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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-08
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1890
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8. Mqe M jchM?»Mt1 M AisM Ar. ISS. Z»ml>z ki> 8. Jim 18S0. Volkswirthschastliches »« f»r L-eü bestimmt«, vaid»-,«, st»d „ richtr, «, d«, »««-tworLtche, Nrdacteur deffelb» T. G. L«l» t, — »»rxhtziik: »»» v« U>—U ll-r Telegramme. I Volt, 7. Juxt. (Privat-Teftgramm.) In d« heutigen Sitzung d« G«neral^S«sammlung der Zeitzer varaisin. und Solaröl- sabrik waren 1» Actionaire mit 3664 Stimme» vertreten. Die (tzegenstände der Tagesordnung wurden vha» wesentliche Tiscussion erledigt, und die Entlastung an Borstand und Aufsichtsralh ein stimmig ertheilt. Die beiden auSicheideudea Mitglieder de- Aus. fichtsratheS, die Herren Excellenz, Baron von Lob» und Evnsul Edmund Beit er-Leipzig wurden einstimmig wiedergemählt. Tie in Höbe von 7 Proc. (gegen 5 Proc. tm Vorjahre) beschlojseue Dividende ist sofort zahlbar. Vermischtes. Lct-zt«. 7. Juni. »— Sparkassen im Königreich Sachsen. Zusammen stellung der tm Monat April 1890 erfolgten Ein- und Rück, zahlungen: Sitz der Sage. AreiShanptm. Bautzen - Dresden . Leipzig » Zwickau Summa in 214 Cossen tm Monate April 1890») Hierzu in den vor. hergehcndcn 3 Mo. Noten . . . . , Zusammen in den 4 Monaten des res 1890. . Dagegen in den glei chen Monaten des Jahres Itz89 in 213 Lassen . Folglich 1890 mehr Sint-dluagrn «ü«,atzten,en Nni'bl. 9-.V2 39038 35502 31940 1l3l»84l 3344991 3201488 3494982 6077 25«l39 22939 IRll>2 121N752! 439588 3443529 >466710 3176445 It>52713 3424544 1358, y>4 116462 11181302 74257 N3I0270 4917075 472667 39086265 283757 31796107 — 589129 50267567 358014 43106377 — 574609 48833656 337272 41581715 14520 - 143391I 20742 >524.>62 — 112832 10999608 74834 11402546 548319 ») Dagegen in 213 Lossen im Monate, April 1889 . Zu der nach amtlicher Uebersicht veröffentlichten Zusammenstellung per April bemerkt unser XIVH-Correspondent zunächst Folgendes: Monat April übertrifft seinen Vorgänger im vorigen Jahre mn 3630 Einzahlungen im Werth« von 181 694 6 Dagegen bleiben die heurigen Rückzahlungen hinter den vorjährigen desselben Monat- uni 577 im Betrage von 92 276 » zurück. Dies macht aber immer noch einen Mindenverth der Einzahlungen gegen die Auszahlungen, welcher 128 968 ausmacht. BorigeS Jahr blieben die «prileinlagen aber sogar um 4(12 938 hinter den Auszahlungen zurück. — Ter Baarbestand in Caffe am MonatSschluffe ist Heuer besonders be- deutend. Wenn sich nicht etwa ein Druckfehler einschlich, so lagen Ende April 1890 4 368 756 X mehr in Lasse, als Ende April 1889. »— Allgemein« Deutsch« Lredit-Anstalt. Unter den Inseraten auf S. 3760 Idefindet sich eine Bekanntmachung, betr. die Louponzahlungen, auf welch« wir alle Interessenten von dieser Stelle aus verweisen. »— Entwickelung de< MusterregisterS. Im Monat Mai 1890 sind von 376 Urhebern 6294 neu geschützte Muster bezw. Modelle veröffentlicht worden. Bon denjenigen Urhebern, die in Leipzig Muster und Modelle niederaelegt haben, sind 7 Ausländer (3 Oesterrricher mit 130, 2 Engländer mit 2 und 1 Franzose intt 1 plastischen Muster, 1 Belgier mit 29 Flächenmuslern). Im Vergleich zum Monat Mat 1889 war tm Mai 1890 die Zahl der Urheber um 72, die der Muster und Modelle um 124 kleiner. — Seit Er- öffuung deS MusterregisterS (1. April 1876) sind tm „Reichs- Anzeiger" Bekanntmachungen über 842 84!« neu geschützte Muster bezw. Modelle (242 576 plastische und 600 273 Flächenmuster) ver öffentlicht worden, darunter 4960 von Ausländern niedergelegte (von Oesterreichern 3651, Franzosen 858, Engländer» 221, Spaniern 2l, Nord-Amerikanern 19, Belgiern 169, Norwegern 10, Schweden 7, Italienern 2, Schweizern 2). -r- Chemnitz, 6. Juni. Die Nachricht, das, nach dem Inkraft treten der neuen Zollgesetze in den Vereinigten Staaten mehrere größere Firmen von hier Filialen nach der Union verlegen wollen, scheint den Panamerikanisten nicht angenehm gewesen zu sein. Sie wollen dieser Gründung zuvorkomine», und et sind schon viele Maschinen, die zur Erzeugung von Wirk- und Webwaarcn dienen, für Amerika hier bestellt worden. Auch Arbeiter, Werk meister rc. werden zu hohen Löhnen für amerikanische Wirkwaarcn sabriken angeworden. Ein Abgesandter eines Großcapitalisten von drüben, bestellt noch fortwährend neue Maschinen. Trotzdem werden unsere Fabrikanten auch ihre Filialen in den Vereinigten Staaten errichten. lm Werda«, 7. Juni. Wenn in der Einleitung der gestrigen Artikel» über die Lage der Vigogne-Jndustrie gesagt ist, daß der Bericht vom 1. Juni über den gleichen Gegenstand nur zum Theil zutreffend sei und daß nur eine wahrheitsgetreue Schilderung folge, so muß eS für Jeden, der sich des Wortlautes des früheren Berichte- nicht mehr genau entsinnt, den Anschein gewinnen, als ob dieser nicht nur zum Theil unzutreffend, sondern sogar wahrbeitswidrig aewesen sei. Und doch ist Beide« nichtder Fall, denn tm erste» Theil jenes früheren Berichte« wurde nur über die allgemeine ungünstige Ge. schästslage im gesammte» hiesigen Industrie-Distrikte, also nicht nur der Vigogne-Jndustrie in Werdau und Lrimmitschan, gesprochen, und tm zweiten Theile wurde ausdrücklich hervorgehoben, daß die Viaognespinnereien besonder» unter dem Mangel an Aus tragen und dem Drucke der Preise zu leiden hätten, daß zu Preisen verkauft worden sei, die in Anbetracht der bedeutend gestiegenen Rohmaterialien und Betriebskosten keinen Nutzen abwersen würden und daß eS zweifelhaft sei, ob die Spinnervereinigiing, die eine allgemeine Beschränkung der Production herbeizusühren suche, eine Einigung erzielen würde, zumal eine Anzahl Spinner noch gut beschäftigt sei. In dem kurz zuvor, am 21. Mai, zum Abdruck ge langten Bericht war überdies noch aus das Mißvcryältniß zwischen Production und Lonsum hingewiesen. ES sind dies also alle» Umstände, die durch den gestrigen Artikel volle Be. stätigung, aber keine Widerlegung gefunden haben! Daß noch einzelne Spinner gut beschäftigt seien, bezweifelt der Einsender aller dings, aber er behauptet da- Gegentheil nicht. Thatsacbe ist, daß sowohl hier, al» in Crimmitschau die meisten Spinner seither keine Ver. Minderung der Production haben eintretcn lassen, daß einzelne seither noch nicht, oder doch nur unwesentlich haben aus Lager arbeiten lassen und daß sie auch jetzt noch gut, das soll sagen voll für feste Bestellungen, beschäftigt sind; ob zu nutzbringenden Preisen, darüber kann weder der Einsender des gestrigen Artikels, noch der Bericht erstatter entscheiden, denn dazu gehört ein Blick in die Bücher der Betheiligten. Von einzelnen Spinnern kann man überzeugt sein, daß sie nie zu Preisen verkaufen werden, die ihnen nicht nur keinen Nutzen, sonder» vielleicht gar effectirten Verlust einbringcn werden, daß aber nicht alle diesen Grundsatz befolgen, beweisen aber die herabaedrücktrn Preise. Tie Spinnervercinigung hat seither eine Einigung der hiesigen Spinner über die allgemeine Beschränkung der Production noch nicht erreiche» könne» und es ist zweiscl. hast, ob die anerkenncnSwerthcn Bemühungen überhaupt Ersolg haben werden, da auch die zahlreichen Spinner in Crimmitschau unter eine» Hut gebracht werden müssen. Daß die Preise äußerst gedrückt sind, zeigt sich täglich, wenn eS aber schon dahin gekommen sein sollte, daß Garn, dessen Herstellung 83 kostet, zu 75 H verkauft wird, und die» nicht eine mit besonderen Umständen verknüpfte Ausnahme ist, so kann naturgemäß die gegenwärtige Lage nicht mehr lange von Bestand sein! uebrigen« lcheint eS, Laß hauptsächlich die geringen, in großen Massen dergestellteii Qualitäten, von dem Preisdruckc berührt werden, während das Geschäft in den besseren Garnen, die allerdings nicht von allen Spinnern gesponnen werden, wohl auch matt, avrr doch »u wenig veränderten Preisen vor sich geht. Möge kein Spinner aus ein« allgemeine Berständignag warten, sondern seine Production einfchränken, sobald er nicht mehr zu Preisen Beschäftigung finden kann, die ihm »inen angemessenen oder unbedingt ersordertichen Nutzen gewahren! -o- Mritzc«. 6. Juni. Die besonders von Riesa an« lebhaft be «ehrt» Eisenbahn Riesa.Lorgau wuch, wie von eingewechler Seite mitgetheklt wird, wegen anderer dringlicherer Bahnkante» in Sachsen noch vorläufig vertagt bleibe». — Dre Elbschtsffahrt geht noch immer flau. Man hofft auf Besserung, nachdem in Ungarn die Ernte begonnen haben wird. »— Zoll- und Steuern»«?«». Dem Untersteneramt zu Großenhain im Bezirk de» HauptfleneramtS zu Meißen ist di« Besugniß zurErledigung von Begleitscheinen I über Kupfer- walze» «Druckwalze» Nr. Ibd 2ö ve« Zolltarif«), welch« für dt« dortige Finna H. I. Bodemer etngehen, beigelegt worden. li. Frriberg t. E., 6. Juni. Wie an« der jetzt vorliegenden Uebersicht der Gruben der sächsischen Erzbergwerk« für da» Jahr 1889 zu entnehmen ist, waren im Bergrevier Freibrrg im verflossenen Iabre 51 Gruben vorhanden, deren Belemchaft aus 332 Beamten, 5095 ständigen und 291 nichtständigen Arbeitern de- land. Im ganzen Jahre kamen in diesem Revier drei tödtliche Unfälle vor. Bon den erwähnten 51 Gruben befanden sich 6 im Eigenthnm de» Staates, 8 in demjenigen der Revieranstalt (nämlich die Stöller und Röschen«, 16 waren gewerkschaftliche Gruben und 2l gehörten Genoffenschasten oder Einzeleigenibümeru. Bon den nicht verstaatlichten Erzgruben batten 13 Belriebssrist, 2 gewahrten Ausbeute (zusammen in der Höhe von 144 400 ,/l) und eine Grude land im Freiverbau. Da« Ausbringen in dem gesammten Frei- bcrger Revier betrug im Jahre 1889 an nach den fiskalischen Hütten geliefertem Erz 30 053,0271 t, woran- 3l 199,450 Silber, 3478,1456 t Blei, 11,4855 t Kupfer. 2^157 t Nickel und Kobalt, 195,644 t Zink. 552,6692 t Arsen und 4717,526 t Schwrsel ge- Wonnen wurden. Bei dem im Vorjahr noch sehr niedrigen und erst in neuerer Zeit gestiegenen Silberpreise wurde für die gesammte Erzproduclion des Freiberger BergrevierS im Jahre 1889 nur eine Bezahlung von 3 919 749,25 ^6, also von noch nicht 4 Mllionen Mark, erreicht. Dresden, 6. Juni. Kohlenbeförderung aus den königl. sächs. Staatsbahnen in Tonnen pro 1000 lr« während der Woche vom 25. bis mit 3l. Mai d. I.: Sächsische Steinkohlen all dem Zwickaucr Bezirke 20015 t, aus dem Lugau-OelSnitz« Bezirke l l 565 t und aus dem Dresdner Bezirke 5405 t, zusammen 36 985 t sächsische Steinkohlen, gegen 46 245 t in der entsprechen- den Woche des VoriahreS: schiesifche Steinkohien 4894 t und Stein- kodlcn anderen Ursprunges 3162 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 45041 t, böhmische Braunkohlen 46 016 t, aliendurgische Brau», kohlen 12 270 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 820 t, Braunkohlen also im G unzen 59 106 t. An Kohlen überhaupt wurden 104 147 t befördert, so daß auf jeden Tag im Durchschnitte 14 878 t entfielen. In der entsprechenden Woche deS Vorjahres wurden an Kohlen iw Ganzen 128 665 t aus den sächsischen StaatSbahnen befördert. Damals erreicht« also die tägliche Durch- schnttisbeförderung die Ziffer von 18 381 t. fff Neue Actiengesetljchast. Die Lognacfabrik der Herren Grüner L Co. in Siegmar bei Chemnitz ist aesteru in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden und hat sich nnt «tuen» Actfta- capital von 500000 .6 constltuirt. Osterfeld, 5.Juni. Nachdem derHilfSverein Leuchernscher und Osterselder Genossenschafter, welcher sich die Ausgabe gestellt hatte, dar Deficit möglichst zu decken und die Mitglieder deS falliten VorschußvereinS — active wie passive — vor dem Einzelangriff zu schützen, leider dnrch den Rücktritt der nur als passiv belheiliglen Mitglieder seine Thätigkeit einstellen mußte, ist ihm noch das Mißgeschick widerfahren, daß eine Anzeige wegen Steuercontravcntion gemacht wurde, da die Schuldver- schreibungen der Comilös für Tinzablunaen der Mitglieder zum An- kauf von Forderungen unbegreisltchcrweise nicht gestempelt worden sind. Mehrere Steuerbeamte suchen zur Zeit Ort für Ort aus, um durch Nachfrage bei Len Mitgliedern den Tbatbestand fcstzuslellen, und der Hilssvcrei» wird nicht ohne erhebliche Steuerstraie weg. kommen, wenn auf die vorliegenden Verhältnisse keine Rücksicht ge- »»»»neu werden sollte. Zum Vorstand diese» HilsSvereinS gehören 3 Mitglieder des in Concur« geratbenen Vorschuß-Verein« unter dem Beistände des Liquidator» Herrn Wilhelm. *x* Weimar, 6. Juni. Auf der Tagesordnung für die in Stuttgart bevorstehende internationale Eisenbahn- Winlersahrvlaii-Conserenz stehen u. A. folgende Anträge: Die Generaldirection der wurttembergischen Staatsbahnen wünscht, daß der Mittag« 12 Uhr 25 Min. in Stuttgart abgchende chnellzug Nr. 16, wie die» im Sommer der Fall ist, auch im Winter ab Bruchsal ohne längeren Aufenthalt bis Frankfurt a. M. Weiler geführt werden möge, sowie daß die bayerische SlaatSbahn- Verwaltung die zweite Schnellzug-Verbindung CrailSheim-Nürnberg im Anschluß an die beiden — jetzt srüh 7 Uhr 20 Min. in Stutt- gart abgehenden, sowie Abends 8 Uhr 55 Min. daselbst aiikominenden — würllkinbergischcn Schneflzüge auch im Winter anjrecht erhält. — Die Dircction der Schweizerischen Nordostbahn erklärt, daß sie auch während des vemnächstigen MinIerdienjteS die Schnell züge Nr. 3 und 18 nach und von Romanshorn ausrecht z» erhalten gedenkt und deshalb die bayerische und wiirttcnibergische Staatsbahn Verwaltung ersucht, die bezüglichen, am 1. d. Mt«, ins Leben getretene» Anschlüsse über Lindau und Friedrichshofen ebenfalls bestehen zu lasten. — Die bayerische StaatSbahnverwallung fordert behufs Verbesserung der Zugverbindung in der Richtung von München »ach Hamburg einen neuen Schnellzug von Halle nach Hamburg und ersucht gleichzeitig die königl. Eisenbahndirectioncn in Erfurt, Franksurt a. M. und Hannover, sich an der Beraihung über die Frage: „Verbesserung der Zugverbindungcn zwischen München und Hamburg über Gmünden und über Halle zu betheiliaen." — Seitens der königl. Eijenbahndircction zu Erfurt wird die Her, stellung einer durchgehenden Verbindung mit vierter Elaste von Magdeburg über Zerbst nach Leipzig gewünscht, und zwar init dem jetzt Nachmittags 2 Uhr 44 Min. in Magdeburg abgchende» Zuge Tics würde eventuell die spätere Anbringung des nachsolgenden Schnellzugs Bittcrseld-Lcipzig in Leipzig bedingen. — Es wird geplant, die jetzigen Schnellzüge Erfurt-Berlin Nr. 7 und Berlin Eisenach Nr. 8 als solche von bezw. bis nach Löffel durch- zuführcn und die jetzigen Nachtpersonenzügc der Strecke Eisenach- Bebra-Casftl und umgekehrt in Wegfall komme« zu lasten. — Die Generaldirection der sächsischen StaalSbahnen hat Folgendes eingereicht: 1) Schnellzug 109» wird aus der Strecke DreSden-A.- Bodcnbach für Winterfahrplan 1890 91 eingczoge». 2) Die könig liche Eisenbahndirection Berlin wird ersucht, entweder die Eilgut und Viehbesörderung bei den Pcrsonenzügen 402 und 406 aus der Strecke Cottbus-Großenhain ouSzuschließen, oder eine zeitigere An bringung derselben in Großenhain herbeizusühren, damit die Ver, spüluiiae» der sächsischen Anschlußzüge nach Priestewitz, Dresden rc. vermieden bleiben. <1. ICrctz, 6. Juni. Ta eine große Firma in Meerane den Betrieb eingestellt hat, so sind viele mechanische Weber nach hier übergefiedelt und auch angenommen worden, so daß wohl eine große Anzahl Ausständiger hier nicht wieder eingestellt wird. Am Dienstag haben auch die Streikenden der Finna Dietzsch L Oehler in Rochenthal bei Greiz die Arbeit wieder ausgenommen. -s- Berlin, (>. Juni. Bazar-Acliengescllschaft. Die General-Versammlung war äußerst schwach besucht, nicht einmal der Aussichtsrath vollständig erschienen, statt der fehlenden Actionaire halte sich über ein Haides Dutzend Journalisten eingesunden, die mit großer Svannung den interessanten Verhandlungen, die da kommen tonnten, ober nicht kamen, entgegen faden. Der Vorsitzende Wagner fragte die Versammlung, ob er den Geschäftsbericht, nebenbei bemerkt, der kürzeste und inhaltloseste, den man bei 2 550 000 .6 Actien- capital machen kann, vorlesen solle, worauf dieselbe mit Vergnügen verzichtete. Ein neugieriger Actionair, dem die durstigen Mittheilungcn des Geschäftsberichtes nicht genügten, fragte nach der Stärke der Auflage des „Bazar", nach dcn Aussichten jür da» lausende Jahr rc., wurde aber vom Anssichtsrathe belehrt, daß der Bcrralh der artiger Geschäftsgeheimnisse im Interesse der Actionaire nicht statthaft sei, weil die böse Concurrenz nur daraus lauere, um daran» für sich Capital zu schlagen. Einige der Berichterstatter konnten bei dieser offenbar ernst gemeinten, in Wirklichkeit so überaus spaßhancn Abweisung ein Lächeln nicht unterdrücken vielleicht weil sie sich erinnerten, daß eine sehr bedeutende Anzahl von Zeitungen und Blätter» sich nicht im Mindesten, die Starke ihrer Auflage mitzulheilen, gcmrl, ohne daß sie dieicrhalb vom Verderben ereilt wäre, lieber die Aussichten de» laufenden Jahre» wurde dagegen milgetheilt, daß die Lage de» UnlerklednienS eine sehr erfreuliche sei, der Absatz des „Bazar" fortgesetzt steige, so daß die Aussichten sür da» nächste Geschäftsjahr günltig seien. Der Fragesteller erklärte sich hiermit zufrieden, obwohl ihm in der Ihat nicht das geringste Reue milgetheilt, sondern nur, was im Geschäft», bericht steht, wörtlich wiederholt war. Tann genehmigte die Ver sammlung Bilanz und Gewinnrechnuna, setzte die Dividende au 9,5 Proc. gegen 9 Proc. im Vorjahr« fest und ertheilt« Techarge Dem DnrnnS nach scheidet der Lonnnerzienrath S. Levi-Berlin an dern AufslchtSrathe und hatte die Bersamminng nicht- dagegen, daß er demselben auch ferner angehörr. Damit war di» Tagesordnung erschöpit und das halbe Dutzend nach Neuem hungriger Berichterstatter hätte vollständig unverrichteter Ding« nach Hause gehen müssen, wenn nicht noch tm letzten Augenblick« den Direktor ein menschliche» Rühren ergriffen, welche« ihn weniasten» zu einer interessanten Mittdeilung veranlaßt». In Oesterreich besteht noch eine der verkehrtesten Steuern, die mau sich denken kann, nämlich »in Stempel auf Zeitungen. Der Staat vertheuert seinen Bürgern die Quellen, au- denen sie ich über die Vorgänge in der Welt unterrichten. Wir haben in jetten tranrigstcr Reaktion ähnlich» Stempel auch in Deutschland gekannt, sie sind indessen glücklicher Weis« seit geraumer Zeit bei unS 'chafft, während dir» in Oesterreich einem aufgeklärten Reich», taae und Ministerium noch Vorbehalten bleibt, Stempelfrri sinh nur »Ich« regelmäßig erscheinende Journale, welch» in Perioden von 14 Tagen oder mehr herauSgegeben werden. Da nun der „Bazar" alle 14 Tage eine volle Nummer, nämlich in 8 Tagen de» helletri- tischen und 8 Tage später den Mvdetheil herauSgiebt, so wurde beide» zusammen nach Oesterreich alle 14 Tage al« volle Nummer verschick» und der „Bazar" blieb stentpelsrei. Aehnliche Berliner Viät- trr, wie die „Fraurn-Zeitung' von Lipperhetde, befolgten die sleicd» Praxis. Nachdem dies Verfahren Jahr» lang gedauert hatte, »eanspruchte der FiscuS plötzlich den Stempel vom ,^8azar" und anderen Blättern, weil dieselben zwar in Oesterreich 14 tägig, da gegen im ihrem Verlagsorte Berlin 8 tägig erschienen. Die Blätter riesen richterliche Entscheidung an, indessen ohne Ersolg. Lipperlicide ließ nun sofort seine „Fraurn-Zeitung" in 14 tägigen Lieferungen erscheinen und hat sich dadurch die Stcmpelsreiheit gesichert, bei dem verbreiteteren „Bazar" war die» nicht möglich: er wird aus das österreichisch« Geschäft verzichten muffen. Um für diesen Anssall einen Ersatz zu schaffen, giebt nun die Gesellschaft in 15 tägigen Lieferungen ein neues Blatt: „Die elegante Mode", heraus, welch« in Oesterreich vielen Beifall findet und den Schaden aus- gleichen dürste. Eie enthält nichts Belletristisches. Für ein Viertel- >ahr mußt« in Oesterreich der Steinpel bezahlt werden, und wa» mindestens ebenso schlimm, die Gesellschaft hatte die damit verbun denen lästigen Scherereien zu ertragen. UebergangSsteuerpflichtige Gegenstände. Gegen- tände, welche bei dem Uebergange au» einem Vrreinsland bezüglich aus einem Eteuergebiete in bas andere eine UebergangSadgabe oder einer indirekten Steuer unterliegen, dürft» nur dann nach einem olchen Bereinslande oder Steiieraebiete auf der Eisenbahn befördert werden, wenn sie mit den erforderliche» Absertigungspapieren sür den Transport versehen sind. iq Aus Anordnung de» Regierungspräsidenten findet durch die LandrSth« in Berlin Feststellung statt, in welchem Umfange in den einzelnen Kreisen innerhalb de« Schankverkehr« da» Bier sloscheniveise zum Verkauf gelangt, und in welchem Berhältnlß der Verbrauch von Flaschendier z» demieuigea von Faß- vier stehe. Hs Eisend ahu-Wesen. Der BnndeSrath hat in einer seiner letzten Sitzuaaen nachstehend« Abänderungen de« tz. 85 de« Betrieb». Reglement» für die Eisenbahnen Deutschland» sowie der Anlage v ,u diesem Reglement beschlossen: I) Im tz. 3b Abs. 2 sind di« Borte „Eil- und" zu streichen. 2) Im ersten Absatz der Bestimmung unter 1 der Anlage v ist am Schluffe hinter den Worten ,,chlor- sauren Salze" einzuschalten: „ferner Rottweiler Klein.kaltber.Pulver" (ein chemische» Pulver au» aufaelöster nitrirter Cellulose). 3j In der Bestimmung unter II» der Anlage O ist vor den Worten „sowie ferner au» dem sogenannten Favierffchen Sprengstoff" einzuschalten: „an- Nubortt (einem Gemengt von Bmmoninkialk'elkr und Dini- trodnuoll)." 4> hinter der Bestimmung unter XXXI der Anlage I) ist folgend« Bestimmung hinzuzusügen: „XXXI n. Mit Fett oder Ocl getränkte» Papier sowie Hülsen an» solchem werden zu den vorstehend unter XXXI Abs. I vorgeschriebe»«» Bedingungen de fördert." Di« vorstehenden Aeuderungeo treten am 1. Juni d. I. in Kraft. Zuckerstattstik. In der Zeit vom 16. bi» 31 Mai wurden innerhalb de- deutschen Zollgebiet» mit Anspruch ans Steuer Vergütung zur unmittelbaren Au«fuhr abgesrrligt 260 471 D.-Etr. Zucker aller Art. Seit Anfang der Campagne bi- zum 31. Mai sind zur Ausfuhr abgefertigt 4 7!t8 808 D.-Ttr. gegen 3 948 155 D.-Htr. in gleicher Periode der vorige» Campagne. Dividendenschäpunae». Unter üblichem Vorbehalt erwähnen wir nach der „Verl. Börs.-Ztg." nachfolgende Dividenden- schätzungen: „Berlin-Anhaltcr Maschinen" 7'/, Proc. (1888/89 7'/, Proc ), „Vereinigte Elralsunder Spielkarten" mindestens 6'/, Proc. <1888. 89 6 Proc ), „Harzer Werke zu Rübcland", Slammprivriläten, etwa» über I'/, Proc. (l'/, Proc.), „Oberschlesische Chamotte Didier" ca. 10 Proc. <10 Proc.) „Baropcr Walzwerke" 20 Proc. <27'/, Proc.), „Schlesische Kohlen- und CoakS-Werke" Stammactien 0 Proc. (o Proc ), „Wittener Gußslahl" 14 Proc. (11 Proc.), „Wissener Bergwerk" Slammprivriläten 7 Proc. (—), „Zeche Dannenbaum" lO Proc. (—) „Bock Hutsabrik" 8'/, Proc. (8'/, Proc.). Z lieber die deutsche Albumsabrikalion macht der amerika nischc Generalconsul in Berlin in seinem Jahresberichte interessanle Mitlheilungen. Im Jahre 1870 ist dieselbe erst als selbstständige Industrie entstanden. Damals gab eS 26 Fabriken mit 880 Arbeitern, während jetzt 75 Fabriken init 2060 Arbeitern Albuins herstcllen. Ter Werth der Production ist in derselben Zeit von 3 -3', Mill Mark auf 9—10 Mill. Mark gestiegen, die Wvchenlöhne für Werk meister von 60 ^l im Jahre 1878 auf 72 .F. im lausenden Jahre, für Vergolder von 54 aus 65 >1, sür Buchbinder von 35 aus 40 .eil, sür Arbeiter von 25 aus 30 für Frauen von 19 aus 25 >t, für Mädchen von 10 aus 12 ^l, für Knaben von 12 aus 15 Tie besten Runden sind die Bereinigten Staaten und England. Ti» erileren beziehen seit 1888 mindesten» den dritten Theil der Berliner Production. Die Materialien werden mit Ausnahme von seinem Kidleder (aus Frankrcicki), feinstem Seidenjanimt (auS England) und seinen Beschlägen (aus Wien) >n Deutschland angcsertigt. *— Der Verband deutscher Müller zu Berlin hält in den Tagen vom 6. bis 9. Juli in Hamburg seine diesjährige General-Versammlung ab. Bus der reichhaltigen Tagesordnung der zwei Vtthandlungslage, dem 7. und 8. Juli, ist Folgendes hervor- zuheben: Bericht über die Thätigkeit des Verbände» seit der letzten General-Versammlung durch dcn Vorsitzenden. Ueber die Verkauis- bedingungen bei Mehl; Referent C. Metzmacher-Dortmund. Ueber das Verlangen deS deutschen LandwirlhschastSrathe« bezüglich des Verlaus» von Futterstoffen und Kleien: Referent F. W. Schütt. Berlin. Ueber die Einführung einer einheitlichen Getreide-Natnrai Gewichts-Schaale an Stelle der jetzt gebräuchlichen holländijchen Waage; Referent Ferd. Seliginann-Hambura. Ueber die Resultate des Feuer-VersichttiingS-VerbandeS; Referent Direktion Magde burger Gesellschaft, lieber die Arbeiterfrage; Referent K. W. Knnis-Leipzig, lieber die HastpflichtSgesahr der deutschen Mühlcndesitzer unter der Herrschaft de» Unfallversicherung«.Gesetzes vom 6. Juli 1884; Referent Tirector A. Schwank, Berufs- genossenschasts-SrcttonsgeschäftSführtt-Löln. Neuerungen ans dem technischen Gebiete der Müllerei; Referent Ingenieur Arndt- Braunschweig. Die Preußische Tentral-Bodencredit-Actienge sellschast beabsichtigt am Dienstag, 10. er. und Mittwoch, 11. er. einen Betrag von 15 Millionen ver im März v. I. in Verkehr gebrachten 3V, Proc. Central-Psandbriese vom Jahre 1889 zum Eourse von 96 Proc. zur Subscription auszulegen. Subscriptions Stellen sind außer der Gescllschasls-Casse in Berlin die Disconio- Gesellscbast und S. Bleickiroeder, in Frankfurt a. M. M. A. von Rothschild L Söbne und in Köln Sal. Oppenheimer Zr. L Co. (Am hiesigen Platz« fungirt al» osficiellc Annahmestelle das Bankhaus HammerLSchmidt). — Die Gesellschaft gewährt hypothekarische Darlehen statutengemäß nur innerhalb de- deutschen Reiche» nur aus solche Grunduücke und Liegenschaften, welche eine» dauernden und sicheren Ertrag bieten. Für pünctliche Zahlung von Kapital und Zinsen der Psondbriese hastet außer der hypothekarischen Unterlage da» gesammte Vermögen der Gesellschaft, insbesondere das Grundcavital und der Reservcsond. Sanimtliche Pfandbriefe der Gesellschaft tragen eine Bescheinigung des Rtgierungscominisjar», daß sie unter Beobachtung der Vorschrift de» Statuts in betreff deS zulässigen Gc>nmmt.Betragks der zu emittirende» Psondbriese au« gegeben sind, sowie ein« solche des Revisor«, daß für die Psand- brteft die vorgeschriebe»« Sicherheit in Hypotheken vorhanden ist. Im klebrigen verweilen wir wegen de» in Lapiialisten-Kreisen be- sonders beliebten Papiere» ans den Prospekt. 4«ffeld«rs, 6. Juni. Die Commission erstattet folgenden jt: „Aus dem Kohlen- und LoakSmarkte und ebenso Börsenbericht »»d ,« L-» U»r ans dem Eisenmerkt« tst dft GeschäftNeg« seit dem letzte» Bericht unverändert" Dortmund, 6. Juni. Die Zech« westphalen beabsichtigt die Umwandlung der Gewerkschaft in eine ActirngeseNschail mit 6 000000 Acttencapttal. wovon I 000 000 ./l, sür den Cchaciilbau lUrückgeßellt und 5 000000 >1 den Gewerken ausgezahlt werden ollen. *— Zeche „Freie Bogel ^ Uaverbosst". Da» Project de» Brrkaus» Hot sich nicht verwirklichen lassen. Durch die Er- Höhung der Löhne, Malerlalpreift >c. sind die Selbstkosten erheblich «stiegen, so daß in 188!» die JahreSerträgnisie geringer waren als 888. Die Förderung betrug 990l0 t Kohle» und 10 005 t Eiien- tein. Tie Geld-Einnadme belief sich aus 763 060 , die Ausgabe auf 659 322 ^l, die anschniltsmSßige Auibeute auf 103 738 ver- tdeilt sind an Ausbeute 115 000 Da die ganz« Förderung bi« zum 1. April bezw. I. Juli d. I. verkauft war, so halte die Zeche bisher aus der Steigerung der Kohlenpreise keinen Gewinn, nur kleine Ouanttläten konnten zn besseren Preisen verknust werden In nige deS in dem Kohlenslötze St. Martin austretendc» dein ,,» GebirgSdrucks in de» letzten Jahren waren größere Ausgaben für Grubenholz ersorderlich. *— Annener Gußstahlwerk, Annen iVWrsts. Die Ver- Wallung schreibt: Vorgestern fand in Witten »ine AnssichlSralyS- itzung dieser Gesellschaft statt, in welcher dem Wunsche des Herrn Rudolf König, welcher seit dem Bestehen der Gesellschaft a!S feilender, kausmännischcr Tirector sungirte, von seiner Stellung zurüllircte», Folge gegeben und als erster kaufmännischer Tirector Hcrr O. Dischntt gewählt wurde. Herr König wird auch ferner als veralder dem Werke zur Seite stehen. Nach der Rohbilanz bis zum 3l. März d. I. ergiebt sich ein Bruttogewinn von ca. Itlnlslo Die Verwaltung dürste es im Interesse der Zukunft des Werkes aber sür angezeigl halten, in diesem Jahre besonder« bedeutende Summen au« dem Gewinn durch Rückstellung sür den Betrieb zurück,zuhatten. Im Uebrigen wird auf eine Dividendeo-Vertbeilung von »liiidcsienS 6 Proc. immer zu rechnen sein Die Gesellschaft ist auf ca. 5 Monate hinan« reichlich und lohnend beschäftigt. In den nächsten Tagen wird die Bekanntmachung erfolgen, wonach dft im Verkehr befind- lichen alten Actien über 300 ^l aus den nmvttlirten Betrag von 200.6 herabgesetzt und mit neuen Dividenden bogen versehe» werden. lieber eine Hamburger Jndigofirma waren bekannt- lich dieser Tage an der Börse ungünstige Gerüchte verbreitet. Die „H. B.-H." bemerkt bierzu, e» handklt sich, wie die Ding» beute liegen, nicht um Zahlungsslockung oder ZahlungSverlegenhrit. wildern um die beabsichtigte freiwillige Liquidation der Finna, deren Ver- btndlichkeiten 3'/, Millionen betragen wollen. *— Lontanten-Einsuhr in Hamburg. Von London wurde per Dainpser „Heron" 1 K. Contanteu sür dft Lommerz- und Dis- couto-Bank zugesührt. 6. D. 1. Bremen, 6. Juni. Wie bereit» tn unserem ersten Bericht übtt die Nordwrstdeotsch« Gewrrbeau«steIIung beinerkt, nimmt der Marinepalast, welchei auch die „Fischerei- aii-stellnng" beherbergt, eine hervorragende Stelle ein. Tie kaiser- liche Werst in Wilhelm-Häven zeigt zahlreiche Modelle von Kriegs schiffen und deren innere Einrichtungen, recht interessant sind di« von der kaiserlichen Seewarie in Hamburg vorgesührtkn Modelle, die Entwickelung der Handelsmarine vom 16. Jahrhundert an darstellend. In ähnlich« Weise haben sich das Reichs-Marincamt Berlin und - die kaiserliche Werst in Kiel detheiligt. Der Bergbau, daS Hütten- , und Ealinenwesen wird durch die coas. Solling« Brounkoblcnwerke (Provinz Hanno»«), die bekannten Georg Egeslorff'S Salz- werke in Linden bei Hannover und dft verschiedenen Arten der Harz« Sauerbrunnen in würdig« Weift repräsentirt, denen sich die Chemische Industrie anschließt. Auffallend gering ericheint uns die Textil- und Bekleidunasbranche ans der Aussteflung verlrrlen zu sein, ganz besonders scheint in dies« Hinsicht die Provinz Hannover den Werth provinzialer Industrie-Ausstellungen unterschätzt z» habe». Aber auch die von den bremischen TextilindustrieNen, insbesondere von der großen Wollkämmerei ausgestellten Gegenstände sind mit Rücksicht aus dft Bedeutung de» Etablissement» recht dürftig aus- gefallen. Die von den bremischen und hannoverschen Mvdewaaren, undConftctiviisgeschäslen ausgesiclllenLrzengnisse der Damenbekleidung können ganz gut mit ähnliche» Erzeugnissen der Weltsiädte w,»eisern. Daß die bremischen Tabak- und Clgarrenfabrike» ihr Möglichstes gelhan habe», uin auch aus der Ausstclluna die hervorragenden Leistungen diese« specifischen bremischen Industriezweiges zu zeigen, ist wohl seldstverständlich. Einen ganz bedeulendc» Umfang nimmt das Maschinenwesen, dir Elektrotechnik und die ausgestelllen Trans portmittel, welche letztere zumeist tm Freien untergebracht sind, oder in grschützie» Hallen, ein. E» muß jedoch dabei bemerk! werde», daß in biejer Gruppe auch andere Provinzen zahlreich vertreten sind. So finde» wir aus Berlin die Finna Aichele L. Bächmann, welche ihre rühiiiIichstbrkannlenBuchdrnckpressen und den BocbunOrVcreinsnr Berg bau und Gußsiahlsabrikation, welch« Eisenbahn-Anlagen auSßellt. In großer Anzabl sind auch sächsische tCdeiunitz«) Maschiucnsabrike» rer- trete». Diel'eisiungenderoldkndurgischen, bremische» und hannoversch,» Wagensabrikeu sind ganz vorzügliche. Dft Erzeugnisse de« Gartenbaues zeige» die bedeutenden Leistungen der ausslellcndcii Landesibeile auch auf diesem Gebiete. Tie Gruppe „Handels-Product«" nimmt in einem eigene» Palast« als „HandelS-AuSstcllung" einen besondere» Raum sür sich ein und darf als der hervorragendste Tbeil der Aus stellung bezeichnet werden. Dementsprechend sind die Roste» dieser Handcls-AuSstkllnng ganz enorme. In Berücksichtig»»;; der Viel seitigkeit derselben und de« allgemeinen Interesses, welches dicsclbe in Anspruch nehmen darf, behalten wir unS vor, dicsclbe später ein gehend zu schildern. *— Eisenbahn Bützow nach Neubukow. Für den Ban dies« Eisenbahnlinie sind dft Kosten zu den Vorarbeiten von den Interessenten ausgebracht worden; dieselbe bat »ine Länge von lo Kilometer und verbindet die Mecklenburgische Friedrich-Aran^-Eißu- bahn mit der Wismar-Rvstocker Bahn. Z Tie bereit« telegraphisch gemeldete nächtliche Feuecsbrunst in der „Maricnhütte" bei Eprottau fand in Mallwitz statt und hat das große Biechwaarcnmagazin mit allen Vorräthe» ver nichtet. Z Um d« Fleischnoth in Oberschlesien einigennaßen nb- zudelse», hat der Regierungspräsident von Oppeln gestattet, das; gekochtes u»d gebratenes Schweinesleisch der der Eins»!,» über die Grenze nicht mehr auf Trichinen und Finne» untersucht zu werden braucht. Da» ist sür die kleinen zollfreie» Mengen, welche früher täglich zu Hunderten eingesübrt wurden, ehe die Uiilc, - suchung jedes einzelnen Stückes aus Trichinen obligatorisch würbe, eine sehr erhebliche Ersparnis,. Man wird unter diesen Um- ständcn an der russische» Grenze zahlreiche Schweinesleischkochaniialie» entstehe» scheu, welche der Arbeilerbevölkerung Cchwelncjlcifch f, r nur mehr als die Hälfte niedrigeren Preis liefern. Z Ueber die Lage der Leinen- und Bauinwollen- industrie in dem Bezirke der Handelskammer sür Echwcidnih, Reichcnbach. Waldenburg wird in dem Handelskammcrbciicbie sür 188!» constatirt, daß sich die Lelnenindustrie im Allgemein, :i einer ruhigen Entwickelung und eines regelmäßigen Absatzes crsr> ,,l bat. Ai» günstigsten gestaltete sich die Lage sür die Leinenspinnci, Es bot sich ihr gute« und billiges Rohmaterial. Ter Absatz >v, r da« ganze Jahr hindurch ein gut«: der Grund hiersür ist in d a Militair-Lieserungen »u suchen. Die Zahl der im Bc nk vorhandenen Spindeln beläuft sich aus 27 000. I» der Lcin wcberct ist der Verbrauch gegen da« Vorjahr gestiegen, obleich die große» Militair-Lieserungen a»S dem Jahre 1888 sich im Jcbie >889 nicht wiederholten. Der Verbrauch von rohlcincnen Gun i hat in Folge des größer» inländischen Lonsums zugenomm Im Export ist eine Verminderung eingetreten. Tie . : der mechanischen Stühle hat sich in der gesammte» incchanii,! , :, Weberei um 460 vermehrt; davon kommen 100 ans die Leim n Weberei. Ter Absatz von Bleichleinen «fuhr eine Steigerung. Tie seiner«» Gewebe au» gebleichte» Garnen wurden aus Hand- stühlen hergcstellt; doch werden diese Artikel keine große A i - dchnung gewinnen, da e» an guten Handwebcrn sei lt. Taschentücher aller Art wurden in großen Quantitäten abgci,; sür buntkantigc zeigt« sich eine Nachfrage, die zeitweise kaum zu befriedige» war Ter Absatz von Zwirn decke», namcntlicl, nach dem Auslande, ist wesentlich zurückgeaangcn. Ter Markt sür die Lein-n- sabrikate ist hauptsächlich da« Inland, dann ad« auch England und Amerika. Die Garnblcichen für Löhne waren voll beschäftigt Größere Fabriken bleichen ihre Garne selbst. - In b : VGi > wol len-Jndustrie wurden bedeutende Aufwendungen im V>> ' Mehrung und Verbesserung der Maschincn gemacht. Tie Spinnerei hat sich im letzlen Jahre gehoben; doch find die Ergcbniise kam» befriedigend Eine Vermebrung der Zahl der Spindel» bat nicht staltgesundcu. Mangelnd« Wasserkräfte uud di« hohe Eiscudahnsracht
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