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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-08
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1890
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4168 Publicum zeichnete die auSfilhrende» Künstler nach Gebühr aus. M. Krause. Leipzig, 8. Juli. Au» dem Bureau de« Stadt- tbeaterS: In der heutigen Wiederholung der bei ihrer Neueinsludirung so beifällig anfgenommenen Lortzing'fchen Oper „Dir beiden Schuhen- tritt Herr Schelper zum letzten Male vor seinem Sommerurlaub auf. Leipzig, 6. Juli. (Das Sommerfest.Coucert de» aka» demifchen Gesangvereins Alton.) „Dieser Regen kam auch sehr gelegen!" Dicfes den »verhältniffcn enlfprechend etwa» abge- änderte Schiller'sche Eitat wird mancher Musiksreund und manche Armut», die sich zu einem Gartencvncert vorbereitet hatte, sitr den akademischen Sangerchor aus de» Lippen gehabt haben, als in der Aiberlhalle des »ryfiallpaiasles gestern Abend das erste Lied an» gesummt wurde. Dirigent und Sänger konnten ebenfalls mit dem tausche zufrieden sei», zweifelsohne kam das für ein Gnrtenconcert ausgestellte Programm im geschlossene» Raume wesentlich besser zur Geltung, zumal der Stiininfvnds des Arion in den« neuen Leulkiler der Verschwendungssucht mit dem Metall in der Kehle bestimmte Grenzen setz». Die Wahl der Lieder erwies sich säst durchweg als eine lehr glückliche. Tie ersten Ehöee galten dein Gcdachtniß Heim gegangener Lvmponijten: Franz Lachncr war mit seinem sttmmungs- ooilen „Abendsrieden"» Valentin Becker mit seinem vielgesungene» „Kirchlein" »ub einem, dem Arion und seinem Dirigenten gewidmet«» neueren, natürlich empfundenen, lebrnsfrohen Liede „Mattag", Victor Negier mit seinem „AblchieL hat der Tag genommen" verirrten. Die Wiedergabe dieser Lieder war eine so vorzügliche, daß sie alt eine wtirdia« Erinnerungsseier bezeichnet werden kan»; das nun nahezu 50 Jahre alte „Kirchlein" habe ich seiten so schä» auSgeseilt und so »iuslerhast rein singen hären als gestern Abend. Gleiche liebevolle Behandlung fand Lcichner's „Abendsrtedcn", sür dessen gelungen« Ausführung auch dem leider ungenannte», mit einer wohl- lliueno berührenden, weichen Stimme begabten Herrn P,r,rtter deS Burytonjoiv, sowie der zarten, von,der Mattheq'jchen Capelle ge- spielle» Orcheslerbeglettung besonderer Dank gebührt, und das Negler sche, sehr beliebt gewordene „Abendlied", u> ivelchem eS den ziveilt» Bassen gelang, die dritte, etwas gewöhnliche Weise durch den Borrrag zu veredeln. Bon den beiden Türrner'jchcn Com Positionen gelang das „Hrrbstlicd" sehr gut; das „Rheinweinlied' war, namentlich in dem Refrain, nicht von dem markigen Brustton der Uederzeugung durchdrungen. Ten Beschlich des ersten Theiles machte: „LtedespretS", sür Männerchor und Solo mit Begleitung von Blechmuslktnstrumente», dem akademischen Gesangverein Arion zu dessen -Ofährigein StijtungSseste gewidmet von Richard Müller. Die Coinpojitton entbehrt der besonderen Eigenart, wird auch dem Texte nicht immer gerecht. <Z. B. wäre.der Stelle „Wie stolze Meeresbrandung" eine dem Gedichte entsprechende kräftige Behänd liiitgswris« zu wünsche» gewesen) Jedenjalls ist sie aber sür gewisse Gelegenheiten wohl geeignet und ihre» Zweck erfüllend. Jus- besondere i» dem Rah,»,» eines Gaubundessestes darf das mit großen Schwierigkeiten nicht aiisgejiatlelc Werl mit Sicherheit aus Erfolg zähle». Im zwctle» Theile sang der Arion das „Lied der Sladie , Mit Orchesterbegleiinng von Niax Bruch. Tie »rkrastige Composition, mil dem srrien Lingg'jchen Gedichte, ist eine Au, gäbe, die eigentlich »»r von rtnei» inindesirns nach Hunderten ahlenden Mcissenchor in loirksamer Weise gelöst werde» laun; ein einzelner Verein wird in der Regel den Absichle» des Compontste» nicht vollständig entsprechen können. Von de» zwei „Oden des Hvraz" wirkte die erste „X<I 1, dlnnli»», Tor guatuin" etwas enisvliuig <7 Strophe» sind des Guten zu viel), da gegen erzielte die zweite reizend« Ode „äcl l-zäen mit der charak- ierisitschen Jnstrumenlaldkgleitung seinen unbestritten dtirchschlagende» Crsoig. so, dost ein paar Strophen wiederholt gesungen werde» musste» Als glückliche Trester erwiesen sich von bei» letzten vorgesührten »ierbiatterigen Kleeblatt: „Tie schöne Schenk,»", dem Arion gewidmet von Gustav Schreck; „König Salomos Weisheit" von Richard Müller und „OcmülenL potutoria" von Th. Mause. Die drei Herren haben sich sehr hübsche, dankbare, humoristisch gefärbte Ge dichte ausgesucht und sich in diese so liebevoll versenkt, dost man dielen Coinpositionen eine Ivette Verbreitung wünschen must, zumal Mäiliierchöre anständig humoristischer Richtung eine rar» sind. Wie prächtig ist Herrn Schreck in seinem der „lieblichen Schenkenmaid" gewidmeten frischen Liede der Refrain „Noch eine» Krug, Morte" gelungen; wie köstlich klingen in der Mitllcr'schell Coinposittou die Schiußzrile» der einzelnen Strophen Dar hat Salomo gelhan, Und er war ein weiser Mann! Und welch' schöne Wirkung erzielt in dem Krause'schen (beiläufig be merkt, von dem Deutschen Sängerbund« s. Z. mit einem Preise be dachten) Liede die Nachahmung des liihurgischen MrchengesangeS Tnß der ungenonnte Bassist mit den aus >2 Noten bestehende» drei Tacten, in denen er säst nur auf der Note I Solo zu singen hat, durch den bestechenden Bortrag di« Aufmerksamkeit ans sich lenkte, mag besonder» hervvigehoben sei», wie auch, daß die Lieder von Müller und Krause aus Wunsch wiederholt geinngen wurden. Das vierte von dem vierdlätlerige» Kleeblatt«, Hoppoldeh, von Max Zeuger war nicht geeignet, »ach den vorhergegangenen eine Steigerung .es Erfolges hervorzilbringeii. Vielleicht hätte da- Lied ais erstes, vor den, Schreck scheu, besser gewirkt. Den inslrninentalen Theti des Programm,, hatte, wie schon oben bemerkt, die Capelle des >06. Regiments itderizommcn, die unter der persönlichen Leitung des Herrn Direktor Mcitlheh durch Coniposilivne» von Cbm ltrelschmer, Rich. Wagner, Fr. Liszt »nb Rubinsletn die »injik fteuiiduche Stinimung der Zuhörer günstig beeinflußte. H. Pfeil Leipzig, den 6. Juli. In Boiiorand'S Elablissement und zwar im grosten Saale fand gestern das Soininerseft des unter der Lireciio» des Herr» Cnpellmeisler Hans Sitt stehenden „Leipziger Lehr,»Gesang-Vereins" vor einem zahlreichen und ciiisinerksaim» Zuhörerlreis statt; daS Programm bestand zum grössten Tbeil aus Coinpositionen, die vorzugsweise zur Unter, liailnng dienten: dass dieselben aber, entsprechend der hohen Siel iung, die der Verein unter den hiesigen Männergesangvereinen eiuninlnit, von ausgesuchter und miijikaiisch werlhvoller Gattung waren, versteht sich von selbst. Die Ausführung der ziemlich zablreichen Lrchcsterwerke hatte die Hari,iia»n'sche Capelle „bernoinmen, die ihre Ausgaben durchgehends präcise und wirksam löste. Dem „Trininphmarsch" von Schulz-Schwerin folgte die Ouver- ttile zur Oper „Maritana" von Wallace, tpater eine Fantasie aus „Fällst" von Gonuvd, sodann die Luverlure zur Oper „La 1'raviuta" von Verdi, ferner zun-i ungarische Tänze von Brahms und endlich. , as Progruimn abschließend, „Menuett" von Boccherini und „Mosella Manch" von H. Litt. Der reiche Bestall, den sämmliiche Vorträge in,iden, wird der Capelle bewiese» habe», dast man ihre Leistungen i> würdigen verstanden hat. Ter Lehrer - Gesangverein selbst brachte zuerst de» einstimmigen Mannerchor mit Orchester vo» Julius Rietz: „Altdeutscher Schlachtgesang", zu Gehör, Franz .äiuieri'S Männerchor mit Begleitung vo» 4 Hörnern: „Nachlgesang .i Walde" (»f> 139) folgen lastend. Die kräftige Behandlung, die dem ersten Werke z» theii ivnrde, sowie die nninnihige Wiedergabe der r, izvollen Schubert schen Coinposttio» verscbiien nicht, die be iliedigendsle Wirkung hervvrznbruigen. Noch giaiizender war die feste »ach dem Vortrag des Männerchvies „Schiastvandei" von ,;,,edr. Hegar iap Ist, zum ersten Maie). So aiigenehm die gleich darauffolgende,, Lieder „Das macht das dunkeigriinr Laub" von F. Enrlcki und „Jagdlieb" iinil Begieiinng von 4 Hörnern) von E. Kremser auch ivare», so behauptete da- erstgenaiinie szegar'sche Werk doch die ihm angewiesene erste Stelle und Innn als eine durchaus charaktervolle, bis in- Detail interessante, ungewöhnliche Arbeit geilen Die Anssübrung des wohl recht sti wier,gen Chores war miisterbast, sehr schön nuaneirt und in den isto osten Gegensätzen »»steift efieclvoll AI» letzte Gabe bot der Verein „Liebeslieder", Waizer von Fr. Echuderk, sür vierstimmigen Mnnnerchor n»d Pianoiorle eiiigenchiei von Fivderer, für Männerchor und Orchester bearbeitet von Hans Sitt >zuin ersten Maie». Da der den meist sehr bekannte» kleinen Walzern unieriegle Text recht wohl zur Musik pastl und deren Sliminnng trisst, so macht das Arrangement, gut gesungen, einen sehr freundlichen Eindruck „nS dürfte sich überall Freunde erwerben. Die Orcheslerbegleituiig, biett-ich die Lelmberistchen Oistginai-Meiodien führend, belebt die Wir!,»ig des Ganzen durch blühendes Coiorit. Die Darbietungen des Verein- wurde» vom Publicum cbcnsalls mit großem und ver- dicnlein Veisall ausgenommen. O. 8. ss Leipzig,?. Juli. Tat schmucke I. Uianenregtment Nr. 17 hat sein TrompelercorpS zu einer Eoncerireise gen Süden beurlaubt. Seit vorgestern haben die Manen ihre Garnison Oschatz verlassen, „in sich zunächst nach Bauet», Württemberg und aus der Rückreise zi» , musikalischen listtter Rdein zu begeben In Leipzig, wo sie sthon öfter- gastliche Einkedr gehalten, bezogen sie znm ersten Male Onanier. Freilich wurde idnen am Sonnabend Abend dal Garten- eon ert aick der Tdeaterlerrasse zu Wasser gemacht, und auch gestern Vormittag drohten die Wolken. Aber trotz der Reaentropsen, trotz der Windesschaner, bliesen ste wie der „Trompeter von Säkkingen" weiland tm Sturme Unter der Leitung ihre» stattlichen Stabs- Trompeters, Herrn Otto Linke, eine- setng,bildete» Musikers, sühnen sie ein Programm durch, da- sich allgemeine» Bestall- , u erfreuen hatte. Dir Ouvertüre zu den „lustigen Weibern" von Nicolai zeichnete sich durch frische Farbengebung au», der beliebte Walzer von Strauß: „Rosen au» dem Süden", durch eine anmuthige Abrundung, und der flotte Marsch „An, Jsarstrand" von Franz durch feurigen Schwung. In dem Divertissement au» Wagner s „Loheng rin" hat Wieprecht Theile der Oper sür ein TrompelercorpS bearbeitet, die sich einer sorgfältigen Wiedergabe erfreuten. Die zweite ungarisch« Rhapsodie von Liszt ist unseres Erachten« keine Ausgabe sür ein LrompetercorpS. Der zweit« Theil des Programms brachte die Ouvertüre zu „Dell", da» Final« de- dritte» Acte» aus „Rienzi", und außerdem zwei Lieder für Hornquartett von Koschat. In ihrem eigentlichen Eleinente besanden sich unsere blauen Ulanen bei der schneidigen Aussührung der Parademärsche sür Feidlrompeten. Hoffentlich wird die Loncerttournb« tu Zukuufl nicht fortdauernd von — kritischen Tagen heimgesuchtl * Zur Angelegenheit der zweiten Berliner Oper erfährt die .Dörsenzeitung", daß Director Angela Reumann, der bekanntlich die künstlerische Leitung übernehmen wird, am letzten Donnerstag in Berit» geweilt hat, um mit dein Unternehmer, Herrn Fei- linger, mehrere Einzelheiten de» immer festere Form gewinnenden Prvfectes zu besprechen Herr Nenmann, der Gelegenheit nahm, dem Eomilä seine volle Billigung der sämmtiichen von Herrn F«I- iingcr bisher getroffenen Arrangements anSzusptechen, folgte sodann der Einiadiing eines unserer ersten Finanzier, der sich sür das im grandiose» Stil geplante Unternehmen lebhast interessirt und voraus- ichtiich an der finanzielle» Sicherung desselben einen wesentlichen Antheil haben wird. Nach den sonstigen Zulieferungen, die dem Unlernkhnie» aus Bürsenkreisen gemacht sind, ist kein Zweifel, daß ich diese finanzielle Sicherung schon in den nächsten Monaien, und gvar oh»e besondere Schwierigkeiten, vollziehe» wird. Auch sonst tchen dein Unternehmen uennenriverthe Schwierigkeiten nicht mehr tm Wege. H. Vogler-Denkmal. Ein Denkmal für den AbbS Bögler, den große» Mnsiktheoretiker, ist vor Kurzem in Darmstadt, wo er von IG»? ab bi- zu seinem 1814 erfolgten Tode als Hoscapell- Meister und geistlicher Rath wirkte, enthüllt worden. Dasselbe hat ei» Postament an- polirtem Granit; die Büste ist auS Erz gegossen. Zu beiden Seiten des Postaments haben die Büsten der beide» bedeutendste» Schülers de« Meister», Meyerbeer's und Weber'«, Platz gejunden. Die Kosten deS Denkmal- wurden zum große» Theile durch Concerte deS Kölner Mänuergesangvrrein- aufgebracht. * Ter hochverdiente Veteran der Münchener Hofoper, August Kindermann, ist schwer erkrankt. Der im 74. Lebensjahre stehende Sänger ist, wie di« „Allgemeine Zeitung" meidet, durch eine lang- andauernde Eiterung an dem einen seiner Ohren sehr entkräftet und e« stellen sich öfters schwere Ohnmächten ein. Sonst ist er, wenn auch auf da« Lager gebannt, geistig noch recht rührig; er hört namcntilch gern Musik und unterhält sich über das Gehörte. Collfirlttlilldilllltufek und Lelohming für Irene langjährige Dienstzeit. * Bei der Einweihung des JohanniSthale» iin Jahre 18.18 trat ein ComitH zusammen, weiches damals und seitdem alljährlich gegen Johannis deiifeiiigen Armen- und späteren Bezirlsschülcr», die nächste Lstern consirmirl werde» sollte», ein letztes Schulfest ixre-wte. Tie steigende Zahl derselben, jetzt wohl weit über 17--», zwang zur Et »schränk,mg; trotz der vvn opferwilligen Mitbürgern und Vereinen bewilligten Beiträge reichen die Mittel dazu nicht auS. In dielen, Jahre wurde das Fest am letzten Sonnabend iin Neuen Schützienhause gestiert; zur Theiinahme waren etngeiaden die 471 Evnfirmandinne» der ersten Elasten der acht Leipziger Be. zirksschnlen; von den übrigen Confirinandiniie» und von der Be ihkiligniig der Knaben mnßie abgesehen werden. Trotz de» Nachmittag« eingeiretenen regnerischen Wetter- war die Stimmung eine änßerst fröhlich», war c» doch für die Kinder ein Festtag in edelster Bedeutung. Nachdem die Mädchen an den sür sie bestimmten Tafeln Platz genommen hatten, mit Ehocoiade und Kuchen bewirthet worden waren, sowie theii- im Freien, theii« in de» verschiedenen Localen de« Schntzenhausk- gesungen und gespielt hatten, dielt um b Uhr Herr Director Lin ge eine zu Herzen gehende Aniprache, in der er ein Beispiel von Mutterliebe vorsührte und die Nächstenliebe, welche das bentige Fest geschaffen, als eine heilige Pflicht der Eingciadenc» sür deren ferneres Leben anempsahl. Nach einem auf die üvmitömttglieder und Diejenigen, welche Beiträge zu diesem Fest gegeben, vvn den Kindern ausgebrachien Hoch erläuterte der Vorsitzende de« Comitt'S, Herr Sladlraih Otto Meißner, die Beziehungen diese- ConsirmandliiiienfcstcS zu der Prämiirung von Dieiistmädchen. „So manche der Leipziger Bezlrk-schülerinnen", führte er an- „müssen im Dienste Anderer ihren Lebensunterhalt suchen. Den seibe» solle bei dieser Gelegenheit vor Auge» geführt werde», daß man auch in einem bescheidenen Wirkungskreiie Achtung u»b An erkennung sich erwerben könne. Eine große Anzahl Dumsiniädche» werde heute dafür ausgezeichnet, daß sie sich durch treue langjährige Dienstzeit und durch sittliches Wohlverhalten die Liebe und den Tank ibrer Herrichast erworben haben. Das Coinib- wünsche den üonfirmandlnnen der Leipziger VezlrkS schuie» die Hoffnung einer Belohnung mit anf de» Weg zu geben sür Ausdauer und zufriedenstellende- Betragen bei ihrer Dienstherr schaft. Mährend dazu von auswärt« gekommenen Dienstmädchen 7—8 Jahre verlangt werde», haben Leipziger Kinder schon nach Jahren treuen Dienste- da- erste Anrecht auf eine öffentliche Anszcichniiilg »nd eine Sparkasseneinlage von 15 .sl Unter den I5IO bisher Präinürten erhielten dieselben bisher 1Ü2 Dienstmädchen an« Leipzig. 71 können heute erfreut werden, obgleich die Mittel dazu nicht a»»reichen. So erfreulich diese Zahl ist, weil sie den V weis sichre» dürste, daß die Bestrebungen de« Comit-S Einfluß aus die Ansdaner der LeipzigerDienstinädchen und aus das srenndlicheVerbälinibderikibkn zn ihren Herrschasien ansgeübt haben, so werde doch später die Zahl ein- geichränli werde» müssen. Aber gerade die jetzige»Zettveihaiinifie boten Belciniassung, alle flaluiengemäß Angemcidelen zu berücksichtige», cs sollte gezeigt werden, daß treue Dienstleistung noch viel vorkomntt »nd auch Anerkennung findet." Herr Stadtrald Meißner wendete sich nun an die Au-erwählien sübrle ihnen vor, daß treuer Dienst eigentlich ein Dienst gar nicht ,'et. Dienen müßten ja Alle, Jeder in seiner Stellung zn seinen Mitineniche», ohne Unterschied, ob man arm oder reich, hoch oder niedrig gestellt sei Und darum lebe Ter zufrieden, der seinen Dienst in dietem Sinne aussasse. Nach dem Dank an die Präinürten sür ihre An-dauer, dem Er. suchen, sich auch ferner die Achtung, die Liebe und da- Vertrauen ihrer Herrschaft z» erhalten, und dein Hinweis, daß sie »ach weiteren 10 Jahren, wenn sie sich bei dieser noch befinden, eine erhöhte Prämie von 24 .sl erhalten würden, wurde die Feierkichkeit — weicher auch viele Dienstherrschaften, sowie Angehörige der Fesilheil- „ediner beiwohnten, wie beim Beginn durch Gesang der Kinder geschloffen. Die Letzteren zogen wieder an ihre Spielplätze, wobei sie durch Limonade und später durch Prämien erfreut wurden. Jede- Kind bekam mindestens ein Andenken an diesen schönen Festtag. Zum Schluß erhielt noch jeder Theilnehnier belegte Bntterbrode mit einem Schnitt Bier. Unter Gesang zogen die Kinder wieder »ach der Stadt. Die Dienstmädchen erhalten außer dem Geldbetrag« ein schön auSqestattetes eingerahmte» Ebrendtplom; -ar Manch« schätzt da- selbe aiS eine hohe Auszeichnung. Möchte die schöne Ausgabe de- LomitöS auch ferner opferwillige Unterstützung finden. Fünfzigjähriges Jubiläum der Firma Läjiler L Lomnitz. * Leipzig, 7. Juli. Da» fünfzigjährige Bestehen de- großen DampssägewerkS von Bäßler -t Bomnttz in Leipzig bez. in Borsdorf war Veranlasiung, daß der Besitzer des Werkes, Herr Commerzienralh Rudolph Heinrich Gnüchtel. am letzlvergcmgenen Sonnabend seine Mitarbeiter und deren Angedörtge zu einer großen Festlichkeit einaeladen batte, die in dem aus das Prächtigste mit Blumen und Transpareni« geschmückten Saale de- Gasihoses,Lum Roienschiößchen" in Borsdorf abgehatten wurde. Der ganze Vertäu des Feste«, an dem die Beldeiligung ei», außerordentlich zahlreiche war, zeigte von Neuem den Geist der Eintracht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnebmer in diesem mächtigen Etablissement, da« bekanntlich zu den größten und beichäkttgtsten seiner Art in Deutschland zählt »ine durchaus ungekünstelte Herzlichkeit belebte dt« gesellig« Unter Haltung, so daß e« den Anschein gewann, all würde rin« Familten- sestlichkett tm betten Sinne des Wortes aeseirrt. Ais der Cdet der Fabrik init seiner Gattin und den Seinen den Festranm Abend» 8 Uhr betrat, begrüßte iha ein Hoch dn Arbeiter- tchait »nd ein Tusch der übrigen« recht guten Musik, woraaf nach einigen Concertstücken gegen S Uhr die gemeinsame Tafel ihren Ansang nahm. Jeder der Lheilnebmenden wurde in gleicher und, fugen wir hinzu, vortrefflicher Weise bewirthet. Der Gastgeber, die Arbeiters«!,ast und die etngeiadenen Ehrengäste und Jeder ließ sich da» Gebotene vortrefflich munden. Den Reigen der Toaste eröffnet« Herr llominerztenrath Gnüchtel, indem er der Veranlasiung zu der Festlichkeit und sodann in be redten Worten Sr. Majestät de« König» Albert, de- mächtigen Förderer- der vaterländischen Industrie, unter dessen starkem Schutze auch die Fabrik »u ihrer heutigen Größe gelangt sei, gedachte. Da nn, Schluffe aus Se. Ma>eftät den König «»-gebracht« Hoch fand lauten Widerhall bei den Versammelten. Im Weiteren hob der Herr Redner hervor, daß in den ver- lossene» 50 Jahre» die Firma Bäßler und Bomnitz manniasach« Umwandlungen mit durchzumachen gehabt Hab«, so den frühen Heim gang der beiden Gründer de« Geschäft«, daß aber die Umstände sich zu Gunsten de« letzteren gestaltet hätten. Dazu sei aber auch die Mitarbeit seiner treuen Beamten und Arbeiter erforderlich gewesen und so Hab« er, »n« seinem Danke noch besonderen Ausdruck zu geben, im Vereine mit den Erben de- Geschäft« ei» Capital von 80lXX>>l zu einem PensionSfond- sür seine Beamten und Arbeiter gespendet. Bon den Erträgen diese- Geldes ollen die treuen Mitarbeiter de- Etablissements dann unlerslützt werden, wen» sie im Atter unfähig zum Verdienen geworden. Mit einein Hoch aus seine Beamten und Arbeiter schloß der Redner seinen mit lebhaftem Beifall ausgenommen«!, Toast. Herr Greiner brachte hieraus Name»- der Beamten seinem Chef, den Dank in herzlichen Worten sowohl sür da« allezeit bezeugte srcundlicht und humane Wesen, a>« auch sür das hochherzige Geschenk im Besonderen dar. Namen- der Arbeiterschaft feierte Herr Thie me den humanen Herrn »nd kamen auch sein« schlichte» Worte von Herze». Beide Redner ließen ihre Ansprache au-klingen in einem brausenden Hoch auf Herrn Commerzicnrath Gnüchtel und seine Familie. Namen- der geladenen Ehrengäste brachte Herr Nath-seeretair Dietrich dem Gastgeber den Zoll der Dankbarkeit dar; er hob anz besonder» da- herzliche Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und irbcitnehmer, lote e« heute wieder zum lebendigsten Ausdruck gekommen sei, hervor, und er gipfelte seine Rede in einem jubelnd ausgenoinmenen Hoch aus die Firma Bäßler und Boinnitz. Ein Beteran des Geschäfts, Herr Eh ermann, der bereits seit 47 Jahren dort thätig ist, brachte schließlich auch seinerseits die Gefühl« der Sympathien zunc Ausdruck, die ihn für da« Unternehmen, an dein er solange gewirkt, und sür seinen Chef beseelen. AuS dem chatze seiner Erinnerungen wies der Redner daraus hin, wie >n den vierziger Jahren ein mächtiges Feuer den Hoizhos der Firma am Tauctuier Thor zerstötle, wie aber selbst diese Vorkommnisse das 'Wachsen und Blühen deS Geschäft- glücklicher Weise nicht hätten aufhatten könne». Nach Beendigung der Tasel wurden so schnell wie möglich die Tiiche und Stühle aus dem Saal gebracht, wobct Jedermann emsig »»thals, und nun begann ein Ball, der erst in de» frühen Morgen- stunden seinen Abichiuß fand. So verlies da- Fest io un getrübter Freude. Gewinne 1. «lasst 118. köntgl. sächs. Landrü-Lotterie. Gezogen in Leipzig den 7. Juli 1890. tbne Getr-Ür. Stachdeuä »erdete». Nr. Mert. Eeäectio». 17897 bei Herrn Loni- Taeuber, Leipzig. 11770 20 000 . . Fr. Th. Jäger, Bautzen. 70109 10 000 . » S. Jarinnlowsku. Lübeck. 3790 5000 » » Gustav Hahn, Sirehla, und Herrn Her mann Heide, SandcrSlcben. 3680t 5 000 » - S. Hirichcl, Dresden. «ewitinr ,u 2000 Mark. Nr. 12592 15026 27601 52224 5CB0. (Eriuiiiiic z» 1000 Mark. Nr. 7120 8126 15489 20689 24420 62610 75700 8004t 82042 93782. Gewinne zu 500 Mark Nr. 5688 8106 9737 155!» 16783 RE 32683 34676 15729 4192«! 45991 54430 61327 ,>5892 674:16 7M52 72380 73744 75912 79188 82933 83157 8-1564 87.141 95134 !»!372 98880 99435. 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Gerichtsverhandlungen. königliches Schwurgericht. VI. Sitzung. Leipzig, 7. Juli. «Ter Toppelm-rv in AttletSntg.) Bet der heutigen Schwurgerichtssitzung wurde der Gerichtshof aus den Herren LandgerichtSLtrertor Bartsch als Vorsitzenden, Land- gkrichlsralh Sachße und Assessor l»r. Pöschmann aiS Beisitzern gebllket. Die Anklage führte Herr Staat-anwatt Nr. Nagel, die Veriheidigung lag in den Händen de- Herni RechtSanwail Justiz- raih Nr. Schilt. Tie Geschworenenbank wurde au- folgenden Herren gebildet: Flemming-Leutzsch, Auerback»-GohiiS, Heßler-Unier- niyichka, von Arnim-Peres, Täwcritz.Hodcnwuffen, Hößler-Groß- slablei», Slriegier-Motterwttz, Uirictf-Raschntz, Bohnert - Leipzig, von Watzdorf-Störmthal, Cianß-Mahri- und Birkholz-Leipzig. Ai« Sachverständige waren geladen die Herren Medicinalrath Nr. KIi» ger und Nr. Müller in Leisnig und Hosrath Nr. Berger von hier. Ans der Anklagebank nahm der Schuhmaciier Friedrich Benedict aus Weidcnhaqn bei Tvrgau Platz, welcher unter der Anklage des Mordes an seiner Ehefrau und seinem Kinde, sowie des Betrug- und der einfachen Urkundensäischung beschuldigt ist. Benedict ist am I. Juli 1864 geboren, evangelisch-lutherischer Confessio», hat di« einfach« BoikSschule besucht und dann da« Schuhmacherhandwerk erlernt. Zuletzt hat er als selbstständiger Schuhmacher gearbeitet. Am 29. Juli 1888 vcrheiralhcte er sich in LeiSnig mit der am 4. September 1865 geborenen «vphie Clara Zimmermann und zog kurze Zeit nachher »ach Voikinarsdorf, Rabethstraße Nr. 4. Hier wurde ihm am 31. Ja nuar 1889 ein Sohn Felix Fritz geboren. Benedict ist vier- mal wegen Diebstahls, darunter mit 1 Jahr Zuchthaus, sowie elf- mal wegen Betteln- und LaiidstreichenS mit Hast bestraft worden. Auch wurde bereits einmal gegen ihn aus Ueberweisung an die Lande»polizeibehörde erkannt. Nach der Verlesung der Anklageschrift wurde Benedict persönlich zur Sache vernommen. In ruhiger, sachlicher Weise, ohne die geringste Spur einer Gemüthsbewegung giebt er seine Darlegungen. Nach seinem offenen Gesicht traut man ihm ein so schioeres Per- brechen nicht zu. Sein dunkles Haar trägt er glatt gescheitelt und sorgfältig gekämmt und verräth überhaupt in seinem Aenßercn Spuren von Eitelkeit und Selbstgefälligkeit. Benedict bekennt sich in Bezug aus den Betrug »nd die Urkundensäischung sür nicht schuldig. Nachdem er ti» Jahre 1888 qeheirathet und kurze Zeit in Leisnig gelebt Hab», sei er nach Voikinarsdorf gezogen und sie hätten be,de dort über ein Jahr gelebt. Vor Weihnachten 1889 sei seine Frau vo» ihm sortgezogen und zu ihrer Mutter nach Leisnig znriickgekehri, da er keine Arbeit hatte und sie nicht ernähren konnte. Die ledige Answärterin Rohn Hab« er im December beim Tanze kenne» gelernt, er habe ihr gesagt, daß er verbeirathet sei, aber in Schei dung liege, weiche gegen Neujahr zu End« sein werde. Aus seine Bitte habe sie ihm 100 Mart geborgt, die er von einem ihr ge hörigen Sparkassenbuch abgehoben habe. Er Hab« sich das gesparte Geld vollständig anszahlcn lassen «nd der Rohn den Rest von über 200 Mart gegeben. Bon diesem Geld habe ihm die Rohn noch 18 Mark zum HausziaS geborgt, sowie für 150 Mark Wirthschasts- gegenstände gekauft. Am vierten Weihnachtssetertag sei seine Frau zu ihm gekommen, um ihre letzten Sachen zu holen. Als seine trau gesehen hatte, daß er wieder tm Besitz einer vollständigen rthschaft sei, habe sie der Rohn direct in« Gesagt gesagt, sie gäbe ihn nicht los. Er sei kurze Zeit nachher nach Leisnig gefahren und Hab« seine Krau gefragt, ob sie ihn losgäbt. Als sie dies verweigerte, Hab« er ihr gesagt, daß er wieder mit ihr leben wolle. Er sei dann wieder nach Leipzig arsahrrn, um der Rohn dies mitzutheflen, und dies« habe ihm schließlich erklärt, wenn eS nicht anders wäre, wolle sie ihm das Geld schenken. Er Hab« auch einen!Zettel ge- schrieben, in welchem die Rohn diese Erklärung abgab. Diesen Zettel Hab« die Rohn dann unterschrieben. Er sei dann nach Leisnig zurückgesahren und habe diesen Zettel seiner Frau gezeigt, die sich nun für beruhigt erklärte. Ein paar Wochen darauf fei von der Rohn gegen ihn eine Anzeige wegen Betrug- erstattet worden und man habe ihn vor das Amtsgericht Lei-nig geladen. Dort habe er den Zettel vorgezeigt. Ku» vor Ostern sei er nach Leipzig bestellt worden. Er sei aber nicht direct nach Leisnig zurückgereist, sondern erst nach Chemnitz. In Rochlttz Hab« er Arbeit gefunden und sei dtnn, nachdem er in Meerane wegen Vetteln« ein« zweitägige Haft- straf« verbüßt hatte, wieder nach Leisnig zurückgekehrt. Die Haupi- verdandlung wegen der Anklage tes Betrug« und her Urkunden- silschung sollte am 1. Mai stattfinben. Avei Tag« vorher, in der Nacht vom 28. zum 29. Mat, mordete nun Benedict Frau und Kind Vom Herr» Botsttzendea ausgesordert, eine Schilderung dieses vor- ganges zu geben, erwiderte Benedict erst: „Ja, was soll ich da »eiter «mähten. Ich weiß selber nicht, wie da« zugegangen ist, ivte das so schnell gekommen ist". Al- er aber gefragt wurde: „Tie geben« aher doch zu?" antwortet« er mit einem vernehmlichen Ja Er erzählt« dann den Hergang in ungefähr folgender Weise: „Am Sonntag <27. April' machte mir meine Fra» wegen der Rohn Ver würfe «nd meint», sowie ich bestraft würde, wollte sie sicti von mir scheiben lassen und den Wech-ler heiratden. Wechtler batte nn» in Volkmars darf öfters besucht «nd ist auch mit ihr einmal im Tdeatcr von wo sie erst gegen 1 Uhr «och Haus« gekommen ist
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