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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-24
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1890
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«rfchetnt täglich früh 6'/, Uhr. Lr-«rtüm und Lrpe-ttion JotzanaeSgasse 8. Hyrechkulldkn trr Nrdartiou. »ormlttag« 10—12 Uhr. Rachmlttag« 5—6 Uhr. M 8, ««K-», eia«etzu>dter ««nuicei»», «»»« sich d>» Redactio» nichl »crblitiich. «««»«« de, skr »1» «dchftf,l,e«d, «,««»» tz«stt»»t<« S«»er«te «« Ssche»tt«r« dl» » UH» dt,ch«tt1«„. «t«««- und Ars««,NI früh »ts' ,9 Uhr. Z, -,n Filialr» für Zns.-^uoahm«: vtt «E»'S «»r«». «Alfred »»h»). UnwrrsitätSsiraß« 1. L»«i» Lösche» ßB«i»e»str. 14 pari, und Künig-platz 7» «ur bis '/.2 Uhr. MiWger.Tageblaü Anzeiger. Organ filr Lolitik. LocalEMe. Lan-elS- und Geschästsverkehr. ALonnement-pret- vierteljährlich 4*/, Mt. incl. Bringerlohn 5 Ml , durch -te Post 6 Mt. - - bezogen Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. evuhre» für Extrabeilage «In Taaeblatt-Fonnat ge'al^t «dn« Postöelörderung 60 Mt. mit Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schroten laut uns. Preieverceichntü. Tabellarischer». Zissernsatz nach höherm Tarif. Nerlamrn unter dem Redactionsstrich die »aespalt. Zell« SO Pf., vor den ftamilien Nachrichten dt« ttgespaltene )sette 40 Pf. Jnterate sind stets an die Erpedttt«« »« senden. — Rabatt wird nicht gegeben.! Zahlung xruenumuruo'Iu oder durch Post- nachnahme. Z 175. Amtliche Bekanntmachungen. bezogen werden. Die Zeichnungen liegen an oben- Stelle zur Einsichtnahme au», lgebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: dalle. BrüstunaSgeländer der Galerie«" ). Juni cr Vormittags 10 Uhr im Ratbbause all- »brrgrschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einzureichen. Ausschreibung. Im Neubau der Markthalle in -etp»ta soll di» Lieferung von ca. 450 lfd. m schmiedeeisernen BrustvngS- -eländer der Galerien an einen oder mehrere leistungsfähige llaternebmer vergeben werden. Die Bedingungen und das ArbritSverzetchniß können durch Misere Bauverwaltung im Baubureau an der WindmUhlen- ziffe hirrsrlbst gegen Porto- und bestesigeldfreie Einsendung rön 2 -ck genannter , , ^ Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle diS zum 30 hier, U- Obergeschoß.^,^ .... » Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die Tbeilung der Arbeiten, bez. dir Ablehnung sämmt- licher Angebote vor Leipzig, den 21. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. l». 4389. Vr G eorgi. Lindner. Diebstahls - Sekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) ein Spazterstack von Psesserrohr mit brauugebeiztem ver zierten Elsenbeingriff, Anfang dieses MonatS: 8) ein Tatlenrock, getragen, grau- und weißgesortffelt, mit IL«rzem Futter- und Hornknöpsen, ein brauner stttser AtlzhUt alt gelblichem Futter, rin braunwollene« LatllentUch Mit ftransru, ei» schwarze« Üaschmirtuch, «ine weiße gehäkelte und eine halb wollene draungeblumte Ttschtzeckr, eine roth-blau- und weihgemusten« dergl., ein graues Lama-Umschlagtuch uod S Lptale deutsch« Harten, vom 7. bis 8. d. M.; Peine schwarz« Tricattatle, eine schwarzwollene gestrickt» -rauriiweste. eine blau- und weißcarririe LaUschlirg». eine gelb- licht halbleinene Schürze mit gemusterter Kante, / Stück verschteden- illdtze leinene und halbleinene KtiiSerschürzen und st Tisch»ecken i«, üretonne mit rosafarbiger Kante, vom 7. bi- 8. d. M.: 4) ein gebrauchtes Zwctra» cRover-Humber-Stsstem) mit der Firma „knrl Lnru»!' und Nr. 5654, einem Petlsck,enhalter und einer Glocke i,a>ii Hinterrad fehlt eine Speiche, die rechte Kurbel ist nicht vernickelt), am 11. d. M.; b) eine kleine verschlossene Blechbüchse mit gelbem vorlege, schloß, enthaltend 2 i Mark in Thalerslücken, vom 10. b« SO. d. M.; P «in Eommrrüberztehrr von schwarzem, tveißpumttrtem ktofi, mit dunklem Futter, überspoaneuen Knöpfen und Kettchen- henlel, am 15. d. M.; 7) eine goldene, fast neue Dameu-ChltnAeruHr mit Schildchen ans der iltücksette mit rothem Papier inwendig auSgelegt, sowie mit Engender kleingltedriger silberner Kette mit daran befindlicher Ikngel und einem Kännchen, am 17. d. M.; eine Anzahl lebender Ätsche, all: 1 Aal, L Hechte, k Karpfen rc„ vom 17. bis 18. d. M: S> ein« Nickel-Cylinder-Nemontatr-Uhr mit Serunde und glatter Rückseite, sowie anhängender Rickeikette mit einer Münz« mt 8 Kaiserabbildungen, am 19. d. M.; ll» »In sckiwarzlederne« P«rtemon»«te niit weißem Bügel und LnSpschenverschluß, enthaltend 34 .St 80 in einer Dopprlkronc >md 4 Thalern rc., am LI. d. M.; 1l> ein schwarzledernc« P«rtem«nnate niit Klapp« und villet- lischchen, enthaltend 38 in Lhalerstückeu und einen Brief de» likchisanwalts Wollauer in Grob-Strebtitz, am 21. d. M; 18) ein« Weste von schwarzwollenem Stoff mit schwarzen Stein- naßknäpfen und schwarzem Rückensutter, ein Me««er mit Ntckel- gchell und geschliffenen Gläsern, am LI. d. M.; 13) « Mollen Dachpappe, vom 19. bis 20. d. M. Nach«: 14> ein mittelgroßes Opernglas mit Perlmnttergestell in Etui mit blauseidenein Futter und der Firma des Optikers O. tz. Meder hier, am IS. d. M); Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlene« älegensländ« oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lrtmioal- Ldcheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 22. Juni 1890. Das Polizei-Amt »er Stadt Leipzig. In Stellvertretung: vr. Schmid. vr. M. Lekannlmachung. Die öffentlichen Hebammcn-Prüfnnge« finden Freitag, den 27., und I Nachmittag» Sonnapend, den 28. Juni d». Ir»., / 3 k Uhr ü» Auditorium der Universitäts-Frauenklinik — Trier-Jnstttut — statt. Leipzig, den Ll. Juni 1890. Die Dtreett«n der K. L. Hrbammea-Schnle. Prof, vr. Zweifel. Freiwillige Versteigerung. Die im Grundbuch« auf den Rainen der Anna Clara verehe- !"Ilten Wetzel geborenen Lanzrudorf, des Buchbiudereibesi-ers äohauii tarnst Lanrendors, des Schlosser« Gustav Adalf Lanzendorf und dcr Johanne Pauline verehelichten Hartung geborenen Lanzcizdors eingetragenen, in Leipzig-Thonberg gelegenen Gruudstücke, als: ». da« un der Rcidenhainerstraße Nr. 16 gelegen« Grundstück, bebaut mit 2 Wohngebäuden, 3^ Ar Flächeninhalt, Nr. 5 und 6 des Vrandkat., Nr. 8 de- Flurbuchs und Folium 98 des Grundbuchs für Thonberg, geschätzt aus 17000 d. da« Gartengrundstück, 5,, Ar Flächeninhalt, Nr. 2449 d«S Flurbuchs sur Leipzig und Folium 99 des Grundbuch» für Thonberg, geschätzt aus 8000 ^l, soll« an hiesiger Amtsgerichtsstelle, Zimmer 119. den 2t. Juli 1830, vormittag» »1 Uhr, einzeln bez. zusammen freiwilliger Weis« versteigert werden Die Periltigerunqsbedliigungen, sowie die Beichreibung der Grundstücke und dcr sonstigen Unterlagen liegen in der Gerichts- schmberel des Unterzeichneten Amtsgerichts zur Einsicht aus. Leipzig, um 19. Juni 1890. königliche» Amt»ger1cht. Adlheilnng ll. Steinbergrr. Vie englische Schuhherrschaft über Zanzibar. Zanzibar nimmt unter den afrikanischen Staaten eine Ausnahmestellung ein. Der Sultan lebt nach europäischer Äit, er hat eine uniformirte Armee und eine kleine Flotte, an seinem Hofe sind Bcrtreter fremder Mächte beglaubigt, die mit ihm Verträge abgeschlossen haben, kurz die äußere irischeinung de» Staates hat cmen civilisirtrn europäischen Anstrich, und danach richtete sich auch der Verkehr der fremden Ä'ächte mit Zanzibar. England übt dort sähon seit langer Znt Einsluß und hatte wohl von Anfang an die Absicht, dort truerab Fuß zu fassen und Zanzibar unter seinen Schutz zu DieuStag den 24. Juni 1890. 84. Jahrgang. nehmen, Wir di« Formel für A»-Übuna der Souveränetät in außereuropäischen Ländern lautet, aber e» hatte damit keine Eile, weil die Ereignisse dort bi» zum Auftreten der deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft ihren ruhigen Gang nahmen und ohne Einfluß auf dir Gestaltung der internationalen Verhältnisse blieben. Trotzdem hatte Frankreich schon vor dreißig Jahren die Absicht England» erkannt, Zanzibar zu unterwerfen, und de»- halb dir ruglssckc Regierung ini Jahre 1862 zur Unterzeich nung einer Ueocreinknnft veranlaßt, durch wclwe sie sich ver pflichtete, die Unabhängigkeit Zanzibar» zu achten. Die Eongo- Eonscrenz vom Jabre 1885 stellte alsdann als Regel auf, daß jede Macht, welche in Afrika ein Protektorat iibcrnebmcn wolle, verpflichtet sei, den übrigen Mächten davon Milthei lung zu machen. England hat also beim Abschluß der Ueber- einkunst mit Deutschland den mit Frankreich im Jahre 1862 geschlossenen Vertrag außer Acht gelassen und wird sich nach träglich mit Frankreich über diesen Punct zu verständigen baden Nach den Erklärungen, welche der französische Minister de» Auswärtigen, Ribot, in der Kammer über die Sachlage abgegeben hat, waltet auf Seite der französischen Negierung die Absicht vor, di« Frage in Güte zum AuSirag zu bringen, aber andererseits ließen die Worte de» Ministers eine gewisse Verstimmung Uber da» von England anacwendete Verfahren erkenne». Wegen Zanzibar will sich Frankreich mit Eualand nicht Überwerfen, aber wahrscheinlich wird die französische Regierung dies« isielegenbeit benutzen, um auf Eng land wegen Räumung Egypten» einen Druck aurzuüben. Dieser Zwischenfall kommt Frankreich sehr gelegen, um mit England vltse alte Rechnung zu begleichen. Weit wichtiger al» für Frankreich ist aber die englische Sckntzberrschast über Zanzibar für da» Land selbst. Die Araber haben längst gemerkt, daß r» mit ihrer Herrschaft in Zanzibar zu Ende sei, und dr«halb baden sie sich so energisch gegen dir AuSsübrung deS Vertrage» gewehrt, welchen der Sultan von Zanzibar mit der Deutsch-Ostasrikanischcn Ge sellschaft abgeschlossen hat. Mer vermag die Beweggründe zu ermessen, welche Geyid Bargasch veranlaßten, dem Ver- traar seine Zustimmung zu geben? Vielleicht war e» seine Absicht, dadurch dem englischen Einfluß entgegen zu wirken und an den Deutschen eine Stütze gegen die englische Herrsch sucht zu finden. Dir Araber in den Küstcnfiädten faßten den Vertrag ganz ander» auf, sie erblickten darin die Preisgabe der wichtigsten Rechte de- Sultan» und sagten sich deshalb theilweise von ihm offen lo», andere beschränkten sich darauf, den Deutschen mit Waffengewalt entgegen zu treten, und diese schaartrn sich um Buschiri als de» Vorkämpfer für die Reihte der arabischen Sklavenhändler, deren Haupt bi« dahin der Sultan von Zanzibar gewesen war. Srhid Bargasch starb alsbald, nachdem die Ereignisse an der Küste eine verbängnißvolle Wendung genommen hatten, nnd die Vermuthung liegt nahe, daß er keines natürlichen Todes gestorben ist. Er kam schon krank au« Maskat, der Wiege Zanzibar«, zurück und starb alsbald nach seiner Rückkehr. Sein Nachfolger Seyid Ehalifa war den Schwierigkeiten der Lage noch weit weniger gewachsen, er bestätigte einfach den Vertrag und trat dadurch sogleich in offenen Gegensatz seinen Landsleuten. Als iym klar geworden, daß seine tellung unhaltbar sei, fing er an, sich durch Grausamkeiten bemerkbar zu machen, erreichte dadurch aber nur, daß er Zanzibar vor die Gefabr einer auswärtigen Einmischung stellte. Bon England auf die voraussichtlichen Folgen seiner HaudlungSweise aufmerksam gemacht, ließ er von seinem thörichten Treiben ab und fiel kurze Zeit darauf als das Opfer einer Lage, welche er nicht geschaffen hatte. Auch Seyid Ehalifa ist der allgemeinen Annahme nach durch Gift aus dem Wege geräumt worden. Als die Graiisamkciten Srhid Chalifa'S im englischen Parlament zur Sprache kamen, trat England zum ersten Mal auS seiner bis dahin beobachteten Zurückhaltung heran-, und die an Seyid Ehalifa gerichtete Warnung war bereit« eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Zanzi bars. Mit welchem Recht konnte England dem abso luten Herrscher von Zanzibar verbieten, seine Unterthanen hinrichien zu lassen? Im Interesse dcr Menschlichkeit war dieses Verbot gewiß sebr angebracht, und der Erfolg hat gezeigt, daß e« auch wirksam war, aber ein Recht hatte England dazu nicht. Dcr Kampf der Araber unter Buschiri und Bana Hcri gegen die Deutschen war im Grunde genommen eia Kampf Zanzibar« um seine Unabhängigkeit. Zanzibar war der Mittelpunkt drü ostafrikanischen Sklavenhandel» und würde e» heute noch sein, wenn nicht die Deutschen dorthin gekommen wären. Durch die Besiegung der Araber hat Zanzibar seine ehemalige Bedeutung als Staat verloren, um so stärker aber tritt jetzt seine geographische Bedeutung als Haupthandelsplatz von Ostafrika hervor. Herr v. Gravenreuth nennt Zanzibar den Schlüssel von Ostafrika, und in der That münden dort alle Verkehrswege, welche auS dem Seengebitte nach der Küste führen, und al« Hafen nimmt cS eine beherrschende Stellung für die Einfuhr und Ausfuhr ein. Das wußten die Eng länder längst und deshalb waren ihnen die Kämpfe dcr Deutsche» gegen die Araber sehr willkommen, natürlich unter der Voraussetzung, daß sie daraus den Hauptnutzen ziehen würden. Mit der Schutzherrschaft über Zanzibar hat e» eine eigene Bewandtnis,, sie kann nicht in demselben Sinne aufgefaßt werden wie die Schutzherrschast Uber wilde oder halbwilde Völkerschaften, denen sic zur Woblthat wird, weil sie »bat- sächlich einen Schutz gewahrt gegen räuberische Einfälle der Nachbarn oder wie in Afrika gegen Sclavenjäaer und Elsenbcinränber Durch Uebernahme der Schutzberrschaft über Zanzibar begebt England einen PertrauenSbruch, denn eS bat stets die Aufrccbthattung der Unabhängigkeit Zanzibar« bis in die neueste Zeit hinein im Munde geführt. Welchen Werth können derartige Kundgebungen nach solchen Er- fahrimgen in Zukunst noch beanspruchen? Deshalb glaubt aucb kein Menich, daß England Egypten jemals räumen wird, und wenn Frankreich auch noch so große diplomatische Anstrengungen zur Erreichung dieses Ziele« macht. Nach Lage der Sache konnte auch Deutschland die Schutzberrschaft über Zanzibar nicht übernehmen, wenn eS sich auch durch seine Erfolge gegen die Araber darauf ein weit größeres Anrecht erworben hatte, aber England mußte die Unabhängig keit eine« Staate- achten, die c» stet» al- eine politische Noth- weudigkrit bezeichnet hatte. * ötivÜK, 24. Hum. - Li. sbat dem Be- Abkominen gänzlich zu Freudenfesten wärtig e,n Fest zu ""^^„üb.r ^n zuständigcr BRSKZsM Schutztruppen Abstand zu nehme". Grund zu schlussk ist die durch da« dculsch^iigUsche veränderte Lage in Ostasrika, melche ) keine Veranlassung mehr bietet. au- Rom. 17. Iun,. geschrieben: ^ Was die Ausnahme am »reichlichen Hose betnffl, i ' . »mNch "Lr sie Lt'rL^ einen ausfallend inniqen Charakter hatte. Raiter Wi Kaiser hatte namentlich den Wunsch, den Kronprinzen von Jtai. n tta-t^u machen'" K"führtt7hn"zü d"',en.^',oe'ck alsbald nach seiner LL. L erstatte persönlich dem Kronprinzen und seiner Ilmqeiung da-' nenr Gewehr und da« rauchlose Pulver und sich durch - "'^re der Schteßschul« höchst inleressanie und lehrreiche Vergleichs- und Vei- suchsschieße» vornehmen. Auf seinen Wunsch wurde dem Prinzen auch sonst noch reichhaltiges Jnsormaiionsinateriai über die neue Bewaffnung de« deutschen HeereS zur Versagung ge stellt. Eben,» wie der deutsche Kai,er, d.-,chastiate ,ich auch Prinz Heinrich von Preußen fast den ganzen Tag inti dem Gaste, und zwar aleichi-klS in jener von alle», iund lästigen Ceremoniell freien Weise, wie sie auch am italienische» Hole einaesührt ist. WaS dem Kaiser außerordentlich an dem >tron- Prinzen Victor Smannel ,,, qesallen schien, war die gros^ Ledliasllg- keit und Frische der Eindrücke, wie die Klarheit und Schärfe des Urtheils, die der Letztere von seiner qroven Reise mitqebracht Dal. Der Saistr wurde nicht müde, namenilich den Schilderungen zuzu- hören, die linier Kronprinz von den Stätten rntwar', die man geneigt ist. für de» Boden zu halten, ans dem cs in Äs»-,, zwischen Rußland und England dereinst z» Kämpfen um die entscheidende Machtstellung in jenem Weltweit kommen kann. — Auch über die großen strategische» Bahnen im asiatischen Rußland und deren Leistungsfähigkeit ließ er sich ausführlich von dein Thronfolger «rzädten. ^ ^ Hch«, so unpolitisch und familiärer Natur derselbe war, immerhin nicht ohne einen gewissen Reflex in der politischen Welt vornberging, liegt aus der z)and, den» schon der Wiederhol! der Sympathiekundgebungen, die daS Erscheinen des italienischen Thronerben im befreundeten Lande begleiteten, trägt dazu bei, das Band zwischen den beiden Staaten zu träuigen und dem »ur Erkaltung de« Weltfriedens geschlossenen Bündnisse eine neue Bürgschaft dcr Festigkeit und deS Gedeihens zu sichern. * Nach einer Depesche der Münchner „Allgemeinen Zei tung* au« Helgoland wird dieses Eiland nicht der Negie rung in Schleswig unterstellt; cS wird selbstständiges Re ichs- zand. Die Ucbcrgabc erfolgt, so heißt eS weiter, ii» Oktober. * Im Sinne einer früheren Beurthcilung des strategischen WerkheS Helgoland- äußert sich ini „Rheinischen Iburier* in Wiesbaden eine „Autorität in Marincsachcn", vermuthlich der dort lebende Admiral Werner, wie folgt: Ter Besitz der Insel sei zwar vom nationalpatriotischcn Stand punkt auS freudig >u begrüßen, aber vom praktisch-politischen kein Gewinn. Helgoland werbe uns viel Geld kosten und ein Sorgen kind werden. ES genüge nicht, Helgoland nur provisorisch zu be- festigen, weil e- dann leicht beim ersten Handstreich einem über- mächtigen Feind« in die Hände fallen könne, vielmehr werde man die Bertheidigung Helgolands als nationale Ehrensache bewachten und die Insel zu einem Waffenplatz ersten Range« machen. Dazu müßte ein sicherer Hasen angelegt und eine mit schwersten Geschützen zu bespickend« Linie rings um die Insel herum gezogen werden, was kaum zu berechnende Millionen kosten würde. Da aber Ge- schütze nur 4'/, Seemeilen reichen, so habe eine feindliche Flotte zwischen den Geschützen Helgolands und Cuxhaven«, bez. de» äußersten Watten vor der Elbmündung, immer noch ll Seemeilen weit ganz sichere« freies Fahrwasser: von einer Beherrschung de« Rord-Ostse«ca»als durch Helgoland, wie überhaupt von einer mili- tairischen Bedeutung der In,et könne also leine Rede sein: höchsten« könne sie eine Zufluchtsstätte für unsere Torpedoboote bilden. Als „nationale Ehrensache" würde die Bertheidigung der unbefestigten Insel so wenig zu betrachten sein, wie die irgend eines KüstenpunctrS, dessen schließUche« Schicksal von dem AuSgang des ganzen Krieges avhängt. * In das neue deutsche Arzneibuch, welches nach dem neulich gefaßten BundeSrathSbcschluß am t. Januar in sult> 50 Arzneimittel neu ausgenommen, darunter Bromatber, Antipyrin. Gutlavercha, 'Naphthalin, Naphtbol, Phenacetiu, Salol, cLulfonal, Condurangowc»,. Bei 18 dieser Mittel sind Vorschriften zur Darstellung gegeben. Aus der letzten Pharmakopoe sind 58 Mittet ,n das neue Arzneibuch nicht übernommen, so z. V. Chinawein. . . * " . * Der österreichische Episkopat hat einen gemein- samen A*Eenbrief erlassen, in welchem neuerdmqS mit aroven, Nachdruck e.ne Volksschule mit streng katholischem und den Gläubige» an« Herz gelegt wird, b" b'n Wal,,«' g,„«. tz, h .m kirrikalcn E.nne, zu wählen' Offrowar bildet d,e,er aiigesichtö der in zahlreichen Provinzen bevorstehenden LandtaaSwahIcn an die Bevölkerung gerichtete U'U den Hauptzweck deS Schriftstückes, dcr den Schluß zu- laßt, daß die Klerikalen m,t aller Kraft in den Wahlkampf emzutrcten gedenken. Minister des Innern. Graf SzLpLri. bat samm.tiche Mumcip'cn in Ke»»tn,ß setzen lassen, daß mit dem 1. Januar k. I. ganz Ungar» eine Volkszählung H'ublicke hierauf »nd „m die bc^ 8« Häuser ?ück> wurde anaeordnct. daß stimmt- Ottoh« tz eke's » Nkinen Pußta Häuschen, bis Ende Oktober dieses Jahres m,t Hausnummern versehen werden Die au» Wien und Pest, sowie auch an« "ffm Ekh^e?dast^V'' ^erreichiskhsserh.skhenPlänktteien ^ 2 dn gegen anderweitigen Meldungen eine B-richarfung der obwaltenden Spannung nicht e.ngetreten ist, vielmehr gewinnt eS den Anschein, daß man in Belgrad zur Erkenntlich gelangt sei, eS empfehle sich, einzulenken. Es ,st zwar in de» letzte» Tagen Mancherlei vorgekommen, worüber mau östcrrcichisch-ungarischkrseitS zu klagen Ursache hat; allein da cS sich »»r um Maßnahmen untergeordneter Be amten bandelt, aber keine Verfilguiiaen der serbischen Regie- rung vorlicgen, so konnte östcrreichisch-ungarischerscitS darüber hinweg gegangen werden. Auch sind die ungarisckerseitS ge troffenen Maynahmen gegen die Schweine-Einfuhr nicht verallgemeinert worden unk blieben dieselben auf dir ur sprünglichen Anordnungen beschränkt, so daß man nicht von einer förmliche» Grenzsperre sprechen kann. In Belgrad hat man aber alle Ursache, e» nicht auf eine solche ankommen zu lassen. Nach Berichte» der „Kreuzzeilung" aus Belgrad steht man dort auch bereits ein, daß man auf eine schiefe Bahn geratbcn ist unk eine Umkehr nöthig sei, zumal cs sich immer deutlicher zeigt, das, man sich bezüglich dcr von Rußland zu erwartenden Unterstützung einer Täuschung biu- gcgebcn bat. Die serbische Regierung siebt sich denn auch veranlaßt, mit Versicherungen, daß sie die sreundnachbarlichen Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn aufrecht erhallen wolle, fonzusahren, und verschiedene Aeußerungen, welche der neue serbische Gesandte Herr Simitsck i» Pest getban, die eben nicht geeignet waren, den Interesse» Serbiens zu entsprechen, werde» von Belgrad au« entweder in Abrede gestellt oder mißbilligt. Auch in Pest faßt man die Sachlage rubiger aus, und wenn nick't etwaige Zwischenfälle eintreten, die zur Er köbung dcr Verstimmung beitragen könnten, so ist anzunebmen, daß der österreichisch-ungarisch serbische Zwischenfall bald als überwunden zu betrachten sein werde. * Ei» dcr „Politischen Eorrespondenz" au» Sofia zu- gebcnder Bericht betont gegenüber de» noch immer wieder- febrenden gcgentbeiligen Darstellungen, daß der Rücktritt des Minister« de- Aeußern, Ur. Stranöky, sowie deS Finanz- iiiiiiisicrs Sallabaschew weder durch sachliche Differenzen ini Scbooße de« EabinelS, noch durch Meinung-verschiede» heilen zwischen den Genannlcn und dem lcitenten Staats manne Bulgarien» veranlaßt wurde. DaS Scheiden Stran-ky's und Sallabaschcw'S au« der Regierung werte daher auch vbiic Einfluß auf irgend welche Einzelheiten dcr inneren oder äußeren Politik de« FürsteiilhiimS bleiben. Tie Gerüchte, daß Stranöky für Panitza Partei genommen und sich dadurch als Minister unmögtich gemacht halte, seien in das Gebiet der Eisintung zu verweisen. Die Demission beider Munster ist ausschließlich auö dem Grunde erfolgt, weil die zwischen ihnen seil Langem bestandenen persönlichen Zerwürfnisse sich als nicht auSgleichhar erwiese», so daß ein weiteres gcbcib lichc« Ziisaminenai heile» beider Männer im Eabinct fortan auSgcschloffcii erschien. In Folge dessen reiste an maß gebender «Stelle die Erkcnntniß, daß nichts Anderes übrig bleibe, als beide Minister ziehen zu lasse». Ihr Rücktritt bat sich durchaus glatt und rubig vollzogen, so daß von einer eigentlichen Mniisterkrisc nicht gesprochen werden konnte Es beißt, daß Herr Sallabaschew sich ins Privatleben ziirückzichcil will Herr Ur. StranSky dagegen beabsichtigt keineswegs vom politischen Leben Abschied zu iiebmcn Es ist nicht auö- geschloffen, daß er mit einer auSwäilige» tipioinatlschcu Ver tretung Bulgariens betraut wirb. * Die jüngsten Vorgänge ans der Insel Kreta haben überraschend klar bewiesen, daß es falsch ist, den Türke» »nd immer wieder den Türken die Schult daran aufzubürdeu, wenn auf dcr Insel stelö von Neuem llnruben ausbrcchcii. Von solchen wird über London wieder seit einer Woche be richtet, nnd zwar anscheinend nicht ohne Grund. Aber auch diese englische» Nachrichten, denen sonst alle anderen Mängel eher anyasten, al« der Fehler einer Schönsärbci zu Gunsten der Türken, wissen zu melden, daß die Ebristcn Angreifer und die Türken Angegriffene waren. So wird dem „Bureau Reuter* vom 17. Juni gemeldet: Kreta, 17. Juni. Eine Schaar Christen, welche sich in einem Hinterhalte bei dem Torse Scbrvna versteckt hatte, erschoß gestern drei türkische Soldaten und einen kretischen Muselmann. Aus Rache dafür tödtcten die Muselmänner eine» Christen und drohen mit ferneren Wiedervergeltungemaßregeln. E» wird gemeldet, daß be waffnete Flüchtlinge und Freiwillige driiinächst landen werde», und man befürchtet den Ausbruch ernstlicher Unruhen. Dievad Pascha trifft schon Vorsichtsmaßregel». Ebenfalls dem „Bureau Reuter" wird gemeldet, die an gestellte Untersuchung habe ergebe», baß bei einem kürzlich stattgchabtcii Zwiste bei dem Dorfe Kurna, wo von den Gendarmen ein Kind gctödtcl und ein Manu und eine Frau verwundet wurden, die Ekristen zuerst aus die Gendarmen gefeuert habe» und die Letzteren nur in Nolbwchr baiikeitcu. Mehrere Bewohner NuriiaS und mehrere Gciikarmc» seien übrigens verhaftet worden Im Allgemeinen kann man nicht sagen, daß die Svmpalhicii Europas für die kretischen Eyristen in dcr neueste» Zeit zugciiommcu hätten, »nd dies wird fortgesetzt weniger dcr Fall sei», wen» sie für die milde VerfayruligSwcisc, welche die Psvrtc ncuerbiiigs aus den Vorschlag Schatir Paschas und auf das sreundschasttilhc Anratben dieser oder jener Großmacht eiiigeschtage» habe», in dieser Weise sich erkenntlich zeigen. * Man schreibt der „Kreuz-Zeitung" auö Paris: Bekanntlich ist die Schaffung eines General st abschess der Armee zum Gesetz erhöbe». Taß dieses Gesetz sich nur aus die Person de« General« Miribcl bezieht, ist einleuchtend. Ich wollte nur aiideutcn, wa« diese Wahl bedeutet. Wer die diesige» Verhältnisse kennl, weiß, welch bittere Pillen die Regierung und die Radiealeu bei dieser Ernennung haben hinunterschlucken müssen. Einiiial hat das allgemeine Mißtrauen der Republikaner gegen >ede inilitairiiche Obergewalt die Kammern bis deute noch nicht dewegen können, höhere Chargen al« die des Livisicnisgeiieral? zu ichasfe», noch weniger Marschalle zu ernennen, sonder» es werden bekanntlich Aniieecorvs-Lominaiidcurc nur sür die Dauer der Manöver zur Leitung größerer Armeekörper eommandirt; an diesem Umstande ist auch bisher die Schaffung einer jo wichtige» Stellung, wie die des Cbes» deS Generalslab»» gescheitert. Ferner aber bat dieser General Miribcl noch eine schrecklich« Eigenschaft, er ist Monarchist Man hat nun auck diesen Uebelstand mit hinuntergewiirgl, zum Besten der „Revanche". Daß inan de» so wenig geuedmen Mann denn in Frankreich wird Alles Hochpolitischen Maßsiabrn gemessen obenein noch für unabsetzbar erklärt hat. zeigte, wie entschlossen mail ist, alle Rücksichten hinter der „möglichsten Stärkung der Armee" dinta». juietzen. Meiner Ansicht »ach ist die Ernennung Miridet'S ein Factum, welches den Ernst der Entschlossenheit der Franzosen medr documentirt, al- viele andere Vorkommnisse. * Mit nur vier Stimme» ist die englische Regierung einer Niederlage in dcr wichtigen Frage des Locals bestcucrnngSentwurfeS entgangen. Die Abstimmung über deren ersten Paragraphen, welcher die Ueberweisung von Budgetsumiuen für den SchaiikwirlhsauSiaus ciilhäil, stand
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