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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-08
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1890
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z. SkilAk st» jkiMi Slllljck«» M A»Ml Nl. ISS. Zmilllj kn 8. Im IM. Jur parlamentarischen Lage. * 8«rli», S. Juni. Am 9. Juni tritt der Reichstag wieder zusammen, um zunächst den Nachtrag««tat über die colonialpolitischen Forderungen in zweiter Lesung zu cr- ledigen. Demnächst wird dann auch die GcwerbrgrrichtS- vorlage zur weiteren Berathuug kommen^ können. Im Uebrigen aber ist der fernere Berlauf der Session »och gar nicht abzusehen Es heißt jetzt, die Regierung sei mit einer Aectaznng gegen End« Juni einverstanden, und eS ist in der Thal kaum möglich, nach den großen parlamentarischen An strengungen des verflossenen Halbjahre« und vri der herrschenden Sommerhitze da« Hau« länger als bi« ru jenem Termine zusammenzuhalten. Auf der anderen Leite ist e« aber auch klar, daß in den drei Wochen, welche al-dann noch zur Verfügung stehen» nur wenig von dem großen vorliegenden Arbeit-stofs noch bewältigt werden kann. Die Berathungen der Gewerbe- ordnungScommission nehmen schon jetzt, wo e« sich um die verhältnißmäßig wenig bestrittenen Bestimmungen der Sonn tagsruhe handelt, einen so breiten Gang an, daß vor langen Wochen gar nicht an die Beendigung der ganzen Berathung zu denken ist, und die Aussonderung der auf die Sonntags-, grauen- und Kinderarbeit bezüglichen Tbeile unterliegt dem stärksten Bedenken und wird von den Befürwortern eine« solchen Vorgehens schwerlich durchgeseyl werde» können. Ader auch der fernere Verlauf der Berathung der Militairvorlage ist noch ganz unsicher; eS lässt sich »och gar niäst übersehen, wann die Commission mit diesen» schwierigen Gesetzentwurf fertig sein wird, von den dann sicher folgenden langen Kämpfen im Reichstag ganz zu schweigen. Auch die Möglichkeit, diese Vorlage in knappen drei Wochen zu erledige», ist zweifelhaft. Dazu kommt der noch im BundeSrath befindliche Gesetz- enlwurs über die BcaintenbesoldungSerböhungen, der auch in seiner ursprünglichen Beschränkung auf untere Beamte der Eivilvcrwaltung wahrscheinlich zu langen Erörterungen Anlaß geben würde, dies aber auch noch viel mehr durch die un erwartete Ausdehnung auf Ossicicre thun wird. Wie der Reichstag mit diesen Arbeiten bis Ende Juni fertig werden soll, ist nicht abznscken. Es geht eben nicht an, einen im Mai berufenen Reichstag mit einer solchen lleberlast der schwierigste» Ausgaben zu überhänfen, wenn man nicht von vornherein eine Vertagung inS Auge gefaßt hat. * Berlin, K. Juni. Der Verlauf der LandtagS- scssion wird wesentlich davon abkängen, ob das Sperr- geldcrgesetz an das Herrenhaus kommt oder nickt. ErstercnsallS ist die Durchbcralhung teS Schnlpflichtgcsetzcs noch immer in Aussicht genommen. Anderenfalls dürfte, um die Session am l l. oder 12. schließen zu können, auf die Durchbcratliung des Schulgesetzes verzichtet wer den, weil eS schwierig sein würde, allein um dieser Frage willen die Sitzungen beider Häuser de- Landtags eine ge raume Zeit hinauSzudehncn. Zur Sperrgeldervorlage schreibt die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung": Die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses in zweiter Lesung über die Sperrgetdervorlage haben zur Annahme in derjenigen auch von Seiten de- Herrn Cuttu-minister- als annehmbar bezeich- uelen Fassung geführt, welche ans einer nach dem Scheitern der Commijfionsberathung erfolgten Vereinbarung zwischen den Con- servativen, Freiconservativen und Nationatlibcralen hervorgegangen war. Nach dieser Fassung würde das Gesetz bezüglich der Venven- dungSzwecke für die den einzelnen Diöcesen zu überweisende» Reuten einen Inhalt erhalten haben, der den Wünschen des Centrum-, soweit solche in dieser Bestehung hervorgetreten waren, ein denkbar weitest gehende- Entgegenkommen bezeigte. Ta- Facit der zweitägigen Erörterung ist, abgesehen von einigen niehr außerhalb des eigentlichen Rahmens derselben stehenden Zwischenfällen. dahin zu ziehen, daß auch für die definitive Annahme des Gesetze- in der >etzt vorliegenden Fassung im Hause eins sehr große Mehrheit vorhanden sein würde, sobald das Centrum sich in diese Mehrheit einstigen wollte. Sofern aber diese Voraussetzung nicht in Erfüllung gehen würde — darüber haben die von con. servativer Seite durch durch den Abg. Gras Liinburg-Stirum über einstimmend mit den von frciconservativer und nationalliberater Seite abgegebenen sehr präcisen Erklärungen keine» Zweifel gelassen — würde eine Mehrheit für das Gesetz weder in der jetzt beschlossenen, noch in einer andere» Fassung für die dritte Lesung zu haben sein. Hieraus ergiebt sich, daß, inag dagegen auch eingewendet werden, waS immer wolle, allein die politische Partei des Cenlrnms die Verantwortlichkeit dafür trägt, ob das Gesetz zu Stande kommt oder nicht, d. h. ob die katholische Kirche alsbald in den Genuß der ihr in Aussicht gestellten Renten treten könne. Die Vorlage der Staatsregierung ist ganz in dem Sinne erfolgt, den die lirchenpolitischen Vorlagen der letzten Jahre verfolgt haben: den Frieden zwischen der katholischen Kirche und dein Staate zu befestigen; das Centrum indessen ist cs, welches als politische Partei seine Mitwirkung an diesem Friedenswcrkc versagen will, obwohl gerade das Centrum berufe» erschiene, an demselben im Interesse der katholischen Kirche mitzuwirken. Die Bereitwilligkeit der anderen Parteien deS HauseS, dem kirch lichen Frieden neue Bürgschaften zu geben, hat auch darin Ausdruck gefunden, daß gleichsam noch in letzter Stunde in Erwägung ge- nommcn war, ob man nicht dem Centrum die zwar durch eigene Schuld selbst geschaffene schwierige Situation dadurch erleichtern könne, daß man sich begnügte, statt des positiven Ja für das Gesetz nur die Erklärung des wiornri poaso zu verlangen, etwa in der Weise, daß in der entscheidenden Abstimmung sich daS Centrum zu einer motivirten Stimmenthaltung entschlösse. Ein solche- weiteres Entgegenkommen »in de- Frieden- willen wäre an die Bedingung geknüpft gewesen, daß das Centrum sein tolerari vcE und leine Smmnenthaltnng dadurch erläutert hätte, den Inhalt des jetzt zu beschließenden Gesetzes derart zu acccptiren, daß eS in Ankunft nicht aus denselben zurncklommen werde, sich der weiteren agitatorischen Verwerthimg dieser Materie für die Zwecke der politischen Partei enthalten und diefe Angelegenheit für legislatorisch abgeschlossen er- achten und respectircn wolle. Obwohl jedoch die konservativen Parteien de« HauseS ihr» Bereitwilligkeit zu einem derartigen Ausweg« haben erkennen laßen, scheint das Centrum nicht geneigt zu sein, den letzteren zu betrete». Damit ist die Wahrscheinlichkeit de- Zustandekommen« de- Gesetzt« sehr gering geworden; im nämlichen Maße aber wird «» weniger verständlich, daß da« Centrum sich so hartnäckig weigert, an einer Maßregel milzuwirke» oder sie auch nur ruzulasscn. weich« i» ihrer Wirkung nicht ander-, denn at» »ine Stärkung der geordneten Autorität siinerhatb der katholischen Kirche bezeichnet werben kann. Sie Universität Leipzig im Sommer 189V. In seinem 117. Halbjahrgang« liegt da« „Personalverzstchuiß der Universität Leipzig" vor. Man erhält daraus eiu Bild der Frequenz unserer Hochschule im Sommer 1800, wie e- nicht vollständiger sein kann. Die Gesammtzahl der Studirenden und der nicht immatriculirtrn Hörer (82) betrügt darnach 3259, gegen 3301 Studirend« und Nlcht- inscrtbirt« im vorigen Sommer, die» Jahr also 132 weniger. Dies« Differenz, näher betrachtet, ergiebt eine Zunahin« der Hörer um 13, aber eine Abnahme der Studirenden um 145. Der Besuch der Sominersemester pflegt immer hinter dem der Winterhalbjahre zurückzuftehen. Im Soninirr 1830 überschritt di« Ziffer zum »rsten Mal« da« dritte Tausend. Von den nun folgenden zehn Svmmrrhaldjahrrn hielten sich sieden auf dieser Höhe, ja sie erreichten sogar Martina von 3322 (vorige» Sommer), 3208 (Sommer 1888) und 3183 (Sommer 1881). Dt« im Sommer 1890 3177 siiscrldirten Studirenden gehören der Heimath nach zu 2043 den Staaten de« Deutschen Reiches an. A»S dein Königreiche Sachsen sind 1801 Studirend», dir zweit größte Sachsenzifser, dir überhaupt vorgekommen ist. Vorigen Sommer betrug diese Gruppe 1609, also nur 8 mehr. Nichlsachsen stndiren jetzt 1576 hier, und zwar 1342 Angehörige deS Reiche«, 160 Angehörige anderer Staaten Europa« und 65 über seeische Ausländer. Seit dem Sommer 1870 batte» die Nichlsachsen die Majorität fest im Besitz. Da- hat im Auaendlicke ausgchärt. Vorigen Sommer hatte» wir noch 1713 Nichtsachsen, darunter 1465 Retchsangehörig», 103 sonstig« Europäer und 55 überseeische Ausländer. Der diesjährig« Sommer zählt also 123 Reichsangehörige und 24 Ausländer au« europäischen Staaten weniger, dagegen 10 über seeische Ausländer mehr, im Ganzen 137 Nichlsachsen weniger. Preußen stndiren jetzt 877 hier (1889: S34), Sachsen aus den Herzoglhümern 07 (1880: 116), Bayern 68 (1889 : 65), Mecklen burgers», Braunschweiger 38, Anhalter und Reußen >e 20, Württei» berger 28, Hessen-Darinstädter 27, Hamburger 26, Badener 24, Bremer und Schwarzburgcr je 16, Oldenburger 12, Lübecker 4, Waldccker 3, Lipper 2, au- Elsaß-Lothringen 1. Die übrigen europäische» Staaten schickten 80 Russe». 30 Oester reicher, 20 Schweizer, 17 Bulgaren, 14 Engländer und dann noch einige Belgier, Franzosen, Griechen, Türke», werben, Schweden und Norweger, Rumäne», Niederländer, Luxemburger und Italiener, zu> samme» 40 Studircude. Außereuropäischen Staaten gehören von den Studirenden 65 an, darunter 55 Nvrdamerikaner und Cunader, 3 Südamerikaner, 2 Afri kaner und 5 Asiaten (4 Japaner und 1 Indier). Tie Vertheilung der Gesammtzahl aus die einzelnen vier Facul. tüten erfolgte dies Semester dergestalt, daß 577 Studirende zur Theologie, 036 zur Rechtswissenschaft, 894 zur Medici» und Zahn Heilkunde und 770 den DiScipIinen der philosophischen Facultät sich zulvendcten. Die philosophische Facultät, welche die stärkste Lehrerzahl auf- weist (110 gegen beziehentlich 49, I? und 11), war auch bis vor wenigen Seinestern ununterbrochen die zahlreichste an Studirenden. Vorigen Wii.ter gab sie die Führung an die Iuristenfacultät ab, im Sommer 1888 trat sie noch einmal an die Spitze, letzten Winter batten die Juristen wiederum die Oberhand, die Philosophen er- schienen «ft tu der dritten Reihe, und so ist es auch im laufenden Semester. Die Ziffer 770 Ist di« schwächste, welche di« Facultät seit dem Sommer 1872 zu verzeichnen gehabt hat. Mit dein Sommersemester deS RectorateS Wunderlich begann der große Aufschwung der Facultät. welcher im nächsten Sommer über 1000 Studirend« auszeigic, rasch die 1100, 1200, 1900 erreichte und letztere hohe Zahl sieden Semester hindurch festhielt. Das Maximum Mt aus den Winter 1881/82, In welchem die Facultät 1382 Studirende zählte, also 612 mehr als diesen Sommer. Die mcdicinische Facultät hält sich fort und fort ans der im letzten Jahrzehnt angebahnlen Frequenzhöhe. Die Ziffer des lausende» SeincsterS wird nur von der de» Wintersemesters übertroffen. Im Winter hatte die Facultät 944 Studirend« (einschließlich der Dentisten). Die Jurislenziffer ist im Steigen begriffe», nachdem sie in, Sommer 1885 bis 610 herabgegangen war. In den siebe» Wintern 1874/75 bis 1880,81 hatten sie die 1000 überschritten gehabt. Bet ihrer neuen Blüthe fehlten letzten Winter nur fünf Studirende, um die Zahl 1000 voll zu machen. Bei den Theologen ist die Frequenz »ine ruhige, sich gleich bleibende. — Der Ausfall des -lausenden SeincsterS wird sich ohne Zweifel bald wieder ausgleichen, beträgt er doch »ur 12'/, Procent. Tie Wohnungen der Studirenden und Professoren' sind in dankcnswerthcr Weise durch Angabe der Stockwerke deutlicher de- zeichnet. Der ganze Lehrkörper der Universität zählt 190 Namen. Davon stnd 66 ordentliche, 61 außerordentliche und ordentliche Honorarprofessoren, 63 Doccnten, Leclorcn und Exercilienmeister. Das Pcrsonalverzeichniß nennt aber noch weil mehr Namen Da auch die Beamten, Unterbeamten, Diener, Auswärler, da» Hilfe personal mit ausgesührt werden. So kommt die Gesammtzahl von 400 wohlgezählten Namen heraus. Darunter sind auch ets ongestellte Pcrwnen weiblichen Geschlechts. I)r. Karl W. Whistling. Lader und Sommerfrischen. * Kinderheilstätt« auf Sylt. DaS in der Nähe Dainendades südlich von Westerland neuam'geführte Gebäude ist bis des auf die innere Einrichtung vollständig hcrgcflcllt und soll am 3. Juli nach feierlicher Einiveihung seiner Bestimmung übergeben werde». Der mit einer Anstallscapellc versehene architektonisch hervorragend schöne und in mustergiltiger Sorgfalt ausgcführte Neubau wird von großen Garten- und Spiclplatzanlagen umgeben. Das gesammte Areal der Anstalt umfaßt einen Flächeninhalt von 1 Hektar, ein neugewäblte« Mitglied ist »ns- und erste Badearzt Geschenk der Gemeinde Westsland. AlS n , der Berwaltung betgetreten der Direktion« lbr. weck. Wegele, der in, Verein mit dem Landschaft«, und Badearzt Dr. weck. Nicol« die ärztliche Leitung der Anstalt inne- hoben wird; im Uebrigen gehören »och der Verwaltung an: der Heebadedirector sir. Pollacsel at» Vorsitzender. Pastor Gleiß als stell- vertretender Vorsitzender, Pastor Larsicns al« Schriftführer und «aus- mann Brodersen al- Schatzmeister. Die Zahl der von der Diakonijsen- anstatt in Ften-bnrg der Kinterheilstälte in Westerland überlassenen Schivestern ist in diesem Jahr« von zwei aus drei vermehrt worden. Wiewohl die Anmeldung»» zur Ausnahme i» die Anstalt erfreulicher Weite zahlreich einlauscn, so ist bei der durch den Neubau bewirkten erheblichen Vergrößerung aller Einrichtungen noch sur eine weitere Zahl curbedüritiaer Kinder die Ausnahme ermöglicht. Für Kinder au« weniger bemittelten Ständen sind für die letzte Üurperiode eine irößere Anzahl halber, event. euch ganzer Freistellen vorgesehen. Tie Verwaltung der Kinderheilsiälle hat nunmehr auch die Ver leihung der Rechte einer juristischen Person an maßgebendcr Stell« nachgesucht. vermischtes. * Posseck, 6. Juni. Hier haben die letzten Nachtfröste die Erntebossnungen bedeutend getrübt. Kartoffeln, Garten gewächse und Lbstbäume habe» besonders gelitten. DaS Korn hat weniger sielittcn, da es zur Zeit noch nicht in der Blüthe stand. Ob die Entwickeln»» der Beeren geschädigt worden ist, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit sage». Die vom Verband der rheinisch-westfälischen Thirrschutzvereine veranstalte Ausstellung in Köln darf in ihrer Reichhaltigkeit und zweckmäßigen Ausstellung als ein wirksames Mittel zur Förderung des allgemeinen Interesses für das Tlncrschutzwcrk begrüßt werte». Praktischer Nutzen und Sympathie für die Idee finden hier gleichmäßig ihre Rechnung. Neben der umfangreichen Sammlung von Appa raten für die verschiedenartigsten Zwecke lressen wir noch eine reichhaltige Literatur mit ansprechenden Abbildungen. Erstcre dienen den verschiedenartigste» Zwecken, sei es der Anschirrung, deS Transportes, der zweckmäßigsten Art der Verladung oder der Tödlung, der Betäubung, des Beschlages, der Auszanmung. der Sicherung bei drohender Gefahr, namentlich der Rettung des Slallvitbeü mittelst Entkuppelung i» Fällen von Feuers gesahr re. Besonders erwädnenowertk sind »och die llebungs apparate für angehende Schlächter, die Hilssvvrrichlnngcn für gestürzte oder verletzte Tkiere, ferner die inannigsaltigen Schutz vorrichtungen zu Gunsten der geflügelten Welt und der Ab wehr der ibr drohende» Nachstellungen mit gleichzeitiger Auf- reignng der verbotenen Gerast,c der Vvgelstcllerci In ziem iickcr Mannigfaltigkeit sind Nistkästen und Futterstäntcr vor Händen, unter Andern» auch Staarkästen mit gesonderten Ad «Heilungen für Fütterung und Brütnng. Daneben ist, wie schon angedeutet, dem ideellen Tbeile deS ThierschutzwerkeS nickt minder Rechnung getragen. Möge die reiche Fülle von Drucksachen und Bilderwcrken, welche, für Alt und Jung Be lehrung und sittliche Anregung bietend, eindringlich die volle Berechtigung wie die hohe Bedeutung der Thierschntzbestre- bnngen predigt, auch die Wirkung einer erfolgreiche» Werbung üben! DaS Verdienst deS Unternehmens gebührt überwiegend dem Vorsitzenden deS Deutschen Thierschutz-VerbandeS, Herrn Otto Hart mann in Köln. ---- WUrzburg, 4. Juni. Am Schlüsse der Imma triculation waren im vorigen Semester an unserer Alma Julia immatriculirt 687 Bayern. 055 Nicktbayer», zusammen 1642; hiervon sind abgcgangen Ol Bayern, 334 Nichtbayern zusammen 425. ES sind demnach geblieben 506 Bayern 621 Nicktbayern, zusammen 1217. Für laufenden Sommer sind hinzugckommcn 50 Bayern, 202 Nichtbayern, zusammen 35>. In diesem Semester sind anwesend 655 Bayern, 0l3 Nicktbayern, zusammen 1568 (die gleiche Zahl wie im letzte» Sommersemester 1880). Bon 1568 sind Theologen >43 (162 Bayern, 41 Nichtbayern), 320 Juristen und Camera listen (274 Bayern, 55 Nicktbanern), 008 Mcdiciner (17k Bayern, 733 Nichtbayern), 17 Pharinaceutei, (24 3 Nicl " ' Bayern 23 Nichtbayern), 141 Philosophen, Philologen, Mathematiker und Chemiker (86 Bayern, «ll Nichtbayern). Am Hebammen lehrcurS, der gestern begann, nehmen 15 Candidatiimen ans der Psal^nnd 20 aus Unterfranken Tlicil. Der CnrS cndcl am 36. September. * Furth, 6. Juni. Heute stürzte durch einen Fehltritt der Handarbeiter Wciy von bicr beim Umbau des vor etwa 3 Wochen vom Blitz getroffenen und dabei beschädigte» DampsschornstcinS deS MühlcnbcsitzerS Strobel hier ans beträchtlicher Höhe herab und trug schwere Verletzungen davon. ---- Wien, 6. Juni. Die Burgschauspiclerin Katbi Schratt machte gestern Abend eine Ballonsabrt mit dem Luftschiffer Eilbcrcr mit. Die Landung ging bei Aspern ebne Unfall von statten. --- Paris, 6. Juni. Gestern Nacht fand im Kloster der Grande Chartrcuse eine Explosion von solcher Heftigkeit statt, daß man sie vier Kilometer im Umkreise ver nahm. Sofort angestellte Nachforschungen blieben erfolglos. Nur fand man ein Schreiben mit folgenden Drohungen: „Wir haben 126 Dynamitpatronrn und ebenso viele andere Sprenggeschosse und werden Ihr Kloster in zwanzig Minuten vernichten, wenn Sie nicht an einem zu bestimmenden Orte eine Million niederlegcn. Wenn einer von uns festgcnommcn werden wird, so wird zehn Cbartrcusern dafür der Hals ab- gcschiiittcn werden." Tie Explosion richtete keinen Schaden an. Eine Abteilung Gendarmerie wurde nach dem Kloster gesandt. -----VervierS, 5. Juni. Beim Abbruch eines hiesigen Fabrikgebäudes brach gestern ein Gerüst zusammen; vier Arbeiter stürzten auS einer Höbe von 7—8 Meter m daS Erdgeschoß und wurden mehr oder weniger verletzt. -- Immer derselbe. Chef (zu seinem ältesten Buch halter, der sein fünsu»dzwanzig>ährigeS Jubiläum eiert): „Ich kann nickt umhin, an Ihrem heutigen Inbcl- age Ihnen eine entsprechende Gra lification für Ihre llnsundzwanzi^jährigc treue Dienstzeit ,»kommen zu lasten; hier nehmen S»c diese 566 .«k in Gold von mir, davon gehen ab 7ch0 die üblichen 1>/, Procrnl zwr ccwplllnr." Literatur. Kate»»»mus der Kt.nstgeschtckte. Von Br»»o Bucker. Drille, verbefierte Auslage. Mit 276 tn den Text gedruckten Ab bildungen X und 323 Seiten. Preis tn Originao-LeinrndanL 4 .st. Verlag von I. I. Weber in Leipzig. — Wir können diesen Leit- faden der Kunslgcscliicyt, dcn Kunstliebhaber» aus« Beste empschön. Er giebt ein abgerundete« und vollständiges Bild der gesummten Kniiilgcschichtk aller Culturvölker von der prähistorischen Zeit bis zur Gegenwart und unterscheidet sich in mehrfacher Beziehung vortheilbast von ähnlichen Werken, so durch seine vorzüglichen Illnstrationcu, welche die Anforderungen in Bezug aus Feinheit der AnSsührung, die man billtgenveise an ein Werk von w inäßigem Preise stellen kann, zum Theil entschieden übertreffeo, et» für kunslhtslortsche Arbeite» ganz besonders wichtiger Punct, dem vielfach nicht die genügende «orgsait zugewendcl wird Auch die Zahl der Illustrationen, 276, ist im Verhältnis, zu der Seitenzahl (323) eia« stattlich« zu nennen. Die Darstellnngssorm ist die für ein derartiges Lompendtum an- gemessene: knapp und einfach reserirend, ohne breite Beschreibungen oder kritische Erörterungen, die hier nicht am Orte wären, den praktischen Zweck der Belehrung immer in, Auge behaltend, wodurch anderersrit- trotz des geringen Umfanges des Werkes eine große Reich haltigkeit des Inhaltes erzielt werbe» konnte, so daß sich der Leser beispielsweise auch über die Kunslübuna der Ehinrsen, Japancr und Inder die »üthigcii Kenntnisse verschaffen kann. Eine ungenc nie Beigabe sind die synchronistischen Tabellen für >el>e der drei großen Perioden der Kunstgeschichte: Allerthum, Mltelalter und nruerr Zeit, welche dcn Lcicr in den Stand setzen, sich schnell die Hauprdaten der Kunslgejchichlc zu vergegenwärtigen. Auch die äußer« Ausstattung ist gediegen und geschmackvoll, so daß da- Werkchen «ine akkseüige Beachtung verdient, die wir ihm hiermit wünschen. " Pi » < In der Reihe der rühmlichsi bekannten „Illusirtrtea Ge« sundheitsbücher" I. I. Weber'« zu Leipzig find soeben drei neue Bände erschienen, welch« ein allgemeine- Interesse erregen dürsten. I» erster Linie Heden wir als völlig neu hervor: „Tic tKcisteSkranIveilc»" von t-r. Theobald Güntz, dem vormaligen Directvr der Irrenanstalt zu Thonberg bei Leipzig. Ein nur schwer der pvpuläreii Darstellung zugängliche- Gebiet hat der z. Z in Wiesbaden lebende Versaßer behandelt, indem er seine langjährigen und umfassenden Erfahrungen als Psychtarriker zusainmcnsaßle und in einer für gebildete Laien bestimmten Form tviedergab. I»e Guntz geht von dem sehr richtigen Stanbpuncte au«, daß sehr viele Geistes- kranke zu spät den Anstalten zugesührt und damit unheilbar werden, weit die Angehörigen theüS die ersten oft unscheinbaren Syinptome aus Unkeiintniß übersehen oder zu wenig beachte», IheilS ans einer ungerechtfertigten Scheu zu lange mit wchg.maßer Anstaltsbedaick- lung zögen,. Nach beiden Richtungen hin hat er e« nun verstanden, ausklär,»d und belehrend zu wirken. Ei» mit Portrait« berühmter Pl'Nchiairiker gezierter Abschmlt über die Gejchichte der Jrrendeilknnde bildet eine weriiwvlle Zugabe zu dem Buche. — In neuer «2.) Aus lage erschien Paul Nienieycr'sWerk: „Herz-, Blut- miS LhNGb-. gkfätzr". Tcr jüngst verstorbene Verfasser, dessen ausgrzeichnele Kenntnis» der Percussion und Auscultalio» ihm eine wijse»schastliche Autorität auf dem Gebiete der ClrcutalivnSorgane gesichert hat, verstand es tn diesem Buche, die Hygieine und die Erkrankungen des Herzens mit einem seltenen Popnlarisations-Talent gemeinsaßlich darzustellen. — Ein anderes, bereits in 3. Auflage neu erschienenes Werk ist das beliebte „Buch der junge» Frau". RathschlSae für Schwangerschaft, Geburt »nd Wochenbett von I >r H. Barckhardt, Frauenarzt i» Breme». Belannttich giebt e» eine reiche Literatur über diesen Gegenstand, aber nur wenige Werke hatten die rechte Mitte ein zwischen trockener Wissenschastlictzkeit oder zu unterhaltend- belletrisiischer Fon» Mit Gluck und srinei» Tact hat der wvhl- rrsahrene Verfasser dielen Mittelweg gesunden und verfolgt: er hat sich al- ein guter Lrhrrr und Rathgeder für die ,unge Frau in ihrem Berufe als Mutter erwiese». Sämnttlichc Capitcl des Buchc« lcse» sich leicht und gefällig, sind sachlich und decrnt gehalten und bilden rin vorzügliches Pendant zu dem Fürst'schen Werke: „Tas Kind »nd seine Pflege", welches sich an da« Bnrckdardt'sche eng anschließt. - Bei dieser Gelegenheit sei c» bemerkt, daß nunmehr 22 Bande dieser vorzügliche» hvgieinischen Hauslnbliothek vorliege». Flechsig (Elster» ist in der Reihe dieser Werke dnrck sein voll ständiges Bäder-Lexikon vertreten, dem sich Kisch lMoricnbad) mit einem Buche: „Mtncraltzrnuur» und -Bäder" anichließt, Scholz (Bremen) durch seine „Naturgemäße <6c>undl>citSlrtnc" und seine „Physiologie des Menschen", die verewigte Marie Simon hat in einem Buche „Tic Krankenpflege" ihre langjährigen Erfahrungen »iedergeiegt. Die „Waff-'rkur" ist von Runge (Nassau) geschildert. Neben diesen Werken mehr allgemeinen JnhaltS slehei, Specialwerke, wie Ftechitg's (Elster) „Frauenkrankhcitrn" (3. Aufl.) und das außeroidenllich beliebte und verbreitete Üöerl von Fürst tLripzig) „Tas Kind »nd scmc Pflege iin gesunden u»0 krnnlc» Zustande" (3. Ausl i. Mil „Bcutarmnth und BIe»ch- sucht" l2. Ausl l öeschältigt sich Peters >Elster), über „Sticht und RhruiiiatiSmuS" (3. Ausl.) handelt ein Werk von Pagensiecher lWiesbade»), über „Nervosität" (2. Ausl.) eine« von Möbius Leipzig). Einzelne Organe und deren Erkrankungen sind in folgenden Bänden eingehend geschildert: „Taa Auge" (3. Ausl.) von Schroter «Leipzig), „Tas kür" <2. Ausl.) von Hagen Leipzig), „Haut, haare »nd Nägel" «3 Ausl.) von Schultz «Krenznach), „Ter Kehlkopf" von Merkel «Leipzig), „Tic Unterlribsdrüchc" «2. Ausl.) von Ravoth und Wolzendorss, sowie ,.T«c Lunge" (6. Ausl.) von Paul Niemeyer. — Alle diese Bände, deren jeder ein selbst- ständige- Werk bildet, sind, wie man sicht, von bewährten, erfahrene,> Sperialisle» geschrieben, so das» ihr Inhalt, sowie ihre reiche, sach gemäße Jlliinrirung auf Gediegenheit »nd Zuverlässigkeit Anspruch mache» darf. Für viele Gebiete der Gesundheitspflege und für sehr viele Krankheiissvrmrn bieten daher I. I. 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