanglen zu Hobe», Wohlstand, nicht selten zu Rcichlbum, und fanden eine Hauptstütze zur Erhaltung idreS VolkSlhumS in den deutschen Schule» und den deutschen Kirche». Jetzt droht den deutschen Colonistcn ein schwerer Schlag; die russische Regierung bat nicht nur den deulschcn Unterricht wesentlich eingeschränkt zu Gunsten der russiscßen Sprache, um die vollständige Russisicirung der Schulen anzubalme», sonder» sie erschwert auch den deutschen Ansiedlern die weitere Erwerbung von Grund und Boden außerordentlich und sucht sie wirtbschastlich zu schädigen. * In den ma»nigsachstkn Formen wird in Berichten, die au» panslawistischcn Ouelle» stammen, sortgesahrcu, Aus streuungen über bedenkliche Verhältnisse in de» an Serbien angrenzcntcn Gebieten in die Welt zu sehen. Bald ist von in Bosnien herrschender Auswanderungslust, bald von einer HungerSnotb i» Novibazar, welche die Bevölkerung zur Auswanderung treibe, baltz wieder von Umtrieben in Mace- donien die Rebe, »nd liun tritt ein Bericht de» „Matin" a»S Belgrad mit der Nachricht hervor, eS seien au» Prizrcnb Meldungen über eine aufständische Bewegung der katholischen Bevölkerung Albanien» cingclangt. Alle diese Meldungen haben »»zweifelhaft de» Zweck, die Zustände in jenen Balkan gcgendkii i» ein »»gUnstigeS Licht zu rücke». In dircctcn Berichten ist aber nicht nur nichts enthalte», was diese A»S- sttciiiiiigcn bestätigen würde, sondern sie werten auch durch die Tkatsachcn Lüge» gestraft. ' Wie die „Politische Corrcspondenz" aus Philippopcl meldet, ist die Prinzessin Clciiientinc mit Gefolge nach BmgaS zur Tbciliiabnie an der Eröffnungsfeier der Eisen bahn L)a»iboli Burgas abgcrcist. * Durch die Neuwahl der Hälfte der Mitglieder der bel gische» Provinzialrätbe ist das Parteiverhältniß im Große» »nd Ganzen nicht verändert worden. Die Katholiken haben in sechs, die Liberalen in drei Provinzen die Majorität behauptet. * Um den Italienern keinen Vorwand zur Beunruhigung zu geben, verzichtet Frankreich vorläufig darauf, aus kein tunesischen Hafen von Bisrrta de» schönsten Militair- bascn im Mittelmecre zu machen. Aber eine Gesellschaft französiscbcr. Unternehmer, die mit den Geldmitteln dcS Beys arbeitet, bcnutzl die Lage von Biscrta zur Herstellung eines HantclSliasciiS, der an Ausdehnung alle Hase» des Mittel »leeres übertrcffcii und de» Wcrtb des französischen Protcc torateS über Tunesien erbeben wirb. Die dortigen franzö fischen Colonitten sind zudem größlcntbcilS Capitalisien, welche sich auch darauf verlegen, die Landwirthschast im Großen und wirtbschastlich zu betreiben. * Als Zeichen von Pietät und kameradschaftlichem Sinn werden im Lause diese» Sommers den in Apia »»dZanzibar im Kampfe gefallenen, verunglückten und verstorbenen Ossicicren »nd Mannschaften der teiitsche» Marine Denkmäler er ricktel werten, zu denen die Mittel von den Ossicicren der kaiserliche» Marine durch Samiiilungen aufgebracht worbe» sind Beide Denkmäler sind von gleicher Form und gleichem Material »nd stellen einen ca. 2 >/, m hohen Obelisk aus carrarischem Marmor bar, welcher etwa in halber Höhe durch ein stark profilirtes Gesims in einen oberen und einen untere» Tbeil getbcilt ist. Der obere zeigt auf der Vorder feite in Rclicfarbcit den Marine-Adler mit Anker und eine» Lorbecrkranz nebst Widmung; der untere Theil trägt die Namen der gebliebenen Ofsicierc und Mannschaften in ein gcmcißcllcr Schrift. Beite Denkmäler, welche je 2500 koste» sollen, werden von dem Professor Eduard Lürssen angefertigt. Unser Ueichstnyswnljlrecht. * Ueber keine Frage besteht i» den gebildeten Kreisen ver deutsche» Nation eine solche Einmifthigkeil deS Unheils wie über die Verwerflichkeit des allgemeinen und gleichen Stimmrechts. Unser Reichstagswahlrecht hat wohl noch blinde Vcrekrcr, aber keine verstandeSklaren, mit dem Erz »»angrcisl-arcr Grünte gewappnete» VcNhcidigcr. Niemand macht auch nur de» schüchternsten Versuch, die handgreifliche »nd zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit des allgemeine» »nr gleiche» Wahlrecht» zu bestreiten. Die Meinungsver jchicdc»bk>«e» »nie, den unbcilSsäbigrn Politikern sangen erst an. wenn man der Frage näher tritt, ob es angängig sei, da» einmal bestehende'Wahlsystem unirustoßcn, und welche Ver tkeiluiig der Wahlrechte, welche Gliederung der Volkskräfte an seine Stelle zu treten bade. Die .„Kölnische Zcilnng" gicbt den folgende» ihr aus Chemnitz ziigcgangencn Beitrag zur Crörterung dieser Frage als Stimniungsbild wieder: „Die deutschfreisinnige Presse findet c« jetzt für gut, sittliche Entrüstung zu heucheln, sobald jemand in der Oeffentlichkeit aus die Mängel und Gefahren hinweist, welche mit dem heute gelten den allgemeinen und gleichen Wahlrecht verknüpft sind, und doch ist es gar nicht solange her die Veweile dasür liegen noch vor mir - daß gerade deuttchsreisinnige Vlätter das allgemeine Wahlrecht sehr herb kritisirlen und sogar eine Beschränkung des»
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