Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006307
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-30
- Monat1890-06
- Jahr1890
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1890
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ätzen daß onal ,g«. chlcn ikscn thalt > — da? trotz noch sich 'te», tenn da- .eut- schcn Ge- vo» uien, »nd cescr- n Le ven nern, Bier» tellcn rken, ' Gc> liach- geht, ,»«?- il un- einet ' un» rde». seine söge- ilNNj' rstcn- Holz- eine» Ter l der oelche vrll- ,t die iesie» scher eine« Zrscn- a»S- aller kedak- chent- sten- -rüfle > Ge- Nach örscn- n sich -t, i» tbel-r- hasts- ,an" enden »ng. eiger u»g. irnal ürin- urler lnng. rgen- gigcr -scher chlcs- I- s der ge- cbr- ka»sS- - und krey- stisien. seiner S Ab- lffen«, l ver- Vage sagen, n Um- irmen z und ancr- eitnnz 'reisen utiren tlichcn der n, mit o ihre cht ev» vdlli, ainnnk chtcnS r der »screr i »nd un« ego»- >d be llen." -gloscr kgcncn lischcn zcrech-t daher 'rmcn, »tliche ru -hi sie wolle scher, ren. e 14. Uhr. Rrö*EiN siS UrPkhüio Joh»u«Sgaff« S> -Prechidutke» »er Lrtuli»,: Lormvtog« 10—IS Uhr. Nachmtttag« d—L Uhr. «««ch»» »er für tzt« »tchftf«l,r«tze L»»««r öefttmmte« Leerste «» «eche»ta,e, »t« > Uhr Nschmitt«,», «« Leu«» nr» -rftta,en ftfitzdt»'/,» Uhr. 3u de« Filiale» fiir 3ns.-7lnnalsmr: Lite Klrmm'S Serti«. lAlsrrtz Hatz«), Universilät-straße 1, L««tS Lösche, tattzartnrastr. 14 pari, und »SntgSpletz 7, »ur bi» '/.» Uhr. apMtr Abonnement-pret- viertcljährlich «»/, Mk tecl. Vrinaerlodn k Mk., durch dt« Vost bezogen 6 Mt Jede einzeln» Stummer SO Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabetlaae» lt« Tageblalt-Format geiolzt! ebne Poffbesorderuag 60 Mk. «tl Postbesörderuug 70 Mk. Anzeiger. te 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Schrillen laut uns. Pret-verzeichnist. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Kandels- nnd Geschäftsverkehr. Inserate Größere . Tabellarischer u. Zifsernsatz nach höherin Tarif. tirclamell unter dem Redaciton» strich die Lgespalt. geil« bO Pf., vor denFamtliennachrlchtea die kgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an di« tkrpcdttton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben.' Zahlung xraeoumencnllo oder durch Post» Nachnahme. 181. Montag den 30. Juni 1890. 81. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachrmg. Dir Königliche Kreishauptmannschaft za Leipzig hat lt. Verordnung vo» SO. Mai d. I. auf Grund der Bestim mungen in Artikel l. 8- lOOL, Ziffer 1 und 2 in Verbin dung mit 8- 100« und lOOl» de« ReichSgesetzcS, betr. die Abänderung der Gewerbeordnung vom S. Juli 1887, be stimmt, daß für den die Stadt Leipzig nnd die Königliche AmtShauptmannschaft Leipzig umfassenden Bezirk der Innung der Schiefer- und Ziegeldeckermcister vom l. Juli d. I. an, Arbeitgeber, welche, obwobl sie ei» in der Innung vertretene- Gewerbe betreiben, derselben nicht angehören, zu den Kosten derjenigen Einrichtungen, welche von der Innung für da- HerberaSwesrn und den Nachweis für Gesellrnarbeit, sowie zur Forderung der aewrrvlichrn und technischen Aus bildung der Meister, Gesellen und Lehrlinge getroffen worden sind, beziehungsweise unternommen werden (F8- 97, 2, 97. 3, 97» 1 und 2 der Rrichögewerbeordnung) in derselben Weise und nach demselben Maßstab« beizutragen verpflichtet sind, wie die Innung-Mitglieder. Doch ftnd von dieser Beitrag-Pflicht auf Grund tz. 100 m der Gewerbeordnung befreit: 1) Arbeitgeber, deren Betrieb« zu de« Fabriken »u -Men sind; 2) Arbeitgeber, welch« Mitglieder einer anderen Innung find oder auf Grund de- tz. lOvk zu den Kosten von gleichartigen Einrichtungen einer andere» Innung bei- »utragen verpflichtet find; S) Gewerbetreibende, welche in ihrem Gewerbe regel mäßig weder Gesellen »och Lehrlinge beschäftigen. E- kan» jedoch auch für Arbeitgeber, welchen durch die Lage ihrer Arbeitsstätte oder durch sonstige Umstände die Benutzung jener Einrichtungen usverhältnißmaßig erschwert wird, die Befreiung vo» der Beitragslristung zu de» Kosten derselben ausgesprochen werden. Hierauf gerichtete Anträge find ontrr Angabe der Begrün- düng derselben schriftlich oder mündlich bei der Unterzeich neten Aufsichtsbehörde im Stadthaus«, Obstmarkt 3, II. Ober geschoß, Zimmer IlL, anzubrinaen. Urber Beschwerden bezüglich der Gewährung oder ver- fagung diese, Befreiung entscheidet di« höhe« Verwaltung-, behkrde unter Ausschluß d«S «echtSveg- endgiltig. Leipzig, am 28. Juni 18S0. Der Math der Stndl Leipzig. Vl. 1848.vr. Georgi. Größe!. Lekamttmachung. Hiermit bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die beiden an die städtische Wasserleitung angeschloffenen öffent lichen Wafserstander, und zwar: 1) in der Eilenburger Straße gegenüber der Einmündung der IohanniSallee und 2) auf dem durch die Haupt- und dir Stötteritzer Straße im Stadttheile Thonberg gebildeten Dreiecke fertig gestellt und dem Verkehre übergeben worden sind. Leipzig, den 27. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 4530.vr. G eor gü Bekanntmachung. Wegen Umänderung der WafferleitungSaulagen wird die Nicolaistratze vom Brühl bis »um Nicolaikirchhofe vo« DievStag de« 1. Jvlt d. I. auf die Dauer der Arbeiten für de« durchgehevdr» Fährverkehr gefverrt. Leipzig, den 28. Juni 18S0. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 4349.vr. Georgi.Hennig. Wohnnngs-Vermiethung. Im I. Stockwerk de- Hintergebäude- de- der Stadt gemeinde Leipzig gehörigen HanSgrundstückS Universität« straße Nr. 22 >st eine kleine Wohnung vom l. Juli VS. IS. ab gegen vierteljährliche Kündigung anderweit zn verniiethcn. Miethgesuche werden auf dem Rathhause, I. Stockwerk, Zimmer Nr. 8, entgegengcnommcn. Leipzig, am 25. Juni 1890. I ». 4l54. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel ftuf Antrag der Erben sollen die zum Nachlaße de- Gutsbesitzers Etarl Hermann Wolf in Aletuzschochcr gehSriaen Parcellcn Nr. SV» der Flurbuchs für Kleinzschackier sammt den Gebäuden Vir. 1 Bbth. 8 des Brandkatasters für Kleinzschocher an der Plaa- wttzer Ttrahe Nr. »4 mit einem Flächeninhalte von 52,0 Ar und Nr. 514 desselben Flurbuchs an dem Echleußtgrr Wege mit einem Flächeninhalte von 5,7 Ar Lonnabend. Sen IS. Juli 18VV, vormttta»» in dem «afthofe zu« Ncichsverwrser in Sleln- zfchocher unter den Im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden versteigert werden. LrstehungSIustIge werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen, daß ein Fünftel der Erstehungssumme sofort im Termine und der Rest binnen drei Monaten zahlbar ist. Leipzig, den 27. Jum 1890. Königliches Amtsgericht. Abthetlung V. Sektion k Landgraf. Leipzig, 30. Juni. * Der Kaiser bat vor Kurzem in Betreff der Erziehung seiner Söhne seine WillcnSmcinung dahin ausgesprochen, daß die Prinzen insonderheit Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz sowie Prinz Eitel Fritz, im CadettcncorpS erzogen werden, e- sollen bereit- Anweisungcn hierüber ergangen sein. * Der Herr Reichskanzler von Caprivi bat, der .Hannoverschen Rundschau" zufolge, auf ein Telegramm der General-Versammlung de- konservativen Verein- von 1890, betr. die Handwerker frage, an den Vorsitzenden dc- aenannten Verein-, Herrn vr. meck. Evsell bierselbst, in folgender Weise geantwortet: .Indem ick den Empfang de- gefälligen Telegramms vom gestrigen Tage mit verbindlichem Danke bestätige, bitte ich Sich versichert zu halten, daß ich de» auf di« Förderung de- deutschen Handwerkerstandes abzielendeu Bestrebungen warme- Interesse rntargenbringe. v. Eaprivi." * Im ParlamentSkrrisen hat, wie die »Frankfurter Zeitung" meldet, am Sonnabend derKriegSmioisterv. Brrdy mitgetheilt, daß er ein Abschiedsgesuch nicht eingereicht habe. * Dem Reichstage ist der Entwurf eine- Gesetze-, be treffend die Aufnahme einer Anleihe, zugeganaen. Ter Herr Reichskanzler wird dadurch ermächtigt, die außerordentlichen Geldmittel, welche in dem dritten NachtragS-Etat zur Be- treitung einmaliger Ausgaben der Verwaltungen de- NeichS- -eere- und der Post und Telegraphen mit 64 873 738^ vor gesehen find» im Wege de« CreditS flüssig zu machen. * Bon den Abgeordneten Graf v. Dönhoff-Friedrichstein, Graf v. DouglaS, Gehlert, Lutz, Menzer, vr. Gras v. Moltle »nd Gen. ist im Reichstage der Entwurf eine« Heim- tätt enge setze-für da» Deutsche Reich eingcbrachl worden, welcher folgenden Wortlaut hat: A. 1. Jeder Angehörige de- Deiitschen Reiche- hat nach voll endetem 24. Lebensjahre da- Recht zur Errichtung einer Heimstätte. S. 2. Ti« Größe einer Heimstätte bars die eine» Baurrahvics nicht übersteigen. Sie muß wenigstens einer Arbeiter- oder Bauernsamilie Wohnung gewähren und dir Production der noth- wtndigen Nahrungsmittel ermöglichen. Nvthwendlges Zubehör einer «d«u Heimstätte sind: l) die Wohnung deS Heimgätten^kigen. thümer», 2) die noll-wendigen WlribichastSgebäud«, 3> hgS zum WirthschaftSbetriebe unentbehrliche Gcräth, Vieh, und Feld-Invea- tarium, sowie die landwirthschaftlichen Erzeugnisse, welche zur Fort setzung der Wirthschast bts zur nächsten Ernte unentbehrlich sind. 8- 3. Der zur Heimstätte festzulrgeud« Besitz darf nur bis zur HLIst« de« Ertragöwcrlhcs mit Renten, welche durch Amortisation zu tilgen sind, verschuldet sein. Die Errichtung »st bedingt durch Umwandlung der den Grundbesitz zur Zeit betastenden Hvpothekrn nnd Gnindschulden in amortisirbare Renten. Höher ve.ichul-eter Besitz kann von den durch die LandeSgesetzgebungen zu errichtenden Landesheimstättendehörden zur Gründung von Heimstätten zugelasse» werde», wenn der Besitzer die Verpflichtung übernimmt, die über die Hälft» deS ErtragswcnheS htnauSgehenden Hypotheken und Grund- schulden mit 1 Procrnt sür das Jahr zu tilgen und dl« Tilgung nach Ermessen der LaudeSheimstältellbthördea gesichert erscheint. Verstärkte Amortisation ist gestaltet. -. 4. Schulden dürfen auf Heimstätten nicht eingetragen werden. Mit Bewilligung der Hrimstättenbehörde könne» bi- zur Hälft« des ErtragSwertkc» Rentenschiilden mit einer dem Zweck entsprechenden Amortisation-period« eingetragen werden: 1) im Fall« einer MißerM2)tS» Aöthwendigeu Meliorationen, S) zur «»find ig vnn Mltervn?. . * «v 8. 5. Die Heimstätte unterliegt der Zwangsvollstreckung »vr in folgenden Fällen: 1) wenn die Forderungen aus der Zeit vor Errichtung der Heimstätte stammen «ad nicht drei Jahr« nach Veröffentlichung der Heimstältenqualität verflossen sind, 2) auch nach Errichtung wegen rechlökräiliger Ansprüche au- Lieferungen, die zur Errichtung und zum Ausbau der Heimstätte verbraucht sind, S) wegen rückständiger Renten und Steuern. In den Fällen zu 2> »nd 3) ist als Ballslreckungsmaßregel nur die von der Hrimstättenbehörde zu vollziehende Zwangsverwaltung der Heiiilffätle zulässig. 8- 6. Die Heiiiistätie ist untheilbar und — vorbehaltlich deS NießbrauchsrechlS der Wittwe des letzten Besitzers — durch Erb gang im Falle des Vorhandenseins mehrerer Miterben nur aus einen derselben übertragbar. Behufs Zusammenlegung von Län- dcreien kann mit Genehmigung der Heimstättcnbchörde Umtausch von Ländereien stattfinden. §. 7. Tie Veräußerung der Heimstätte unter Lebenden ist nur mit Genehmigung der Ehefrau deS HeimslätlcnbejitzcrS zulässig. Niemand darf mehr als eine Heimstätte erwerben. 8. 8. Der Landesgesetzgebung bleiben alle näheren Bestim mungen überlassen und svecicll: 1) die Bestimmungen der Maximal, und Minimalgröße der Heimstätten innerhalb der in 8. 2 anac aebenen Grenzen, 2) die Abgrenzung der Steuerfreiheit der kleinsten Heimstätten, 3) die Regelung deS Nießbrauchsrechts der Wittwe deS verstorbenen HetmsiäitcnbesitzerS an der Heimstätte, 4) die Errichtung der Heimstättcnbchörde, 5) die Errichtung der Heimstätten-Rentenbanken, 6) die Ordnung de- Hcimstätten-ErbrechtS. * Der „NeichSan zeiger" bringt in seinem nichlamt lichen Tbeil folgende Mittbeilung: Die vielfach in der Presse ausgetauchten Bermulbtiiigcn, dag mit der Berwirklichung de- deutsch - englischen Abkomm er.S die Deutsch - Ost afrikanische Gesellschaft geschädigt werde, sind un zutreffend. Der Gesellschaft wird die Aufgabe zusalle», sobald die Hoheit de- Sultan- von Zanzibar über de» Küstenstrich und die Insel Mafia auf das deutsche Ncich übcrgcgangcn sein wird, da- Gebiet unbehindert von freindem Einfluß zu colonisircn. Die Regierung, welche wirtbschast- licbe llntcrnebmungcn in- Leben zu rufen und zn leiten nicht als eine ihr obliegende Ausgabe betrachten bars, legt Werth darauf, daß die Ostafrikanische Gesellschaft, welche mit ihren Einrichtungen zur Betreibung von Handel und Lantivirtli schast an der Küste bereits begonnen hat, diese nicht nur erhält, sondern auch nach Möglichkeit weiter auSbrcitet. Die Negierung wird die Gesellschaft in diesen Beziehungen nach Kräften unterstützen. * Zu dem deutsch-englischen Abkommen äußert sich nun auch Gcrbard RoblsS. Er sucht in der .Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" nachzuwrisen, daß die Insel Zanzibar scbr wenig Werth habe, da dieselbe nur durch die Zanzibar-Küste existire. Deutschland, so führt er a»S, behalte die Hauptbäfcn derselben und wenn nia» die AuSsuhrstalislik vergleiche, so würde man zngeben müssen, dah der Export und Import au- den deutschen Häsen ungleich wichtiger, ja mehr als vier Fünftel dessen umsaffe, als der au- den eng lischen Häsen. Aller Export und Import concentrire sich un gesunder Weise auf der Insel Zanzibar, au- dem einfachen Grunde, weil auf der Insel bi- vor Kurzem die einzigen sicheren Zustände berrscbtcn. Sonst biete die Zanzibar-Insel dem europäisck-en Kaufmann keine Bortbcilc, nicbt einmal eine bequeme Landung, und Lagcrbäuser könne man auch anderSwo errichten. Ein eigentlicher Hafen sei nicht vor banden »nd die Rhede nicbt sicber. Der Handel der Zanzibar Insel babe sich erst unter Sultan Said Said entwickelt und der erste Vertreter war der Amerikaner Mr. Richard Palmer Seit Deccmber l8tl sei England dort vertreten. Von den Deutscbcn waren die Ersten d,e Gebr. Horn und H Ourö, Aacnlen für da« Haus Hertz L Co. dann William und Albert O'Swald, welche aber britischen Schuh genossen die Herren Hansing L Co., die durch Herrn Keil vertreten waren, und Herr Reick, welcker da- Han- Müller L Comp, vertrat. Bon diesen Häusern epistiren nur noch O'Swald und Hansing L Co. Alle anderen seien hinzugckoinnie». Tenn wenn frübcr der Exporthandel sich hauptsächlich um KaurieS und Kopal — ganz abgesehen vom Sclavenhandel — drehte, seien jetzt andere Erzeugnisse hiazugekommen, hauptsächlich .Elfenbein Dir Küste von Zanzibar sei der hauptsächlichste Exporthandel ür Elfenbein aus der ganzen Erde — aber dicS Exportland beschränke sich aus die deutsche Küste. Sri eS nun nicht ein Un sinn, alle diese Exporte nnd Importe vom Fcstlante nach der Insel und von da »ach Europa zu senden? Wozu diese doppelte Verfrachtung? Sei e- nickt ebenfalls ein Unsinn, die Importartikel erst in Zanzibar anSzuIadcn, dann wieder rinzuschiffen, sie in Bagamopo oder Kiloa wieder auSzuschissen nnd nochmals an- Land zu bringen? Unter unsichere» Ver hältnissen an der Küste sei ein solch weitläufige- Verfahren an der Ordnung gewesen, jetzl aber nicht mehr. * Wir in den früheren Ial-ren, so wird auch gegenwärtig im NeichSamt de- Innern an- den Berichten der mit der Fabrikanfsicht betrauten Beamten der Einzcl- staaten für 1889 ein An-zug angesertigt. Die Berichte selbst sind größtcntbcilS bereit- in erten8l> vcrössenliicht worden, die der prensiiscken Gcwcrberälhe diesmal schon in der Mitte de- Mai. Der Au-zug ist dazu bestimmt, dem Bundc-ratbe und Reichstage vorgclcgt zu werden nnll^damil der Borschrist de- 8- 1li9l> Absatz 3 der Gewerbeordnung zu genügen. Die Au-zua-arbeiten werden, da dabei selbstverständlich mit der veinuchslen Objectivität verfahren wird, mehrere Wvchcn in Anspruch nehmen. Dem auf den 18. November aus- Neue zusammenberufenen Reick-tag wird die belresscnde Vortage als eine der ersten zugehcn können. * Bei der Zwangsversteigerung kaufte die Ansiedelung-- Commission da- 480 Hektar umsasscnde im Kreise .Kosten gelegene Rittergut Lcipe für 452 000 -e Ter bisherige Besitzer desselben war Julian v. IaraczcwSki. * Unter den vom badischen Landtag genehm'gten neuen GesetzeSvorlagen ist von besonderer Wichtigkeit diejenige, welche die vor zwanzig Jadrrn eingesührte di re etc Wahl der Bürgermeister und der Gemeinderätbc in allen Gemeinden von mehr als HOO^Eimvobnern adsckafst und die indirecte Wahl durch den Gemeinde-Ausschuß wieder ein- führt, außerdem aber die Wahl der Bürgermeister nicht, wie bisher, auf nur 6 Jahre, sondern ans eine 9jährige Amtödauer erfolgen läßt. Diese- nothwendige Gesetz ist au- der Er- kenntniß erwachsen, daß mit den directen Wahlen der Bürgermeister und Gemeinderätbe nach und nach ein die Gemeinden demvralisirender Unfng mit Frcibiertrinken aus Kosten der Candidalen vor und »ach der Wabl, sowie eine die Amtsführung hemmende Abhängigkeit der Gewähllcn von iärrn Wählern und eine unheilvolle Zerklüftung der Ge meinden emgetreten ist, Uebelstände, gegen die nur aus dem Wege der Abschaffung der directen Wahl auszukommen war. » » * * In der ungarischrnDelegat ion sprach am Sonnabend der Minister Kalley Namen- de- Kaiser- dessen Anerkennung und Dank, sowie zugleich den Dank der Regierung aus. Der Präsident Graf TiSza betonte in seiner Schlußrede, die un garische Delegation erblicke im Fortbestehen de- Dreibünde- die vorwicgcnkste Friedensgarantie. Bei der Bewilligung de- HrcreSbudgclS sei sich die Delegation bewußt gewesen, daß selbst der lhcuerste Frieden weniger Opfer crbcische als der billigste Krieg. Für die Unverletzlichkeit de- Ansehen- de- TbrviicS sei jeder Ungar siel- zn Opfern bereit. Unter be geisterte» Eljcn-Ruscn erfolgte sodann der Schluß der Session * In der Sitzung de- Miilistcrratl-S tbcille der Minister de- Innern Constaus mit, daß der Generalgouverneur von Algerien ausAnralhen dcö obersten GesundhcilSratl-ö diese- Iakr die Pilgerfahrt nach Mekka untersagt habe. Diese Maßregel werde sich auch aus Tunis erstrecken. * Die .Jndcpendancr Belge" veröffentlicht den Wortlaut der Generalacte der Antisclavcrei-Conserenz zu Brüssel. Dieselbe enthält in 7 Caviteln lOO Artikel, denen eine Erklärung der Signatarmächlc folgt, welche Besitzungen oder Protcctorale im Congobassi» haben. Die Erklärung besagt, daß diese Mächte EingangSzötle aus Waaren bi- zum Betrage von 10 Proccnt all ralmvia erbeben können. An genommen sind Spirituosen, über welche durch die Bcv fügnngen von Capitel 0 der Gcncralactc bestimmt isi. Um die Bedingungen de- StelierwcsciiS im Co»gobas>in fest znstcllcn, werten Verhandlungen zwischen de» Signatar Mächten der Gcncralactc der Berliner Conserenz eröffnet werten. * Der „Time-" wird au- Zanzibar amtlich angczcigt, daß die Wit» Gesellschaft gerichtlich liquidire. — Der gesetz gebende Ralh von Natal nahm einen Antrag an, wonach die Königin Biclcria ersucht werden soll, Nalal eine parla mentarische Negierung zn gewähren. * Ter englische StaalSsccrclair de- Innern Mattl-cwS erklärte, die Negierung könne die Forderung der Pvtizci- »iannschaftcn auf eine Pension von zwei Dritteln de- Gehalt- »ach 25jähriger Dienstzeit nicht bewilligen, sondern nur drei Fünstcl. Meeting- der Polizisten seien unzulässig. * Einem amtlichen Ausweise der in Spanien an der Cholera bi- zum 2 t. d. Bl. erkrankten und gestorbenen Personen entnehmen wir, daß die Zahl der CholcratoteSsäUr 32 (I), der Erkrankungen 19 t betrug. Wenn nun auch mittler weile vereinzelte Ncncrkrankungen bczw. Stcrbcfällc bin;» getreten sind, so erleidet doch der Eindruck de- Gesaminl tableauS dadurch keinerlciAenderung, vielmehrlicscr» vorstehende Ziffern dieexaclc Unterlage der Auffassung de- relativ harmlosen WesenSder diesjährigen Epidemie. Tie Ortschaft Pucbla dc Nugat erscheint in der Liste mit 14t ErkranInngS nnd ü^tcdcö- fällen als der Mittel- nnd AuSstrahlnngSpnnct der Seuche; bei der Verbreitung, von da sinkt aber die Zal-l der Er krankungsfälle in einem gewaltigen Sprunge ans 17 (Monti- chclvo) und >0 (Gonkia) herab, um i» allen übrigen er griffenen Ortschaften fick zwischen der natürlichen Minimal grenze t und der Maximalgrenzc 4 zu bewegen. Hiermit dürfte die Seuche sich zur Genüge als eine an eine bestimmte Ocrllichkeit gebundene, über deren Bezirk hinan- die -Krank- britSkeime ibrc Ansteckung-fabigkeil rasch und dancrnd cin- büßen, charakterisiren, deren a -inälige- gänzliche? Erlösche», im Fall keine neuerlichen erickwerenden Momente — Ncn- cinschlcppuiig oder bösartige Degcncridniig - hinzntrelc», wohl mit ziemlicher Sicherheit angenommen werde» kann. * Es ist schon telegraphisch jwmcldct worden, daß Prinz Ferdinand von Bulgarien das TodeSurtheil Panitza'S bestätigt bat. Wie heute gemeldet wird, hat er damit ta- Gcgciitbcil von dem gclban, was die öffentliche Meinung von ihm erwartete. Bekanntlich haue der Gerichtshof selbst die Umwandlung der TodeSürasc i» fünfzehn Jahre Gciängniß beantragt. Ohne Zweifel ist Stambulew hinter diesem Ent schlüsse zu suchen und eS ist Wohl auch nicht ungerechtfertigt, die Reise de- Prinzen nach Earlsbad mit der Ablehnung der Begnadigung in Zusammenhang zu bringen. Da- TodeS- urtl-eil wurde am Sonnabend Vormittag im Militairlager bei Sofia in Anwesenheit der Truppen und de- Procuratorö Markosf vollstreckt. Panitza starb vollkommen gefaßt mit den Worten: „ES lebe Bulgarien!" Der Leichnam wurde der Frau Panitza'S zur Bestallung übergeben. * An- Kairo berichtet der „Newhork Herold", daß OSman Digma ans Befehl de- Mahdi Tokar verlassen bade, um sich mit beträchtlichen Streitkräften nordwärts zu wenden. Die Nachricht, welcke übrigens noch der Bestätigung bedarf, winde ans eine Erneuerung der Ccrnirung Suakim'S auf der Landscite Hinweisen. * Trotz der Schuldenconversion wird übrigens in Egypten die Steuerschraube an anderer Stelle wieder fester angezogcn. Am Dienstag fand, laut „Time«"-Meldung, ei» Mniislcrralb im NaS-el-Teen-Palast unter dem Vorsitz des Khctivc statt. Es wurde beschlossen, den Tabakbau in ganz Egnplc» zu verbieten und vom l. Juli an den Zoll auf ausländischen Tabak von l4 Piastern aus 20 Piaster pro Kilo zu erhöben. Nordische Kaiserreise. * Helsiiigör, 28. Juni. Das deutsch« Geschwader ging Nachmittag- 3^. Uhr aus der hiesigen Rhede vor Anker. Der „Tanebrog", an dessen Bord sich der ttönig, der Kronprinz, die Prinzen Ehrisiian, Waldemar und Karl bcsanLen, war Sr. Mas. dem xtaijcr enlgegcugedamvst und lies kurz »ach 4 Uhr hier ein. Se. Maj. der Ztaiser begab sich unter dem Salut der Kanonen und den Hochrule» der zahlreich aus der Rhede versammelten Menge von dem Panzerschiff „Kaiser" an- Land und wurde an der Landuiigsbrllcke von dem König, den Prinzen und den Stutzen der Civil- und Müitairbrdorden begrüßt. Le. Ma>csiat schrill unter den klangen des Fal'ncnmarsltics die ausgeffellle Ehrenwache ad und begrüßte sc- danu die von dem König vorgrsiellten Lssiciere und andere hohe Persönllchketten. darunter auch den StaatSralh Tielge»-, der jüngst als dänischer Telegirter der Berliner Conserenz beiwohnte. Nach kurzem Ausenthalle sichren die leiden Maiestctlen s» einem Magen, der tttonprinz und Se. k. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen in einem zweiten Wagen durch die slaggrngeschmüctle Stadl »ach dem Bahnhvse, woselbst die Reise mittelst CxrrazugeS nach Fredens- borg angctreten wurde. Ter Weg nach dem Bahndose war von einer großen Menscheninrnge angesulU, welche euthujiastische Huldigungen barbrach!». — FredeuSborg, 28. Juni. b«. MajeslLt der Kaiser tras um k Uhr hier ein und wurde an der Treppe de- Schlaffes von der Königin, der Kronprinzessin, der Prinzessin Waldemar und der Lrbprinjessin-Witlwe Elisabeth von Anhalt empfangen. Um 7 Uhr findet im Schlosse Tafel statt. Tie Sladt ist reich mit Flaggen geschmückt. (Wiederholt.- "FredeuSborg, 28. Juni. Bei der Tafel zu Ehre» Sr. Majestät deS Kaisers batte AUerhöchstderselbe zwischen der Königin von Dänemark und Lcr kroupnnffffin Platz genommen, während Se. königl. Hoheit Prinz Heinrich zur Seile der Kronprinzessin und der König vö» Dänemarck zur Seile seiner Gemahlin saß. Ter König brachte den Tvasi auf Sr. Ma>eslät den Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin und das ganze kaiserlich» Haus a»S. Sodann spielte die Capelle das „Heil Tlr im Siegerkranz", welches stehend angehört wurde. Hieraus erwiderle Se. Majestät der Kaiser, eS sei Ibm eine wahre Frn-dc, die Majestäten begrasten zn könne», Cr trinke aus Las Wohl Ihrer Maiesläien und des königl. Hauses; Gott behüte den König und die Königin noch viele Jahre! * kopen Hage», 28. Juni. Von den hiesigen Blättern, welche allseitig i» wannen und sympathische» Artikeln den deutschen kailer aus dänischem Boden willkommen heißen, bcincrlt die „Börsenzcililng , der Kaiser habe seit seinem letzte» Besuche m Dänemark eine ArbeitSsäbigkett »nd eine Fülle von Idee» an den Dag gelegt, die ihn mit den grössten Hemchcrn der Geschichte aus die gleiche Höhe stellten. Nach Jahrhunderten noch werde den Be- suchcrn des FredenSborger Schlosses das Zimmer gezeigt werden, welches der große deulsche .Kaiser dewohul habe. Ta» national- liberale „Tagbladet" bebt bervor, der von dem jugendlichen denlschen Kaiser bereits dargelegte ehrliche Willen, das Glück seines Volkes zn fördern, und sein ideales Streben balle» sür seine erlauchte Person große Sympathie erweckt, welche ihm überall eine» wariuen nnd herzlichen Empfang bereite. * Christi aiiia, 28. Juni. Nach dem vorläufig festgesiellleti Programm wird die Ankunft Sr. Majestät deS deutschen Kaisers am Dienstag, den l. Juli, Abend- l! Uhr erfolgen. Der König von Schweden und Norwegen begicbt sich zur Begrüßung Er. Majestät des Kaisers au Bord der „Holienzoller»", kehrt sodann zur Landung . - treppe zurück, woraus die Landung Sr. Majestät des Kaisers und der ffmpsailg au dem zu diesem Zwecke besonder- errichteten Pavillon durch die Spitzen der Civllbehörde» und die Generalität erfolgt. Nach Be sichtigung der Ehrenwache begiebt sich Se. Majestät der Kaiser ln jcchsipänuigem Wagen mit Varreiter nach dem königlichen Schlöffe. Hierjelbsl wird Se. Majestät der Kaiser von der Königin von Schweden und Norwegen, sowie durch die Hoschargcn begrüßt. Tie Garde stellt die Ehrenwache; im Innern des Schlosses und an den Treppen bilde» die Eadelte» Spalier. Alsdann findet Familiendiuer stall, das Gefolge lpeist an der Marschalltascl. Aus Mittwoch ist ein Ausflug nach Frognersaetler festgesetzt, woselbst da» Dejeuner eingenommen wird. Das Lladtvberhaupt wird Se. Majestät In einer Ansprache begrüßen und darin »m die Genehmigung bitten, de» Weg, welchen Se. Majestät spater von Frogiicrjaetlec nach Holmenkolle» zurücklege» wird. „Kaiser WilhclmS-Weg" nennen zu durse». Abends findet Galatasel statt. * Cbristianin, 28. Juni. Die hier ansässigen Deutsche» werden Sr. Majestät dem kaffer außer einem kostbaren Blumen- slraiiß ein werihvvlleS Album mit photographischen Ansichten von Ehristiania übcrleickien. Tas Nlbnm ist mit Filigran-Beschlägen von norwegischem Silber geziert und weist die Wappen Norwegens, Ehristianias und den kaiserliche» Namen-zug auf. TaS Geschenk ist eix Meisterstück norwegischer Filigranarbeit. Neues Theater. Leipzig, 29. Juni. Im neuen Hanse setzte gestern Abend Herr Büllcr sein Gastspiel als Korkwaarcnsabrikanl Perlcwitz in der Berliner Posse: „Tie junge Garde" fort. Er spielte diesen jovialen Wohltbätcr on mit gutem Humor und excrcirtc in dem militairischcn Ensemble, dem Ende des zweiten AeleS, gleich einem, der von der Pstc ans gedient bat. Wc,rnm er aber diese Rolle seinem Gas>- spiclcyslnS cinverleilt bat, da- können wir nickt reckt te greisen. Die Ncllc ist doch im Grunde genommen reckt nichtssagend unk bietet selbst Büllcr. der doll, niemals ver lege» isk, wenig Handhaben zur Entfaltung seiner ri« o,»ni> a. Oder wollte er nur zur Wiedererweckung der Iakobson schen Posse die hilfreiche Hand bieten? Wir hätten ibm dic-c Handreichung gern geschenkt, denn unsere- Erachtens lag gar keine Vcranlaffnng vor, „Die junge Garde" wieder mobil zu machen. Die Posse bat einzelne fielt geschriebene komische Ccenen, die sich freilich nur wie Lasen in der Wüste auönchmen, im Ganzen ist sic aber so herzlich langweilig.
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