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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-22
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1890
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Grfcheirrt täglich MH 6V, Uhr. Urßartton und Erpedttiou / JohanneSgassr 8. Sprechstuu-rn -er Vrdartiua: vormittags 10-12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. - - ^ >«»h«e »er für »te »ä»Molgeu»r K»»»e* »efti«»trn Jnser«te au Sacheul«,«, »t» S Uhr Nachmittag«, „«»»»-»»« Festtagen trüb bt«' .»Uhr. Zu den Filialen für 2ns.-Annahme: cm Ule««'« Garttm. («lfrrh Hahn), UniversitätSstraße 1, Laut« Lösche. Kachartueustt. 11 pari, und König-Platz 7, uur bis ' ,3 Uhr. KiWM TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Kandels- und GcschLftsmkehr. AbonnementSpreis vwrlelj>:hrtick Iss', MI. iucl. Briimrrtoha 5 Mi , drrch dt« Nil bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nuaa« « Ps. Belegeremplar 10 Pf. Gebühr»» für Eztrabellaae» <in Tagebtalt-Format gesalzt) ohne Poslbeförderuag SO Vll. «it Postbeförderung 70 DU. 2nser«rte 6 gespaltene Petitzeile A) Pf. Größere Schriften laut uns. Pretsvazetchniß. Tabellarischer u. Zisfernsah nach höher» Tarrf. ileclameu unter demRedactioalstrich die 1«j-alt. Zeile SO Pf-, vor den Familien Nachricht«» die Sgespaltene Zeile 10 Pf. Inserate sind stets an die Expedttt«» >a senden. — Rabatt wird nicht gegeben.; Zahlung xraenunit'ranüi) oder durch Post» nachnahvlt. ^ 173. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Wahl der Vertreter zum LandeScultnrrath findet Montag, den Juni, Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, im Nicolai-Tunnel, Nicolai- firaße 5. statt, wozu alle stimmberechtigten Herren m M-Leipzig und Leipzig-Reudnitz hiermit einge- laden werden. Leipzig, SS. Juni 1800. 7f. Llscrllor, Wahlvorsteher. Sonntag den 22. Juni 1890. 8t. Jahrgang. IV Oeffentliche Zihung der Stadtverordneten Mittwoel», den SS. Juni L8tt0, Abend« Uss, Uhr, l« Saale der vormaligen Handelsbörse am Na sehmarkte. Tagesordnung: I. Wahlen von OrtSdeputirten (AuSschußpcrsonen) und Stellvertretern für Abschätzung von Baulichkeiten zur Staatsgrundsteuer. II. Bericht des Verfassung»- und Finanzausschusses über: EntschädigungSgewährung an ll Fleischereivesitzrr in Leipzig-Ncudniy und -Anger-Crottendorf auö Anlaß der Einführung dcS SchlacktzwangeS dortsclbst. Hl. Bericht dcS BerfafsungdausschusseS über einen ander weiten Entwurf eines DrosckkentarifS nebst den dazu gehörigen Regulativbcstimniungen. . Bericht des Finanz-und Verfassungsausschusses über: Anstellung eines Marklhallen-InspectorS. V. Bericht des Finanzausschusses über: ») die Spar- cassenrechnung der vorm. Laudaemeinde Eutritzsch auf daS Jahr 1889, d) Nichterhebung der Grund- erwerbSabgabcn für die Ueberlassung der Grund- siückSparcelle Nr. 297s in der Flur Reudnitz an den Verein zur Errichtung und Erhaltung eines Kinder- KrankenvauseS in Leipzig. VI. Bericht über die Rathövorlage, betreffend Aufstellung von 3 GaScaudelabcrn und 2 Stüyenlatrrnen in der Winteraarteustraße, Ecke der Taucharr und Schützcnstraße VH. Bericht de» Bau-, Oekonomie» und FiuaozauSschusseS über: Berkauf einer Arcalfläche von ca. 62,56 qm von der städtischen Parcelle Nr. ISO de« Flurbuch» für Anger-Crottendorf. Vitt. Bericht de» Bau- und Finanzausschusses über: Er bauung eine« PferdeftallgebäudeS m Lindenau für die hiesige berittene Schutzmannschaft. IX. Bericht des Bau-, Oekonomie- und BerfaffungS- au-schusse« über: a) ortsstatutarische Bauvorschriften für zwischen der Halleschcn Chaussee uad der Langen straße in Leipzig-GohliS gelegene« Areal, d) ort«- statutarische Bauvorschriften für da» zwischen der Verbindungsbahn, der verlängerten Gartcnstraße, der Eilenburger Eisenbahn und dcrZweiiiaundorfcr Straße gelegene Areal in der Flur Leipzig-Anger Crottendorf. Bekanntmachung. In deu Stallungen der Gutsbesitzerin Ulrich in Leipzig- Gohlis ist unter den daselbst eingestellten Kühen die Ma«l- Ulld Kla»e»se»che au-gebrochen Indem wir diese» unter Bezugnahme aus tz. 65 der Verordnung dcS Königlichen Ministeriums des Innern vom 9. Mai 1884 zur öffentlichen Äenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß für da» in den Ställen de» fraglichen Grund stückeS eingestellte Rindvieh die Stallsperre angeordnet worden ist. Während der Dauer der letzteren dürfen Wiederkäuer und Schweine in das nurerwäknte Gehöft nicht eingcführt und ohne spccielle Erlaubniß für jeden einzelnen Fall auch nicht ausgeführt werden. Leipzig, den 2l. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. VM. 188l.vr Georg i. Dietrich Bekanntmachung, da« Umbcrlaufen von Hunden betr. Da die Bestimmung in Z. 84 des Straßenpolizeiregulativs, wonach große und starke Hunde, welche beim freien Umher laufen öffentliche Anlagen beschädigen, Vorübergehende und insbesondere Kinder m Gefahr bringen können, uniacrisscn zu werden, aus der Straße nicht frei uniherlaufcn dürfen, sondern an kurzer Leine zu führen sind, noch immer nicht genügend beobachtet wird, so bringen wir dieselbe hierdurch in ernstliche Erinnerung. Außerdem wiederholt sich auch in diesem Iabre der alte Uebclstand, baß unsere Anlagen den Tummelplatz für Hunde aller Art bilden. Wir haben daher den Caviller angewiesen, diejenigen Hunde, welche sich auf den gepflegten, bczicbcnllich eingefrie digten Tbcilen unserer Anlagen m Stadt, Vorstädte» und Parks umbertreiben, nach Möglichkeit wegznfangen. lieber solche weggefangcnc Hunde wird nach Ablauf von 3 Tagen, wenn sie nicht bis dabin vom Besitzer gegen Erstattung der Fang- »nd UnterbaltungSgebühreii abgeholt werden sollten, anderweit verfügt werden. Die>cnigen Besitzer, welche ihre Hunde an de» bezeichnten Orten frei unibcrlauscn lassen, gewärtigen außerdcni eine Geldstrafe bis zu 60 ^ oder Haflslrase bis zu 14 Tagen für jeden Kall. Leipzig, den 19. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig IX. 3705. vr Georgi. Hennig. Balhskellerpacht. Die Weilerverpackinng der NathSkellerwirtdschaft im Rath- boui'e der Stadt Penig hat sich erledigt, waS wir hiermit zur Kenntuttz etwaiger Pachtlicbhabcr bringen. Peuig, am 20. Juni 1890. Der St«»tt«th. vr. 77«»«r, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die am 18. und 19. Juni d. I. vorgeuommeu» Beurtheilung der für deu Bau der Et. AudreaSktrch« etugrgaugenen L? Pläne durch die Preisrichter Herrn Geh. ReaiernngSrath Prof. Otze« au« Berlin, » Baurath Möckcl au» Doberan, . Architekt Rostbach, . Brandversicherungs^Oberinspector Thü««ler und de» Unterzeichneten Pfarrer hat zu dem einstimmig gefaßten Beschlüsse gesü-rt, daß a. das Project mit dem Motto: „Gott zur Ehr", Versager: Herr Architekt Richard Fussel, deu ersten Preis von 1500 d. da« Project mit dem Kennzeichen () Verfasser: Herr Architekt Georg Wetdenbach, den zweite« Preis von 1200 >i, o. das Project mit dem Kennzeichen A (blau), Verfasser: die Herren Architekten Schmidt und Johlig«, den »ritten Preis von 900 erhielt, während der Entwurf mit dem Motto: ,Loll vsogloria" zum Ankauf empfohlen wurde. Da« ausführlich» SitznngSprvtokoll wird nach seiner Drucklegung den Interessenten in unserer Kircheuexpedittou zur Verfügung gestellt werden. Leipzig, den 19. Juni 1890. Der kirchruvvrstaiid »er St. An»rra«>e»ein»e. vr. pl>. Schumann, Pf. Bekanntmachung. Di« für den Bau einer AildrcaSktrchc eingegangenrn 27 Ent» würfe sind nunmehr in der Aula der sechsten Bürgerschule öffentlich ausgestellt und können au den Tagen Sanntag, Montag und Dienstag, als am 22., 23. und 24. Juni, in der Zelt von 11 Uhr Vorm, bis 5 Uhr Nachm, besichtigt werden. Leipzig, den 20. Juni 1890. er Ktrchenvorstan» der St. An»rea»«e«eta»r. vr. pd. Schumann, Pf. Bekanntmachung, die Dermtethan« von Kühlzeven i« Kühlhaase de» städtische« Schlachtpose« betreffend Diejenigen Fleischer, welche aegcnwärtig Zellen im Kühl- hausc de« städtischen SchlachtyvfeS ermiethet haben und gesonnen sind, dieselben vom 15. Juli a s. ab auf ein weitere» Jahr zu ermiclhen, haben ihre Gesuche bi» Sonnabend, den 28. Juni, Nachmittags 6 Uhr an die Direction deS städtischen Vieh- und Schlachthofes wahrend der Geschäft-ftundrn, Vor mittags von 8—l2 und Nachmittag« von 2—6 Uhr, ein- zureichen, woselbst auch Gesuch-Formulare zur Eutnahme bez. Ausfüllung ausliegen. Nach dieser Zeit eingehende Gesuch können keine Berück sichtigung finden. Leipzig, den 12. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.Hengst. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Abbruch»», Erd-, Maurer-, Steinmetz- und Zimmerarbeiten, sowie die Scblosserarbeiten für den Bau der Ufermauera, der Brücke und des Wehres an der Roa«ea«ühle sind vergeben. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher ihrer Angebote hiermit entlassen. Leipzig, am 18. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Liudner. .. 3205. " -859? In Gemäßheit de» tz. 1 der Vorschriften für die AuS- führung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr F. Herma«« Weichold, Pfaffendorfer Straße Nr. 42, zur Uebcrnahme solcher Arbeiten bei un» sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach- gewiescn hat. Leipzig, den 18. Juni 1800. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 3581. Vr Georgi. Wolfram Bekanntmachung. Aus Antrag der Erben der zu Plauen vefftoribene» Frau Bertha Stdonie Wtlpelmtne verw. Sammer gcb. Gramer sollen folgende z» der Letzteren Nachlaß gehörige, in Schnerberg gelegene Gruudftückc: 1) da» Hau» mit Braugerechtigkeit Nr. 337 d«S Brandkatasters Fol. 334 deS Grundbuchs für Schnerberg, 2) da« Hau« mit Braugerechtigkeit Nr. 338 d«S Brandkataster» Fol. 335 des Grundbuch» für Schnerberg, 3) der Garten Nr. 244s. de« Flurbuch« und Fol. 967 d«1 Grund buch» für Schneeberg, 1) das Haus Nr. 338 de- BrandkatasterS Fol. 336 d«S Grund buchs für Schneeberg Manta«, »en 30. Juni ». Is., 11 Uhr Bormittag», an hiesiger MerichtSstelle öffentlich versteigert werden. Die VersteigerungSbedtngungcn und Brandeasseuversicheruna«. scheine könne» an Gerichiostelle etngesehcn, auch gegen Erstattung der Schreiblühne vom Unterzeichneten Gericht abschriftlich bezogen werden. Schneeberg, am 18. Juni I8VOs Königliche» Amtsgericht. Müller. Hörich, Res. Lentrallchulbau Roßwein. Die Maurer- «n» Ztmmerardetten »«« LentralfchAba« in Noftwein sollen vergeben werden. Die Zeichnungen liegen an Rathsstelle auS. Die Bedingungen und BlanquetS können gegen Erstattung der Schreibgebühren von uns bezogen werden. Wir behalten un« die Answabl nnter den Bewerbern, die Theilung der Arbeiten, sowie die Ablehnung sämmt» lichcr Gebote vor. Vlanqnet« sind auSgesüllt bi» I. Juli zurüchugeben. Stoßwet», de» 20. Juni 1890. Der Sch>l»«»a»»ich»tz. Bürgermeister Atzser. Bekanntmachung. Etwa 2929 lue ausgesonderte Acten und Drucksachen sollen frei» händig zum Einstampsen vertonst werden. Kaufangebote erbitte ich unter Angabe de« zu. zahlenden Kaufpreise» und sonstiger B« dingungen kostenfrei bi« 10. Juli d. Js. Merseburg, den 16. Juni 1890. Der Lande«-Dtreetar Graf vo, St»tzt»gerod«. Hch-ÄuctiM. und »an v«rmttta,S LO U»r an 273 Achen. -l-he °°° Mttteusiürk. und A ^ v IS wBßbuche«« - ' . . . 3-6» 1 rothbuchene » - U1-2N » ^ . 3-5» I lindeoe » ' »i^ . . 4-4.5» » I birteae ' aucttonSweise verkauft werden. „naeaebenen Zeit Leipzig, am 10. Juni 1890. llniversitätS-Nentamt. Gebhardt. und inan darf auch nicht vergessen, daß der Vertrag, welchen die Enaliscl'-Ostasrikanische Gesellschaft mit Zanzibar abgeschlossen Hai, einzig und allein auf da- Beispiel Deutschland« zurÜck- zusühren ist. Stanley kann da» deutsch-englische Abkomme» al« emen persönlichen Erfolg betrachten, cS bildet den kaum zu erwar- kenden Abschluß eines gänzlich mißlungenen Unternehmen». DaS, was Stanley durrst die Entführung Emin'S au» der Aegnatorialprovinz de» Sudan» anslrebte, die Verbindung ,wischen Mombassa und Wadelai, ist durch diese« Abkommen mübcloS erreicht. Bekanntlich sollte Emin diese Verbindung mik seinen Truppen berstcllen und durch die Stationen, welche er am Victoria Nyanza gründete, der späteren Action der Englisch-Ostasrikamschen Gesellschaft dieGrundlagegewähren zur Ausrichtung einer Macht, welche der de» Mahdi ge wachsen war, ohne doch die Gefabren darzubieten, welchen ein isolirter Gouverneur in Wadelai auSgesetzl war. Der Weg nack Wadelai ist den Engländern jetzt wieder sreigegeben, und eö hänal nur von der geschickten und thalkrafligen Be nutzung der Verhältnisse dura, die Engländer ab, die Macht stellung wieder zu gewinnen und zu verstärken, die sie durch einen voreiligen Vcrzicbt auf den Sudan im Iabre 1882 eingebüßt und durch Räumung der Acgualcrialprovinz noch weiter preiSgegeben haben. Wir halten selbst für den nickt wünscbenSwerthen Fall der Bestätigung des Entwurfs durch die Parlament« in Berlin und London an der Ueberzengung fest, daß die Eng länder in Afrika sich mit uns Deutschen in einen Wettkampf eingelassen babcn, dem sie nicht gewachsen sind und der trotz ihres großen Landbesitzes »nS eine Stellung i» Centralafrika sicher» Wirt, a»S welcher sich noch Manche» entwickeln kann, zum Leidwesen Stanley - und seiner Hintermänner. * Leipzig, 22. Juni. * Der BundeSratb trat am Freitag zu einer Plenar sitzung zusammen. Vorder lagten die vereinigte» Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungs wesen. * Der „ReichSanzcigcr" veröffentlicht die Ernennung des bisherigen erste» SecretairS der Botschaft in Rom, LegatwnS- secretairS und Kanimcrherr» Grafen von der Goltz, zum Gesandten in Oldenburg. * In milirairiscken Kreisen sieht man mil Spannung der Besetzung dcS Posten« eine« Nemonte-InspecteurS ent gegen, wclcker durch den Rücktritt des Generals v. Troschke frei wird. Wie cS heißt, ist der General v. PodbielSki oder der Oberst v. Arnim vom 5. Kürassier Regiment in AuSsickt genommen; die Wahl des erste«» würde, wie lieferung Zanzibar- an die Engländer, de- ^Schlüssel» von ,, aiinimint, zu einer Aeiiderung in der Einrichtung des Ossafrika. Durch den Besitz Uganda«,^d.^ Schlllfs-IS ^on RemonlewesenS führe». * lieber das Zielbewußtsein der Socialdemokratie und über die beliebte Auswahl ihrer Kampfmittel unterrichtet eine Versammlung, die am DounerSlag Abend in Berlin statt fand, besser als ein großer Artikel. In lueser Versammlung handelte cS sich wieder einmal m» die Kritik de« „Berliner BolkSblatteS", dessen Haltung den Anhängern Sckippel'S nicht gefällt. BcmcrkenSwertli wird übrigens erst die Versamm lung dadurch, daß sick gelegentlich tcö Vorwurfs gegen den Rcdacteur des Volttcklattes, Cronhcim, er habe im Bier- boycolt zwei Tage Waffenstillstand gelobt, Abg. Bebel zum Wort meldete und auöführte: Das von Hern, Eronheii» gegebene Versprechen war ja ein Fehler, aber das rechtfertigt doch nicht die Einberufung einer Volks» Versammlung Derartige Tinge gehören vor ein Schiedsgericht, und ist keine Einigung zu erziele», dann kann man an die VolkSver» sammlung appclliren. lBejsall.) Wenn jede kleine Zwistigkeit vor die Volksversammlung georacht werden soll, dann dürste eine Spal tung der Partei nicht ausbleiben. Ich kann keineswegs zugeben, daß die Beschlüsse einer Volke-versammlung für die Redaktion eines ArbeilerblatleS bindend sein sollen, lüho!) Die Vvlksversanimluna ist doch nicht bios von Parleiarnosseu besucht und eS werden auch oftmals in einer Volksversammlung Beschlüsse gefaßt, an die Biele, die sich an denselben betheiligt, am folgenden Tage nicht mehr denken. Die Redaction eine« sonaldemokratlschen Blattes hat lediglich dafür zu sorgen, daß in der Zeitung das Parleiprincip nicht verletzt wird. Ganz besonder» sollte man mit Verdächtigungen zurückkalten, in demselben Moment, wo der Local-llommtssion nachgesagt wird, daß sie sich von dem Brauereidtrector Arendt materielle Bortheile habe versprechen lasse», ja, daß Herr Arendt der Commission Geld ange» boten habe, um die Volkstridüne in ein täglich erscheinendes Blatt zu verwandeln, damit diese dem Volksblatt besser Concurrenz machen solle. Dieser Herr Arendt ist, beiläufig erwähnt, derselbe Herr, der dem verflossenen Goercki den Floh in» Lhr gesetzt hat, er solle die Besteuerung fremder Biere in der Berliner Stadtverordneteii-Versammlnna bcanttagen. Was den Streik selbst anlanat, so hat die sveialdemokratische Partei den Streik stets als zweischneidige Waffe bezeichnet, von der nur im dringendsten Nothsalle, wie bei Ziimuthunge» ehrloser Art, bei allzu druckenden Fabrikordnungen n. s. w. Gebrauch gemacht werden solle. Allein ich muß es aussprechen. Seit dem 20. Februar ist einem große» Theile der deutschen Arbeiter der Kamm ge» schwollen. Die Arbeiter sind siege-berauscht und sind der Meinung, sie künnlen den Lapilalislen alles Mögliche bieten, die Bourgeoisie stehe bereits amEndethreSBerfall». Leider sind wir lange nicht soweit. Allein dieser Wahn hat dazu geführt, dass mit einem wahren Fa»aliin»s Arbeitseinstellungen unternommen werden, diezumSchaden derArbetlerausfallen. Aehnlich verhältes sich mit dem Boncollweie». Behufs Eroberung von Bersammlungrlocalen ist ja der Boykott sehr gut, allein als ich den Beschluß de» Bte» boycolts las, da sagte ich sofort: da« ist eine Dummheit, wett ein solcher Bovcolt, der sich nicht blos gegen einige bundrrt Brauereien, Lin Rrlheil über das deutsch - englische Abkommen. Wir sind dem Abkommen über die Abgrenzung der^n. UrtheilS über DaS. waS jetzt m Afrika gebüßt hätten, wir babcn mtt unserem, Bedauern über^d^ SS L LL h.. st» >.m R-..-'--- Augsburger Blatte« gegenüber (siehe den Artikel .Sttiiinicn de^Presse über da« deutsch-englische Abkommen) dab'n auS- gesprochen, daß der Vertrag >hn in da« schmerzlichste Erstaunen versetzt habe und daß die Deutschen, mit denen er vereint in Ostasrika gewirkt, Gesundheit und Leben eingesetzt haben, seine Gefühle thrilen würden. Herr von Gravenreuth beklagt hauptsächlich die Preisgabe Uganda- m einem Augenblicke, da durch di« Erfolge deS vr. Peter« dort für u.^ e,ne so außer- ordentlich günstige Lage aeschasseo sei und Ennn S Zug eine bedeutungsvolle Berwertbuna dieser Lage verhieß Als da« Allerschlimmste aber betrachtet von Gravenreuth die AuS- Centralafrika und Zanzibar«, seien die Enaländer zu Herren der Lage auch in der deutschen Interessensphäre gemacht in Widerspruch mit der Tbatsache. daß wir Deutsche bl-her die Herren der Lage waren. ^ „ Diese« Urtheil ist ebenso klar al« dem wahren Sachverbalt entsprechend, rin Blick auf die Karte genügt, um dir volle Richtigkeit de« Gesagten zu erkennen, und solche» Thatsackca gegenüber wäre fernere Zurückhaltung ein großer Fehler. Angesicht« solchen Zeugnisses darf die Abtretung Helgoland» nicht überschätzt werden, und wir müssen un« mit dem Ge- danken vertraut machen, daß e» vielleicht noch möglich ist, den Vertragsentwurf nicht zum unabänderlichen Gesetz werden zu lassen. WaS die englischen Ostpositionsblätter über den Vertrag sagen, kommt. w,c ihre persönlichen Angriffe gegen Salisbury wegen der Abtretung Helgoland«, gar nicht m Betracht, die öffentliche Meinung in England steht dem Ditwurf mit dem Urtheil gegenüber, daß er ein Meisterstück englischer GeschäftSgrwandtoett sei; da» Sträuben gegen die Abtretung Helgoland» ist nicht- al» eine wohlberechnrte Maske, binter welcher sich die unbändigste Freude über da» glänzende Geschäft verbirgt. Der beste Beweis für die von England gegen Deutschland beabsichtigte Urbervortbeilung ist die be dingungslose Zustimmung Stanley'« zu dem Vertragsentwurf. Man erinnere sich nur der Entrüstung Stanley » darüber, daß die von ihm mit den Häuptlingen an der Grenze de» CongostaatS abgeschlossenen Verträge nicht die Zustimmung der englischen Regierung fanden. Diese Weigerung hatte ihren guten Grund, denn sie war dir Gcgeiileistung für die Nichtbestätigung der von Peter» abgeschlossenen Verträge durch die deutsche Regierung. WaS ist überhaupt von den Engländern in den letzten Monaten an Entrüstung über die vermeintlichen Pläne Deutschlands in Central afrika geleistet worden? Sie haben un« da» Gebiet de- Kilimandscharo nicht gegönnt, und waren in höchster Angst, daß ihnen Uganda verloren gehen könnte. Dazu hatten sie den Zug Emin'S fast wie einen räuberischen Einfall in englisches Gebiet dargestellt, und sahen diesen kühnen Forscher und Soldaten bereits im Anmarsch auf Ober egyptcn. Wir haben die Entwickelung de« ccntralafrikanischcn Dramas durch alle Stadien hindurch inil Aufmerksamkeit verfolgt und unseren Lesern stet« Rechenschaft über unsere Wahrnehmungen gegeben, aber da« Ergebniß unserer Beob achtungen war slelS den Engländern ungünstig. Sie geberdetcn sich immer als die von Neid über unsere Erfolge durch- drungenen Nebenbuhler, und die Kunstgriffe, welche sie an- wendcten, um un- den Preis unserer Anstrengungen streitig zu machen, waren kleinlich und hatten nichts von der Noblesse des deutschen Auftreten«. WaS haben denn die Engländer gelhan. seitdem sie in Zanzibar Fuß gefaßt haben, ui» sich die von ihnen al« rechtmäßiges Eigenlbum bcansprnchlen .erstrecken ,» erschließen- Sic haben einige Schiffe an der Küste kreuzen lassen, uni den Sclavenhandel ö'" ulG wieder ein Dha» abgefangcn, aber d,e Sclaven wurden nach wie vor an die Küste tranS- Arabien geschafft Uebcrall, wohin die Deutschen gekommen sind, von Tanga bis Mi- kilidam, haben sie du deutlichen Spure» eine« schwungvoll betriebenen DclawenhandelS vorgefunden und danach ihre A^^n S-tr Zanzibar selbst ist di- Frucht diese» ^ und erst seitdem Deutsche dorthin sich a wenkrt Haben , ,st Wandel geschafft worden, die veränderte beu arabischen Sklavenhändlern kommt Nb Rechnung, und deshalb gehört die Schutz. Herrschaft über Zanzibar von Rechtswegen uns und nicht den Engländern D>r zweimalige Wechsel in der Herrschaft über ^ber^die*2^ä ^"gasch redet eine deutlich- Sprache über die Veränderung, welche sich m Zanzibar vollzogen hat sondern gleichzeitig gegen Zehntausende von Wirthen richtet, einfach nicht liiisiührdar ist. Ich warne Sie vor solchen Beschlüssen. Wenn der Boycott ein Krieg ist, so dürfen Sie sich nicht wundern, wenn auch von der gegnerischen Sette geschossen wird. «Stürmischer Bestall.) — Arbeiter Berner tadelle e«, daß da» Berliner Volksblatt Prospekte von Actien-Gesellschasten als Inserate ausnimmt, mit demselbkn Ntcht könnten im BolkSblatt Raubritter - Romane empfohlen werden. — Abq. Bebet: Wenn der Herausgeber des Berliner VvlksblatteS Prospekte druckt, so ist da« seine Sache. (Oho!) Ein Unrecht würde nur geschehen, wenn Herr Bading zu Gunsten Inserenten Einfluß auf die Redaction üben würde. In solcvein Falle würde ibm sofort fein Eontractverhältnitz gekündigt werden. A" Verleger de- Bolk-blatte- hat für die Inserate keinen Pfennig. (Widerspruch.) Diejenigen, die Oieleaenheit haben, in die <ALschüst<- bücher zu sehen, müssen daS doch wissen. Ter Verleger de- Volk-- blattcS erhält lediglich den vereinbarten Preis für Truck, Miethe, Expeditwnskosten u. s. w., alles Ändere fliegt in die Taschen der* lenigen, die da- Blatt verwalten Ich glaube, ich bin nun deutlich genug gewesen. (Stürmischer Beifall.) * Im Berlage von R.Vutz in Stuttgart isteineFlug- schrift erschienen: „Actenmähige Geschichte einer OfstcierS- pensionirung" welche zugleich „die antiwürttembergikchen Strömungen rm 13. ArmeecorpS" beleuchten will. Der Der»
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