Waldhufensiedlung, die am Rande einer muldenförmigen Senke mit einer Quelle entstand; nicjit selten sind die Anfänge langer Reihen- oder Waldhufendörfer so geformt (Hermsdorf, Falken hain, Oberfrauendorf, Luchau usw.). Sehr alt ist indessen unser Ober-Kipsdorf auch nicht, wie wir eingangs bereits angedeutet haben. Seine Begründer waren wahrscheinlich Bauern, möglicher weise auch Bergleute oder beides zugleich, die im Dienst der Bärensteiner Gutsbesitzer den Ort als Rodedorf jedenfalls kurz vor 1530 anlegten. In diesem Jahr taucht sein Name zum ersten Male in einer Urkunde auf; Kypperß-, Kyppelß-, Kyppeßdorf wird es genannt, was als Kupferdorf gedeutet wird, weil in der Nähe Bergbau auf Kupfer getrieben wurde. Der Uranfang von Schmiedeberg liegt wesentlich weiter zurück, und zwar mehrere Jahrzehnte vor der Gründung Altenbergs. Schon im Jahre 1404 wird ein „Hammer zu Naundorf“, dem heutigen Ortsteil von Schmiedeberg, erwähnt, und 1412 nennt ein Schrift stück des Freiberger Urkundenbuches das „Nuwe Smedewerg“, das nach der Meißnischen Landchronik „vor Dippoldiswalde und Rabenau“ liegt. 1586 heißt dasselbe „Der Naue Schmide- bergk“, und diese Namensform ist geblieben. Geblieben ist aber auch das Schmiede- oder Hammerwerk, das eines der ältesten des Erzgebirges und eines der wenigen ist, die sich bis heute erhalten haben. Der Nachfahre dieses Hammers ist der VEB Gießerei und Maschinenbau „Ferdinand Kunert“. Ursprünglich wurden Eisenerze aus der Schmiedeberger, Johns- bacher und Schellerhauer Gegend und aus Berggießhübel in einem Hochofen ausgeschmolzen, und mächtige, durch ein Wasserrad angetriebene Hämmer schlugen die Rohblöcke zu Stabeisen und Blech; auch geschätzte Ofenplatten wurden gegossen. Nachdem in neuerer Zeit hier Müllereimaschinen, in der Zeit des Hitlcr- faschismus Panzerteile, nach dem Kriege Segelflugzeuge herge stellt worden sind, bestehen in dem neuerdings bedeutend erwei terten Betrieb je eine Abteilung für Grauguß, für Temperguß und für Maschinenbau. Neben der Tempergießerei alten Stiles, die