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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 19.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192200004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftTypographische Mitteilungen
- BandBand 19.1922 -
- Ausgabe1, Januar -
- Ausgabe2, Februar -
- Ausgabe3, März -
- Ausgabe4, April -
- Ausgabe5, Mai -
- Ausgabe6, Juni -
- AusgabeLeipziger Sonder-Heft zur elften Generalversammlung des ... -
- Ausgabe8, August -
- AusgabeSonderheft des Kreises Karlsruhe -
- Ausgabe10, Oktober -
- Ausgabe11, November -
- Ausgabe12, Dezember -
- BandBand 19.1922 -
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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FORTSCHRITT ODER MODEERSCHEINUNG « TlMHün fann nicßt behaupten, baß mir Budjbrucfer uns T 'glfllfl^cnübci- flctrilTen JTtobeerfdjeinungcn in bei' Slus- ftattung ber Brucffadjcn als befonbers miberftanbs- fällig ermeifen. Om ©egenfeil, es gibt nicßt menige unter uns, bie fid) oon allen möglichen STlobeftrömungcn treiben laffen, ja bie es als einen befonbern Dorgug anfeßen, mit ber Stiebe 3U geben. ©ic ocrgidjtcn bamit auf ein eignes fritifdjes Urteil! ©cßon oor oielen 3abren, naeßbem bie funftgemerblicße Berne- gung aueß im Budjgcmcrbe in ^lug gefemmen mar, fagte Beter 3effen, ber oerbienftoolle Förberer roabrer Budjfunft, mir müßten als unfern ärgften Frmb bie Stiebe anfeben. Bie solle ©ültig- feit biefes fPortes mirb jeber betätigen muffen, ber bie leßten 15 bis 20 3abre ©aßfunft aud) nur einigermaßen aufmerffam oerfolgt ßat. ©3 feil nidjt unfre Slufgabe fein, alle bie Stlobe= erfdjeinungen mäßrenb biefer jeit nocß einmal an unferm geifti= gen Sluge oorübergießen ju taffen. Ber große Bauteil mar iljnen allen gemeinfam: Sie haben uns immer mieber oon bem geraben iBege gu einer mabren ©aßfunft abgebrängt, unfre Kräfte ger- fplittert unb unfern Blicf getrübt. Slnb bei jeber Stiebe fanben fidj Stimmen, bie uns mit mehr ober meniger langatmigen „Slnalgfcn" bie Sinne benebelten unb uns glauben machen mellten, baß nun enblicß bie Bidjtung gefunben fei! Slber faum, baß ernftbafte ©ueßer begannen, ber neuen Stiebe eine gute ©eite abgugeminnen, ba mar ßßon mieber eine anbre ba, unb bas ©piel begann oon neuem, ©o ift es geblieben bis auf ben heutigen ©ag. ©s ift müßig, lange gu unterfudjen, mie folcbe Sttobeerfdjeinungen entfteben. Biefer ober jener Sfünftler, in ha fteten ©orge um abfolute Originalität, ßnbet eine Slnorbnung, bie man als ©ingelerfcßeinung fefjc roobl gelten laffen fann. fjunbert anbre greifen ben guten ©ebanfen auf, oerroäffern ißn; er bringt in meitere Greife - bie neue Stiebe ift ba! Dem guten ©ebanfen bis 3ur unausfteljlidjen Sttanier ift fein roeiter fPeg. IPir finb nadjgerabe baßin gefommen, baß bie ©runbpringipien bes 2lfgibengfaße3, bas, roas mir in langjähriger Sir beit als ridjtunggcbcnb unb bauernb gültig bei ber Sjcrftellung een ©aß- arbeiten erfannt haben, meßr unb meßr beifeitegefdjobcn merben gugunften einer Stlobelaune. Für bie meitere ©ntmicflung bes Qlfgibengfaßes fann bas nur een großem ©cßaben fein. Heute finb es eornebmlicb gmei ©aßarten, benen mir auf gabt= reidjen Brucffadjcn begegnen unb bie beibe ihren Slrfprung in falfdj oerftanbenen fünftlerifdjen Dorbilbern haben. ©rften3 bie Stlifdjung oon Fraftur unb Sintiqua, unb gmeitens bas ftarfe Sperren son cingclncn jcilen,3eilengruppen unb gangen ©äßen, ilm nidjt mißoerftanben gu merben, mill ich hier gleich betonen, baß icß biefe ©aßarten nidjt ebne meiteres eetbamme. ©efern ber ©eßer übet ben unbebingt nötigen burdjgebilbeten ©efdjmacf eerfügt, unb ber ©barafter ber Slrbeit eine Sdjriftmifdning be= grünbet erfdjetnen läßt, fönnen Brucffadjen son aparter iPit- fung entfteben. ©in hohes Feingefühl bebeutet hier alles! Sillein mie fdjon fo oft, bat man mieber ben Feb^r gemadjt, baß man einen an fidj guten ©ebanfen auf alle möglichen SIrbeiten über- trug unb ber Derfladjung anbeimgab. Slls mefentlidjes ©rforber- nis einer guten ©aßarbeit galt bisher allgemein bie ©inbeitlicß- feit in ber ©djrift. Heute mifeßt man gang unbcbenflidj nidjt nur Fraftur unb Slntiqua, fonbern aud) ba aüeber bie au3ge- prägtcften©ljaraftere,bie fcineDerbinbung miteinanber cingcljen. Slls fünftlerifdj fdjeint es gu gelten, baß man garte Frafturfcßriften mit fetten Slntiquageilen mifdjt. Bagegen mollen mir bodj bie ©inheitlidjfeit in ber ©djrift als oberften ©runbfaß feftljaltcn. Slls mir feinergeit oon ber gerfafjrencn unb geitraubenben Frei* manicr gur gefdjloffenen ©aßmeife übergingen, ba mürbe biefer ©djritt mit Bedjt als eine roaljre ©rlöfung begrüßt. Baß biefe ©cfdjloffenfjeit oiclfadj in eine ftarre, mit allen möglidjcn STlitteln ergmungene Blecfferm überging, fennte iljrc fonftigen großen Dotgüge feinesmegs aufbeben. Ber gefdjloffene ©aß bat benn audj lange 3aljre als ein Obeal gegolten, unb cs bürfte fdjrner- fallen, an feine ©teile etmas Befferes gu feßen. Sin fünftlerifdjen ©Qualitäten fann fid) ber aufgelöfte ©aß mit iljm nidjt meffen. ©in gefcbloffcncr Saß fommt ber fünftlerifdjen Slufteilung einer ■papierfläche am heften entgegen. Bas muß feftgeljalten merben, mobei ber gefdjloffene ©aß burdjau3 nidjt als bas allein Bidjtigc Ijingeftellt merben foll. Bort /ebenfalls, mo fieß eine geßßloffene Form müßelos erreidjen läßt, füllte man fie naeß mie oor pflegen, ©eit einigen 3aßren fießt man Beftrebungen, bie barauf hinaus- geßen, ben ©aß meßr unb meßr gu locfern. Biefe ©oeferung fteigert fieß oielfacß bis gur oölligcn Sluflofung bes ©aßes, roo- bei bie ^eilenfperrung eine Hauptrolle fpielt. SVtan finbet biefe ©aßmeife in ausgebeßntem JTtaße bei Sünftlerentmürfen. Bar- unter fießt man SIrbeiten, bie mit einer ©aßfunft nidjts meßr gemein tjaben, mo man nur noeß oon finnlofen ©jeperimenten fptedjen fann. JTtaßooIle Sperrung, im richtigen ©inflang mit ben übrigen ©aßteilen, fann feßr moßl fünftlerifdj mirfen. Se ra be beim aufgeloften ©aß aber feßen mir, baß eingelne gute üorbilber ins ©rotesf e unb ©efeßmaef lofe oergerrt merben. I eiber fteßen oiele Slfgibengfeßer unter ber Dormunbfdjaft oon unreifen Zünftlern, bie fouoerän über bie elementarften Forberungen eines guten ©aßes ßinroeggeßen unb gang unfäßig finb, audj nur bie befeßeibenfte Füßlung mit ber ©aßfunft gu geroinnen. Bas Slf= gibenggebiet mirb für fie gum ©ummelplaß fraufer Obeen - ba ßört natürlich) bie Sunft auf! Burdj übermäßiges ©perren mirb ber ©ßarafter einer ©djrift ftarf beeinträchtigt. 3ur iuinft bes ©eßers geßört es aber in erfter ©inte, baß er es oerfteßt, eine ©djrift gu beßanbeln, baß er ißren ©ßarafter roaßrt unb iljren f ünftlerifcßen ©igenljeiten geredjt mirb. ©o betrachtet, mirft mandje ber ßeute beliebten Sperrungen mie ein Fuuftfcßlag ins ©efießt. STlit bem aufgeloften ©aß ßat eine gemiffe F^ußeit, etmas ©pielerifcßes unb ilnfacßlidje3 Blaß gegriffen.Bebenfließ erfeßeint es, baß man mieber aus Ornamenten unb Ornamentdjen Bilber unb Baßmungen baut, tPenn mir auf biefem iPege roeitergeßen, bann merben mir halb ©äße feßen, bie fidj nur roenig oon foldjen aus ben feiten ber freien Bidjtung unterfdjeiben! Oft es in biefem ^ufammenßange nidjt reeßt begeießnenb, baß aueß ber Bogenfaß mieber aufgetaudjt ift? Ber Bogenfaß, ber feiner geit als unfünftlerifdj im ßödjften ©rabc abgetan mürbe! 3u- näcßft feierte er feine IPieberfcßr auf einigen gegeidjncten Budj- titeln. Bas mar ßinguneßmen. Baß er aber bann prompt in ben ©djriftfaß übernommen mürbe, mar meniger feßon. £tnb mäßrenb man früßer eine Bogengeile burdj ben übrigen ©aßbau menig- ftens etmas motioierte, ftellt man fie ßeute oßne jeben erfidjt- lidjen ©runb auf bie Bspirrflädje. ©ine Fadjgeitfdjrift begeicßnetc bas als eine erroünfdjte Belebung bes ©aßbilbes! IBenn bas am grünen gefeßießt ! Bas iPieberauftaucßen bes
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