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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 19.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192200004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftTypographische Mitteilungen
- BandBand 19.1922 -
- Ausgabe1, Januar -
- Ausgabe2, Februar -
- Ausgabe3, März -
- Ausgabe4, April -
- Ausgabe5, Mai -
- Ausgabe6, Juni -
- AusgabeLeipziger Sonder-Heft zur elften Generalversammlung des ... -
- Ausgabe8, August -
- AusgabeSonderheft des Kreises Karlsruhe -
- Ausgabe10, Oktober -
- Ausgabe11, November -
- Ausgabe12, Dezember -
- BandBand 19.1922 -
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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gewerbler fand, gleichviel welchen Stoff er zu Gebrauchs gegenständen zu gestalten hatte, das Beste an Werken großer Meister. In dem Museum für Kunst und Gewerbe waren sie nach Werkstoffen geordnet untergebracht. Es fand in Deutschland ein Nacheifern unter Übernahme der Form und Technik der alten Kunstwerke statt. Der so genannte historische Stil stand in Blüte und ist heute noch in der Architektur und hier und da an Gebrauchsgegen ständen jener Zeit wahrzunehmen. Daß diese Wirkung der Sammlungen nicht in der Absicht ihres Schöpfers lag, ist anzunehmen. Brinkmann ging jedenfalls schon bewußt einen neuen Weg, wie er 1900 die auf der Pariser Weltaus stellung erworbenen Gegenstände ohne Rücksicht auf StoffundTechnikin einemRaum,dem sog.Pariser Zimmer, unterbrachte. Hier bot sich dem Beschauer etwas andres dar, wie bei der Anordnung der übrigen nach Werkstoffen geordneten Gegenstände. Er fand einen kunstgeschicht lichen Ausschnitt aus der bedeutungsvollen Zeit an der Wende des Jahrhunderts. — Der Buchdrucker verspürte diesen Umschwung im Kunstgewerbe in den neuen Künst lerschriften: Eckmann, Neudeutsch, Behrens. In ihnen kristallisierte sich der Förmenwille der damals jungen Kunst: Los von der alten Form; die neue Zeit, die Zeit der Maschine, des Dampfschiffs, der Elektrizität braucht einen anderen Formenausdruck wie die Zeit der Postkutsche. Wenn auch dieser Kunstausdruck durch die Nachläufer den mit Recht heute so verachteten Jugendstil zeitigte, so darf doch nicht unerwähnt bleiben, daß diese Kunst die Wege ebnete für eine gesunde Entwicklung. Wer heute das Museum für Kunst und Gewerbe besucht, der findet den Gedanken der Zusammenfassung aller Gegenstände einer in sich abgeschlossenen Kunstepoche bis auf wenige noch in Arbeit befindliche Gruppen durch geführt. Es ist für die Einordnung nicht mehr der Stoff — Metall, Holz,Ton, Glas usw.— maßgebend, sondern die Zusammenhänge künstlerischer und stilgeschichtlicher Art. Er wird, angefangen bei der vorgeschichtlichen Zeit, Gegenstände der Kirnst des Mittelalters, der deutschen, französischen, italienischen Renaissance usw., jede Stil periode für sich in einem Raum untergebracht, vorfinden und dadurch in die Lage versetzt, die Zusammenhänge im Kunstausdruck jener Zeiten, gleichviel welcher Stoff bearbeitet wurde, wahrzunehmen, was bei der früheren Anordnung nach Werkstoffen kaum möglich war. Das Museum will, wi& ProfessorDr. Sauerland in dem kleinen neuen Führer sagt, nicht mehr vorwiegend sich an den Kunstbeflissenen wenden, sondern an jeden Einzelnen in der großen Volksgemeinschaft, den derWunsch nach Be lehrung und das Verlangen nach künstlerischem Form empfinden treibt. Besonderer Erwähnung bedarf an dieser Stelle die Art wie Professor Dr. Stettiner in einer Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschule die Absichten des Museums in die Tat umsetzt. Durch gemeinsame Betrachtung der Gegen stände und darangeknüpften Gedankenaustausch wird in das Verständnis für die schöne Form und den edlen Stoff eingedrungen. Da zum Erfassen dieser Dinge gewisse Vorkenntnisse über Stoff und Technik erforderlich sind, so werden die Teilnehmer auch damit vertraut gemacht. Betont werden muß aber, daß es sich hier durchaus nicht um ein kunstgeschichtliches Studium handelt, also um keine Fachwissenschaft. Der Teilnehmer soll vielmehr zum Sehen erzogen werden, um dadurch für die Schön heiten dieser Gegenstände empfänglich zu sein. —Wenn damit auch schon eine derartige Veranstaltung genügend begründet ist, so liegen in ihr doch noch tiefere Gründe. Das auf diesem Wege angeeignete Gefühl für Qualität wird den Menschen empfänglicher machen für die Unter schiede dieser Art an den mannigfaltigen Dingen seiner täglichen Umgebung. Er wird sie kritischer betrachten und vorsichtiger seine Wahl treffen bei Erwerbung der selben. Es braucht sich nicht um Kunstgegenstände zu handeln. Er wird mißtrauisch gegenüber der fabrikmäßi gen Massenware. Das kann schon beim Einkauf des un scheinbarsten Gegenstandes von Bedeutung sein. Der Ar beiter, der einen von einem Handwerker mit Geschmack hergestellten Gegenstand erwirbt und den, eine Qualitäts leistung vortäuschenden Massenartikel zurückweist, dient dadurch seiner eignen Sache, falls er selber Qualitäts arbeiter ist. — Damit soll der Maschine durchaus nicht die Berechtigung abgesprochen werden, aber dort, wo sie angewandt wird um eine edle Technik vorzutäuschen, ist sie zu verwerfen und die mit ihr hergestellte Arbeit ebenfalls. Mit diesem hier angeführten Beispiel ist ein Punkt berührt worden, der in dem großen Aufgabenkreise unsrer heutigen Kulturprobleme liegt. Jeder Nachdenk liche wird daran ermessen können, welcher Wertfaktor eine solche Sammlung, wie unser Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ist. Günstiger wie bei dem obengenannten Museum lagen die Verhältnisse nach dem Kriege bei der Kunsthalle, denn der neue großartige Bau konnte noch, an den alten sich anschließend, fertiggestellt werden. Dieses Bauwerk wurde nach den Angaben Alfred Lichtwarks, der zu diesem Zwecke eingehende Studien auf Reisen in Europa machte, erbaut. Es stellt im Gegensatz zu dem älteren, einen aus der Forderung günstiger Schaustellung der Kunstwerke von innen nach außen erwachsenen Nutz bau dar. Die Sammlung geht auf eine Gründung des Kunstvereins um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurück. Der Umfang wurde in den ersten Jahrzehnten hauptsächlich durch Stiftungen erweitert. Erst durch Lichtwarks Tätigkeit bekam die Galerie ihr besonderes Gepräge, wodurch sie wegen ihrer Eigenart unter den Galerien andrer Städte hervortritt. »Keine andre Galerie Europas«, so sagt Professor Dr. Pauli »gewährt eine so vollständige Übersicht des lokalen malerischen Schaffens wie die Hamburger Kunsthalle. Wir können es hier von seinen Anfängen bis an die Schwelle der Gegenwart verfol gen«. Kennzeichnen die Worte des jetzigen Leiters dieser Sammlungen am besten die Eigenart, so ist damit jedoch nur ein Teil des Inhaltes angedeutet. Vor den pracht vollen Bildern eines Runge, vor Leibis betenden Frauen oder Böcklins Feueranbetern — um nur einige Perlen aus
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