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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-10
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1890
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»»> täglich Ih 6'/, Uhr. ReRrtio» »ui Lr»rdttio« gvhonneSgoff« 8. AyrrchSuu-rn irr Ueiartiou: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. glr »« «iS«»»« 8na8<u>i>>kr M»»»icripi« »«g t!« «ed-cnoa »cht »»r*n>dltch LiDiLcr TagMalt »,«atzm« »er für »Ir «üchftf»l»e»tz« N»««rr »eftt««tr* L»j»r«t« «» Wrchrntagc« »t» S «dr Nachmittags, an e««q-««» Krfttageafrätz »t« '/.S Uhr. 3» dra Filiale» für Inf.-AaaahVr: Ott» Ulem«'» Tarli«. (Wlfretz -ah«), llnGerfiÜÜ^trchhe 1, Uathartarastt. 1« pari. undKöntgSplatz 7, »ur bi« '/,h Uhr. Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. NbonncmentSpreiS vierteljährlich 4»/, Mk incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar IO Ps. Gebühren für Extrabeilage» <tn Tagebiatt-Format gesalzts atme Poslbesörderung 60 Mk. wtt Poslbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Ps. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichnis!. Tabellarischer». Ziffernlatz nach höhermTart'. Urclamrn unter dem Redactionsstrich die 4gespalt. Zeile 50 Ps., vor den F a m i l t e n n a ch r i ch l e n die Ogespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumerauciu oder durch Post nachnahme. ^ M. Dienstag den 10. Juni 1890. 8L Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauutmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir beschlossen haben, die untere Georgenstraßc zwischen der Eisen bahn- und Langen Straße in Leipzig GohliS in das Eigen lhum und Unterhaltung der Stadtgemeinde zu übernehmen. Leipzig, am 4. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id 3045. vr. Georgi. Leklinntmachullg. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vo« 8. bis 8. Juni 18ttv im Argand- brenner bei 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stündlichen, Eonsum daS 18,4fache der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammcnböhe. DaS specifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,472. Leipzig, am S. Juni 1890. De» Rath» Deputation zu den Gasanstalten. Nutz- und Lrennholz-Auction. , den II. Juni dieses Jahres sollen von Ihr an in dem an der Harkortstraste .. gelegenen, sogenannten Tehwägcrichen'schen «-> »undstuck 14 Btdnbaum- 1 Nußbaum- 1 Birken- Rutzklötze, 1 Eichen- und r Eschen- . lcaummclcr Brennsehette und en Abraum resp Sehlagreistg crmine »och bekannt zu gebenden Bedingungen yaarzahlung an den Meistbietenden verkauft 7-.'-. ukuust: im vorgenannten Grundstück. -i a ^ 5. Juni 1890. De» Rath» Baudeputatton. LeLanntmachimg. ^)ou«er»tag, den 18. d. Mon., soll mit der sterung des noch unbefestigten Thcilc« des Westplatzes, sie derber Alexanderstraße begonnen werden. Es wird daher die südwestliche Hälfte deS Westpatzc», des gleichen die zwischen den» Westplatze und der Wiesen- straße gelegene Strecke der Promensdenstrastc »nd die Alexanderstraste auf der Strecke zwischen Colonnaden- und Promcnadcnstraße von dem ge dachten Zeitpuncte ab auf die Dauer der Arbeiten für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 6. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3440. vr. Tröndlin. Hennig. Diebstahls - Lekanntmachiiiig. Zur Mlitairvorlage. Die Verhandlungen der Commission für die Militair- vorlage beschäftigen fortdauernd die öffentliche Aufmerksamkeit mehr als alle andere» Vorgänge aus dem Welttbcatcr, sehr natürlich, weil sie sichere Ausschlüsse über die Wehrverbältnissc derjenigen Mächte geben, welche sich in einem zukünftigen Kriege gegcnllbcrstebcn werten Gerade diesen Krieg zu verhindern, sind die große» Anstrengungen bestimmt, welche Deutschland macht, um seine Wehrkraft auf die höchst« Stufe j u bringen. Bon den Mächten des Dreibundes stellt Deutsch' >a»d bei Weitem das größte Contingent, nämlich 2 900 000 Mann, mehr als Oesterreich Ungarn und Italien zusammen genommen, welche über l I50 00O, beziehungsweise 1 090 000 Mann verfügen. Den Slrcitkräslcn deS Dreibundes, welche »stöhlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: il Stück Tanarten-Bögel <2 Weibchen, 1 Männchen) am Ge 1. d?M 2) ein schwarzledernes P,rtr«onnaie mit Seitenschloß, ent- haltend: 43 80 ^ in einer Doppel- und einfachen Krone, sowie div. Silbermünze, am 1. d. M. ; 3) ein schwarzlederne« V«rtem«nnaie mit gelbem Seitenschlößchen. enthaltend ra. 15 Mark in Silber- und Nickrlmünze:c., eine ShttpSnadel mit Kaiser-Friedrich-Münze und ein ZehntrllooS Nr. 619 IV. Tl der letzten sächs. LandrSlotterie, am 2 d. M.; 4) eine silberne Cyltnvrr-Li>»onett-Utzr mit Sekunde und abgegriffenem Goldrand, auf beiden Seiten gerieft, mit wappcnShn- lichem Schildchen und anhängender kurzer (Nickrl- Schlangen-l Kette. -m 2. d. M.; 5) ein lebender Zwrrghah» und eine Zwerghenne mit gelbem und rothem, bezw. gelbem und braunem Gefieder, am 2. d. 6) eine Stpffhsse, gelb- und brauncarrirt, mit anhä ^ Hosentrüßkrn (unter dem Henkel der Name chkoinriol, Dkiöswn" eingenäht), rin langer dunkelgrauer S«mmcruherzteher von eng. lüchem Stoff, eine graue Aagv-Jappe niit griinem Stehkragen und Hirschhornknöpfen, ein schwarzer Damcn-PIuschkragen mit rothem Fnttrr, 2 weiß« Handtücher, rothkantig, „0. II." gestickt, 2 weiße Tischtücher, ein« „0. ckP gezeichnet, und eine Signalpfeife mit schwarz-weist-roth-seidener Schnur, vom 1. bis 3. d. M.; 7) ein 2rädrtger Handwagen, »»gestrichen, mit eiserner Stütze und eisernen Bügeln, am 2. d. M.; 8) eine ziemlich neue Hase von blauein und eine Weste von schwarzem geriesten Kammgarnstoff, sowie ein brauner stilzhnt am 6. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über die Thäter sind ungesäumt bet unserer lirimtnal-Abtheiluna zur Anzesgc zu bringen. Leipzig, am S. Juni 1890. Das Pal«;et-Amt »er Stadt Leipzig. In ' Stellvertretung: vr. Schratd. vr. M. Gefunden wurden Anfang vorigen Monat« und bezw. an einem der letzten Tage S galdrne Daxien-Uhrcn. Die Eigenthümerinnen derselben werden hierdurch ausgesordert sich, gehörig legitimirt, an Unterzeichneter A»»«stelle zu melden. Leipzig, am 4. Juni 1800. Da« Palizetamt der Stadt Leipzig. In Stellvertretung: 11.313». Vr. Schmtd. Ml Lekanntmachung. Len Herren Einsendern von E«ne«rre>izrut»nrsrn für den Bark einer Kirche in unserer neuen AndreaSaemeinde wird hierdurch bekamst gegeben, das, an Stelle de« durch Erkrankung behinderten Herrn Siodibauralh Vrtoelrieb tn Tresden Herr Architekt 14»—>t»»« l, hierielbst da« Preisrichter«« t aus unser Ersuchen mit über nommen hat. ztg, den 6, Juni I8S0. : Kirchen»«rsta»d de» >»»rea«ktrchs»telS stvlinmniu», Ps Lrtpzt r-r vUumnna re, zug Mächte rund 600 000 Mann mehr i»S Feld zu stellen vcr mögen als der Dreibund. Diese Zahlen reden eine sehr ver nehmliche Svracbe, und wen» sie auch an sieb keineswegs genügen, um die Widerstandskraft der einzelnen Mächte un KriegS- alle zu erweisen, so stellt die Zahl immerhin eine Bedeutung dar, die bei annähernd gleicher Bewaffnung und militairischcr Ausbildung der Maiins-yaften in vielen Fallen den Ausschlag giebt. Eine Biirgick'ast siir den Sieg läßt sich überhaupt nicht geben, daraus wirke» so viele, vorher nicht feststellbare Kräfte und Einslüsse ein, ja selbst der Zufall, daß c« thöricht wäre, sich i» dieser Beziehung einer Täuschung hinzugeben. Was der KricgSvcrwaltung allein obliegt, ist, die Vorberei tungen für den Krieg in der Weise zu treffe», daß die zu Gebote siebenden Mittel nicht mit den verfügbaren Kräften i» Mißverhältnis; stebcn. Wenn Frankreich die allgemeine Wehrpflicht so vollständig durchführt, wie seit Geltung deö neue» MilitairgcsetzcS geschickt so werden wir dadurch ge- nötbigt, unsere Wehrkraft ebenfalls auf die erreichbare Höhe ju bringen, so daß wir bei dem Ucberschuß an Bevölkerung »n Betrage von etwa 9 Millionen die Zahl der fränzösi' Truppe» unbedingt überflügeln müssen. Gegenwärtig Frankreich noch ein Mehr von 2- bis ZOO 000 Mann, die aber durch stärkere Heranziehung der vorhandenen wehr- ähigen Männer zur Dienstpflicht auf deutscher Seite leicht erreicht und Uberboten werden können. Niemand verkennt die Verderblichkeit dieses Weltkampfes, welcher einen Thcil der beste» .Kräfte deS i» Waffen starrenden Europa auszebrt, aber wir, haben kein Mittel in Händen, n»S der Theilnahme an diesem Wettkampfe zu entziehen Wir können nicht den Standpunkt einnchmcn w,e England, welches sei» Lanthccr in derselben Verfassung läßt, in der eS sich schon seit lange» Jakrc» befindet, und sich auf die Vcr mehrimg seiner Flotte beschränkt Trotz der von alle» anderen europäischen Grosistaatcn abweichenden Verhältnisse Englands hat diese Macht »doch de» Mangel eines große» LandhccreS schon oft tief gcinig cinpsundc». aber Englands vorwiegende Eigenschaft als Colvnialmachl hat il»» bisher »och immer über die schlimme» Folgen dieses Mangels biiiwcggeholskn Ei» Blick auf Asgbanista» und ans Egbpten zeigt, daß diese Folgen früher oder später eintreten müssen, aber der englische Volk-charakter bewahrt auch solcher Gewißheit gegenüber seine Sorglosigkeit und Gleichgiltigkeit Deutschland, als die bedeutendste Macht in Mitteleuropa und als Nachbar Frankreichs und Rußlands, ist genötbigt, den Anforderungen seiner geographischen Lage und seiner internationalen Stellung zu genügen selbst aus Kosten seiner wirthschastlichcn Bedürfnisse, solange die wirthschaftliche Leistungsfähigkeit nicht dadurch lahm gelegt wird. Daß wir von einem solchen Zustande noch weil cntjernt sind, ist offen kundig, aber andererseits ist nicht zu bezweifeln, daß wir uns wirthschastlich viel besser befinden würde», wenn die Ausgaben für Militairzwccke geringer wären. Wir befinden uns in einer Zwangslage, nach welcher zu handeln wirthschastlich entschieden vortheilhaftcr ist, als sie zu ignoriren. DaS wird auch von alle» Verständigen zugegeben, eS bestellt nur eine Meinungsverschiedenheit darüber, ob nicht der gleiche Zweck, welcher durch die dreijährige Dienstzeit erreicht wird, auch mit der zweijährigen erreicht werde» könnte. In dieser Be ziehung stehen dem Drängen der Parteien Sachverständnis! und Erfahrung gegenüber Der Kricg-niinister von Verd>> sagte »och in der letzte» CommissionSsitzung. daß die preußische Geschichte zweimal de» Beweis der Unzulänglichkeit und der Kostspieligkeit der zweijährigen Ausbildung der Truppen ge liefert habe, so daß selbst der begeistertste Anhänger dieses Grundsatzes seine Undurchsührbarkcit einsehen muffe. Wem, wir die Verhandlungen der Commission für die Militairvorlage in ihrer Gesammlbeit Überblicken, so bleibt als Ergebniß der Eindruck übrig, daß die Nvthwcndigkcit der beabsichtigten Vermehrung der Artillerie n»d der geplanten strengen Durchsühruiig der Allgemeinen Wehrpflicht von allen in Betracht kommenden Parteien anerkannt wird, und daß die Opposition lediglich kon dem Streben geleitet wird, die Be willigung an Bedingungen zu knüpfen, welche im Partei inicrcsse verwerlket werden können. Das ist ein innerer Widerspruch, welcher seinen Ursprung aus der Entwickelung unserer Parteiverbaltnisse herleitct. ES wird bei »n« stets viel von Militarismus, vom Ueberwiegen der militairischen Interessen gesprochen, »nd doch kan» kein unbefangen Ur- tbcilcnder lcuZne»', daß die deutsche Einheit und die mächtige ch voraus ist, auch nur der Zahl der Soldaten nach an--1 Wendigkeit der gleichen. Zur Vermeidung eines Kriege- reicht e« nicht I Rücksicht auf aus, daß der Anzugreifende der Kräftigere ist, er muß eS s auch scheinen, denn der großen Menge bat von jeher nur die Zahl imponirt, der wabre Werth ist erst zur Geltung ge kommen, wenn die Leidenschaft auf Grund falscher Werth- chätzung schon die Oberhand gewonnen hatte. * Leipzig, 10. Juni. * Der Kaiser trifft am 26. Juni in Kiel ein, um der Segelregatta des MarincregattavereinS beizuwvhnen. Der Sieger erhält den vom Kaiser gestifteten Wanderpreis. ! prrv theilungen gemacht. Der Kronprinz wird von Sr. Majestät dem Kaiser, den Prinzen des Hause- und den in Berlin und Potsdam garnisonirenden Prinzen a»S deutschen souvcrainen Fürstenhäusern empfangen werken, von den Herren seine- Hauptquartiers, den CbcfS der Cabinette, dem Obervräsidcnten der Provinz Brandenburg IK v. Achcnback', dem Regierungs präsidenten Graf H»c de GraiS. dem stellvertretenden Polizei präsidenten Im Schloßkose werden außer der Ebrenwackw de» Ersten Garde-RegimentS z. F. die Generale und Comman- tcnrc der Garnison ausgestellt sein Vom Stadtschlossc säbrt der Kronprinz nack dem Neuen Palais, »m dort Ihre Majestät die Kaiserin zu begrüße», und dann mit den Allerhöchsten und Höcbstc» Herrschaften das Frühstück einzu- ncbmen. Dann Besichtigung der Garde Ulanen Brigade auf dem Bornstcdter Felde. Frühstück bei dem OfsiciercorpS in dessen neuer, am Fuß des Ruincnbergeö gelegenen Caserne Nachmittag- Fabrt zuin Armecrennen nack Hoppcgarten Am lO. (Dienstags Parade im Lustgarten zu Potsdam, Frühstück im Stadtschloß, Fabrt durck, die königl. Gärten. Galatasel im Marmorsaale de- Neue» Palais, dann Zapfenstreich tbeiicnder leugnen, daß die kcuiiche Einheit und die machiigc Weltstelliing Deutschland« niemals erreicht worden wäre ohne das schlagfertige Heer, gegen dessen Organisation in den Cvnflictöjahreii 1859 bis l86t sich Alle-, was auf die Be zeichnung liberal Anspruch macht, mit allen Kräften gewehrt vat. Diese Meinung hat seitdem ihre gründliche Wider legung gesunden, denn die Heere-organisation, welche von der liberale» Partei in Preußen eine Reihe von Jahre» so eifrig bekämpft wurde, ist heute im ganzen Deutsckien Reiche cin- aesübrt, und sie ist es, auf welcher unsere Widerstandskraft vaupisää'lich beruht. Die Franzosen wissen ganz genau, daß unsere Kraft au dieser Organisation beruht, und deshalb haben sie Alle- daran gesetzt, sic sich zu eigen zu machest und un» in der Au« sühruiig de« Grundgedankens noch zu übcrbictcn. Der Wett kämpf ist jetzt auf einem Punet angelangt, wo »ur noch zwei Möglichkeiten vorhanden sind: entweder einzugrstehen, da unsere wirlhschastlichen Kräfte nicht auSreichen, m» Fron! rcick aus diesem Wege zu folgen, oder durch die volle Gelienkmackmiig unserer Wehrkraft Frankreich zu zeigen, daß alle seine Anstrengungen nicht auSreickien, um den unterschied von 9 Millionen Menschen, um welchen Deutschland Frank Wendigkeit der Fortentwickelung der militairischen Macht mit daS diesbezügliche Vorgehen der anderen Staaten an, und daß damit die Monarchie sich als voll wcrtbigeS Mitglied de« Dreibundes erhalte Mehrere Blätter intcrpretiren die Erklärung de- Kaiser-, daß in ke» Balkan ländern seit dem vorigen Jahre keine wesentliche Veränderung stattaefunten habe, im Zusammenkangc mit den vorjäbrigeii Erklärungen deS Kaiser- in Betreff Serbiens und Bnigarier - dahin, daß die Zustände in Bulgarien aucb gegcnwärlig befriedigend seien, und daß die serbische Regenlschast die Vcr sickcrulig, die freundschaftlichen Beziehungen zu Oesterrei Ungarn pflegen zu wollen, im Wesentlichen eingcballcn babe. * Anknüpsend an die Nachricht, daß daS i» Betreff der » ^ ^ - n--.-- ^ »Bereinigung der Vororte mit Wien in der »iedcr- ^ I« i lien ! ^"rrcichischei, Ttattbalterci auSgearbcitete Elaborat gegen faßlich der Anwesciiheil de« Kronpr inzen ^ I wärtig im Ministerium deS Innern überprüst wird, widme» in Berlin werden der (.olt darüber solgei e^ri . I mehrere Blätter diesem Gegenstände eingebende Bemerluiigeii. DaS officiösc „Frc»>dcnblatt" erwartet, daß in der Frage der Bereinigung der Vororte mit Wien alle Eiicr iiichtclcien und Sonkeransichte» bintcr dem Getauten zurück P Wien erstehen zu sebe». Be: linbcsangencr Betrachtung der Sachlage erscheine» die Scknrie rigkeite» lange nickt so unüberwindlich, als vielfach und iiw besondere in den Vororten geglaubt wird. Es sei zweifellos, daß die Vororte bei einer cveiilnellen Einbeziebung in die Großcommune nur gewinne» können. Aber auch die Commune Wien, welche scheinbar durch die Uebernabiiie der Vororte in ibrcn Verband einen schweren Stand baue, werde sich mit dieser Eventualität vertraut machen müsse». Durch die Vereinigung der Vororte mit Wien wirk ei»c andere wichtige Frage aus der Welt geschasst: die Anilbeilmig der Gcmcintczuschläge. Die Großcoi»»iu»e Wie» se^ dann in der Lage, mittelst dieser Zuschläge drei Vororten Schnlen und Straßen zu bauen, das arg vernachlässigte Ariiieiiiveien zu regeln, die sanitäre» Uebclstände, deren cs in den Vor orten so viele giebt, z» bebebcn. — Die „Neue den Mittwoch den . . Fahrt z>.r (.r.mdsteinlegnna'zur Kaiftnn , A.« ^ Augustak'rch- zu Verl..,, Frühstück be.n. „a .en.sch n Bo - der Durchsiibrnng der Vereinigung der Vororte ,-hasttr Grasen Launah. Don»kr-tag ten >2. Fahrt aus I ker Staat", betont das Pia,,. „der Siadt stVLitt^ könV dem Prinzen > .-«?« Ver,ebrm'gSs.e..er zur freien Benutzung und der Prinzessin Friedrich Leopold im Stadtschlosse zu ;« Potsdam. Musikalische Abcndunterhaltung im Neuen Palais. Freitag, den l3, Wafserpartie nach der Pfaueninsel * Nach dem ^Achtzehnten Bericht üher die Wirksamkeit der Kaiscr-WilhelmS-Stiftung für deutsche In validen für daS Jabr 1889" bezifferte sich der Central sond« der Stiftung am Schluffe des BerwaliungSjahreS I87t auf 4 >60 >oo dagegen am Schluffe de- letzlvergangencn Jahre« nur noch aus t 28l 176 so daß derselhe sich i» den 10 Jahre» ui» 69,2 Proc. oder beinahe ui» sichen Zehntel verringert hat. >880 setzte sich der überlasse», die Kosten der Mittelschulen trage» und für die Ausgaben im übertragenen Wirkungskreise einen Ersatz lielcn würde, dann würde Wien mit froher Zuversicht a» die Mission schreiten, vereint mit den Vororten eine »instcrhaftc Verwaltung zn schaffe» " * Die Führer de- sichenbürgisch-sächsischen Volke- baden, wie bereit- gestern kurz crwäbnt, die sächsische» Reicks tagSwäblcr bez deren Veri>alie»S»iä»»cr ;» cineiu am 17. Juni in Hermaniistatl stallsiiidcnde» Sack'seniage eingkladcn, ans dem über die gegenwärtige Lage deS Voll - . , staiiiiiies »»k über die Resormalkeilen der Z»lu»'l > VerivalliingSjabieS I gefaßt werden solle». Es beißt in dem bcuc, » VermogenSttand a»S Effecte» mi Nenn-z Nusrus: „Die i» uiiserer Mitte ziineliuiende Olleichgilligkeit gegen die Arbeit aus dem Gebiete des Ssseiilliche» Lebens I>al ,» de» U»!cr- zcichnete» de» Entschluß gern», zur Vcraihung der zur Vöiccil- crslarkuug »nieres Volkes führende» Mittel und Wege eine V.r sailimliing von Reichoiagsivahler» aus allen sächsischen Gauen ein- zuberuie». Das am 5. Juni >872 vom Sachsenlag in Mediakl, geschallene sächsischeNalionalproqra»»« und das >» Fortbildung bes olden am 8. und 9. Juni >881 in .Oroniladl rvm Eenlralansick>nu,- der sächsischen Volkspariei beschlagene Reichslagswalilprogramm e, weise» sich nach mehr aiS einer Richinng In» als revlnous- bedürftig. Manche» in demselben isl von der Zeit üb, . oll worden: beide stellen außerdem Richipniieic nur für das Ver hauen der sächsische» Abgeordneten im Reichslage a»i. mährend die für unser VolkStt»»» wichtigere, weil der Bethaiigiing seiner Kraft freieren Spielraum gewährende Arbeit außerhalb des Reichstage» aus dem Gebiete der VolkswiiUiichast, des gejellschasl- liche» Lebens, der Sklbsiverwattiing i» Olemeiiide und A»nn:eibi»m und der geistigen llulttir einer zielweisenden und planmäßige» Regelung entbehrt Diese Lücke nt iur das iackniiche Voll von grollen, Nachlheile, da wir die Fmoalie siir unsere ossenlli.che Ic iigkeil hauptsächlich vo» den sächsischen Reichslagsabgeordnelen ü empsangcn angeiviesen sind und nnser össenilicheu Leben, je na. dem Verhallen des »teichstagsabgeoiLiieteii, vorübergehend angeregi wurde oder erschiallle oder seiveckigkl Ziviejpatt unier den Abgevrc neten sich aus die Wahlkreise übertrug »nd zum Schaden unserer nemklniame» Interesse» die srendige Mitarbeit der Volksgenossen »i Vereinen, commiinaleii »nd munieipalen Verlretungslorpeni lähmte Da» von der Zeit lieberholle bei Seile zn lassen, Das, war »n gemeinsam ist und eint, zum Zielpitti.l gegemeitig a»eiserner Resvrmarbeit t» »nserei» Imieiileben zu mache» und Das, wa dieselbe stört und uns tremil, ferne zu hatte», krachte» wir für dringend nolhwendia." Aus den 16. Juni ist der CeiitralauSschnß der sä ck fischen Volkspartei zn einer Sitzung nach Hermäiiiisladt von dem Obmann Heinrich Kästner cingeladen lvorde». * AnS Riga, 4. Juni, schreibt ina» der „Post": Im August vor. I». machte eine Eorresvondciiz der „s?»»a die Runde durch die Pariser und gesamntte rwsi' ' welcher zwei hochgeachiele lliigaer Rechisanwa,i. angekiaat wnrde», ivädrend ihre« Ansenthali« in Pari a» eine,- üffenllichen Orte Schmährede» ans die russische Regierung geba »nd „Höcht" auf di» von letzterer verbannten Batte», »üe a>o de» m Bttim wertke von 1 227 950 F, an- Hypotheken im Betrage von 42 600 an« dem Guthaben von I2Z9 beim Hchatz meistcr »»d a»S 3986 baar z»sa»»»cn. Hier;» treten die gewährten Cautioncn und Darlehen nach Abzug der Rück Frhlnngc» auf dieselben mit 5700 waS die Gesammt umme von I 28l 176 .Xi crgiebt. Die Einnahmen des CrntralsondS der Kaiser-Wilhelm- Stiftung betrugen für die Zeit vom I. Januar bis 31. Dccembcr 1889 87 530 .< welchen an Ausgaben 262 286 gegenüberstehc» Die Zahl der Unterstützten belief sich auf 1999. unter denen l7 Ossiciere und obere Militairbcamlc, 683 Mannschastc» vom Feldwebel «schließlich abwärts, 46 Hinterbliebene von Ossicieren und oberen Militarbeamten und 1253 Hinterbliebene vo» Mann schäften vom Feldwebel einschließlich abwärts sich befanden Die gezahlte» Unterstützungen erreichten die Summe von >15 387 88 I, von welchen 93,5 Proc. fortlaufende und 6,5 Proc. einmalige Unterstützungen Ware». An Curbcibilsen wurden 3174 .-S' 35 Z an 73 Personen, darunter 5 Ossiciere und höhere Militairbeamte, bewilligt. Der Durchschnitts betrag der Unterstützungen für jede einzelne Person war 57 8l und zwar war die« der Fall: bei den Ossiciere» und oberen Militairbeamte» mit >14 .L 12 I, bei den Mann schäften vom Feldwebel einschließlich abwärts mit 7 t .L 4!» bei den Hinterbliebenen vo» Ossiciere» und oberen Militairbeamten mit 142 47 „s und bei den Hinter bliebene» von Mannschaften einschließlich vom Feldwebel ab wärt- mit 44 44 ^s. Die Ausgaben der Zweigvereinc der Kaiser-WilhclmS-Slistung im Jahre >889 bezifferte» sich auf 317 226 .4! * Au« Metz, 6. Juni, wird der „Schlesischen Zeitung" geschrieben: Die Zahl der jungen Ellaß-Lothringer, welch» sich der deutsche» Mililairvslicht entziehen »nd zu diesem Zwecke nach Frankreich übersiedcln, ist zwar in Abnahme begriffen, doch ist sie immer noch ansehnlich genug, wie u. A. au» den zahlreichen gericht lichen Berurlhetlunaen hervorgeht. Ei» großer Thetl der Miliiair flüchlling« sieht sich übrigen» vor die Wahl gestellt, entweder aus Grund de» Fremdenaeletze« über die Grenze »urückgebrachi und in der tzeimaih bestraf« zu werden, oder sich siir die Fremden legion aus sechs Jahre anwerbe» zu lassen. Aus diese Weise erklärt «S sich, hau. wie französische Blätter nicht ohne Genug- thuung melden, die genannte Legion sich zu durchschnittlich 4ö Procent au» Llsaß-Loihrtugen recrutir». Bon diesen sieht »ur ein Bruchtheil die Leimaih wieder. Die übrigen erliegen de» Strapazen, der schlechten Behandlung und dem ungesunden tklsma in Lonkin. An Warnungen seit»»- der Press« fehlt e» nicht Vielleicht würden dieselben mehr Eindruck machen, wen» In den Lokalblättern die aus Algier und Tonkin hierher gelangende» amtlichen Lodienschetne veröffentlicht würden. Daß r» auch in Alt deutschland »ich« überflüssig ist, vor dem Eintritte in die französisch« Fremdenlegion zu warnen, geht daran« hervor, daß annähernd ein Achtel ihre» Bestände» au« altdeutschen Ländern stammi. Bet diesem Anlass« mag noch angeführt werde», daß nach Frankreich auch »ine erhebliche «„»Wanderung von Mädchen slattsindel, welch» in größeren Städie», hauv»ächlich in Pari«, dienstlich« Stellungen t» Familie» und Geschäfte» suchen. Wie viele davon dem Elende und der Schande anheimsalle», läßt sich »alürltch ziffklnmäßlg nicht keslstellrn. Soweit aber di« Anzahl der unehelichen Kinder von deutschen, tn Frankreich lebenden Müttern solche Kinder werden unter Inanspruchnahme der dtplomalische» Vermittelung in die Heimath der Mutter befördert — entsprechende Schlüsse zuläßt, ist dt« Zahl derselben nicht gering. * * « * Die Wiener Morgenblätter erblicken In der Red« des Kaiser« beim Empsanae der Delegationen mit Genug thnung eine Hobe FriedenSklindgebuiig, sowie dc» klare» überzeugenden Ausdruck vom Fortbestände der Innigkeit und der Festigkeit des Dreibünde«. Dieselben erkennen sie Noth- Zettuna" Presse, in Fürsten Bltinarck ansgebrachl z» habe». Naniknllich Letzicres bäiien sich die anwesende» Franzosen nicht bieten lasse» »nd die bei.,» Balte» mißhandelt. Da» erwähnte Blatt und der „üiish.li Westnik", wie auch vtrle andere ruffiiche und französische .leiinng.m ! benutzten diesen angeblichen Borsall zu den wülhendsleii Anim ! gegen die „hochverrälherischcn" baltische» Deutschen. Die beiden Rechtsanwälte, die in Folge dieser Tcnnnciatio» zur Ausübung ihre« Berus» nicht weiter zugeiaffen wurde», erhöbe» soiort geg- u die Redacteure der beiden erstgenannten Blätter die Verleumdung- klaae, woraufhin auch von den Pariser Polizeibehörden eine Uiücc tuchlliig eingeleilct wurde. E» erwies tick, daß die Belwumung e Pariser llorrespondenten der „Düna-Zett»ng" in böcwilltgk Weis« erfunden und nichts voraeiallen war, was auch nur c Enisrrntesten zu einer Rüge hätte Anlaß gebe» tonne», "eilte » c kam der Proecß gegen die Redacteure Pipirs und Willwi A zur Verhandlung. Da« Gericht sprach die Angeklagten der V leumduiia und Beleidigung schuldig nnd vernribeilie Vipir einem Monat Hasl nnd Wlnwi(.ti zu hundert üi. :. btzichungswrtse im Unvernioge»»salle zn zehn Tage» Han 2 -c > Parlier llorrespondent Schulman» entzieht sich der gerichtliche» > Ahndung * Die vielbesprochene Frage wegen der Anlage eines neuen russischen KricgShasciis in der lc lisee in iim definitiv dahin entschieden, daß dieselbe bei Liba» crtola wird. Der Ingenieur Macdonald soll mil der L >in»a Bane«, dessen Kosten aus 12 Millionen Rubel r. sind, betraut werken * Aus Petersburg, 7. Juni, wirk uns > cjck'iie n: ! Die ReichSrcgicriiiig läßt sich i» letzterer Zeit die ösjcut-
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